#3193
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von emil17 » Di 14. Jun 2022, 12:34
Eine sehr auf Kante genähte Finanzierung ist bei vermutlich steigenden Zinsen immer ein Problem, weil die Kosten nur bei optimaler Entwicklung des Umfeldes tragbar bleiben. Zu den steigenden Finanzierungskosten kommen ja vermutlich noch die sehr viel teureren Nebenkosten für Strom und Heizung. Ist der Bauplatz weit weg von der Arbeit, dann kommen die Mobilitätskosten dazu, Tendenz ebenfalls steigend. Wenn man dann noch auf ein Zweiteinkommen verzichten muss, etwa wegen Kinderwunsch oder sich dies nicht leisten kann, dann wird man merken, welche Bürde man sich da aufgeladen hat.
Wenn man dazu noch das Kleingedruckte in den Hypothekarverträgen liest, merkt man, wie ausgeliefert man den Banken ist. Kommt beispielsweise die Bank zum Schluss, dass aufgrund einer aktuellen Marktentwicklung der Sachwert der Immobilie die Grundschuld nicht mehr deckt, so kann sie Nachfinanzierung bzw. Sondertilgung verlangen oder die Hypothek künden. Das kann ganz schnell passieren, wenn aufgrund der Zinsentwicklung Immobilienpreise nach unten korrigiert werden. Und in genau dieser Situation wird man die zu teure Villa nur mit Verlust wieder los - für die Hypothek haftet man aber mit seinem gesamten Vermögen.
Ich persönlich finde eine Situation sehr unangenehm, der man ausgeliefert ist, an der man aber selbst nicht viel ändern kann. Das ist der Mehrkomfort gegenüber klein und bescheiden aber bezahlbar auf keinen Fall wert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.