Droht uns das Ende der Natur?

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 13:49

Rati hat geschrieben:Gibt es den nur die (Einzahl) Ursache?
Wildmohn hat geschrieben:Die umweltzerstörerischen Folgen der aktuell betriebenen Agrarindustrie sind ja nur ein Teilaspekt des durch den Menschen betriebenen Raubbaus an der Natur…
Den Raubbau an der Natur?

Wo wir doch eigentlich deren "Gehirn" sein sollten :pfeif:

Für mich ist eine Natur ohne Menschen unvorstellbar, weil es für mich in jedem Menschen eine unsterbliche Essenz gibt :holy:
Aber nicht in dem Sinne "die Natur braucht uns" oder "die Natur kann auch ohne uns",
sondern wir sind ein Teil der Natur - wir sind Natur und etwas mehr dazu - und "mehr" ist nicht immer nur positiv! :aeh:

sorry, für "Geschwafel" wer es versteht, wird mich verstehen... :haha:

Ich denke, es geht eher darum, dass wir überall Arten zum Aussterben bringen, obwohl wir keine Ahnung haben, welche Arten wo notwendig sind für "den Kreislauf".
Bauern loben über alles halte ich für genauso falsch wie Bauernbashing! :oma:
Natüüüürlich sind die Bauern immer und überall die Guten.
Ich muss es wissen, ich bin ja Bäurin.....

(im Ernst? JEDER macht Fehler)

Manfred

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#12

Beitrag von Manfred » Mi 11. Apr 2018, 13:53

Als hätte ich in diesem Forum nie einen Beitrag geschrieben.
Die Ursachen sind längst bekannt. Die Lösungen auch.
Wurde hier im Forum alles lang und breit dargestellt.
Was einzig fehlt, sind mehr Macher, die die Lösungen umsetzen.
Jeder, der sich in undifferentiertem Eindreschen auf die Landwirtschaft übt, ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.
Und jeder Verbraucher hat durch jede einzelne seiner Konsumentscheidungen die Möglichkeit vom Teil des Problems zum Teil der Lösung zu werden. Er muss einfach nur lernen und handeln.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#13

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 16:31

Manfred hat geschrieben:Was einzig fehlt, sind mehr Macher, die die Lösungen umsetzen.
Da stimm ich dir zu! :)

hab ein bisschen in der Leseprobe gelesen.
Ja, sie schreibt ein bisschen "romantisch" (oder romantisierend?)
Aber sie schimpft gar nicht auf "die Bauern". Im Gegenteil: Die Artenvielfalt verdanken wir unter anderem den Bauern, schreibt sie!
Sie gibt eindeutig der industrialisierten Landwirtschaft die Schuld.

Und ich selber kann mich noch erinnern, wie belebt die Mahdwiesen früher waren und wie "leer" es dort heute aussieht, wo die Kühe statt Heu Silomais bekommen.
Auch diese Mahdwiesen voll Leben sind Werk der Bauern - nur eben anders als die Silomaisäcker....

Vielleicht stimmt obiger Satz nicht ganz, Manfred: Es fehlen auch Menschen, die die "Lösungen" einsehen. :im:

Wie sehen denn "die Lösungen" so pauschal aus?

Manfred

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#14

Beitrag von Manfred » Mi 11. Apr 2018, 18:24

Naja. Wenn ein weitgehend anonymer Schuldiger gefunden ist, können ja alle anderen weitermachen wie bisher.
(Übrigens sind 200 Bio-Mastweine jetzt auch schon industrielle Landwirtschaft und es bilden sich Bürgerbewegungen, um solches Treiben zu verhindern.)
Sonst müsste man ja mal über die eigene Schuld nachdenken und darüber, was sich daran ändern ließe. Z.B. darüber, dass es diese ominöse industrielle Landwirtschaft alleine deshalb gibt, weil ihre Produkte so massiv nachgefragt werden.

