Planen fuer den Notfall oder nicht?

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 146 gelöscht

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#901

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 20. Mär 2018, 21:00

emil17 hat geschrieben:
frodo hat geschrieben: ... wo der Bürgermeister in einer Versammlung anlässlich des eingetretenen Zusammenbruchs der Versorgung, alle Bürger aufforderte, alle ihre Vorräte an Nahrungsmitteln und Ausrüstung abzugeben, damit sie dann bedarfsgerecht an alle Bürger verteilt werden können, also gewissermaßen eine verordnete Solidarität.
Das ist eine Schnapsidee, denn es belohnt diejenigen, welche sich vorher um nichts sorgen. Ich pflege nicht meine Vorräte um sie dann abzugeben und per Lebensmittelkarte wieder teilweise zugeteilt zu kriegen, und ich will selber entscheiden, mit wem ich teile.
Ich weiß ja nicht, ob Ihr in der Schweiz auch sowas habt, aber bei uns gibt's z.B. sowas:
https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/text.xav ... 2&nohist=1
Das übliche Juristendeutsch, aber im Kontext der sog. Notstandsgesetze aus '68 passt das ganz gut in diese erwähnte Film-Fiktion..

§1, speziell auch Punkt 7 klingt, als wäre er für uns hier relevant... :hmm:

Olaf
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#902

Beitrag von Olaf » Di 20. Mär 2018, 21:41

Grundstätzlich mach mir erst darüber Sorgen, wenn es soweit ist.
Ach, Mäusezähnchen, in diesem Forum werden mit Genuss sozusagen Katastrohenszenarien durchdacht und teilweise sogar vorhergesagt. Letzteres bislang nicht sonderlich erfolgreich, scheint aber Spass zu machen. Bin da auch eher entspannt, bin immer mit dem Arsch an die Wand gekommen, mal besser, mal schlechter. Meine Vorfahren auch, sonst würde ich ja nicht leben.
Ich hab eben meine Nachbarin gerettet, die mit ihrem Schrotthaufen liegengeblieben ist, während ihr Mann auf Spitzbergen das Ozonloch für uns beobachtet. Nur eine kleine Katastrophe, aber die würden sich für uns genauso den Arsch aufreißen, gut, sich darauf verlassen zu können. Und so ist die Zeit vermutlich besser investiert, als über mögliche Szenarien nachzudenken. Erst mal rankommen lassen, genau!
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

woidler
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#903

Beitrag von woidler » Di 20. Mär 2018, 21:50

@ frodo
entweder ich bin zu doof den link richtig aufzumachen, aber bei mir erscheint nur ein Übersicht des Bundesanzeigerverlags, und kein Gesetzesverweis.

Meinst Du das "Bundesleistungsgesetz". Nach dem Gesetz können in D Behörden in Kriegs- und Katastrophenfällen von Privatpersonen
"Leistungen" verlangen , kann Arbeitsleistung sein , odere zur Verfügungstellung von Sachen : Fahrzeuge, Baumaschinen, Benzinvorräte
zB in Tankstelle oder Raffinerie, Lebensmittelvorräte.

In den 80´ Jahren gabs da mal eine gewisse Aufregung, da einige KFZ-Zulassungstellen die damals vermehrt aufkommenden zivilen/privaten
Geländewagen besonders registrieren wollten.

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emil17
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#904

Beitrag von emil17 » Di 20. Mär 2018, 22:08

Das Grundproblem ist, dass ohne Mitwirkung der Betroffenen der Staat bei der Beschlagnahme von Dingen, die schwer zu zählen und leicht zu verbergen sind, ziemlich machtlos ist.
Ihr Deutschen habt darin leider mehr Erfahrung als wir Schweizer.
In Wirklichkeit läuft das dann so, dass man nicht alles angibt und der bedürftigen Nachbarin, die man persönlich kennt, eben mal was zusteckt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#905

Beitrag von Maeusezaehnchen » Di 20. Mär 2018, 22:18

Bei uns in der Siedlung geht nix über Nachbarschaftshilfe (außer unserem Hahn-hasser ... schwarze Schafe gibts überall)
Wir helfen uns schon immer gegenseitig und mach immer wieder verschiedenes gemeinsam. Und sei es nur das gemeinsame Gulasch-kochen für eine größere Feier wo dann die Herren den ganzen Tag gemeinsam alles besorgen, schneiden und natürlich auch gemeinsam zusehen wie es vor sich hinköchelt und dann gemeinsam abschmecken. Oder einer hat eine größere Arbeit zu machen und alle packen an.
Es hat auch jeder seine besonderen Fähigkeiten.... Koch, Elektriker, Tischler, Mechaniker,.... alles da... und jeder hat immer gute Ideen und ist handwerklich geschickt.
Und jeder kennt wieder wen, der was beisteuern oder mit anderen handwerklichem Geschick unterstützen kann.
Also bei uns gibts ganz sicher kein Problem.... das schwarze Schaf kann ja hinter seinem hohen Thujenzaun schimpfen wie er will... :bang:

Benutzer 146 gelöscht

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#906

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 20. Mär 2018, 23:39

woidler hat geschrieben:@ frodo
entweder ich bin zu doof den link richtig aufzumachen, aber bei mir erscheint nur ein Übersicht des Bundesanzeigerverlags, und kein Gesetzesverweis.

Meinst Du das "Bundesleistungsgesetz". Nach dem Gesetz können in D Behörden in Kriegs- und Katastrophenfällen von Privatpersonen
"Leistungen" verlangen , kann Arbeitsleistung sein , odere zur Verfügungstellung von Sachen : Fahrzeuge, Baumaschinen, Benzinvorräte
zB in Tankstelle oder Raffinerie, Lebensmittelvorräte.

