Aussteigen - aber wie?

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hobbygaertnerin
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Re: Aussteigen - aber wie?

#31

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 7. Feb 2012, 07:41

Hallo Anna,
danke, also doch meine Vermutung und Erfahrung bestätigt, von wegen verschiedener Sicht- und Herangehensweisen.
Diese "Wunderwaschmaschine" steht auf unserem Speicher, im Notfall können wir auch ohne Strom waschen, aber bis dahin, läuft die Waschmaschine.
Im Fernsehen kamen öfters Sendungen, wie z.B, das Schwarzwaldhaus oder so ähnlich, die Zeitreise in die Vergangenheit des totalen Selbstversorgertums.
Alles selbst erzeugen, Kühe mit der Hand melken, alle landw. Arbeiten per Hand erledigen, Lein anbauen, kultivieren, vom Flachs, bis zum Spinnen, Weben, Nähen, Schafe von der Wolle bis zum Spinnen, Stricken oder Weben, die ganzen Gänsefedern im Winter schleussen, von der Bewältigung der Hausarbeit in den damals üblichen Küchen, die Wäsche, die Vorratshaltung, ich kann ein Stück weit nachvollziehen, dass die Erfndung der Waschmaschine das Frauenleben sehr erleichterte.
Besonders der Besuch in Bauernmuseen lässt mich auch wieder ein Stück dankbar sein, für manche Errungenschaften der heutigen Zeit. Besonders die dunklen Räume, die kleinen Fenster, die sanitären Anlagen (das Pumpsklo draussen auf dem Misthaufen bei Minus 20 Grad in der Nacht),kein fliessendes kaltes und warmes Wasser aus der Leitung- waren bestimmt auch schwierig,
der Frost hat uns jetzt wieder gezeigt, welche Segnung schon alleine die Selbsttränken für unsere Rinder sind.
Darüber nachdenken, wie es ohne Öl gehen muss, ist mit Sicherheit nicht verkehrt, nur ob früher ein Frauenleben so ein erstrebenswertes Leben war, da hab ich meine Zweifel. Wer sich genug dienstbare Geister leisten konnte - sah es vermutlich anders.
Die Kindheit in früheren Zeiten war sehr kurz und die Anlernung zum Arbeiten erfolgte sehr früh, da haben es die heutigen Kinder um vieles leichter, es scheint in allem der Mittelweg der schwierigste Weg zu sein.
Umsteigen und nachdenken, bewusster mit den Gütern, der Arbeit und vielem umgehen, aber total aussteigen, da bin ich wohl nicht dafür geschaffen.

@Kraut-undRübe
den Titel dieses Buches hab ich schön öfters gelesen, mal sehen, ob ich damit mehr anfangen kann.
Gruss
Hobbygaertnerin

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Dagmar
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Re: Aussteigen - aber wie?

#32

Beitrag von Dagmar » Di 7. Feb 2012, 11:13

Hallo Anne,
Ozzie hat geschrieben:Auf der Wanderung des Lebens guckt die Frau nach unten, wohin der Fuß als nächstes gesetzt werden soll, während der Mann den Blick zum Horizont schweifen lässt, um die Gesamtrichtung zu finden.
und da viele Frauen sich auf den Mann verlassen und nicht mitdiskutieren in welche Richtung wir (Mann und Frau) eigentlich zusammen gehen sollen, haben wir so manche Probleme in unserer Gesellschaft geschaffen.
Ozzie hat geschrieben:während die Männer konzentriert dabeibleiben und langfristige Strategien erarbeiten
Und wohin haben uns die "langfristigen" Strategien der Männer nun eigentlich gebracht? Da brauchen wir uns nur umzugucken.
Ozzie hat geschrieben:Meiner persönlichen Erfahrung nach gibt es also beträchtliche Unterschiede.
Da gebe ich dir zu 100 Prozent recht. :daumen:

Und das Dumme ist, und da spreche ich nur von mir, daß eben diese Unterschiede den (meist positiven) Reiz ausmachen, der zwischen Frauen und Männern herrscht.

Und versteht das jetzt nicht falsch. Ich gebe nicht den Männern alleine die Schuld an der Misere in der wir stecken (Klimawandel, Peak Oil, Wirtschafts- und Geldprobleme, etc. etc. etc.). Eben weil wir Frauen das auch zulassen, in welche Richtung die Männer uns lenken.

Wenn wir andererseits darum "kämpfen" würden, in eine andere Richtung zu gehen - wären wir auch nicht besser als die Männer, ist also auch keine Lösung.

