Wwoof kritisch

Was halt nirgendwo passt
Ferry
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Re: Wwoof kritisch

#11

Beitrag von Ferry » Do 16. Feb 2023, 11:18

Es wird im Vorfeld abgesprochen wie viele Stunden am Tag gearbeitet wird. Bei uns sind das 4-5h am Tag. Gegen Kost und Logis.
Unsere Workawayer sind Teil unserer Familie solange sie hier sind. Wem das zu viel Arbeit ist, der kommt nicht her.

strega
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Re: Wwoof kritisch

#12

Beitrag von strega » Do 16. Feb 2023, 15:01

hab zwar nicht gewooft, aber auf in den letzen zwei Jahren mehreren Höfen gearbeitet

das was ich gelernt hab:

viele Hofinhaber mit Milchvieh und Ackerbau erwarten vom Arbeitnehmer einen lockeren 14- Stundentag für etwa Praktikantenlohn (Kost und Logie wird abgezogen, in der Schweiz sowiso), kommunizieren das aber nicht vorher, das wird dann ausgehandelt wennde angereist bist
und wer abhängig ist von der Arbeit und vielleicht noch ungelernt in dem Bereich, der/die/das bleibt dann natürlich

viele Hofinhaber nehmen automatisch an, dass wenn ne Frau arbeiten kommt, sie auch gleich täglich kocht (undzwarumzwölfmittagsstehtdasessenaufmtisch, auch wenn frau bis 11.30 noch bei den Kühen beschäftigt ist)
und putzt nach dem Mittagessen dann noch und wäscht und bügelt bis zur Melkzeit abends

das hab ich durch

bin jetzt in der Bio-Gärtnerei, da wird auch echt gearbeitet, aber mensch hat auch mal frei und die Vereinbarungen sind glasklar.... dito auf den Nachbarhöfen, wo ich mal aushelf hin und wieder
klaro gibts Stoss-Zeiten und Zeiten des eher Müssiggangs, das ist eh logisch
aber die Konditionen sind von vornherein vereinbart und ich kann sagen: ja, mach ich, oder naaa, passt net
so mag ich das und solche Firmen unterstütz ich gern mit meiner Kraft und Lust

und die Moral von der Geschicht: reden VORHER mit den Leuten erspart viel Not und nachher Geficht (wahlweise Geschiss)
und da gibts echt riesiges Lernpotential bei manchen Landwirten
:fypig: :fypig: :fypig:
keine Kritik, bevor wer jetzt losschreit,
aber ne Anregung von jemandem, die/der/das beruflich manches gelernt hat in anderen Sparten betreffs klarer Vereinbarungen
und nach meinem Gefühl können da einige hosts bei den woofern was lernen

einfach klar sagen VORHER was erwartet wird und was nicht geht,
dann kommen auch nur Leute, die auf den Hof passen
naja, so vielleicht 80 Prozent schätzungsweise, aber das ist doch schon voll ok.... :flag:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Wwoof kritisch

#13

Beitrag von Eberhard » Do 16. Feb 2023, 15:59

Eine Stunde am Tag oder 14 Stunden am Tag - da scheinen ja Vorstellungen recht deutlich voneinander abzuweichen. Womöglich spielt die darin erbrachte bzw. erbringbare Leistung für den Betrieb auch noch eine Rolle, nicht nur Anwesenheit.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

Ferry
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Re: Wwoof kritisch

#14

Beitrag von Ferry » Do 16. Feb 2023, 16:27

Welcher Betrieb hast was von der reinen Anwesenheit?
1h am Tag kostet mich der Workawayer von MEINER Zeit.

strega
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Re: Wwoof kritisch

#15

Beitrag von strega » Fr 17. Feb 2023, 13:02

Freunde von mir haben oft workawayer gehabt rund ums Jahr aus allen Teilen der Welt
in nem Urlaubsgebiet in Südeuropa in Meernähe

da wollen die Leut schon auch an den Strand und soweiter

sie hatten dann ne Regelung vereinbart von 7 Tage Arbeit mit Minimum 6 Stunden pro Tag, dann drei Tage frei

dann haben die hosts ne echte Hilfe und die gehosteten ham auch ihren Freiraum
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Re: Wwoof kritisch

#16

Beitrag von tanzi » Fr 17. Feb 2023, 16:22

Wir haben als Workaway-Host (fast) nur gute Erfahrungen gemacht und alle unserer Gäste haben sich wohlgefühlt.
Mit einigen haben wir jetzt nach Jahren noch immer Kontakt.
Aber wie schon geschrieben - vorher "ausreden" (war meist per Mail) und dann auch einhalten.
Für uns waren die Gäste einfach Teil der Familie und sie hatten meist eine relativ freie Wahl, welche der anstehenden Arbeiten sie gerade übernehmen möchten.
Bei einigen Gästen war es zu Beginn etwas "kompliziert" (Sprache, Essensgewohnheiten, Tagesrhythmus, ..) - das hat sich aber immer eingespielt.
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
Rudi & Gerti

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Re: Wwoof kritisch

#17

Beitrag von Ferry » Fr 17. Feb 2023, 19:16

Die meisten haben sich bei uns auch wohl gefühlt, aber es gab auch ein paar wo wir uns gefragt haben wie sie auf die Idee gekommen sind zu uns zu kommen.

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Re: Wwoof kritisch

#18

Beitrag von Kirschkernchen » Do 23. Feb 2023, 10:14

Danke für die Beschreibungen, an mir ist das komplett vorbeigewwooft. :roll:
(Hier pfuscht der Chef noch selbst.)

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Re: Wwoof kritisch

#19

Beitrag von vogelsberger » Do 23. Feb 2023, 21:28

Hallo,

Mit großem Interesse habe ich den Austausch auf diesem, von mir losgetrettenen Fred verfolgt.

Mit Erstaunen stellte ich fest, daß sich offenbar niemand für die systemische Mißstände = jeglichen Mangel an dem Menschenrecht für faire, transparente und gerechte Konfliktlösung incl. Unschuldsvermutung interessiert hat.
Diese Tatsache wirft ein sehr signifikantes Licht auf das allgemeine Gerechtigkeitsbewusstsein in diesem Forum.

Offensichtlich war aber fast allen Mitdisskutanten klar, daß ein Volontärsverhältnis große Konfliktgefahren birgt. Daß trotzdem sich offensichtlich niemand für die Arten der Lösungen solcher Konflikte interessiert ist für mich mehr als befremdlich.

Eule
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Re: Wwoof kritisch

#20

Beitrag von Eule » Do 23. Feb 2023, 21:44

Zuerst mal sollte vielleicht Jemand erklären, worin z.B. der Unterschied zwischen Wwoof und workaway besteht. Bei workaway habe ich mal kurz reingeschaut und dort Bewertungen BEIDER Seiten gefunden. :hmm:

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