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#15

Beitrag von Wildmohn » Mi 11. Apr 2018, 18:31

ina maka hat geschrieben: hab ein bisschen in der Leseprobe gelesen.
Ja, sie schreibt ein bisschen "romantisch" (oder romantisierend?)
Aber sie schimpft gar nicht auf "die Bauern". Im Gegenteil: Die Artenvielfalt verdanken wir unter anderem den Bauern, schreibt sie!
Sie gibt eindeutig der industrialisierten Landwirtschaft die Schuld.
Und ich selber kann mich noch erinnern, wie belebt die Mahdwiesen früher waren und wie "leer" es dort heute aussieht, wo die Kühe statt Heu Silomais bekommen.
Auch diese Mahdwiesen voll Leben sind Werk der Bauern - nur eben anders als die Silomaisäcker...
Bingo @ina maka :) Du hasst es erfasst.
Es geht nicht um kleinbäuerliche Betriebe, sondern um die seelenlose Agrarindustrie, die gnadenlos alles plattmacht und aus dem letzten Quadratmeter Ackerfläche alles ausquetscht, was da zu holen ist. Ohne Rücksicht und gnadenlos.
Und Manfred hat natürlich recht: Die Probleme sind größtenteils bekannt und es gibt sicher schon praktikable Lösungen, nur an der Umsetzung hapert es. Dies ist ein gesamtgesellschaftliches Weltenproblem. Meine Sorge ist, dass die Umsetzung hin zu einer positiveren Situation zu lange dauert, wir nicht die Zeit haben werden, da die Umweltzerstörung zu schnell voranschreitet, uns quasi vorauseilt...und wir diesmal nicht vom fahrenden Zug abspringen können... wie es hingegen rückblickend noch der Fall z.B. beim Waldsterben in den 80ern oder dem Ozonloch war.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#16

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 18:51

Es geht nicht um kleinbäuerliche Betriebe, sondern um die seelenlose Agrarindustrie, die gnadenlos alles plattmacht und aus dem letzten Quadratmeter Ackerfläche alles ausquetscht, was da zu holen ist.
Da liegst du leider falsch.
In Kleinbetrieben muss jeder Quadratmeter genutzt werden um wenigstens irgendwie auf eine schwarze Null zu kommen.
Da wird bis in die kleinsten Spitzen geackert, Heu/Gras unter Bäumen hervor gerecht und bis in die letze Ecke gedüngt, allein schon aus der Tradition heraus.

Im Großbetrieb fehlt dazu schlicht die zeit und die Wirtschaftlichkeit ist nicht gegeben, also lässt mans bleiben.
Die Drillmaschine fährt runde Ecken, Spitzen die mit dem Mähdrescher nicht gut zu erreichen sind bleiben brach und bei geschwungen Ackerrändern (Bachlauf o.ä.) schlägt man einmal gerade entlang und alles in den Ausbuchtungen bleibt brach.
Flächen die zu klein sind um sie mit der betriebsüblichen Technik zu Bewirtschaften (36m Spritze auf 1ha-Schlag) und sich nicht weiterverpachten lassen, werden stillgelegt.

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#17

Beitrag von Wildmohn » Mi 11. Apr 2018, 19:41

Sorry @ölkanne,muss mal nachfragen, aber kann es sein, dass Du die Problematik in der Gesamtheit nicht erfassen kannst oder willst?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#18

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 19:56

Oelkanne hat geschrieben:Da liegst du leider falsch.
In Kleinbetrieben muss jeder Quadratmeter genutzt werden um wenigstens irgendwie auf eine schwarze Null zu kommen.
Da wird bis in die kleinsten Spitzen geackert, Heu/Gras unter Bäumen hervor gerecht und bis in die letze Ecke gedüngt, allein schon aus der Tradition heraus.
:roll:
Ja, es wird jede nutzbare Ecke gedüngt - mit dem, was da ist und solange was da ist - mehr ist nicht da :im: zumindest war das "früher" so.
Den Wald intensiv zu bewirtschaften und zu nutzen (jetzt nicht nur das "wervolle", weil einfach zu Geld zu machende, Holz) ist, wenn es jemand tut, der Interesse daran hat, dass das über Generationrn hinweg weiter möglich ist, nicht allzu schädlich (siehe Machatschek).

Und das mit der schwarzen Null - hihi, da bist du ganz nah dran an der Ursache des Ganzen....
ina maka hat geschrieben:Und ich selber kann mich noch erinnern, wie belebt die Mahdwiesen früher waren und wie "leer" es dort heute aussieht, wo die Kühe statt Heu Silomais bekommen.
(Hervorhebung von mir)


Bingo @ina maka :) Du hasst es erfasst.
Es geht nicht um kleinbäuerliche Betriebe, sondern um die seelenlose Agrarindustrie, die gnadenlos alles plattmacht und aus dem letzten Quadratmeter Ackerfläche alles ausquetscht, was da zu holen ist...
Ich lebe in Österreich und ich lebe in einer Gegend, wo es vor allem "kleine" Betriebe gibt und hier wird nicht bis an den Rand geackert und es bleibt (aus Faulheit? weil´s eh nix bringt? weil´s zuviel Arbeit macht??) recht viel "liegen" bzw. darf weiterwachsen.
In den Gegenden Deutschlands, wo wirklich große Felder/Äcker sind, sieht das ganz anders aus!

