Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

Was halt nirgendwo passt
Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#21

Beitrag von Rati » Di 12. Mär 2019, 09:51

Gwenhwyfar hat geschrieben:@Rati
Ich bilde mir schon ein, dass ich ziemlich genau weiß, was Sucht bedeutet. Ganz speziell sogar die Sucht nach Zigaretten! Ich habe nämlich selbst einmal sehr viel geraucht. Teilweise bis zu zwei Big Packs am Tag!!!
Und darum weiß ich auch, dass man damit sehr wohl auch wieder aufhören kann. Und zwar von heute auf morgen. Man muss es nur wollen...
was du weist Gwen ist, das du es schaffen konntest. Was du noch brauchst, ist das Verständniss dafür das nicht jeder mensch du ist (das gilt übrigens für alles mögliche von dem mensch denkt das es doch ganz einfach ist).
Deine Mutter zB hat es nicht gekonnt.
BTW hast du vor oder nach dem Tot deiner Mutter den Sieg über deine Sucht errungen?
Also:
Gwenhwyfar hat geschrieben:... erlaube ich mir einfach dazu eine Meinung und ein Urteil bilden zu dürfen....
ne Meinung darfst du dir auf jeden Fall bilden. Aber ein Urteil....? Ich denke nicht oder zumindest solltest du dein Urteil noch mal in Ruhe überdenken.. :)
Gwenhwyfar hat geschrieben:... Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du also Raucher? Schön.. der Staat soll also den Jugendlichen den Zugang zu Drogen erschweren (bin ich absolut dafür und von mir aus kann der Verkauf auch komplett untersagt werden), aber du selbst gehst als gutes Beispiel voran und rauchst? Bist du dann nicht auch so ein bisschen was wie eine wandelnde Tabak-Reklame? Man sollte immer erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren.. ;)
na sicher, ich benutze auch jede Gelegenheit um vor dem rauchen zu warnen.
Ich komme übrigens aus einem absoluten Nichtraucherhaushalt und bin trotzdem Raucher geworden, allerdings erst mit 19. Ich habe auch nie 2 Schachteln am Tag geraucht, mein Konsum beträgt (außer bei gleichzeitigem Alkoholkonsum) so ca. 5 /d.
Mir geht es hauptsächlich darum das niemand zu früh Drogen konsumiert, da genau das zu den größten Kontrollproblemen führt.
Und genau aus diesem Grund finde ich es gut wenn Kinder und Jugendliche möglichst keinen Zugang haben. :aeh:

Ich habe nichts gegen Drogenkonsum an sich.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Gwenhwyfar
Beiträge: 284
Registriert: Fr 5. Sep 2014, 11:16
Familienstand: verheiratet

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#22

Beitrag von Gwenhwyfar » Di 12. Mär 2019, 23:07

@ina maka
Ja, es gibt schon auch eine körperliche Abhängigkeit, aber die ist bei Nikotin eben deutlich schwächer ausgeprägt, als bei anderen Drogen. Entsprechend schnell kann man sich auch körperlich davon entwöhnen. Der Rest ist dann halt Kopfsache.
Ob man einer Sucht sein Leben lang verfällt? Ich weiß es nicht. Aber mittlerweile ekelt mich Tabakgeruch nur noch an. Ich habe auch vor einiger Zeit nochmal versucht eine Zigarette zu rauchen. Einfach um nochmal zu ergründen, was da früher eigentlich so toll dran war. Ich fand es widerlich und musste mich fast übergeben.


@Rati
Wer wirklich von einer Sucht loskommen will, der schafft es auch. Zur Not eben mit fremder Hilfe. Das ist ja nichts, was nur ich ganz speziell hinbekommen habe. So besonders bin ich dann ja auch nicht.
Aber es gibt Menschen, die schaffen es von Alkohol, Meth oder sogar Heroin loszukommen. Was für ein Fliegenschiss sind dagegen Zigaretten?
Ob meine Mutter es geschafft hätte aufzuhören weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht einmal, ob sie das wollte. Versucht hat sie es meines Wissens nach zumindest nie. Allerdings hat sie auch nie der Tabakindustrie die Schuld an irgendwas gegeben.
Ich habe weit vor dem Tod meiner Mutter aufgehört zu rauchen.