Also ich sehe im Moment absolut keine Lösung für die Probleme unserer Zeit. Deshalb kann ich mich eben im Moment nur darauf vorbereiten für mich und mein engstes Umfeld eine Oase zu schaffen, für die Zeit wo es drunter und drüber gehen wird. Ich hoffe, mir reicht die Zeit aus.

Und was danach kommen wird - das weiß keiner. Und bestimmt nicht, ob wir aus unseren jetzigen Fehlern lernen werden. Weil auch nach einem "Crash" wird es Frauen und Männer geben - und die Unterschiede. :rot:


Dagmar
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Re: Aussteigen - aber wie?

#33

Beitrag von Löwenzahn » Di 7. Feb 2012, 13:23

Das Problem ist, das fast kein Mensch 20 Stunden für die Anschaffung solch einer Gurkenmaschine arbeiten muss - eher 20 Minuten.

Denn Energie ist immer noch so billig, dass man superbillige Gerätschaften weither aus China importieren kann, die z.T. nicht mal 20 Stunden halten...

Und es muss immer noch schneller, billiger und mehr werden!

Wäre es anders herum, hätten Waren noch ihren Preis, eine Dienstleistung oder Arbeitskraft ihren entsprechenden Wert - genauso wie Anschaffungen. Weniger wäre mehr - nicht nur beim Müll.



Aus diesem System kann man versuchen "auszusteigen" oder man beteiligt sich einfach so weit wie möglich nicht daran. Ich mache das schon lange so und vermeide damit Energieverschwendung. Allerdings sitze ich lieber 8 Stunden vor dem PC (für alles Mögliche) als 8 Stunden am Gurken-Hobel...

Picassa

Re: Aussteigen - aber wie?

#34

Beitrag von Picassa » Di 7. Feb 2012, 14:00

Wenn ich jeden Tag 8 Stunden Gurken hobeln müsste, 5 Tage die Woche, 46 Wochen im Jahr, 25 Jahre lang, in aufgezwungener Sitzhaltung... dann hätte ich ich wahrscheinlich auch keine Lust mehr dazu :pft:

B.R.N.

Re: Aussteigen - aber wie?

#35

Beitrag von B.R.N. » Fr 17. Feb 2012, 11:58

Hallo Ihr Lieben,
erst mal ein dickes Dankeschön an "laracine" für den Link. Wir haben uns das "Buch", ich würde es eher Broschüre nennen, ausgedruckt und mittlerweile auch weiterverschenkt.
Mein Männlein geht schon soweit, es unsere Bibel zu nennen: Es ist erstaunlich, wie Herr Schönauer beschreibt, was wir schon lange denken, fühlen und auch (wenigstens teilweise) umsetzen.
In erster Linie ist es dieser allgegenwärtige Konsumwahn, der von uns, wie auch von Herrn Schönauer angeprangert wird.
Wir können sicher nicht die Welt ändern, aber wenigstens uns. Sicher ist das ein Lernprozess, und geht nicht von heute auf morgen.

Als gelernte DDR-Kinder haben wir nach der Wende mit großen Augen in den westdeutschen Kaufhäusern gestanden und wollten auch kaufen, kaufen, kaufen...
Irgendwann fragt man sich: Wozu eigentlich? Da geht man von früh bis spät irgendeinem Job nach um sich noch mehr unnützen Kram und sogenannte Lebensmittel kaufen zu können, welche im Garten mit ein bischen Hilfe von selbst wachsen...
Natürlich hat nicht jeder das Glück, ein Häuschen vererbt zu bekommen, aber wenn ich mir ansehe, was gerade hier im Osten stellenweise für Häuschen mit Grundstück verschleudert werden... Da hätte die Arbeit von früh bis spät (für absehbare Zeit) ja wenigstens Sinn.

Ich gehe 2-3 Tage, manchmal mehr, manchmal weniger, als Hilfskraft im Weinbau arbeiten. In erster Linie, da ich dann sozialversichert bin und meine KV-Beiträge (brauch man ja leider nun mal) nicht alleine stemmen muß. Ich sehe dort viele Leute die ihre Arbeit mehr oder weniger ankotzt und die aber in der Mittagspause kein anderes Theme haben, als: Was koche ich am Wochenende und welcher Supermarkt hat neu geöffnet und was gibts dort zu kaufen... :bang: Da weiß ich dann nicht ob ich über soviel Beschränktheit lachen oder heulen soll.

