Plastik vermeiden

Was halt nirgendwo passt
Rati
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Re: Plastik vermeiden

#51

Beitrag von Rati » Sa 17. Mär 2012, 22:32

krabbe hat geschrieben:@Rati
das mit dem Verpackungsmüll im Laden lassen ist zu mindestens bei einem Laden hier "schief gelaufen"; da steht jetzt der Container von der Recyclingfirma. Ich interpretiere das jetzt so: Erst bezahle ich für unnötige und von mir unerwünschte Verpackung und dann macht sich da noch eine "Recycling"Firma Geld mit dem Rohstoff, den ich bezahlt habe ohne es zu wollen...
Hmm, ja, das klingt erst mal nach - Schlupfloch gefunden - aber was wäre wenn alle ihre Verpackung da rein schmeißen und der Container drei mal am Tag überläuft? (wenn... hätte... könnte... alles hypotetisch ich weis. :aeh: )
Zumal das Recycling wohl doch nicht sooo einträglich ist, hab erst vor kurzem irgendwo gelesen das die Recyclingfirmen nur die vom Gesetz geforderten Prozent (irgendwas in die 60 glaub ich) aufarbeiten und der Rest in der Verbrennung landet weils nicht profitabel ist.

Grüße Rati
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Recke Klaus (1962)
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Re: Plastik vermeiden

#52

Beitrag von Recke Klaus (1962) » So 18. Mär 2012, 00:09

Ich denk mal schon dass der Plastikabfall auch wieder mit hohen Energieaufwand seiner neuen Bestimmung zugeführt wird. Besser wäre sicherlich Verzicht und Vermeidung.
Aber man(n)/frau kann sich dem Plaste auch gar nicht ohne weiteres entziehen. Besser denke ich mal wäre schon der Verzicht seitens der Hersteller, verschiedene Produkte
mehr Inhalt und weniger Verpackung zu widmen. Aber von dieser Wunschvorstellung sind wir Verbraucher sicherlich noch Lichtjahre entfernt. Schon wegen der Profitgier.

Andernseits kann man(n)/frau sich verschiedene Lebensbereiche ohne Plastik gar nicht vorstellen.

Auch finde ich ist langsam Auffallend, das Neuerdings ab und an mal Wertstofflager mehr oder weniger kontrolliert Abbrennen. Hier in hiesiger Region habe ich mich mal
beim Bürgeramt beschwert, dass die **Plastereststoffsammelsäcke**immer mehr an Stabilität verlieren und schon bei der geringsten Belastung zerreissen.

Die Antwort der zuständiegen Sachbearbeiterin war so in etwa, Sinngemäß: ** ...ob Sie (also ich) sich nun die Mühe machen Glas, Plaste oder Papier zu trennen oder nicht,
spielt aus Kostengründen derzeit so und so keine Rolle. Die Gratis-Säcke für Plaste geben wir raus weil wir müssen (lt.kommunales Abfallgesetz) und ihr mühevoll gesammelter
Plasteabfall wandert so und so in die Müllverbrennungsanlage, weil das Kostengünstiger ist, als eine spezielle Wiederaufbereitung zur Wiederverwertung.

Wenn das Kraftwerk (also die Müllverbrennungsanlage) nicht Ausgelastet ist, muß mit Öl gefeuert werden, was weitaus Teurer wäre....** Ich sagte dann so: na dann ist doch die
ganze Sammelei totale Verarsche und total Sinnlos, kann ich doch gleich alles in den Hausmüll werfen ! Die Sachbearbeiterin meinte:**...ja das wäre Sinnvoller und würde die
Kommune entlasten ....(und fügte noch Hintendran)...daß haben Sie (also ich) nicht von mir...**

Nach persönl. Nachforschungen kam ich zu dem Ergebnis, dass die hiesige Müllverbrennungsanlage in bestimmten Abständen mit Plastikmaterial gefüttert wird, sonst **Rentiert**
die Bude sich nicht, weil die Menschen zu viel Trennen und Sammeln. Der anfallende Hausmüll endspricht nicht den geforderten Richtwerten (Menge und Inhalt), um eine optimale
Verbrennung rund um die Uhr zu gewährleisten.

Ich bin Begeistert von dieser Logik und arbeite deswegen an meinem neusten Projekt...eine Unlogitechnische Holztastatur für umweltbewußte PC-Nutzer.