Und ja.. auch ich bin der Meinung, dass ein jeder Mensch nach seinem Ermessen seinem Körper zuführen darf was er möchte. Nur soll er dann halt nicht mit dem Finger auf andere zeigen und die Verantwortung abschieben.
Wenn jemand aufgrund von ungesunder Ernährung und Übergewicht Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme bekommt, dann wäre es auch ziemlich vermessen Mc Doof oder dem Burgerkönig die Schuld zu geben.

Ich will hier auch keinen Raucher anfeinden.... :flag:
Aber bei meiner Meinung bleibe ich.. nämlich dass ein jeder Mensch selbst für sein Tun verantwortlich ist. Wenn der Bauer nicht schwimmen kann ist halt nicht unbedingt die Badehose dran schuld.
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

Hildegard
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2097
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 21:33
Wohnort: Oberösterreich

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#23

Beitrag von Hildegard » Mi 13. Mär 2019, 00:43

ina maka hat geschrieben: Warum werden andere süchtig??
Vielleicht weil sie ewig auf der SUCHE sind?
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#24

Beitrag von Rati » Mi 13. Mär 2019, 10:54

Gwenhwyfar hat geschrieben: ...Ich habe weit vor dem Tod meiner Mutter aufgehört zu rauchen...
danke für die Info und entschuldige das ich mich mehrmals auf deine Mutter bezogen habe. Hier bei der Frage ging es natürlich um den Punkt Motivation.
Gwenhwyfar hat geschrieben: ... @Rati
Wer wirklich von einer Sucht loskommen will, der schafft es auch. Zur Not eben mit fremder Hilfe. Das ist ja nichts, was nur ich ganz speziell hinbekommen habe. So besonders bin ich dann ja auch nicht..
das du etwas besonderes oder eine Ausnahme bist hatte ich nicht gemeint (natürlich bist du etwas besonderes, weil jeder mensch etwas besonderes ist :) )
Was ich meinte ist das jeder anders ist, und das eine pauschale Aussage wie "jeder kann das" einfach nicht objektiv ist.
Gwenhwyfar hat geschrieben: ...Aber es gibt Menschen, die schaffen es von Alkohol, Meth oder sogar Heroin loszukommen. Was für ein Fliegenschiss sind dagegen Zigaretten?...
sicher, kenn ich auch welche aber ... siehe oben.

Aber ums Nichtraucher werden geht es hier ja auch nicht.. da gibt es einen Faden für.

Ich frage mich halt wo denn nun das Problem ist, ich hatte es ja schon geschrieben.
Es handelt sich um Milliardenschwere Konzerne, die lebensunwichtige Dinge produzieren und ein Heidengeld damit verdienen (nebenbei auch teilweise unschöne Verstrickungen mit radikalen Organistaionen pflegen bzw pflegten).

Wenn die mal zur Kasse gebeten werden ist das für mich i.O. und wenn dafür mal ein Umweg gegangen werden muß ist das für mich auch i.O.
Al Capone konnte auch erst durch den Umweg Steuerhinterziehung in den Knast gebracht werden obwohl er eigentlich schon längst wegen vielfachen anderen - weit aus üblerer - Verbrechen hinter Gitter gehört hätte.
Und es handelt sich um ein offizielles Urteil von einem offiziellen Gericht und keine Staatswillkür.
Also was solls? :aeh: :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 13. Mär 2019, 11:20

Rati hat geschrieben:Wenn die mal zur Kasse gebeten werden ist das für mich i.O. und wenn dafür mal ein Umweg gegangen werden muß ist das für mich auch i.O.
auf jeden Fall mal mehr in Ordnung als wenn ein Bauer ordentlich zur Kasse gebeten wird, weil seine Kühe auf ihrer Weide ihrem Instinkt gemäß reagiert haben.... :pfeif:

abgesehen davon: ja, es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen, ob er raucht oder nicht -
aber!! Kinder und Jugendliche sollte man schützen.
Wie ich schon mal erwähnt habe, nicht nur was "Drogen" angeht, auch was smartphone und diese Spiele betrifft.....

