Small Talk: Der Thread für Belangloses

[Olaf]

Während meine Frau entgegen unseren Gepflogenheiten Geld auf ein Spendenkonto überwiesen hat, sonst kriegen bestenfalls Ärzte ohne Grenzen was (weil wir da welche von kennen, siehe unten), hab ich an meinen Ställen gemurkelt und mir überlegt, dass sich Betroffenheit leider irgendwie ausdrücken läßt als Emphatiefähigkeit durch (Entfernung im Quadrat). Wobei die Entfernung nicht unbedingt km sein müssen, geht auch Verwandschaftsgrad, Nationalität und ähnliches. Und bei manchen mag es auch hoch 3 sein. Es ist doch leider so, dass mich ein Unglück hier mehr berührt als in Frankreich und erst recht in Indien. Das liegt wohl daran, dass man in erster Linie seine eigene Affenhorde im Blick hat.
Ob mehr passiert? Ich glaubs nicht. Die sozialen Netzwerke machen es gegenwärtiger und emotionaler.
LG
Olaf

[Lehrling]

ich glaub, man nimmt alles mit zunehmendem Alter stärker wahr. Und es wird auch dafür gesorgt, daß es kaum zu übersehen ist: in der Regionalzeitung in der Übersicht auf der Titelseite, auf der Kreisseite, auf der Ortsseite - also mindestens dreimal das selbe Ereignis. Auch so läßt sich ein Gefühl von Unsicherheit und Negativität erzeugen.

Nachrichten hör ich kaum noch, Zeitung brauch ich inzwischen mehr als Einwickelpapier und Anzündhilfe für den Ofen denn zum Lesen.

liebe Grüße
Lehrling

[Herbstelfe]

Laut Bundesamt für Statistik ist die Zahl der Verkehrsunfälle in D ansteigend, die Zahl der Todesopfer allerdings sinkend. Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem - Präsenz und Anstieg in der Realität. Der Großraum Köln/Bonn-Ruhrgebiet steht quasi vor dem Verkehrskollaps, weil unheimlich viel Berufs- und Güterverkehr auf Straße, Schiene, Wasser, Luft unterwegs ist. Und im Vergleich zu Nachbarstaaten - oder allein Ostdeutschland - ist der Verkehr in Nordwest-Deutschland der absolute Hass. Kein Wunder, dass bei den Massen auch mehr passiert.

Und es ist doch klar, dass einen ein Unglück in der Nähe - oder in der Nähe von Freunden und Familie - viel mehr angreift. Abstrakte, entfernte Verlustängste sind eine andere Hausnummer, als Trauer um einen direkten Bekannten/Verwandten/Angehörigen. Auch der Eindruck, dass es einen selbst - oder das eigene Kind - hätte treffen können ist doch etwas anderes, als bei einem Unglück in Weitweg-istan.

Mit meiner kleinen Tochter war ich jetzt 4 Tage stationär in der Onkologie eines Kinderkrankenhauses untergebracht. Klar, kenn ich die Kinderkrebshilfe und bin bei der DKMS registriert. Aber die Schicksale, das Leid, die Schmerzen und Verzweiflung so hautnah mitzuerleben ist eine ganz andere Geschichte. Nicht zu empfehlen.

[Benutzer 72 gelöscht]

dass sich Betroffenheit leider irgendwie ausdrücken läßt als Emphatiefähigkeit durch (Entfernung im Quadrat). Wobei die Entfernung nicht unbedingt km sein müssen, geht auch Verwandschaftsgrad, Nationalität und ähnliches.

(Dickmachung von mir)

und ähnliches!

Nähe - egal wie und warum.

Wer uns nah ist, mit dem reden wir persönlich und nur da kann echte Empathie entstehen.
Mit Buchstaben oder Videobildern kann man schwer mitfühlen, ist doch nur normal -

[Olaf]

Wer uns nah ist, mit dem reden wir persönlich und nur da kann echte Empathie entstehen.

