Droht uns das Ende der Natur?

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viktualia

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#141

Beitrag von viktualia » Fr 20. Apr 2018, 13:03

Lieber Rati,
Inas Sicht hat mich hier schon oft gerettet, weil ich dann einfach merke, wie verschieden man denken kann...
....wäre ich durch Ina nicht schon auf "Relativierungsmodus" geeicht....)
"Es ist ja nun wirklich nicht so, als würden hinter allen "sachlichen Formulierungen" auch sachliche Argumente stecken"
ist auch für alle anderen.

Für mich war die "Anstrengung", mich auf Inas Argumentation einzustellen zwar auch schwierig, aber es hat mir mehr gebracht, als bei einigen anderen. Da war nur die "Einsicht" möglich, dass halt nicht alles sachlich ist, was sachlich klingt.
Da warst du bislang ne rühmliche Ausnahme, egal, ob ich mit dir einer Meinung war oder nicht, deshalb hab ich mich wie erschrocken, dass du da was von "für die Forenschreibform ungeeignet" loslässt. Ina ist als "Beispiel für alle" wohl genauso ungeeignet wie ich, aber deshalb auszuschliessen, es wäre eine nützliche bis nötige Ergänzung find ich gruselig.

Der Rest meines Text´war auf die inhärente Arroganz bezogen, die ich immer noch bei dem Konzept einer "endlichen Natur" verspüre;
bzw. dem Vorwurf, die hiesigen Landwirte säßen nicht mit uns "Verbrauchern" in einem Boot. (Auf dem rauen Ozean der Globalisierung...)

Rati
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#142

Beitrag von Rati » Fr 20. Apr 2018, 13:26

Hi Vikti
viktualia hat geschrieben:deshalb hab ich mich wie erschrocken, dass du da was von "für die Forenschreibform ungeeignet
schau, ich habe doch geschrieben für mich und meiner Meinung nach
Rati hat geschrieben:Es ist für mich nur äußerst anstrengend mit dir in einem Forum zu diskutieren, deine Art die Dinge zu hinterfragen ist mMn für die Forumsschreibform einfach ungegeinte.
Das heist, ich hab nen Problem nich Ina.
Und ungeeignet bedeutet einfach nur das mir immer wieder auffällt das ich zu viel Text brauche um Ina zu vermitteln was ich ausdrücken will. Das klappt mit anderen besser. :aeh:

Ich find es übrigens nicht gerade gut jetzt mit dir über Ina zu schreiben. das ist für mich so wie über Kinder reden wenn sie im selben Raum sind und so zu tun als wären sie nicht da.
Und was dann den Rest deines Textes angeht wäre es für mich einfacher zu verstehen gewesen wenn du angezeigt hättest das das jetzt nicht mehr direkt an mich gerichtet ist.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#143

Beitrag von Rohana » Fr 20. Apr 2018, 14:08

Wildmohn hat geschrieben:Da wir ja nun festgestellt haben, dass es offensichtlich mehrere Gründe für den Artenschwund gibt, möchte ich nochmal auf die im Buch genannten möglichen Faktoren eingehen und das Thema Düngung hervorheben.
Sprich, alles andere ist egal, da kann man nix dran tun, aber auf die Landwirtschaft kann man einhacken?! :sauenr_1:
Rohana hat geschrieben:Kleines Gedankenspiel: Was für Probleme würde das Nicht-Düngen auf den Äckern mit sich bringen?
Die Frage ist nicht, ob Düngen oder nicht, sondern die Menge des ausgebrachten Düngers macht den feinen Unterschied.
In diesem Artikel https://www.hausgarten.net/gartenpflege ... chaft.html wird meiner Meinung nach ganz sachlich und leicht verständlich darüber berichtet, was das Überdüngen der Felder für Folgewirkungen hat. Diese sind, mit Verlaub gesagt, nicht unerheblich…
Tja, nur wissen wir genau was wann warum gedüngt wird.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#144

Beitrag von viktualia » Fr 20. Apr 2018, 16:03

Rati, ich rede mit dir und nicht mit Ina, weil du mich gefragt hast und ausserdem ist Ina kein Kind, sondern Erwachsen.

Weiterhin hab ich ursprünglich nur den ersten Satz an dich gerichtet und da ist ne Leerzeile normalerweise ausreichend, den Rest kann man ja z.B. dem Text entnehmen.
Selbst wenn ich mich bemühe, nicht ganz o.t. zu schreiben, darf ich dann durchaus im letzten Satz nochmal nen Bezug zum Anfang nehmen, wenn ich das passend finde, ganz ohne dich da persönlich zu meinen.
Schönes Wochenende!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#145

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 20. Apr 2018, 17:02

Danke Viktualia, danke Rati!

sehr lehrreich für mich :mrgreen:
Rohana hat geschrieben:Da, wo Strassen, Häuser, Einkaufszentren stehen, kann insektentechnisch nicht mehr viel passieren.


