Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

Was halt nirgendwo passt
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emil17
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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#11

Beitrag von emil17 » Mi 6. Mär 2019, 08:50

Das mit dem Staat als Komplizen kann man auch differenzierter sehen:
Politisch wäre ein Rauchverbot bis vor kurzem nicht durchsetzbar gewesen.
Auch im Vollzug nicht - illegaler Tabakkonsum würde nur einen blühenden Schwarzhandel erzeugen.
Die kräftige Steuer auf tabakwaren reicht nicht aus, um die volkswirtschaftlichen Schäden zu decken.

Das ist ganz ähnlich wie mit dem Motorentreibstoff: Aufgrund des Bezolgehaltes dürfte das nur mit Bedarfsnachweis und Giftschein für Klasse 1 abgegeben werden, und auch dort decken Zoll und Steuer nicht alle Kosten des motorisierten Individualverkehrs.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Rati
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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#12

Beitrag von Rati » Mi 6. Mär 2019, 09:01

strega hat geschrieben:Drogendealer hören nicht auf Stoff zu verkaufen.....
die leben ja schliesslich davon und das nicht schlecht,
und der Staat ist Komplize und kassiert kräftig mit ab
siehst du, genau darum geht es, also find ich es in Ordnung wenn sie abkassiert werden.
Gwenhwyfar hat geschrieben:@Rati Mag ja sein, dass es viele Menschen in jungen Jahren beginnen und sich dann noch gar keinen richtigen Kopf darüber machen, was das alles für Folgen haben kann. Aber wer oder was hindert einen denn dann daran es einfach wieder sein zu lassen, wenn man reifer wird und begreift, was man seinem Körper da eigentlich antut?
Gwyn, du hast, glaube ich die selbe Wissenslücke wie diese jungen Menschen. Du weist nicht was Sucht bedeutet.
Ich persönlich denke schon das ich in der Lage wäre mit dem rauchen aufzuhören, ich weis aber auch was das bedeutet und Gwyn, wie bei jeder Sucht, wirst du nie davon befreit sein, selbst wenn du schon Jahrelang clean bist.

Hauptsächlich wundere ich mich allerdings was es überhaupt für einen Grund gibt sich über dieses Urteil zu ereifern.
1. Es handelt sich um einige Milliardenschwere Konzerne.
2. Diese Konzerne sind nicht Systemrelevant.
3. Drogenwerbung und Drogenverkauf gehören soweit reguliert, das Kinder und Jugendliche möglichst wenig Zugang bekommen. D.h. mMn kontrollierte legale Abgabe an Erwachsene.
das zu gewährleisten ist Aufgabe der Produzenten und dieses Urteil könnte sie dazu animieren sich mal ernsthaft Gedanken darüber zu machen.

also, was solls? :aeh:
Gut, möglicheweise spricht aus dir die Wut über das vielleicht deiner Meinung nach dumme tötliche Verhalten deiner Mutter, aber da musst du mal in dir drin nach Ursachen forschen.

Grüße Rati
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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#13

Beitrag von emil17 » Mi 6. Mär 2019, 09:57

Stossend daran ist natürlich, dass man die eigene Ignoranz ignoriert und statt dessen in die Opferrolle schlüpft.
Das passt zur aktuellen Tendenz, dass nie der schuld sein soll, der die Dummheit begeht.
Das sieht man schon am Wetterbericht: "Der Schnee hat zu zahlreichen Unfällen geführt" - Der Schnee ist schuld, nicht etwa die, welche trotz Schnee gefahren sind, als hätte es keinen gehabt.
Na ja, die Raucherlunge haben sie, egal wie es ausgeht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#14

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 6. Mär 2019, 10:19

Rati hat geschrieben:3. Drogenwerbung und Drogenverkauf gehören soweit reguliert, das Kinder und Jugendliche möglichst wenig Zugang bekommen. D.h. mMn kontrollierte legale Abgabe an Erwachsene.
kontrollierte und geheime??
Das Problem ist ja wohl, dass es in gwissen Kreisen zum Initiationsritus gehört - "wenn ich rauche, bin ich erwachsen". Wir haben das als Jugendliche auch gemacht - da wir an keine Zigarretten rangekommen sind, haben wir kleine Ästchen angezündet.
Und nie wieder Verlangen nach soetwas bekommen! :haha:

Ich tät mir obiges auch für Smartphones wünschen!