Ich weiß nicht und begeb mich grad sprachlich auf dünnes Eis:
Für mich ist Empathie, wenn ich mich in den in Indien auch hineinversetzen kann. Mitgefühl ist einfacher, reflexartiger, scheints mir.

[connymatte]

Solche Unfälle sind schlimm, werden sich aber wohl nicht ändern solange keine Störsender in Autos und LKW´S eingebaut werden damit da kein Handy oder Laptop funktioniert. Ich fahr ja einen Bulli sitz also was höher und hier um HH ist ja immer alles dicht und wenn man dann mal zu den LKW ´S rüber schaut ,die machen alles aber nicht auf die Straße schauen.Sat1 am Mittag, Pornos und ,und, und.

[Lehrling]

naja, wenn ich hier aus meinem Fenster auf die Wohnstraße schaue und für jeden Auto- und Fahrradfahrer mit Blick aufs Handydisplay nen Euro bekäme hätte ich ein Supereinkommen und da ist jedes Alter vertreten, auch gerne die Mutter, die ihr Kind aus dem Kindergarten abgeholt hat....

[65375]

Wenn man bei andern Autofahrern kleine Fahrfehler sieht - Blinker nicht gesetzt, sonderbare Schlenker, ruckartiges huch-da-ist-ja-schon-die-xy-Straße!-Abbiegen, zu langsames Fahren etc - ist bei genauerem Hinsehen nahezu immer ein Handy im Spiel. Das potenziert sich halt, wenn das viele tun. Daß sogar das AufdieUhrschauen an der roten Ampel verboten ist, interssiert eh keinen.

[Olaf]

Ich fahr ja einen Bulli sitz also was höher

*lach* Das ist ein gutes Gefühl. Außer beim T2a, eine Art Prallelement hatte erst der b.
Uns trennen nur 1,5 mm Blech vom vorfahrenden Auto. INsofern ists immer ein Pokerspiel mit dem Ding zu fahren. Die uns da in den Sicherheitsabstand reinscheren wissen sicher nicht, dass wir nur Trommelbremsen auch vorne haben, auch die Scheibenbremsen gabs erst seit 72. I will survive. Aber es macht son Spass. No risk, no fun!
Der jüngere Feuerwehrmann war übrigens tatsächlich hier beim Kurs.
Fuck. Zum Glück hab ich immer noch kein Gesicht. Crisitna schon.
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Sehr nett und irgendwie auch solidarisch, die Berufsfeuerwehr BRB und die FWFen um Werder rum decken jetzt die AB von Lehnin bis BRB ab, damit die Lehniner und die Damsdorfer und die Göhlsdorfer nicht mehr auf die Autobahn müssen. Den Rest machen sie aber noch. Es kracht hier alle paar Stunden, als wir vom Futter kaufen zurück kamen hat man schon wieder den NAW gehört, und man kriegt sofort Gänsehaut.
Unser Dorf hat auch wieder ne neue Baustelle. Reicht es nicht langsam? MIt der bebauten A2 und der B1?
Ach so, schon länger stehen hier keine Umleitungsschilder. Heißt jetzt "Ausweichroute!". Ich übersetzte es mal mit "Kannst ja da dein Glück probieren, aber die Trucks sind schon da....!"
Edit:
Der ist schön:
https://www.youtube.com/watch?v=suzT67hp0Wo

[si001]

Unser Dorf hat auch wieder ne neue Baustelle. Reicht es nicht langsam? MIt der bebauten A2 und der B1?

Ümmer diese Bauarbeiters!
Es steht zur Zeit Geld "ohne Ende" zur Verfügung. Daher ist eben auch Bauboom, auch im Straßenbau. Wir bauen auch so viel es geht, haben nur seit fast 2 Jahren das Problem ausführende Firmen zu finden. Die sind alle ausgelastet ohne Ende.