In den 80´ Jahren gabs da mal eine gewisse Aufregung, da einige KFZ-Zulassungstellen die damals vermehrt aufkommenden zivilen/privaten
Geländewagen besonders registrieren wollten.

woidler
Ja, stimmt, merkwürdig: in der Vorschau hat der Link funktioniert :im:
Es geht um das sog. "Ernährungssicherstellungsgesetz"

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#907

Beitrag von woidler » Mi 21. Mär 2018, 00:13

Bezüglich der Ernährungssicherstellung gibt es die sogenanntes Bundesreserven :

Die Zivile Notfallreserve
Die Zivile Notfallreserve besteht aus Reis (Lang- und Rundkorn), Hülsenfrüchten (Erbsen und Linsen) sowie aus Kondensmilch. Diese Sicherheitsreserve an Grundnahrungsmitteln soll in Krisensituationen vor allem in Ballungsräumen zur Versorgung der Bevölkerung zumindest mit einer täglichen Mahlzeit beitragen.

Die Bundesreserve Getreide
Die Bundesreserve Getreide besteht aus Brotgetreide (Weizen, Roggen) und Hafer. Sie soll in einem Krisenfall dazu eingesetzt werden, die Mehl- und Brotversorgung aufrecht zu erhalten. Diese Reserven werden wegen der erforderlichen Weiterverarbeitung in der Nähe von Mühlen gelagert.

Da gibt es dann zB beim black out nur ein paar Probleme : Reis und Hülsenfrüchte muß man zu den Verbrauchern bringen. Dazu brauchts LKWs, die wieder Treibstoff brauchen, ohne Strom in der Regel keinen Diesel aus der Zapfsäule. Und wie koche im stromlosen Mehrfamilienhaus Reis oder Erbsen, wenn der E-herd nicht funktioniert und kein Wasser aus dem Hahn kommt.

Und was die Brotversorgung angeht ; da braucht man nicht nur Treibstoff zum Transport, sondern auch Energie zum Betrieb der Mühlen und der Bäckereien.

Zumindest was den Treibstoffnachschub für Blaulicht-Einheiten Polizei , Feuerwehr , Rettungsdienste gibts seitens des Bundes zumindest schon mal Konzepte, zB eine bewachte Tankstelle mit Notstromversorgung pro Landkreis, und einige Tanklager mit geeigneter Schwerkraftbeladung von Tankwägen.

Da lob ich mir doch meine Holzhöfen , Speis und Garten ...


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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#908

Beitrag von Maeusezaehnchen » Mi 21. Mär 2018, 08:53

Da hat man als Haus- und Grundbesitzer in schlechten Zeiten schon einen enormen Vorteil gegenüber Wohnungskindern.
Notfalls kann ich alles rund um das Haus mit Kartoffeln, Bohnen und Getreide vollpflastern. Stell mir Tiere ein (da gibts dann kein Tierschutz und Nachbarrecht)
Und wenn kein Strom... Holz gibts im nahen Wald und der Griller ist groß genug. Mit dem Kachelofen wird es warm. Und aus dem Brunnen kann man notfalls auch ohne Strom Wasser schöpfen.
Und für die ersten Wochen gibts im Haus mehr als genug... auch Brot... hab immer so 30-40kg gemischt zuhause. Daraus kann man genug mach.... auch wenn es per Handbetrieb mühsamer ist als mit den vielen praktischen Haushaltsgeräten.
Aber in so einem Fall brauch ich auch nicht arbeiten gehen .... als Bautechnikerin hat man in der Kriese nicht so viel zu tun. :mrgreen:
Ich bin dann wieder für den Wiederaufbau gefragt :engel:

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#909

Beitrag von Rati » Mi 21. Mär 2018, 08:55

emil17 hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:na ja, in den beiden Fällen ist die sinnvollste Vorbereitung sich ne angenehme Eutanasiemethode zu suchen.
Wenn Mama Erde aus der Bahn geschmissen, von Gezeitenkräften durchgeknetet oder bei Achsenkippung nem Klimakollaps unterworfen wird, is eh nicht mehr viel zu machen. :kaffee:
emil17 hat geschrieben: Manche bereiten sich auch darauf vor, dass die Erdachse plötzlich kippt oder ein Irrläufer von Planet in unser Sonnensystem eindringt.
Das ist in den letzten drei Milliarden Jahren nicht mehr vorgekommen, ist also wieder mal fällig.
Gegen Angst vor solchen Ereignissen hilft die Lektüre eines Physikbuches. Nach heutigen Erkenntnissen unmöglich....
Ach Emil :roll: , hat irgend etwas an meinem Beitrag Anlass dazu zu geben, zu denken ich hätte Angst vor so etwas?

Und was die unmöglichkeit solcher Dinge angeht, solltest du vielleicht nicht nur ein Physikbuch lesen sondern auch noch darauf achten das es ein neueres Model ist. ;)
So unmöglich sind streunende Planeten nämlich gar nicht.
Und falls dein Wissen aktuell bist, weist du ja das sich die Vermutungen über einen massereichen Planeten am Rande unseres Sonnensystems mit exotischer Umlaufbahn gerade zu Fakten zu verdichten beginnen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

centauri

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#910

Beitrag von centauri » Mi 21. Mär 2018, 09:29

So wie Emil das schreibt wohnen wir im hintersten Dorf der Schweiz. Nur komisch, hier sind gar keine Berge. :grinblum:
Also wir wohnen nicht am Arsch der Welt. Man kann ihn aber schon deutlich sehen. Und ich denke mal das dies in einer Krise schon ein enormer Vorteil ist. Das grössere Chaos wird sich wohl auf die Städte konzentrieren.
Grundsätzlich glaube ich aber auch an die solidarität in der Nachbarschft außer der Himmel fällt uns allen auf den Kopf. :)

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