Ich habe fertig. MfG Recke Klaus
Verblödung ist staatstragend. Ein verdummtes Volk kann besser regiert werden,
weil es sich leichter bescheißen lässt. G.Schramm - Die Anstalt -

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Re: Plastik vermeiden

#53

Beitrag von roland » Mo 19. Mär 2012, 10:29

Rati hat geschrieben:Hmm, ja, das klingt erst mal nach - Schlupfloch gefunden - aber was wäre wenn alle ihre Verpackung da rein schmeißen und der Container drei mal am Tag überläuft? (wenn... hätte... könnte... alles hypotetisch ich weis. :aeh: )
Die Firmen haben kein Problem mit den Mengen, besonders, wenn sie so schön ordentlich am Kaufladen gesammelt anfallen (ein LKW voll ist billiger wie tausend Säcke im Dorf einsameln)
Das Problem ist, das wir sowohl die Herstellung als auch die Entsorgung den Firmen mitbezahlen. Die Firma hat die geringsten Kosten (der Kaufpreis für Kunststoffe beinhaltet nicht die Folgekosten!), die geringste Arbeit (Kunststoff lässt sich halt nun mal gut verarbeiten), wenig Transportkosten (leicht), und bekommt auch noch den Müll direkt wieder über den Kontainer vom Kunden entsorgt!
Wir Kunden sind einfach zu gut erzogen (schau euch mal in dem Zusammenhang die "Kaufhauspsychologie" an ;) )

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Re: Plastik vermeiden

#54

Beitrag von Rati » Mo 19. Mär 2012, 12:27

krabbe hat geschrieben:Ich interpretiere das jetzt so: Erst bezahle ich für unnötige und von mir unerwünschte Verpackung und dann macht sich da noch eine "Recycling"Firma Geld mit dem Rohstoff, den ich bezahlt habe ohne es zu wollen.
roland hat geschrieben:Das Problem ist, das wir sowohl die Herstellung als auch die Entsorgung den Firmen mitbezahlen.
i.O. jetzt haben es schon zwei Leute geschrieben, da muß ich noch mal drüber nachdenken.
Solange sie die Kosten noch auf uns abwälzen können, läuft die Sache natürlich anders als ich dachte. Aber irgendwann muß das Kostenabwälzfass doch mal überlaufen. :sauenr_1:

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Re: Plastik vermeiden

#55

Beitrag von roland » Mo 19. Mär 2012, 13:46

Rati hat geschrieben:Solange sie die Kosten noch auf uns abwälzen können, läuft die Sache natürlich anders als ich dachte. Aber irgendwann muß das Kostenabwälzfass doch mal überlaufen. :sauenr_1:
Ja - aber wie so oft ist dann das Kind schon in den Brunnen gefallen . Erstmal bekommen wir dann halt einfach weniger reingefüllt für den gleichen Preis.

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Re: Plastik vermeiden

#56

Beitrag von krabbe » Mo 19. Mär 2012, 17:00

@Klaus,
auja, eine Holztastatur und den zugehörigen Holzrahmen für den Bildschirm bitte auch :)
Hier werden wir auch gebeten kleine Papierstücke in den normalen Mülleimer zu werfen - damit die Müllverbrennungsanlagen besser befeuert werden können...

@Rati,
ich sehe es (mittlerweile) auch so: den Müll im Supermarkt zu lassen hilft nicht wirklich weiter. Die Unternehmen wälzen diese Kosten einfach als Durchlaufposten auf die Kunden ab.
Ich denke mal, dass man am meisten mit dem Einkaufsverhalten ändern kann. Den Laden nerven mit der Nachfrage nach gescheit verpackten Produkten bzw Alternativen zu Plastik und diese dann auch bevorzugt kaufen. Da diese gescheiten Alternativen wahrscheinlich erst einmal teurer sein werden ist es auch klar, dass man das nicht mit allen Produkten auf einmal machen kann. Aber man kann sich ja vielleicht 1 Produkt raus greifen, was finanziell vertretbar ist. Und andere versuchen zu Überzeugen das gleiche Produkt zu kaufen. Sobald ein weiterer Produzent einsteigt und/oder die Nachfrage steigt werden meistens auch die Preise geringer. Das die "Politik" mit dem Einkaufzettel was bringt sehe ich beim Angebot an Biolebensmitteln. Das Angebot ist erheblich gestiegen und die Preise sind auch gesunken. (Zugegebenermassen leider nicht immer zum Vorteil vom Gedanken des "Bio", da hilft halt nur die Augen aufzumachen und nicht nur blind ins Regal zu greifen, sobald ein Biolabel draufsteht)
Aus diesem Gedankensatz wollte ich ja hier viele Vorschläge sammeln, wie man Plastik vermeiden kann. Manchmal fehlt es ja einfach an Ideen oder an einer günstigen Alternative.

