Selbstversorger Forum e.V.

Ja...und Sachbücher verkaufe ich eher nicht.
Die werden dann zu meinen Nachschlagewerken.

Aber ich werde es über die Bücherei probieren.
2€ wären selbst bei einem Flop - der es sicher nicht ist - verschmerzbar.

Inzwischen bin ich bei der reichhaltigen Lektüre der Bücher über SV ziemlich zurückhaltend geworden.
Bei Büchern neueren Datums staune ich beim Reinblättern in der Buchhandlung, dass Bücher immer schneller auf den Markt kommen und weiß dann mit Sicherheit, dass ich diese abgeschriebenen Weisheiten nicht unbedingt haben muss.
Wobei Andrea Heistinger schon gut gemachte Bücher in die Welt gesetzt hat.
Hab überlegt, wie lange werkle ich schon im Garten rum, wie viele Fehler, Enttäuschungen als Lernlektion auf dem Weg lagen- vor allem, was mir so aufgefallen ist, wirklich informativ, umsetzbar und Wissen zum Weiterkommen, das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Wie kommt man mit der meist nicht üppig bemessenen Zeit, der Fläche, dem Wetter und seinen Einflüssen auf ein befriedigendes Ernteergebnis, wo man nicht vor lauter Misserfolgen irgendwann genervt das Handtuch wirft?
Bücher über Gärtnern, besonders die Biogartenbücher sind inzwischen auch viele auf dem Markt, aber welche sind wirklich hilfreich.
Die Bücher von Kurdymov find ich aus praktischer Sicht gut angelegtes Geld, da hab ich viel umsetzen können,
aber ansonsten hab ich sehr viel Wissen aus Versuch und Irrtum herausgebracht.
Minifarming, Wintergärtnern, und das Wissen über Terra Preta- hat bei mir so einige Groschen fallen lassen.
Werde bei unserer Bücherei mal nachfragen, ob ich das Heistinger Buch als Fernleihe bekommen kann, kaufen möchte ich mir eigentlich keine Gartenbücher mehr, das Regal ist voll und bevor ein neues kommt, müsste ein altes Buch gehen.
Da kann ich mich bei Gartenbüchern immer schlecht davon trennen.
Wobei, ich hab auf einer Gartenmesse einen Zierpflanzengärtner kennengelernt, seit diesem interessanten Austauchs hab ich meine Zitruspflanzen alle über den Winter gebracht- hab ihn gefragt, warum er mit seinem sehr reichen Wissen kein Buch über Zitruspflanzen geschrieben hat-
so ungefähr sinngemäß,
wer es kann, macht es, wer es nicht kann, lehrt es.

Ich habe mir das Buch gegönnt, weil ich zwei Gutscheine meiner Lieblingsbuchhandlung zum Geburtstag bekommen habe. Mittlerweile habe ich das Buch gut zur Hälfte durch und ich muss sagen, ich habe mir etwas mehr davon versprochen - gerade weil Andrea Heistinger sehr informative Bücher schreibt. Das Buch enthält - für meinen Geschmack - zu viel drum. In Stichpunkten sind Alternativen wie Selbsterntegärten (also Mietgemüseacker), SoLaWi, Foodcoop, Reginalwert AG, Gemeinschaftsgärten, Genossenschaft und Crowdfounding zwar interessant, aber es nimmt halt mit um die 80 Seiten für mich zu viel Raum in einem SV-Buch ein. Wenn ich mich für eines dieser Themen interessiere, würde ich mir eher gezielte Literatur oder Infos im Internet suchen und weniger in ein SV-Buch schauen.

Bis um ca. S. 270 geht es in dem Buch hauptsächlich um Hintergründe der SV (warum SV? wie viel Ertrag kann man erwarten? Infos zur alten bäuerlichen Landwirtschaft), Individuelles selbstversorgen (mit SV-Porträts, die ich teilweise nicht unbedingt als SV bezeichnen würde) Alternativen dazu (also oben genannte Alternativen), Grundlagen (ideales SV-Haus, SV-Küche, SV-Garten, Boden, Dünger, Kompost, Mulch, Gründüngung, Wasser). Ab S. 272 geht es dann an die praktische Umsetzung (da bin ich derzeit).

Bisher konnte ich eher wenig Infos aus dem Buch für mich rausziehen. Es liest sich dennoch interessant und ich hoffe, dass jetzt im praktischeren Teil mehr neue Infos für mich enthalten sind. Ich bin daher gespannt, wie es weiter geht.

Was mich allerdings echt stört, ist etwas anderes. Leider wurde bei dem Buch an einem guten Lektorat gespart. Es enthält leider viele grammatikalische, wie auch orthographische Fehler. Das hemmt sowohl die Lesefreunde, als auch den Lesefluss.

Ich lese aber weiter und werde noch ein abschließendes Fazit dazu posten.