Die Jugend tät ich gerne schützen - nicht nur bis 18, ein bisschen länger wär schön.

Jemand, der im Leben steht und Erfahrung hat, kann ganz anders Entscheidungen fällen. :flag:

Gwenhwyfar
Beiträge: 284
Registriert: Fr 5. Sep 2014, 11:16
Familienstand: verheiratet

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#26

Beitrag von Gwenhwyfar » Fr 15. Mär 2019, 16:22

@Rati und Ina Maka

Ich bin da ganz bei euch! Die Jugend sollte man natürlich schützen und je schwerer man an Zigaretten rankommt, umso besser. Gar keine Frage.
Allerdings sehe ich halt die Verantwortung nicht nur in der Tabakindustrie. Der Staat und der Einzelhandel verdienen auch fleißig mit und Aufklärungsarbeit ist ja aktuell hauptsächlich auf die Bildchen und Sprüche auf den Schachteln beschränkt. (Ja, ich warte auch noch auf das Sammelalbum :lol: )

Und man müsste vielleicht auch einfach mehr tun um Menschen, denen das Aufhören nicht so leicht fällt unter die Arme zu greifen. Dann würde man es den Menschen vielleicht leichter machen, sich ihrer Eigenverantwortung zu stellen. Unmöglich ist es zumindest nicht.

@Rati

Nein, der Tod meiner Mutter war für mich keine Motivation. Im Nachhinein aber sicher eine Bestätigung, dass ich eine gute Entscheidung getroffen habe. Vielleicht sogar die richtige. Wer weiß das schon?
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#27

Beitrag von Rati » So 17. Mär 2019, 10:25

Gwenhwyfar hat geschrieben:...Ich bin da ganz bei euch! Die Jugend sollte man natürlich schützen und je schwerer man an Zigaretten rankommt, umso besser. Gar keine Frage.
Allerdings sehe ich halt die Verantwortung nicht nur in der Tabakindustrie. Der Staat und der Einzelhandel verdienen auch fleißig mit und Aufklärungsarbeit ist ja aktuell hauptsächlich auf die Bildchen und Sprüche auf den Schachteln beschränkt....
sehe ich natürlich auch so. Jeder trägt Eigenverantwortung und dieses Urteil wird leider auch nicht so viel bringen was Jugendschutz angeht. Gilt eh nur national, aber vielleicht regt es in den Marketinabteiungen aller Mitverdienenden dazu an mal über neue Wege nachzudenken (steter Tropfen und so).
Gwenhwyfar hat geschrieben:...Und man müsste vielleicht auch einfach mehr tun um Menschen, denen das Aufhören nicht so leicht fällt unter die Arme zu greifen. Dann würde man es den Menschen vielleicht leichter machen, sich ihrer Eigenverantwortung zu stellen...
unte die Arme greifen kannst du ja nur Menschen die von sich aus sagen "ja ich will aufhören und ich schaffe es nicht. da gibt es schon ganz schön viele Angebote, Krankenkassen und sogar mancher Arbeitgeber (meiner zB) bieten dafür -auch aktiv- Unterstützung an.
Wenn die Leute aber der Ansicht sind ihr Tuen verantworten zu können.... :aeh:

Was ich als Raucher schon mal wichtig finde ist, das gefälligts niemand in geschlossenen Räumen in Anwesenheit von- nicht nur Kindern sondern- Nichtraucher allgemein seinem Laster nachgehen sollte.
Und außerdem, Zigarettenfilter gehören nicht in die Umwelt.
Das wäre das mindeste was ich von einem Raucher als Verantwortung gegenüber anderen und seiner Umwelt betrachten würde.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#28

