Droht uns das Ende der Natur?

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#121

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 19. Apr 2018, 09:37

65375 hat geschrieben:Die Natur wird sich nach unserem Verschwinden so dermaßen schnell erholen,
Der Mensch ist Teil der Natur. :im:

Und mir zumindest geht es darum, dass ich dieses Zusammenleben so schön finde und es auch meinen Enkeln noch gerne gönnen möchte!!!!

"Der Mensch" wird schon überleben, da mach ich mir weniger Sorgen.
"Die Natur" auch - aber das Zusammenspiel "wilder Wald", "Mensch im Dorf" und "Nutzpflanzen samt Unkräuter und die dort lebenden Insekten"

Um das wäre es mir sehr leid ......

Warum kümmere ich mich darum, alte Nutzpflanzen zu vermehren? :mued:
Doch nicht, weil ich denke, dass es ohne dieses Bemühen gar keine Pflanzen mehr gäbe.....

schade, dass das so wenige kapieren.

Und :aeh: wenn dieses Zusammenspiel mal aus ist, dann gibt es auch keine Dorfstraßen mit Laternen mehr, die wir brauchen um zu den Partys zu gelangen....
Ich lebe in der Großstadt, hier gibt es kaum noch Sterne zu sehen und richtig finster wird es sowieso nie.

Die alten Leute sind aber großteils recht einsam und gehen auf keine "Partys"....

Irgendwie wird die Menschheit überleben, dafür sind wir schon zu weit im "Beherrschen der Natur" - ich mein, künstliche Befruchtung, Babys aus der Retorte, Vitamine und Co aus der Fabrik.

Nur: wer will so ein Leben?

Der darf dann das Anligen dieses threads gerne lächerlich machen..... :roll:

Ich und meine Familie, wir wollen ein anderes Leben als das "aus der Retorte"

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65375
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#122

Beitrag von 65375 » Do 19. Apr 2018, 11:28

ina maka hat geschrieben:
65375 hat geschrieben:Die Natur wird sich nach unserem Verschwinden so dermaßen schnell erholen,
Der Mensch ist Teil der Natur. :im:
Da hat ja auch keiner was dagegen gesagt. Allerdings sehe ich die Menschheit in Bezug auf diesen Planeten eher auf dem Niveau von Fußpilz, Karies und Herpes.

Was Deinen Idealismus angeht, klar, da bin ich dabei, der Apfelbaum wird im Herbst gepflanzt, einen Birnbaum hab ich die Tage veredelt; ich hoffe, daß meine Nachkommen meine Sortenwahl zu schätzen wissen.

Rati
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#123

Beitrag von Rati » Do 19. Apr 2018, 11:42

ina maka hat geschrieben:schade, dass das so wenige kapieren....Der darf dann das Anligen dieses threads gerne lächerlich machen.....
ina, dieses Anliegen ist hier in diesem Forum falsch aufgehoben und dieses ständige "Ich bin toll die andern doof" hilft niemandem.
Willst du etwas tun geh raus in die Dörfer und engagiere dich. Mach deinen march of nature.
Nutze deine Zeit sinnvoll.

Hi Wildmohn
Wildmohn hat geschrieben:...Tja, dies u.a. sind die, aus diesem Mikrokosmos, geschilderten Folgen des Fortschritts, zum Wohle der Menschheit… wie schaut es erst im Makrokosmos aus?...
Ich würde das nicht als folgen des Fortschritts bezeichnen, sondern als Abbild der Vielfalt des Mikro/Makrokosmos und der daraus entstehenden Herausforderungen die Durchaus mit den Möglichkeiten des Fortschritts gemeistert werden können.

Ich möchte auch ein Beispiele bringen, um zu zeigen, das es schwierig ist zu entscheiden was für die Gemeinschaft richtig ist und das mensch manchmal in saure Äpfel beißen sollte.

Ich hatte eine Schule erwähnt:
Es ging um die Grundschule in unserem Dorf (eigentlich Nachbardorf aber gehört zu uns).
Die Gemeinde wollte sie schließen und die Kinder in den nächst weiteren Ort schicken.
Begründung: zu wenig Kinder, zu hoher Sanierungsbedarf, Rektorstelle nicht besetzbar (will keiner hin), nicht genug Lehrer, Grundschule im Samtgemeindeort (8km entfernt) nebenan zukünftig nicht ausgelastet.
Gleichzeitig, wurde aber in unserem Dorf ein großes gut ausgerüstetes Schulgebäude – nämlich eine Förderschule- frei.
Die Dorfbewohner haben also interveniert, schließlich möchte jeder sein Kind lieber im eigenen Dorf unterrichtet wissen und außerdem ist ein Dorf ohne Schule nicht so reizvoll, wirkt also wie ein Todesurteil für das Dorf.
Ich persönlich habe beide Seiten gut verstanden, habe mich aber letztendlich für den Dorfwillen entschieden, einer unserer Söhne war auch noch in der Grundschule.
Unser Dorf ist ehrenamtlich ziemlich aktiv, die Gemeinde wuste also wir stehen zusammen, sind aber auch bereit zu machen.
Entschieden wurde also die Förderschule als Grundschule zu nutzen, Umzug, Einrichtung und Unterhalt mit viel Ehrenamt zu stützen.
Bittere Pille: Zweigstelle, ohne eigenen Rektor -->verlust der totalen Unabhängigkeit.
Die Dorfgemeinschaft war nicht total glücklich aber die Schule war gerettet.