Aber irgendwie sind die Eltern schon auch in der Verantwortung.....
Und da fällt mir ein, dass ich in Österreich viel viel weniger Raucher sehe, als in meiner Jugendzeit üblich war (die 80er Jahre).

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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#15

Beitrag von Rati » Mi 6. Mär 2019, 12:03

emil17 hat geschrieben:Stossend daran ist natürlich, dass man die eigene Ignoranz ignoriert und statt dessen in die Opferrolle schlüpft..
Fehler macht jeder emil, und Sucht ist nicht Ignoranz. Außerdem, geht es da ja eher um Mitschuld und nicht um Alleinschuld der Angeklagten.
ina maka hat geschrieben:kontrollierte und geheime??
nee, nicht geheim. Sondern in dafür vorgesehenen Geschäften gegen Vorlage eines Ausweises und Maximalmengenabgabe, zu vernünftigen Preisen.

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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#16

Beitrag von emil17 » Mi 6. Mär 2019, 20:39

Ich hab keine Mühe damit, weder Leute die sich allen Warnungen zu Trotz zu Tode rauchen, noch die Tabakkonzerne haben mein besonderes Mitgefühl.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#17

Beitrag von Rati » Do 7. Mär 2019, 07:25

Na dann is duch alles jut. :mrgreen:

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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#18

Beitrag von Rati » Do 7. Mär 2019, 12:18

Rati hat geschrieben:... dann is duch ...
tausche u gegen o. :)
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Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#19

Beitrag von Gwenhwyfar » Di 12. Mär 2019, 00:03

@Rati
Ich bilde mir schon ein, dass ich ziemlich genau weiß, was Sucht bedeutet. Ganz speziell sogar die Sucht nach Zigaretten! Ich habe nämlich selbst einmal sehr viel geraucht. Teilweise bis zu zwei Big Packs am Tag!!!
Und darum weiß ich auch, dass man damit sehr wohl auch wieder aufhören kann. Und zwar von heute auf morgen. Man muss es nur wollen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Drogen machen Zigaretten nämlich eher psychisch als physisch abhängig.
Und eben weil ich selbst Raucher war und ohne Probleme damit aufgehört habe, erlaube ich mir einfach dazu eine Meinung und ein Urteil bilden zu dürfen.


Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du also Raucher? Schön.. der Staat soll also den Jugendlichen den Zugang zu Drogen erschweren (bin ich absolut dafür und von mir aus kann der Verkauf auch komplett untersagt werden), aber du selbst gehst als gutes Beispiel voran und rauchst? Bist du dann nicht auch so ein bisschen was wie eine wandelnde Tabak-Reklame?

Man sollte immer erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren.. ;)
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#20

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 12. Mär 2019, 09:02

Gwenhwyfar hat geschrieben:Im Gegensatz zu vielen anderen Drogen machen Zigaretten nämlich eher psychisch als physisch abhängig.
Nikotin macht körperlich abhängig - aber ja: man kann mit Willenskraft davon loskommen, aber es gibt (bei starken Rauchern) auch körperliche Entzugserscheinungen. edit: kann geben ....

Gratuliere dir, dass du´s geschafft hast!! :daumen:

Ich hab halt Menschen erlebt, die Kopfschmerzen und Zittern bekommen haben, aber wenn man durch ist, geht es wieder.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man wenn man einmal süchtig war, immer "süchtig" bleibt, weil sich da irgendwelche Bahnen im Gehirn gebildet haben - oder so.
Also man muss dann permanent aufpassen. weiß nicht, ob das stimmt - ?

In México hab ich ein paar Raucher erlebt, die nur ca. 2 mal im Monat geraucht haben (und das auch :eek: genossen haben!) - ich nehme mal an, die waren nicht süchtig.
Warum werden andere süchtig??

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