@Little Joe,
Solange Email unbeschädigt ist, halte ich es für eine gute Alternative. Ich hab mal versucht im Netz was zu gesundheitlichen Bedenken zu finden, habe aber nichts dazu gefunden. Immerhin scheint es schon mal nicht so gesundheitschädlich zu sein wie die Beschichtung von Töpfen.
Der Hauptinhaltsstoff ist ja bei Email, wie beim Glas, Quarz. Je nach Unternehmen sind die Zuschläge scheinbar nicht immer gleich.
Hier steht das: "Als Grundmaterialien zur Emailherstellung werden überwiegend Quarz, Feldspat, Borax, Soda, Pottasche und Metalloxide verwendet." Und da steckt vielleicht die Krux: Metalloxide. Auf einer Seite habe ich was von Blei gelesen. Bei einer ab geplatzten Stelle könne ich mir vorstellen, das Blei im Kontakt mit Essen vielleicht nicht ganz so prickelnd ist. Da wäre ich persönlich eher vorsichtig.

lg Andrea
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Re: Plastik vermeiden

#57

Beitrag von krabbe » Mo 19. Mär 2012, 17:17

@Roland,
meinst du mit Kaufhauspsychologie den Effekt "grosse Packung suggeriert viel Inhalt"?

lg Andrea
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Re: Plastik vermeiden

#58

Beitrag von roland » Di 20. Mär 2012, 10:18

krabbe hat geschrieben:@Roland,
meinst du mit Kaufhauspsychologie den Effekt "grosse Packung suggeriert viel Inhalt"?

lg Andrea
nee, das is ja noch einfach.
es geht los mit der Platzierung der Ware: Obst und gemüse ist immer am Anfang (schön, bunt, Spiegel, gross, ...)
Alltagswaren sind so verteilt, das man durch den ganzen Markt rennen muss = lange aufenthaltzeiten = mehr "Beifänge" ;)
Kassen sind so gestaltet, das der Kunde maximal mitarbeiten muss und schnell verschwindet = hier wird bezahlte Arbeitszeit gespart.
Und noch viele mehr...

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Re: Plastik vermeiden

#59

Beitrag von Bio - logisch » Di 20. Mär 2012, 13:21

Ich habe mich nun nicht durch die ganzen Beiträge gelesen.

Plastik zu vermeiden ist mir ein wichtiges Anliegen, aber natürlich schaffen wir das nie und nimmer. :aeh:
Doch es beginnt schon bei Kleinigkeiten: Die Milch wird mit der Milchkanne vom Nachbarn geholt, in Glasflaschen in den Kühlschrank gestellt, daraus wird Joghurt selbst hergestellt und dieses in Schraubgläsern im Kühlschrank verwahrt. Alleine für diese geringen Aktivitäten kann ich in einem 5-Personen-Haushalt schon sehr viel Müll "sparen", denn Milch und Joghurt brauchen wir wirklich sehr viel.

Bei Neuanschaffungen wähle ich wenn möglich Produkte aus Holz, Glas, Metall, usw., also Schneidbretter aus Holz, keine beschichteten Pfannen mehr, Glasschüsseln anstatt Plastik, ein Holztablett für den Garten, Kochlöffel, usw. aus Holz, einen Wäschekorb aus Weidenruten, usw. Die Liste ließe sich endlos fortführen.

Ich denke, man kann schon ein bisschen etwas beitragen, wenn man mit offenen Augen einkäuft und viel selbst macht / kocht. Ein bisschen etwas davon möchte ich auch gerne an meine Kinder weitergeben...

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Re: Plastik vermeiden

#60

Beitrag von si001 » Fr 20. Apr 2012, 21:02

Negativbeispiel:
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Ich war "jung" und hatte kein Geld.... :pfeif:
Ne im Ernst: die Dinger sind keine 5 Jahre alt und zerspringen eine nach der anderen beim Wäscheaufhängen. Jetzt bin ich ja schlauer :holy: und habe mir vernünftige stabile Holzklammern gekauft. Die müssen halten bis ans Ende meiner Tage!
Liebe Grüße, si001!
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