So was ist nun weiter geschehen.
Die Lehrerzahl und Schülerzahl nahm weiter ab, die Schüler der Klassenstufen wurden zusammengelegt, es gab große Lücken in der Lehrstoffvermittlung.
Wir und noch zwei andere Familien haben dann für unseren Sohn vor einem Jahr (also zu Halbjahr 3.Klasse) die Konsequenz gezogen. Unsere Kinder an die Schule im Samtgemeindeort zu
Schicken.
Dafür wurden wir dann von der Dorfgemeinschaft fast als Volksverräter angesehen.
ABER unser Sohn hat nach langem hartem Aufhohlkampf jetzt gute Voraussetzungen füs Gym. Von anderen Eltern hören wir jetzt hinter vorgehaltener Hand „hätten wir es bloss so wire ihr gemacht.“

Mein Fazit: es wäre für alle besser gewesen zu aktzeptieren das es nun mal zu wenige Kinder und zu wenige Lehrer gibt statt stur auf der Dorfeigenen Schule zu bestehen.

Ich habe das ganze jetzt natürlich nur kurz angerissen, aber ich hoffe mein Anliegen wird klar.

Und @Wildmohn was den Automechaniker und den Großlandwirt in deinem Dorf betrifft, wer weis, vielleicht hätte es eine Möglichkeit gegeben sie ins Boot zu holen. :aeh:

Grüße Rati
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#124

Beitrag von Rohana » Do 19. Apr 2018, 12:23

Schade, dass es mit der Schule im Dorf nicht geklappt hat. Aber war das wirklich abzusehen oder nur eine mögliche Entwicklung von mehreren? Hellsehen kann man nicht, Schwarzsehen sollte man nicht, Entscheidungen muss man trotzdem treffen...

Ich finde ganz wichtig den Punkt "andere ins Boot holen" - man sitzt ja eh schon zusammen drin, bewusst oder unbewusst. Auch wenn's für den Thread fast ein bisschen OffTopic ist, hier einmal eins meiner liebsten Zitate von John Donne:
No man is an island, entire of itself; every man is a piece of the continent, a part of the main. If a clod be washed away by the sea, Europe is the less, as well as if a promontory were, as well as if a manor of thy friend's or of thine own were. Any man's death diminishes me because I am involved in mankind; and therefore never send to know for whom the bell tolls; it tolls for thee.

„Niemand ist eine Insel, in sich ganz; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlandes. Wenn eine Scholle ins Meer gespült wird, wird Europa weniger, genauso als wenn’s eine Landzunge wäre, oder ein Landgut deines Freundes oder dein eigenes. Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit; und darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; sie schlägt dir selbst.“
(aus https://de.wikipedia.org/wiki/John_Donne)
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#125

Beitrag von Rati » Do 19. Apr 2018, 13:57

Rohana hat geschrieben:... Aber war das wirklich abzusehen oder nur eine mögliche Entwicklung von mehreren? Hellsehen kann man nicht, Schwarzsehen sollte man nicht, Entscheidungen muss man trotzdem treffen...
is zwar ot aber ganz kurz:
Abzusehen war das wir keinsfalls mehr Lehrkräfte bekommen werden, die nationale Lehrkraftsituation ist ja nun mal kein Geheimniss.
Abzusehen war auch das die Schühlerzahlen in den nächsten Jahren nicht wachsen werden--> über die Geburtenzahlen.
Mein Hinweis das ich da doch Hoffnung auf mehr Kinder habe, weil wir ja alle Flüchtlinge aufnehmen, wurde von vielen Dorfbewohnern irgendwie nicht als positive aufgenommen. :pfeif:

Nicht ab zu sehn war das noch eine Lehrerin durch Dauererkrankung und eine durch Schwangerschaft ausfallen werden.
Die Schule existiert übrigens noch und wird das auch noch bis min. 2020 das wurde uns damals von der Gemeinde garantiert.

