lokale & regionale Obstsorten im Rheinland

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Daisy Duck
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lokale & regionale Obstsorten im Rheinland

#1

Beitrag von Daisy Duck » Sa 7. Mai 2016, 08:36

Liebes Forum,

vom LVR (Landschaftsverband Rheinland) gibt es eine kleine Publikation unter dem Titel Lokale und Regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht! Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen.
Das Rheinland umfasst dabei im Norden die Kreise Kleve & Wesel, bis in die Region südlich von Bonn bis Euskirchen, im Osten von Essen, Wuppertal bis zum Oberbergischen Kreis sowie im Westen über Viersen, Düren bis zur Städteregion Aachen. Es könnte also auch für "Ruhrgebietler" interessant sein.

Das Büchlein umreisst zu Beginn in einem sehr fachlichen und interessanten Artikel die Abstammung derzeitiger Handelssorten, historische Rückblicke auf die regionalen Baumschulen & Forscher und andere Hinweise zur Nutzung der Sorten.

Die Sortensteckbriefe sind aus meiner Sicht etwas "pommologisch", also recht fachlich, man erkennt nur bei genauerem Lesen, wofür sich die Sorte eignen könnte, manche Beschreibungen zum Geschmack wirken etwas unattraktiv. In einigen Steckbriefen gibt es Hinweise, wo es diese alte Sorte noch gibt (teils mit Verweis auf den Reisermuttergarten Bonn der Obst-Reiser GmbH Wachtberg), allerdings ist dies definitiv nicht bei allen Sorten der Fall. Da dieser Bestandsaufnahme eine umfangreiche regionale Recherche voraus ging, gibt es ggf. über den LVR die Möglichkeit an Infos zu kommen. Interessant ist zudem, dass bei einigen Sorten explizit auf die Eignung für höhere Lagen (Eifel, Westerwald) hingewiesen wird, unter denen sie noch gute Ergebnisse liefern, während normale Tafelobstsorten dort die Segel streichen.

Die überwiegenden Sorten sind für den Streuobstanbau geeignet, einige wenige werden auch für Kleingärten als Spindel o.ä. empfohlen. NICHT enthalten sind einige noch relativ geläufige ältere Obstsorten, die nicht ausschließlich Rheinlandtypisch waren, so findet man nichts zum Boskoop, Roten Sternrenette, Jakob Lebel oder ähnliche.

Erhältlich ist das Büchlein mit 144 Seiten beim LVR, ggf. auch bei einigen Biologischen Stationen im Rheinland für 5 Euro Schutzgebür (von 2010).

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