Unser Haus ist so schlampig (ungenau) verputzt, dass es in der Fassade ein Wildbienenhotel bietet ;) Und die Bienen/Hummeln finden auf den meisten Balkonen doch allerhand mit Nektar/Pollen.

In Wien werden seit einiger Zeit die Parkplätze und Freiflächen sehr insektenfreundlich gestaltet!
Das freut mich genauso wie jedes Getreidefeld, indem auch ein paar Blumen blühen dürfen und wo die Vögel und Mäuse viel Futter finden (da freuen sich auch die Raubvögel)
Rohana hat geschrieben:aber selbst der Parkplatz vom Einkaufszentrum wird sicher irgendwelches Insektenleben in den Büschen und Hecken beherbergen. Fragt sich nur welches.
ein recht vielfältiges, so dort nicht alles "sauber" gemacht wird....

Schön, dass jetzt "das Insektensterben" zumindest mal nicht mehr geleugnet wird (oder hinterfragt, ob es das überhaupt gibt) - und eine ehrliche, vorurteilslose Ursachensuche halte ich auch für sehr sinnvoll! :daumen:

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#146

Beitrag von Rohana » Fr 20. Apr 2018, 17:20

ina maka hat geschrieben: Schön, dass jetzt "das Insektensterben" zumindest mal nicht mehr geleugnet wird (oder hinterfragt, ob es das überhaupt gibt)
Sorry, falsch gedacht. "Das Insektensterben" halte ich nach wie vor für Unfug. Dachte eigentlich dass mittlerweile schon klar wäre dass man das etwas differenzierter betrachten muss? :kaffee:

Aber wir sind ja nicht im Thread "Insektensterben" und brauchen das deshalb an dieser Stelle nicht zu diskutieren. Hier gehts ja um das allgemeine "Ende der Natur" :holy:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#147

Beitrag von Wildmohn » So 22. Apr 2018, 20:06

Rohana hat geschrieben:
Wildmohn hat geschrieben:Da wir ja nun festgestellt haben, dass es offensichtlich mehrere Gründe für den Artenschwund gibt, möchte ich nochmal auf die im Buch genannten möglichen Faktoren eingehen und das Thema Düngung hervorheben.
Sprich, alles andere ist egal, da kann man nix dran tun, aber auf die Landwirtschaft kann man einhacken?! :sauenr_1:
Rohana hat geschrieben:Kleines Gedankenspiel: Was für Probleme würde das Nicht-Düngen auf den Äckern mit sich bringen?
Die Frage ist nicht, ob Düngen oder nicht, sondern die Menge des ausgebrachten Düngers macht den feinen Unterschied.
In diesem Artikel https://www.hausgarten.net/gartenpflege ... chaft.html wird meiner Meinung nach ganz sachlich und leicht verständlich darüber berichtet, was das Überdüngen der Felder für Folgewirkungen hat. Diese sind, mit Verlaub gesagt, nicht unerheblich…
Tja, nur wissen wir genau was wann warum gedüngt wird.
Zum ersten Kommentar:
Wer sagt das?
Das viele Faktoren hier miteinfließen bestreitet, glaube ich, niemand.
Aber alle Faktoren in einen Mixer tun und die Soße über den Salat, den wir ganz offensichtlich haben, zu gießen hilft auch nicht unbedingt weiter.
Wenn die „heilige Kuh“, nämlich die Agrarindustrie, kritisiert wird, dann doch nicht, um den „Landwirten“ eins auszuwischen oder darauf einzuhacken, sondern die Kritik richtet sich an die Verhältnisse und Gegebenheiten, die diese Form der landwirtschaftlichen Entwicklung oder des gegenwärtigen Standards mit sich bringt und den damit resultierenden Auswirkungen auf die Natur.

Zum zweiten Kommentar:
Ich habe den Link nochmal angeklickt, zu meiner Erleichterung steht im angezeigten Artikel ganz sachlich und verständlich etwas über die Auswirkungen des Überdüngens... es ist also kein Mickey-Mouse-Heftchen-Link, sondern da wird detailiert beschrieben, was für Auswirkungen das Überdüngen hat.
Deine Schlussfolgerung "Tja, nur wissen wir genau was wann warum gedüngt wird." finde ich bezüglich Textverständnisses äußerst interessant... oder borgst Du mir auch mal die rosa Brille, die auf Deiner Nase zu sitzen scheint...?

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#148

Beitrag von Rohana » So 22. Apr 2018, 21:07

Der Artikel geht erstmal davon aus, dass in der Landwirtschaft überdüngt wird - heisst ja auch Überdüngung und nicht Düngung.

