Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

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poison ivy
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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#21

Beitrag von poison ivy » Mi 16. Mär 2016, 21:45

ina maka hat geschrieben:Wieso braucht man dazu andere Menschen, die mitmachen?
Ja, klar, besser ist es - aber es geht doch auch alleine, oder nicht?
fuer mich brauch ich natuerlich niemanden
aber wenn ich was bewirken will,
wenn ich den Kleinstbauern wieder aufleben lassen will,
der den Kleinbauern mit-traegt, weil er bei dem zB sein Getreide kauft
oder seine Milch, weil er im Garten vom Siedlerhaus nun mal keine Kuh ...
wenn ich den Ultragrosslandwirtschaftskonzern vom Sockel schupsen will ...
DANN geht das nur, wenn ganz furchbar viele Kleine und Kleinste MITEINANDER
AM GLEICHEN STRANG ziehen
viele feine Draehte halten mehr als ein Dicker

Benutzer 72 gelöscht

Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 17. Mär 2016, 11:03

Ja, stimmt!
Ich hatte nur "Sorge", dass jetzt jemand denken könnte "ich allein, das zahlt sich ja nicht aus" - aber viele "ich allein"s sind halt auch viele kleine Drähte, die gemeinsam stark sind.
so hab ichs gemeint. :)

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Rohana
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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#23

Beitrag von Rohana » Do 17. Mär 2016, 18:02

Aus einem anderen Forum:
Bei uns [...] schreitet die Entwicklung gerade rasend schnell voran. Vielen Betrieben steht das Wasser unter der Nase. [...]
Estland, Lettland, Litauen hingegen rüsten gerade massiv auf. Industrielle bauen grosse Milchviehanlagen und kaufen teilweise 600 - 1400 melkende Kühe auf einen Streich.
Tschüss bäuerliche Landwirtschaft ...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#24

Beitrag von strega » Do 17. Mär 2016, 18:25

das ist ähnlich wie mit der Ferienhausvermietung kommt mir vor: wenn ich in einem kleinen Gebiet sagen wir mal 20 Häuser vermiete, dann komm ich ja in Sachen Gurrgel-Rating nie auf die höheren Plätze, weil da die grossen Portale bereits hocken, die ihre IT-Spezialisten täglich mit der Aufgabe betrauen, das Portal zu warten und hochzupushen. Und aufm Portal werden dann vielleicht so 10000 Häuser angeboten, mit allem Schnickschnack und mit sofortiger Buchungsmöglichkeit.

da könnte die Person mit den zwanzig Häusern sich heulend zurückziehen und sagen, das hat ja eh keinen Sinn, da konkurrieren zu wollen...

Oder sie macht Angebote, die es bei den Grossen nicht gibt, speziell für Kunden, die persönliche Beratung schätzen und das Flair eines freundlich vorbereiteten Urlaubs, den die grossen Urlaubsmaschinerien so nicht bieten?

Ich weiss dass es für gute, persönlich gestaltete Angebote, die dennoch professionell durchgeführt werden, immer Kunden gibt und ausreichend Kunden gibt. Jenseits aller Massen. In allen Branchen, auch in der Landwirtschaft. Im Gegenteil, es ist völlig sinnlos, es als Kleinanbieter es mit denselben Konzepten und denselben Vermarktungsmöglichkeiten zu probieren wie die Grossen es tun. Da verheizt und frustriert man/frau sich nur. Das muss anders laufen.
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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#25

Beitrag von Thomas/V. » Do 17. Mär 2016, 19:00

Im Gegenteil, es ist völlig sinnlos, es als Kleinanbieter es mit denselben Konzepten und denselben Vermarktungsmöglichkeiten zu probieren wie die Grossen es tun
Wie es scheint, lernen da unsere Junglandwirte auf ihren Schulen aber genau das. Wieso nur 3 t Spitzenweizen erzeugen und dafür sich ne Nische suchen, wenn man mit nem geilen Großtraktor und viel Chemie auch 10 t erzeugen könnte. Ob man die dann zu einem Preis los wird, von dem man leben kann, ist anscheinend zweitranging, Hauptsache "groß" und "viel".