Grüße Rati
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#126

Beitrag von Wildmohn » Do 19. Apr 2018, 15:47

@Rati:
Das Schulproblem in Eurem Dorf finde ich ganz und gar nicht OT.
Es zeigt doch sehr gut auf, wie eine problematische Situation, in diesem Fall der drohende Zerfall der dörflichen Struktur, nämlich die Aufgabe der Schule, durch Überlegungen und Einsatz (Versuch) der Bewohner verhindert werden könnte. Also es wurden Lösungsmöglichkeiten gesucht und erst einmal auch gefunden.
Leider hat dies nicht zufriedenstellend geklappt (Irrtum) und es wurde von einigen Bewohnern eine andere Situation hergestellt, indem eine anscheinend bessere Schule ausgewählt wurde.
Diese Kausalität kann man auf sämtliche Bereiche des menschlichen Handelns anwenden, womit wir auch schon wieder beim eigentlichen Thema des Threads wären.
In dem vorgestellten Buch geht es in erster Linie darum, Ursache und Wirkung, nämlich die durch die intensive Landwirtschaft zerstörte Natur, darzustellen. Ob im Buch auch Lösungsmöglichkeiten eruiert werden, kann ich noch nicht sagen, denn ich habe es noch nicht gelesen.
Das Erkennen eines Problems, die Ursache finden und eine bessere Lösung ausarbeiten… ich gebe zu, das ist in diesem Fall eine sehr komplexe und schwierige Angelegenheit, zumal wir alle tatsächlich in einem Boot sitzen und jeder `ne andere Sicht auf die Dinge hat...und jeder in eine andere Richtung schippern will... ;)

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#127

Beitrag von Rohana » Do 19. Apr 2018, 17:03

Sag mir eins: Hat die Autorin tatsächlich umfassende praktische Erfahrung(en) mit der (intensiven) Landwirtschaft? Laut Artikel hat die Autorin einen eigenen Garten. Sie trifft einen Menschen, der sich für die Trauerseeschwalben auf Eiderstedt einsetzt. Der Minister für Umwelt und Landwirtschaft von Schleswig-Holstein wird zitiert (mit Aussagen, die so haarsträubend falsch sind dass mir beim ersten Lesen die Kinnlade runtergeklappt ist). Sie bringt Zahlen, aus Studien und Statistiken, aber hat sie auch eine Ahnung über die Zusammenhänge und Ursachen, Alltag und (wirtschaftliche) Realität der Landwirtschaft? Und wo bleiben da die Landwirte?

Oder ist das alles irrelevant?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#128

Beitrag von Wildmohn » Do 19. Apr 2018, 20:14

@Rohanna, manchmal wünschte ich mir einen Reset-Knopf, alles auf Null setzen und ganz befreit von vorn beginnen…
Ob die Autorin praktische Erfahrungen mit der Landwirtschaft hat, kann ich Dir nicht sagen. Aber warum muss ein Mensch in der Materie absolut involviert sein, um Probleme zu artikulieren ?
Muss man ein emeritierter Prof. der Physik sein, um auf die Gefahren und Folgen einer Atombombe oder eines Atommeilers aufmerksam zu machen ? O.K., in der Regel sind es schon die Spezialisten, die Ursachenforschung betreiben, Gefahren erkennen und publizieren.
Wir haben beide das Buch nicht gelesen, aber so viel lässt sich schon sagen: Es müssen irgendwo Gründe vorhanden sein, dass die Flora und Fauna in ihrer Diversität so stark reduziert, bzw. beeinträchtigt wird. Im Buch wird ein möglicher Grund genannt.
Nenne mir bitte andere Gründe oder Verursacher, die für dieses Phänomen verantwortlich sein könnten…
Lass uns doch einfach gemeinsam den Reset-Knopf drücken und darüber reden, was für Probleme das Düngen auf den Äckern mit sich bringt. Welche Auswirkungen der Pestizideinsatz und Mono-(von mir aus auch Rein-)Kulturen auf die Biodiversität haben.
Den Faden kann man unendlich weiterspinnen…aber ein Anfang wäre hiermit schon gemacht.

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#129

Beitrag von Rohana » Do 19. Apr 2018, 20:58

Oh, ich habe kein Problem damit wenn Leute auch über ihre Fachgrenzen hinaus Problematiken ansprechen. Ich habe aber ein Problem damit, wenn definitive Aussagen über eine Sache getroffen werden, ohne die Fachleute ansatzweise zu involvieren.
Es müssen irgendwo Gründe vorhanden sein, dass die Flora und Fauna in ihrer Diversität so stark reduziert, bzw. beeinträchtigt wird. Im Buch wird ein möglicher Grund genannt.
Nenne mir bitte andere Gründe oder Verursacher, die für dieses Phänomen verantwortlich sein könnten…
Es müssen Gründe vorhanden sein, richtig. Im Buch wird aber kein möglicher, sondern ein ganz definitiver Grund genannt. Siehst du irgendwo Konjunktive? Formulierungen, die nicht endgültig der Landwirtschaft die Schuld zuschieben? Im Gegenteil, die Apokalypse wird in schillernden Farben gemalt und die Reiter sind Dünger, Pestizide, Massentierhalter und Monokultur. - Nein, ich habe das Buch nicht gelesen, aber den Artikel ;)

Kleines Gedankenspiel: Was für Probleme würde das Nicht-Düngen auf den Äckern mit sich bringen? Wie würdest du Landwirtschaft ohne (!) Reinkulturen betreiben? Beschreib doch mal...
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Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#130

Beitrag von Wildmohn » Do 19. Apr 2018, 21:12

Ne @Rohanna, so kommen wir definitiv nicht weiter... nenn mir einfach einen anderen Grund für der Artenschwund und lenk nicht vom Thema ab...

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