Droht uns das Ende der Natur?

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Rohana
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#21

Beitrag von Rohana » Mi 11. Apr 2018, 21:41

Dyrsian hat geschrieben:Der wertvolle Dünger aus der Menschenscheiße liegt in stark verdünnter Form als Abwasser vor. Dies ist zum Transport zur Kläranlage zwingend notwendig.
Der bei der Reinigung entstehende Schlamm wird anaerob vergoren und das Methan verstromt. Der ausgefaulte Schlamm in aller Regel verbrannt. Stickstoff wird übrigends im Belebtschlammverfahren zu N2 umgesetzt.
Soweit, so gut. Leider verbleiben im verbrannten "ausgefaulten Schlamm" viele Nährstoffe, die wir eigentlich gerne (wieder) hätten.
[...] Wenn aber ein Zenter Weizen so gut wie kein Geld bringt, braucht man andere Einnahmequellen. Gülle zum Beispiel.
Die Vieh-Aufgabebetriebe, die ihren Ackerbau weiterführen, haben ne neue Einnahmequelle, yeah! Ist doch was Feines, so kann wenigstens die alte Güllegrube noch genutzt werden und es muss weniger Kunstdünger zugekauft werden.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#22

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 23:03

Die Gülle kommt auf oft pflanzenlose Felder (grad jetzt, die Silos sind voll). Dort sickert das Nitrat ins Grundwasser. Klar, denn einen Kubikmeter Gülle zu verklappen bringt einen zweistelligen Eurobetrag. Deswegen importieren wie sie ja auch aus den Niederlanden.
Wann wäre denn deiner Meinung nach der richtige Termin zum Güllefahren?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#23

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 23:03

Wirtschaftsdünger wird solange Importiert wie die Nährstoffmenge günstiger ist als die aus Mineraldünger.

In Niedersachsen bekommt man etwa 10€ wenn man 1 Kubikmeter Gülle abnimmt, von diesen 10€ muss ich den LKW bezahlen der mir die Gülle liefert und die Mehrkosten in der Ausbringung ggü dem Düngerstreuer.
In Süddeutschland zahlt man für einen Kubikmeter Gülle 3-4€ und muss noch die Mehrkosten der Ausbringung tragen.

Die Holländer machen meist den Deal das sie das Stroh aufkaufen und im gegenzug Hühnerkot o.ä. bringen,
das kommt dann die holländische Pressenbrigade presst in null Komma nix das Stroh, verläd es auf LKW gen dem Käseland.
Meist einen Tag später kommen die holländischen LKW mit dem Hühnerkot/der Gülle samt holländischem Miststreuer und streuen dir die Scheiße gleich aus.

Das einzige was du machen musst ist den holländern zu sagen wann der Mähdrescher kommt und einen Mann mit der Scheibenegge den Miststreuern hinterher schicken.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#24

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 12. Apr 2018, 06:48

Nur weil sich etwas Wirtschaftlich rechnet muss es noch lange nicht Sinnvoll sein.
Ich Denke soweit waren wir schon mal ?!
Nawaro Bonus und Biogasanlagen sind da tolle Beispiele.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 12. Apr 2018, 07:59

Ölkanne hat geschrieben:Raiffeisen, Agravis und die grüne Maffia verkaufen auch dir genügend Dünger,
es ist genug da um in alle Ecken zu düngen.
Aber "früher" war das nicht so, vor allem nicht bei den "Keuschlern" (Kleinbauern)! :im:
Die gingen kaum mal in den Laden und kauften ganz selten Dünger. Dafür wanderten alle Abfälle auf den Misthaufen und jeder war froh, wenn der groß wurde (denn das bedeutete es wird Dünger geben).
Und bevor es Dünger wurde, fraßen Hühner und Schweine dran herum.
Außerdem hast du´s eh grad gesagt - die industrielle Landwirtschaft, die mit der "ganzen grünen Maffia".
Niemand hier meint die arbeitenden Bauern! :roll:

Kreisläufe? Nahrungsnetze? keinen Müll produzieren, sondern Rohstoffe?
und ja: das gilt für alle Lebensbereiche, klar doch!

Das schöne daran ist, dass deshalb auch wirklich jeder etwas tun kann!! :michel:
Oelkanne hat geschrieben:Wann wäre denn deiner Meinung nach der richtige Termin zum Güllefahren?
Die Frage ist nicht ernst gemeint, oder?
Vielleicht dann, wenn´s die Pflanzen gebrauchen können?

Was wäre, wenn wir die Schuldigen suchen gehen??
"Die Landwirtschaft"
"nein, die industrielle Landwirtschaft"
"Wieso Landwirtschaft?"

"ok, die Wirtschaft" :mrgreen:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#26

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 12. Apr 2018, 08:05

Die Frage ist nicht ernst gemeint, oder?
Doch, die ist so gemeint wie sie da steht.
Wann würdest du Gülle fahren?