Auja...tu das.

Ich habe zum Geburtstag nämlich auch einen lukrativen Gutschein bekommen und erstelle gerade eine innere Wunschliste, für die Wintertage.

Welches Buch wäre denn besser von Heistinger?

Da kann ich mir das Buch von Andrea Heistinger dann eher doch ersparen.
Danke für die Buchbesprechung. Was mir auffällt- SV ist je keine neue Modeerscheinung, sondern ein über sehr lange Zeiträume praktiziertes Alltagswissen- vom Garten bis zur Lagerhaltung.
In den Bauernhofmuseen findet man noch alte Gerätschaften zu besichtigen, aber z.B. die modernen Töpfe zum Sauerkrautmachen sind praktischer. Die Bag in Box Beutel für den Apfelsaft sind sicher auch nciht der Weisheit letzter Schluss, aber sie ersparen sehr viel Arbeit-
was ich mir wirklich mühsamst zusammengesucht habe- wie man Obst über den Winter gut lagert, da fand ich in keinem Buch wirklih brauchbare Hinweise.
Sicher sind Beeren im Gefriergerät gut aufgehoben oder getrocknet, eingemacht- aber Äpfel, Birnen........
jeder geht ins Geschäft und kauft sich die Äpfel aus aller Welt- und die heimischen Äpfel werden am Boden liegen gelassen, höchstens dass sich noch ein paar erbarmen und daraus Saft pressen lassen. Diese Vielfalt an alten Sorten wird damit irgendwann nicht mehr da sein. Höchstens noch ein paar Standartsorten.

Ich bin noch nicht durch, vielleicht wird es ja noch besser

Was mir vorhin, als ich mir eine kurze Pause gegönnt und weitergelesen habe, aufgefallen ist: Sie schreibt, die Wintergärtnerei sei in den meisten Fällen in Mitteleuropa keine traditionelle Anbauform. Das kann ich jetzt z.B. mit dem, was ich weiß, nicht bestätigen. Ich hatte vergangenes Jahr ein Gespräch mit dem Museumsdorfleiter hier im Landkreis. Er hat sehr viel über traditionelle Gärten in Oberschwaben recherchiert (z.B. gab es früher gar nicht die Bauerngärten, wie wir sie kennen) und er sagte, es war früher üblich, Gemüse über den Winter anzubauen, aber auch entsprechend zu lagern. Da ging leider ganz viel Wissen verloren - mit Aufkommen der Tiefkühlgeräte im 20. Jahrhundert. Das hat die ländlichen Gärten sehr geprägt.

Es gab früher auch oft Frostsaaten - etwas, was heute kaum noch praktiziert wird und von dem die meisten gar nichts mehr wissen.

Vielleicht kannst du verraten, wie du Äpfel lagerst? Das ist so ein Thema, in das ich mich noch einfuchsen möchte. Wir haben vor, diesen Herbst noch eine Art Erdkeller (oder eher Erdkasten) zu bauen. Also wie eine Art tiefergelegtes Frühbeet aus Holz mit Holzdeckel, auf den Dachpappe oder Gummimatten genagelt werden. Der Boden wird mit einem feinen Hasengitter gegen Eindringlinge gesichert. Darin soll das Gemüse über den Winter gelagert werden. Ingoderliegeradler auf youtube hat dazu schon ein paar Videos gemacht. (Falls Interesse besteht, verlinke ich sie gerne). Allerdings kann es bei uns im Winter auch mal sehr kalt werden und ich weiß nicht, ob das ausreicht oder ob das Gemüse im Lager gefriert.

Ich bezieh mich jetzt nicht auf das buch aber aufs äpfel lagern und gemüse lagern:
Hier wurde für das obstgütchen meines uropas extra ein keller gebaut. Es gibt extra noch vorhandene stiegen zum tafelobst lagern . In meinem lehrbetrieb gab es so einen keller auch, d wurden die äpfel in plastiktüten gelagert. Das problem ist ja dass obst nicht beim gemüse lagern soll.
Für gemüse wurde auf den höfen wo ich war ein eck im futterrübenkeller genutzt. Das ist so eine art erdkeller. Wenn es sehr kalt werden kann wied es schwierig. Da wurde stroh drauf gepackt. Ich verfolge ein solche lagerung nicht mehr da mir der lauch oder die rüben z.b. In einer sandkiste zu trocken wurden.

Beim Vorratsthread ist die Lagerung vom Obst wieder aus der Versenkung geholt worden.

@osterheidi,
so ein Erdkeller wäre natürlich ein echter Traum, aber bei uns leider nicht umsetzbar.

@hobbygaertnerin,
vielen Dank fürs Hochholen der Threads. Ich hab schon kurz reingeschaut, werde aber morgen nochmals genauer lesen (diese Woche hab ich viel zu tun und manchmal läuft mir die Zeit davon....).