Bin Traurig

Was halt nirgendwo passt
dobi

Re: Bin Traurig

#31

Beitrag von dobi » Sa 11. Sep 2010, 14:52

Lieber Dieter,

wir werden alle weinend geboren, und die Tränen sind für uns Begleiter, wie für kein anderes Geschöpf.

Die wenigsten von uns sind Prinzessin geworden - oder Pilot oder Lokomotivführer, oder was immer wir uns als Kinder erträumt haben.
So reiht sich Enttäuschung an Enttäuschung, große und kleine, und irgendwann stellt man fest, dass alles, aber auch wirklich alles, ganz anders gekommen ist, als man sichs gewünscht hat.
Lieber Dieter, Du fühlst Dich jetzt ganz tief unten, an einem Punkt, wo alle Wünsche, Träume ihr Ende finden, und auch die Tränen.

Dieses Ende ist der Anfang der Freiheit, wo Du aufhörst, allen möglichen hinterher zu jappeln, und alles funktioniert dann anders.

Dieter, nimm die Hilfe an, die Dir angeboten wird, es wird alles gut.

lg
dobi

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tzoing
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Re: Bin Traurig

#32

Beitrag von tzoing » Sa 11. Sep 2010, 15:02

moorhexe hat geschrieben:hallo, ich habe gerade mit dieter telefoniert.
Liebe Barbara,
lieber Dieter,
Respekt für den Mut und das Vertrauen auf beiden Seiten!
Öø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤øø¤º°`

Viele Grüße
Inge

Sabi(e)ne
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Re: Bin Traurig

#33

Beitrag von Sabi(e)ne » So 12. Sep 2010, 22:07

Hei, Adrian,
ich war auch mehrere Jahre schwer depressiv, bis hin zum nicht-mehr-aufstehen-KÖNNEN, und kann von daher, obwohl ich schwer gegen Antidepressiva als Dauertherapie bin, nur sagen, laß dir helfen.
Es ist eine Sache, ein Tief zu haben, aus welchen Gründen auch immer, aber eine ganz andere, wirklich in diesem schwarzen Loch zu sitzen. Man kommt an einen Punkt, wo man nichts mehr machen kann, völlig gelähmt ist, und das ist für Gesunde einfach nicht nachvollziehbar. Bloß weiß man dann auch, daß man allein nicht mehr rauskommt, und braucht viel Mut und den Impuls aus sich heraus, sich Hilfe zu suchen.
Mein Stiefsohn hat eine seit 9 Jahren andauernde Odyssee durch die Psychatrie hinter sich, bis endlich festgestellt wurde, daß er nicht nur eine erbliche Schizophrenie hat, sondern wegen des Mobbings in der Schule auch noch eine schwere Depression dazu - es hätte ihn fast umgebracht, aber durch die Medis fühlt er sich endlich so, daß es für ihn okay ist - ohne schwarzes Loch und Panikattacken und Anfälle, er ist nach seiner Aussage endlich "heil und ganz". Er sagt, er habe vorher gar nicht gewußt, wie es sich anfühle, Spaß am Leben zu haben...
Medis können helfen, es gibt halt Leute, deren Körperchemie nicht perfekt arbeitet - würde man jemandem mit Beinbruch die Krücken für die Mobilität verweigern?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Bin Traurig

#34

Beitrag von moorhexe » Mo 13. Sep 2010, 09:19

moin, ich habe nochmal darüber nachgedacht, was ein außenstehender schon tun kann, um jemandem in einer depession zu helfen. ziemlich wenig, leider.
aber diejenigen, die in einer depressiven phase sind haben immer die wahl.
es geht um verantwortung übernehmen. kein anderer kann einem die entscheidung abnehmen, will ich hilfe annehmen oder will ich andere für mein wohlbefinden verantwortlich machen.
ich kann jeden tag neu entscheiden, will ich weiter leiden oder suche ich einen weg ,das zu ändern.

große erwartungen sollte "man" auch nicht haben. das bringt nur weiteren verdruß.

jeden tag , jeden moment können wir entscheiden, ob es ein guter moment oder tag wird.

in den A-gruppen gibt es einen guten ansatz :

Nur für heute will ich glücklich sein, nur für heute will ich ....

ich wünsche allen einen guten tag.

liebe grüße von barbara

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Re: Bin Traurig

#35

Beitrag von Dagmar » Mo 13. Sep 2010, 09:22

Hallo Sabine und Adrian,

danke für eure Offenheit und dieser Satz
Sabi(e)ne hat geschrieben:Hei, Adrian,
und das ist für Gesunde einfach nicht nachvollziehbar.
sagt einfach alles aus. Ich und viele andere Menschen können sich so etwas nicht vorstellen. Ich habe einen Arbeits-Kollegen der auch unter Depressionen leidet und das merkt man ihm schon manchmal sehr deutlich an. Und auch ihm haben Medikamente geholfen.

Dir Dieter drücke ich alle Daumen, gehe zum Arzt und lasse dir bitte helfen. :daumen:


Dagmar
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Re: Bin Traurig

#36

Beitrag von Dieter » Mo 13. Sep 2010, 11:20

Heute Morgen geht es mir schon wieder etwas bessser, aber am Freitag war es echt schlimm, wie schon lange nicht mehr. Ich habe im letzten Jahre so viele Enttäuschungen einstecken müssen das es kein Wunder ist.
[size=20]Mögen die Möhren mit uns sein, immer![/size]

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Re: Bin Traurig

#37

Beitrag von luitpold » Mo 13. Sep 2010, 11:38

jeder hat so seine rückschläge.
waren deine erwartungen realistisch/unrealistisch, zu hoch?
der glaube an das gute im menschen greift auch nicht immer.

lg
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Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Bin Traurig

#38

Beitrag von moorhexe » Mo 13. Sep 2010, 12:40

ich freue mich auch , dass es dieter wieder besser geht.
wir haben aber auch die entscheidung, wenn nötig, uns für die tablette zu entscheiden.

das ist sicherlich nicht einfach. kleine schritte gehen und immer wieder aufstehen ist bestimmt in depressiven phasen schon ein großer schritt.

ich wünsche euch allen viele kleine gute schritte.
es gibt einfach nicht die lösung.

liebe grüße von barbara und danke für euren mut, hier so offen zu schreiben :grinblum:

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Re: Bin Traurig

#39

Beitrag von Dieter » Mo 13. Sep 2010, 12:47

Es ist nur die Frage wie lange es mir gut geht, gerade hatte ich den Eindruck das es mir zu gut gehen würde. Habe ich einen Schraube Locker? :dreh:
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Re: Bin Traurig

#40

Beitrag von moorhexe » Mo 13. Sep 2010, 13:04

Dieter hat geschrieben: Habe ich einen Schraube Locker? :dreh:
hallo dieter, haben wir nicht alle ne schraube locker :hhe: ?

lass es dir weiter gut gehen. das ganze leben ist ein immerwährendes auf und ab.

jeder winter wird zum frühling :)

liebe grüße von barbara, die einiges dafür getan hat, dass es die ganz großen downs in meinem leben nicht mehr gibt.
ist ein langer weg und war sicher nicht einfach. es lohnt aber, den 1. schritt zu machen :)

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