Selbstversorgung - Autark

Was halt nirgendwo passt
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Windbraut

Selbstversorgung - Autark

#1

Beitrag von Windbraut » Fr 17. Sep 2010, 21:16

Hallo zusammen,

langsam aber sicher habe ich Probleme mit SV - Autark. Ich habe mal bei Wikipedia geguckt:

Autark bei Wikipedia:
Autarkie (von altgriechisch „Selbstständigkeit“) im allgemeinen Sinne bedeutet, dass Organisationseinheiten oder Ökösysteme alles, was sie ver- oder gebrauchen, aus eigenen Ressourcen selbst erzeugen oder hstellen.
Selbstversorgung muss im Gegensatz zur Autarkie nicht alles zur Lebenserhaltung aus eigenen Ressourcen bereitstellen.
Autarke Systeme sind u. a. wirtschaftliche Einheiten (Volkwirtschaften, Haushalte, die sich ausschließlich mit eigenen wirtschaftlichen Gütern (Lebensmittel, Rohstoffen, Waren,, Dienstleistungen, Produktionsfaktoren) versorgen und von Importen unabhängig sind.

SV bei Wikipedia:
Selbstversorgung (auch: Subsistenzwirtschaft) bezeichnet eine autonome, von anderen Personen, Gemeinschaften, Institutionen oder Staaten unabhängige Lebensführung bzw. Wirtschaftsweise.Der Begriff kann heutzutage bedeuten, im alltäglichen Leben nicht auf die aktive Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein (Haushaltsführung, Körperpflege, Einkaufen etc.). Im ökonomischen Sinne spricht man von Selbstversorgung, wenn sich Menschen die materiellen Bedürfnisse des täglichen Lebens (Essen, Trinken, Wohnen etc.) zu einem großen Teil selbst erschaffen und nicht nur auf die im Markt angebotenen Produkte zurückgreifen. Dies betrifft insbesondere den Eigenanbau und die Herstellung von Lebensmitteln und Konserven sowie Gebrauchsgegenständen aller Art.

Mir scheint es so, als ob beides zusammenhängt und quasi Zwillinge sind. Oder kann mir jemand erklären, was die Unterschiede sind ??? Autark = alles selbst herstellen ?? SV = Bedürfnisse des täglichens Lebens erschaffen ?? oder was???

Wie weit geht SV - Ackerbau + Viehzucht oder ist das schon Autark ?? :bieni:

LG
Windbraut

Manfred

Re: Selbstversorgung - Autark

#2

Beitrag von Manfred » Fr 17. Sep 2010, 22:00

Ist beides nicht fest definiert. Die Grenzen sind fließend. Das muss jeder für sich selbst festlegen.
Ein völlig autarkes System ist nur schwer vorstellbar. Dann müsste man auch Licht und Wärme von außen ausschalten etc.

Die gängisten Ansprüche von Selbstversorgern dürften die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und Energie sein.

Windbraut

Re: Selbstversorgung - Autark

#3

Beitrag von Windbraut » Sa 18. Sep 2010, 14:31

Hallo Manfred,

danke für Deine Antwort. Das mit den fließenden Grenzen habe ich mir fast gedacht, nur in meinem Blog möchte ich gerne "korrekt" sein, d.h. nicht alles zusammen würfeln und alles schön trennen. Aber das wird sicherlich nicht gehen - schade.

Autark alleine wird es ein Mensch sowieso nicht schaffen, vielleicht aber eine kleiner Stadt/Dorf?? auch mit Wasser und Energie kann ich mir das ganz gut vorstellen.

Aber wie sieht es mit Geld, Gesundheitsvorsorge und Altersvorsorge aus ? Daher muss mit aller Wahrscheinlich jeder SVler auch schauen, wie er das auf die Reihe bekommt. Grundsteuern müssen ja auch mit Geld bezahlt werden, ich kann mir kaum vorstellen das eine Gemeinde einen Sack Kartoffeln, Getreide, Fleisch :fypig: oder Eier in Zahlung nimmt (die Zeiten des Zehnten sind ja vorbei).

Es würde mich interessieren, wie ein 100%iger SVler diese Dinge löst - eine Haupteinnahmequelle (Beruf) wird m.E. unausweichlich sein, denn nur von SV wird man sicherlich am langen Arm - arm.

LG
Windbraut

Benutzer 146 gelöscht

Re: Selbstversorgung - Autark

#4

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 18. Sep 2010, 19:21

Hallo Windbraut,

beide Begriffe sagen nichts über den Umfang, in dem sie gelten, darum werden sie oft zusammen mit dem Teilbereich, für den sie gelten (oder angestrebt werden) genannt (z.B. "energie-autark" oder "Energie-Selbstversorger").
Wie Manfred schon sagt, ist eine umfassende Autarkie streng genommen immer nur zeitlich begrenzt vorstellbar, z.B. ein Raumschiff, weil alles Lebendige irgendwie mit Allem "vernetzt" ist.
Man könnte evtl. sogar so weit gehen zu behaupten, ein vollständig, dauerhaft autarkes System kann nur ein Unbelebtes sein.
Darum: beide Begriffe können immer nur für Teilaspekte gelten, und aus meiner Sicht ist der Hauptunterschied zwischen Ihnen:
Der Eine ist griechisch ;)

derk-jan

Re: Selbstversorgung - Autark

#5

Beitrag von derk-jan » Sa 18. Sep 2010, 20:34

hab mal im Duden geguckt :)
autark
selbstversorgung

Demnach ist Autarkie umfassender als Selbstversorgung, so als sei SV eine Untermenge, die je nach Fähigkeit größer oder kleiner ausfällt. Aber nicht mehr als Autarkie umfassen kann.

lg derk-jan

roland
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Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:09

Re: Selbstversorgung - Autark

#6

Beitrag von roland » So 19. Sep 2010, 18:28

Windbraut hat geschrieben:Autark alleine wird es ein Mensch sowieso nicht schaffen,
Selbstvorsorgung heist, für sich selbt zu sorgen - Punkt.
(Für mich wichtig: Verantwortung, eigener Wille, Entscheidungen treffen und sich der Folgen bewust sein)

Autarkie ist unatürlich. Ich würde sogar behaupten, das der (achtung, Schublade ;) )Stadtmensch autarker ist als der Selbstversorger - er ist nur von Menschen abhängig, fast nicht mehr von Wetter, Bodenqualität, kümmert sich nicht um die folgen seines Tun, er lebt isoliert von seiner Umwelt.
Autark ist in der Natur gar nichts! Immer sind Wechselwirkungen und Kreisläufe aktiv, Stillstand ist Tot.
Daher ist autakie für mich nicht erstrebenswert - Ich strebe danach, mich wieder in meine Umwelt zu integrieren! Und nach Unabhängigkeit von bestimmten Dingen (Geld, Öl, ...)

Für mich heist Selbstversorgung, das ich mit anderen gemeinsam gute Lebensmittel schaffen will, das ich nachhaltig lebe und damit für meine Zukunft sorge, usw. Selbstversorgung heist nicht Einzelkämper oder isoliertes Dorf, das würde ich eher als autarkie bezeichnen.


Roland

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