Weil es doch sehr einfach ist zu sagen die Landwirte fahren zu früh/zu spät,
wer das sagt muss auch wissen wann es den optimal wäre...

Mit "der grünen Mafia" ist das Unternehmen BayWa gemeint.

Seit 1798 wird Chilesalpeter und Guano importiert, seit Justus von Liebig 1855 gibt es in DE Superphosphat, 1898 wurde mit Kalkstickstoff der erste Stickstoffdünger großindustriell hergestellt, spätestens aber dem Anlaufen der Haber-Bosch Anlage in Oppau 1913 wurde der Stickstoffdünger so preiswert das er in der Landwirtschaft große Verbreitung fand.
und jetzt möchtest du mir sagen daß ein paar Landwirte bei euch 220 Jahre Entwicklung verschlafen haben?

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#27

Beitrag von Rohana » Do 12. Apr 2018, 09:32

ina maka hat geschrieben: Außerdem hast du´s eh grad gesagt - die industrielle Landwirtschaft, die mit der "ganzen grünen Maffia".
Niemand hier meint die arbeitenden Bauern! :roll:
Auch die Klein- und Kleinstbetriebe Bayerns sind in der Moderne angekommen, mit ganz wenigen Ausnahmen, die sich im seltensten Fall rechnen (können). "Industriell" scheint nach meinem Verständnis deiner Definition nämlich alles zu sein, was nicht mehr mit Pferd und Pflug loszieht oder das Heu lose mit der Gabel auf den Wagen bringt...

Aber mich würde auch mal interessieren wann die Damen und Herren hier denken, dass man Gülle fahren sollte, rein des Spasses halber :holy:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#28

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 12. Apr 2018, 09:43

Ich fahre Mist .

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#29

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 12. Apr 2018, 09:44

Vorneweg: das hier ist ein Diskussions- und Wissensvermittlungsforum im Internet, kein Ort, um was zu "machen" (ob und wieviel da jeder hier tut, Manfred, kannst du nicht wirklich wissen!!)
Und dann will ich mich aus diesem thread lieber rausklicken, aus einem einfachen Grund:

SUCHE LÖSUNGEN, NICHT DEN SCHULDIGEN!

Ich mag dieses Herumreiten auf negativen Nachrichten eigentlich gar nicht...
Aber kurz noch "muss" ich: :aeh:
ina maka hat geschrieben:Bauern loben über alles halte ich für genauso falsch wie Bauernbashing! :oma:
Natüüüürlich sind die Bauern immer und überall die Guten.
Ich muss es wissen, ich bin ja Bäurin.....

(im Ernst? JEDER macht Fehler)
:pfeif: :pfeif:

Ölkanne, du beweist, dass ich damit Recht habe....
Manfred hat geschrieben:Jeder, der sich in undifferentiertem Eindreschen auf die Landwirtschaft übt, ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.
Und jeder Verbraucher hat durch jede einzelne seiner Konsumentscheidungen die Möglichkeit vom Teil des Problems zum Teil der Lösung zu werden. Er muss einfach nur lernen und handeln.
Und Manfred, bei aller Liebe, nicht...
Das Problem hier ist echt nicht, dass "undifferenziert auf die Bauern eingedroschen wird".
Das Problem ist eher, dass jeder der es anders sieht, mundtot gemacht werden soll....

Ölkanne: wieviel trägst du praktisch zum Sinn des Forums bei und wieviel verteidigst du rhetorisch die "konventionelle Landwirtschaft"?
Oelkanne hat geschrieben:Doch, die ist so gemeint wie sie da steht.
Wann würdest du Gülle fahren?

Weil es doch sehr einfach ist zu sagen die Landwirte fahren zu früh/zu spät,
wer das sagt muss auch wissen wann es den optimal wäre...
Wann?

*********************************
Oelkanne hat geschrieben:und jetzt möchtest du mir sagen daß ein paar Landwirte bei euch 220 Jahre Entwicklung verschlafen haben?
Wie darf ich das verstehen?
- rhetorische Frage ;)

**********************************

oh, gerade noch entdeckt: @Rohana:
ich hab die Frage beantwortet und ich versteh jetzt auch von dir nicht, was für einen "Spaß" es macht, jemanden aufs Glatteis zu führen, statt ihn aufzuklären!
Es reicht für den Anfang, zu wissen, dass man Gülle nicht fahren darf, wenn keine Pflanzen da sind, um die Nährstoffe aufzunehmen. :roll:
Ob es so eine potente terra preta gibt, die das schaffen tät (also die Nährstoffe bis zur Vegetationszeit für die Pflanze zu halten), weiß ich nicht.

Und nochmal: bitte kein Umweltschützer-bashing!
klär uns auf! :flag:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#30

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 12. Apr 2018, 09:44

ihno hat geschrieben:Ich fahre Mist .
:daumen: :daumen: :michel:

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