Sowas wie die Überdüngung, die den Hochmooren schadet - sorry, hier gibts weit und breit keine. Überdüngung, die im Wald Windwurfflächen verursacht... ähm wie? Im Wald wird gedüngt? Euthrophierung von Gewässern, oh ja, im Bodensee wurde vor nicht allzulanger Zeit *zuwenig* Nährstoffgehalt nachgewiesen, muss ja ganz schlimm sein...
Klar, solche Folgen kann es alle geben, wenn in oder an sensiblen Bereichen massiv überdüngt wird. Aber das als allgemein gültigen Standard hinzustellen, ist eine Frechheit, genauso wie zu unterstellen, dass Überdüngung nur in der Landwirtschaft vorkommen würde, was implizit passiert.
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viktualia

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#149

Beitrag von viktualia » Mo 23. Apr 2018, 06:43

Hmm, Rohana, da warst du aber sehr gnädig mit dem "Dünger"Text. Ich find den hahnebüchend....
Was die allein beim Stickstoff für Sprünge in den Ebenen machen - du hast es beim Hochmoor angedeutet - ist der Hammer.
"Atmosphärischer Stickstoff" werde von Mikroorganismen im Boden umgewandelt - entweder sind jetzt auch Leguminosen die phösen, oder es geht doch nicht um Gülle oder die haben niemals nicht ne Kuh auf dem Acker stehen; überhaupt, dass Stickstoff was mit Eiweiss und damit mit Fleisch zu tun haben könnte, scheint fraglich: "In weiterer Folge nehmen Tiere und Menschen den Stickstoff durch den Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln auf..." Das Kuhbäuche da auch was synthetisieren könnten - mirakulös. Und der Menschenmist fehlt im Nährstoffkreislauf auch nicht, nein nein...
Das ist "Ganzheitlichkeit" nach dem Motto: meine Scheisse stinkt nicht.

Bei so ner "Vereinzelung der Fakten" krieg ich das Grausen. Das ist das Ende der natürlichen Funktionen eines Hirns, diese Einseitigkeit.
Da bleibt nur emotionaler Mist, sachliche Erkentnisse können auf einem solchen Nährboden nicht mehr wachsen.

Wildmohn, bitte: die Natur ist nicht und war nie so schwarz/weiss.
Es ist manchmal schwer, aus Fakten wieder auf den Kreislauf zu schliessen, aber das darf doch kein Grund sein, auf Deubel komm raus zu vereinfachen. Wenn ich in einem solchen Kontext auf die Suche nach dem "Schuldigen" gehe, mache ich mir nur die Hände, bzw. die eigenen Hirnwindungen dreckig, mit Verlaub.

Ich sehe eine große Entfremdung von der Natur bei den Menschen. Vor einigen Jahrzehnten wurde dem von sogenannten "Grünen" entgegen gesteuert. Dies scheint vorbei, am Ende. Jetzt bauen die wohl nur noch "Mist". Und das stinkt mir, gewaltig.

Es geht nicht um Entweder/Oder, es geht um Kreisläufe; um Verantwortung für die ständigen Veränderungen, die für das Leben typisch sind.

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#150

Beitrag von Wildmohn » Mo 23. Apr 2018, 10:37

@Rohana
Auch wenn es in Deiner Region keine Hochmoore geben sollte, so muss es nicht bedeuten, dass Hochmoore von der Agrarproblematik nicht betroffen sind:
Hochmoore sind wertvolle und gleichzeitig sehr empfindliche Ökosysteme. Daher gelten sie als besonders schützenswert. Wie stark Moore im deutsch-niederländischen Grenzgebiet durch den Stickstoffeintrag aus der Luft belastet werden, hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Thünen-Instituts in einem zweijährigen Projekt untersucht. Die Ergebnisse wurden jetzt den politischen Verantwortlichen im Landkreis Emsland und der niederländischen Provinz Drenthe übergeben. Sie sind überregional bedeutsam.
Stickstoff ist ein Pflanzennährstoff, der sowohl über die Wurzeln als auch direkt aus der Luft über das Blatt aufgenommen wird und das Pflanzenwachstum anregt. In empfindlichen Ökosystemen wie Mooren kann er aber schnell zum Schadstoff werden.
Übermäßige Stickstoff-Einträge führen dort zu Nährstoff-Ungleichgewichten und machen Pflanzen anfälliger gegen Schädlinge und Frost, was auch zu einem Verlust an biologischer Vielfalt führen kann.
Gerade die Stickstoffverbindungen Ammoniak (NH3) und sein Reaktionsprodukt Ammonium (NH4+) stehen hier im Fokus.
Ammoniak-Emissionen stammen aus der Landwirtschaft, vor allem aus der intensiven Tierhaltung, bei der viel Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist) anfällt. „Stickstoff, der als Ammoniak aus den Ställen oder beim Düngen entweicht, wird in der Luft verfrachtet und kommt dann oft an der falschen Stelle wieder runter“
, sagt Christian Brümmer, Wissenschaftler am Braunschweiger Thünen-Institut für Agrarklimaschutz.
Quelle: https://idw-online.de/de/news541092
@Rohana ; @Viktualia
Da habe ich einen, wie ich meine, wirklich nicht allzu schweren Text zum Thema „Probleme der Überdüngung in der Landwirtschaft“ verlinkt und die Schlussfolgerungen, die Ihr daraus zieht gehen, gelinde gesagt, nicht über den Tellerrand hinaus…

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