Ich weiß nicht, Ölkanne, woher du deine Informationen hast, aber sie stammen sicher aus erster Hand, oder? :pft:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#19

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 11. Apr 2018, 21:00

Ja, es wird jede nutzbare Ecke gedüngt - mit dem, was da ist und solange was da ist - mehr ist nicht da :im:
Raiffeisen, Agravis und die grüne Maffia verkaufen auch dir genügend Dünger,
es ist genug da um in alle Ecken zu düngen.
Ich weiß nicht, Ölkanne, woher du deine Informationen hast, aber sie stammen sicher aus erster Hand, oder? :pft:
Ich hätte diesen Sommer vor dem Schwader Heu rechen sollen,
habe mich aber rausgewunden... :holy:
Die Runden Ecken finde ich nicht schön (vom zu Hause war ich es ja gewohnt alles sauber aus zu säen) aber wenn der Chef sagt man soll in den Ecken einfach rumziehen, dann tut man das halt :roll:
Ich lebe in Österreich und ich lebe in einer Gegend, wo es vor allem "kleine" Betriebe gibt und hier wird nicht bis an den Rand geackert und es bleibt (aus Faulheit? weil´s eh nix bringt? weil´s zuviel Arbeit macht??) recht viel "liegen" bzw. darf weiterwachsen.
Du bist herzlich eingeladen die Süddeutsche Korrekt- und Spiesigkeit in der kleinstruckturierten Landwirtschaft zu besichtigen ;)
Sehr zu empfehlen sind hier die Fildern südlich von Stuttgart.
Auf Google Earth erkennst du die an den etwa Handtuch großen Feldern.
OK, manche sind auch so groß wie eine Picknickdecke.

Dyrsian
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#20

Beitrag von Dyrsian » Mi 11. Apr 2018, 21:24

Rohana hat geschrieben: Thema Gülle: "Was bei uns Menschen sorgsam über Kläranlagen gereinigt wird, geht bei Rindern, Schweinen und Hennen aufs Feld, verpestet die Luft, verseucht das Grundwasser." Ja, genau. Schlimmes Zeug, diese Gülle. Die vom Menschen löst sich natürlich in Luft und Liebe auf - oder etwa nicht? Wo geht die Menschenscheisse hin, wenn sie durch die Kläranlage ist? Eigentlich wäre das ja wertvoller Dünger, wie die Gülle auch, aber da die Leute soviel Medikamente, Hormone, Schwermetalle und weiss Gott welche Chemikalien in die Kanalisation einbringen, ist das schon irgendwie Sondermüll heutzutage... immerhin versucht die Landwirtschaft, Kreisläufe zu bewahren und die Hinterlassenschaften der Viecher wieder da hin zu bringen, wo sie vorher als Futter geerntet wurde: Aufs Feld. Unzumutbar natürlich dass Scheisse nach Scheisse riecht, man sollte Güllefässer mit diesen kleinen Duftdingern ausstatten, die heutzutage auf jeder Toilette zu finden sind, damit der Pups und der Schiss ja nicht nach dem riechen, was sie sind... *hüstel* Ende der Natur, ja, ganz deutlich. "Kunstdünger" stinkt übrigens wesentlich weniger.
Der wertvolle Dünger aus der Menschenscheiße liegt in stark verdünnter Form als Abwasser vor. Dies ist zum Transport zur Kläranlage zwingend notwendig.
Der bei der Reinigung entstehende Schlamm wird anaerob vergoren und das Methan verstromt. Der ausgefaulte Schlamm in aller Regel verbrannt. Stickstoff wird übrigends im Belebtschlammverfahren zu N2 umgesetzt.
Die Gülle kommt auf oft pflanzenlose Felder (grad jetzt, die Silos sind voll). Dort sickert das Nitrat ins Grundwasser. Klar, denn einen Kubikmeter Gülle zu verklappen bringt einen zweistelligen Eurobetrag. Deswegen importieren wie sie ja auch aus den Niederlanden. Wir wollen billige Lebensmittel, die Agrarindustrie liefert. Wenn aber ein Zenter Weizen so gut wie kein Geld bringt, braucht man andere Einnahmequellen. Gülle zum Beispiel.
Das Nitrat aus dem Trinkwasser zu holen ist übrigends auch recht teuer. Kann man auch wieder Umsatz machen.
Wir gestalten die Gesellschaft in der wir leben. Alle.

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