Ich hab mal Einblicke in verschiedene ldw. Großbetriebe gehabt (sowohl DDR als auch konventionelle GmbH und auch Bio-Genossenschaft von heute).
Die Mehrzahl der Leute dort m.M. nach überhaupt kein Interesse an Natur, Tieren oder gar Ökologie, sondern für die ist es geil, mit nem möglichst großen Trecker durch die Gegend zu heizen. Auch das Interesse für halbwegs gesunde Nahrungsmittel hielt sich sehr in Grenzen. Für die meisten ist es irgendein Job, und wenn man dafür bezahlt wird, dann verprügelt man auch schon mal seine Tiere oder fährt mit der Giftspritze übern Acker.

Und wenn schon den "Bauern" egal ist, wie sie wirtschaften und was sie essen, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn es dem Rest der Bevölkerung noch mehr am A. vorbei geht, was aus der Natur und dem Boden wird und was sie frißt...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#26

Beitrag von Rohana » Do 17. Mär 2016, 19:05

Thomas/V. hat geschrieben:und dafür sich ne Nische suchen
Wenn Nischen für jeden möglich wären, wären es keine Nischen. :aeh:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#27

Beitrag von Thomas/V. » Do 17. Mär 2016, 19:14

Mag sein, das es im Westen oder am Rande der Großstädte halbwegs gesättigt ist.
Hier bei uns gibt es kaum Selbstvermarkter oder ähnliche Nischen.
Wenn es mal Märkte mit solchen gibt, dann wird denen die Bude eingerannt.
Potential wäre hier vorhanden, aber ich fahre natürlich keine 40km zum nächsten Ziegenhof oder noch weiter, um mir meinen Käse dort zu holen...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Das Aussterben der Farmer in den USA - Joel Salatin

#28

Beitrag von Dyrsian » Mo 21. Mär 2016, 19:22

Der Markt im Westen und in den großen Städten ist noch nicht mal annähernd gesättigt. Und ich fahre teilweise 40 km fürs Schweinefleisch, gut dann mache ich den Tiefkühler auch voll, aber dennoch: Hier wird mit ¨Nischen¨ sehr sehr gutes Geld verdient.
Erstaunlich finde ich immer, wenn konventionelle Betriebe versuchen, mit Ihren 50 Milchkühen auf dem internationalen Level mitzuspielen. Und auch wenn in den ehemaligen Ostblockstaaten Betriebe mit 1500 Milchkühen aufmachen, so wundert das nicht. In China und den USA hat es Betriebe mit zehnmal sovielen Kühen, 15.000! Da werden die Felder nicht mit GPS gesteuerten Traktoren gegiftet, sondern mit Flugzeugen. Wie kann man hoffen, gegen solche Betriebe in Preiskonkurenz treten zu können. Ok, wir haben noch Subventionen, die machen ja teilweise vermutlich den Hauptteil des Einkommens aus. Aber ist das der Sinn einer Landwirtschaft? Kommt mir komisch vor.

Was ich persönlich in Nord-Ost Deutschland und auch in Bayern äuf dem Land¨ gesehen habe, waren gepflegte Häuser, dicke teure Landmaschinen mit klimatisierten Kabinen und teure Autos. Gemüsegärten oder Hühner eher weniger, es schien mir als hätten die Leute an sowas eher kein Interesse. Die meisten hatten ein paar Blumen oder gar keine Gärten.
Und wir hier im Pott graben hier in unseren Kleingärten mit ihren kümmerlichen 400 m2 rum und versuchen da Kartoffeln anzubauen und halten Hühner im Vorgarten neben der Hauptstraße. Verrückte Welt :hmm:

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