Noch was zum Thema Frau und Mann und Selbstversorgen: Ich bin Frau und mir spricht der Herr Schönauer aus der Seele. Natürlich habe ich eine Waschmaschine, hatte aber auch mal ein Jahr lang keine und habe die Wäsche von Hand gewaschen. Ich muß aber auch nicht jeden Tag die Hose oder den Pulli wechseln und Unterwäsche lässt sich fix waschen... das gilt auch für´s Männlein, welcher imstande ist eine Waschmaschine zu bedienen und auch abwäscht, genauso, wie ich Holz räume oder Zaun baue... Anstelle des Staubsaugers nutze ich lieber mal den Besen und ich renne auch nicht jedem Stäubchen und Fusselchen nach, da spiele ich lieber mit dem Hund oder knuddel die Ziegen...

Ich könnte noch soviel mehr zu diesem Thema schreiben, aber ich denke im Großen und Ganzen habe ich mich erklärt.

Liebe Grüße an alle Selbermacher!

Die Jana war´s

laracine

Re: Aussteigen - aber wie?

#36

Beitrag von laracine » Fr 17. Feb 2012, 12:56

B.R.N. hat geschrieben: erst mal ein dickes Dankeschön an "laracine" für den Link.
Bitte, gerne wieder!
Schön, dass die Publikation noch jemandem gefällt.

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Re: Aussteigen - aber wie?

#37

Beitrag von 65375 » So 25. Mär 2012, 06:43

Hab's mal angefangen und habe nach wenigen Sätzen schon das Gefühl, da holt einer weit aus, um Banalitäten mit viel Geplapper aufzubauschen. Seine extreme Ablehnung des "normalen" Lebens kommt offensichtlich aus einer dramatischen Kindheit, die ihm als Norm verkauft wurde, bis er anderes erlebt hat. Keine Fröhlichkeit, keine Zärtlichkeit, kein Singen; bei manchen Leuten fragt man sich, warum sie Kinder in die Welt setzen?!

Die Kaufhäuser kommen mir bekannt vor. Als ich mich noch häufiger in Städten und Kaufhäusern bewegt habe, wurde ich oft, sehr oft, von wildfremden Menschen zum Kaffee, Eis oder einfach Gespräch eingeladen. Warum? Weil ich mich geweigert habe, der Pflicht des mürrischen Gesichts nachzukommen. Anstatt grießgrämig auf den Boden, habe ich den Menschen freundlich ins Gesicht geschaut.
Aber deshalb muß man ja nicht gleich in eine Waldhütte ziehen und der grießgrämigen Welt komplett den Rücken kehren.

Es fällt wohl allgemein eher Männern als Frauen ein, Bücher drüber zu schreiben, wenn sie ihr Leben anders gestalten als es allgemein üblich ist. Frauen machen einfach, Männer machen gern viele Worte.
Da gibt es ein wunderbares Buch: "Wenn Du geredet hättest, Desdemona - ungehaltene Reden ungehaltener Frauen" von Christine Brückner. Gut gefällt mir Katharina Luther, die ihrem Martin mal erklärt, wer im Hause Luther wirklich die Apfelbäumchen pflanzt.

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Re: Aussteigen - aber wie?

#38

Beitrag von Theo » So 25. Mär 2012, 10:38

65375 hat geschrieben:Frauen machen einfach, Männer machen gern viele Worte.
:eek: :lol:
Der war jetzt gut! Das mag zwar in manchen Einzelfällen zutreffen. Aber man sagt nicht umsonst, dass Gott ein Mann sein muss, weil sonst hätte er schon zu uns gesprochen. :hhe:
Gruß
Theo

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Re: Aussteigen - aber wie?

#39

Beitrag von emil17 » So 25. Mär 2012, 19:21

65375 hat geschrieben:da holt einer weit aus, um Banalitäten mit viel Geplapper aufzubauschen
treffend und kurz
65375 hat geschrieben:Frauen machen einfach, Männer machen gern viele Worte.
Verbesserte, wei der Wirklichkeit nähere Version: "manche Frauen" und "manche Männer"

Es heisst, Gott habe den Frauen die Gabe der Vielrede, des Keifens und des Schimpfens gegeben - damit die Männer sie von Engeln unterscheiden könnten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

stevo12

Re: Aussteigen - aber wie?

#40

Beitrag von stevo12 » So 25. Mär 2012, 19:52

65375 hat geschrieben:da holt einer weit aus, um Banalitäten mit viel Geplapper aufzubauschen.
scheint mir bei manchen beiträgen auch so.

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