Beitrag von Rati » So 17. Mär 2019, 10:27

Rati hat geschrieben:
Gwenhwyfar hat geschrieben:...Ich bin da ganz bei euch! Die Jugend sollte man natürlich schützen und je schwerer man an Zigaretten rankommt, umso besser. Gar keine Frage.
Allerdings sehe ich halt die Verantwortung nicht nur in der Tabakindustrie. Der Staat und der Einzelhandel verdienen auch fleißig mit und Aufklärungsarbeit ist ja aktuell hauptsächlich auf die Bildchen und Sprüche auf den Schachteln beschränkt....
sehe ich natürlich auch so. Jeder trägt Eigenverantwortung und dieses Urteil wird leider auch nicht so viel bringen was Jugendschutz angeht. Gilt eh nur national, aber vielleicht regt es in den Marketinabteiungen aller Mitverdienenden dazu an mal über neue Wege nachzudenken (steter Tropfen und so).
Gwenhwyfar hat geschrieben:...Und man müsste vielleicht auch einfach mehr tun um Menschen, denen das Aufhören nicht so leicht fällt unter die Arme zu greifen. Dann würde man es den Menschen vielleicht leichter machen, sich ihrer Eigenverantwortung zu stellen...
unte die Arme greifen kannst du ja nur Menschen die von sich aus sagen "ja ich will aufhören und ich schaffe es nicht". Da gibt es schon ganz schön viele Angebote, Krankenkassen und sogar mancher Arbeitgeber (meiner zB) bieten dafür -auch aktiv- Unterstützung an.
Wenn die Leute aber der Ansicht sind ihr Tuen verantworten zu können.... :aeh:

Was ich als Raucher schon mal wichtig finde ist, das gefälligts niemand in geschlossenen Räumen in Anwesenheit von- nicht nur Kindern sondern- Nichtraucher allgemein seinem Laster nachgehen sollte.
Und außerdem, Zigarettenfilter gehören nicht in die Umwelt.
Das wäre das mindeste was ich von einem Raucher als Verantwortung gegenüber anderen und seiner Umwelt betrachten würde.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Gwenhwyfar
Beiträge: 284
Registriert: Fr 5. Sep 2014, 11:16
Familienstand: verheiratet

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#29

Beitrag von Gwenhwyfar » So 17. Mär 2019, 23:55

@ Rati

Genau das ist ja, was mich stört. Wenn man als "dummer" Jugendlicher mit dem Rauchen anfängt ist das die eine Sache. Wenn man als "aufgeklärter" Erwachsener aber gar nicht aufhören will und es nicht einmal versucht, dann darf man eben nicht de Schuld auf andere schieben.

Übrigens finde ich es unglaublich rücksichtsvoll von dir keine Nichtraucher und schon gar keine Kinder vollzuqualmen. Wenn doch alle Raucher so denken und handeln würden. :)
Ich habe schon des Öfteren auf die Nachfrage, ob man das Rauchen in Gegenwart des Kindes bitte lassen könne zur Antwort bekommen "Dann gehen Sie doch weg, wenn es Sie stört".
Naja.. und dem Kind zuliebe geht man dann ja auch weg. Aber schön ist das nicht.
Ein rücksichtsvolles Miteinander ist schön, aber leider oft nur Wunschdenken.
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Wieder ein richtungsweisendes "Urteil" ?

#30

Beitrag von Rati » Mo 18. Mär 2019, 09:27

Gwenhwyfar hat geschrieben:@ Rati
Genau das ist ja, was mich stört. Wenn man als "dummer" Jugendlicher mit dem Rauchen anfängt ist das die eine Sache. Wenn man als "aufgeklärter" Erwachsener aber gar nicht aufhören will und es nicht einmal versucht, dann darf man eben nicht de Schuld auf andere schieben...
ja natürlich, wenn die Kläger solche spartanischdenkenden Leute sind.
Aber das steht in den Artikel ja nicht. Könnte doch aber sein das es genau solche sind die als Jugendliche angefangen haben, und als Erwachsene schon aufhören wollten und es nicht geschafft haben. Dann hätten sie doch möglicherweise, vielleicht so ein gaaanz klitzekleines Anrecht auf ne Klage oder? :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“