Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

Was halt nirgendwo passt
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Specki
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Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#1

Beitrag von Specki » Fr 1. Feb 2019, 13:27

Mich wundert es, dass es dazu noch keinen Thread hier gibt ^^

Da ich gerade in zahlreiche Diskussionen diesbezüglich verwickelt bin und teilweise an meine Grenzen stoße was das Fachwissen angeht, da ich ja kein Landwirt bin, würde mich mal eure Meinung dazu interessieren.

Wer mehr darüber wissen möchte incl. Gesetztestextentwurf findet das hier:
https://volksbegehren-artenvielfalt.de/

Also ich werde definitiv unterschreiben.
Ich sehe auch Nachteile und Schattenseiten, aber im Prinzip überwiegen die Vorteile.

Hier noch ein meiner Meinung nach sehr guter Beitrag dazu:
https://www.facebook.com/quer/videos/21 ... &__tn__=-R

Gruß
Specki

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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#2

Beitrag von Rohana » Fr 1. Feb 2019, 15:43

Ich wüsste niemanden ausser ungefähr 4 landwirtschaftlich Involvierten hier im Forum, die dieses Ding *nicht* sofort unterschreiben würden. Warum auch? Hat ja keine negativen Auswirkungen auf sie. ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#3

Beitrag von viktualia » Fr 1. Feb 2019, 16:45

Wohnen ausser mir nur noch 3 ForistInnen nicht in Bayern?
Oder, liebe Rohana, hast du dir abgewöhnt, Sachen zu lesen, bevor du sie kommentierst?

Ich kann ja verstehen, wenn Bauern über Mehrkosten klagen.
Aber Artenvielfalt als "negative Auswirkung" zu bezeichnen geht bissl weit im Jammerwahn.

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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#4

Beitrag von Rohana » Fr 1. Feb 2019, 16:55

Dann lies dir mal das ganze Gedöns durch. Ist ja nicht so dass allein durch die Existenz von Unterschriften für dieses Volksbegehren die Artenvielfalt drastisch ansteigt. :dreh:
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Benutzer 6122 gelöscht

Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#5

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Fr 1. Feb 2019, 18:19

Doch, Specki, ich hatte dezent im Bienensterben-Faden darauf hingewiesen... ;)

Danke für den Link zum BR-Filmchen. Da finde ich das eigentlich ganz gut differenziert dargestellt.

@Rohana: Eigentlich sollten die Bauern dann mehr Geld für Naturschutzzwecke bekommen - so wie ich das verstehe. Und kleine Bauern und Regionalität wieder stärker gefördert werden. Findest Du das denn falsch?

Und was wäre, wenn es dann doch mehr Insekten gäbe? Wenn solche Maßnahmen wirklich was helfen würden? Was sind denn Deine Argumente gegen das Volksbegehren?

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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#6

Beitrag von Specki » Fr 1. Feb 2019, 18:41

Ohh, das hab ich übersehen.
Schau da nicht mehr so oft rein, seit ich keine Bienen mehr habe.

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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#7

Beitrag von MeinNameistHASE » Fr 1. Feb 2019, 19:06

Die Punkte 1, 2, 3 und 6 würde ich sofort unterschreiben, ja sogar in Teilen noch ergänzen, gerade was die Ausbildung angeht.

Zum Thema Pestizideinsatz: Die Landwirtschaft hat sich doch schon auf die Fahnen geschrieben integrierte Produktion mit "so wenig wie möglich so viel wie nötig" Pflanzenschutz zu betreiben. Wenn sich diese Forderung darauf stützt, dass laut Statistik der gesamte Absatz an PSM in DE zugenommen hat, dann müsste da irgendwo eine Aufschlüsselung sein welche Mittel zugenommen haben. Nicht so pauschal draufhauen.

30% Ökofläche Wo sollen denn die Fördergelder, Wissen und Arbeitskräfte von jetzt auf gleich herkommen?

"Mindestens 10% der Naturflächen müssen in Blühwiesen umgewandelt werden!" Also trotz Umbruchverbot für Dauergrünland? Wenn ich mir im Hochsommer die Flächen der langen Rhön so ansehe blüht da auch nicht unbedingt eine Blühwiese und das sind RICHTIGE Naturflächen.

Das ist in meinen Augen kein schlechter Ansatz, aber als Agrarier würde ich das nicht unterschreiben. Meine Meinung :flag:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#8

Beitrag von Rohana » Fr 1. Feb 2019, 19:37

Moin Pitu, einzelne Aspekte sind gut. Auch das, was gefördert werden soll, nämlich die Artenvielfalt, ist an sich gut und wünschenswert - dagegen sage ich auch gar nichts.
Aber, um es mal kurz zu machen, die Forderungen selbst sind teilweise absurd und sollten sie 1:1 durchgesetzt werden, geht uns, den Bewirtschaftern, einiges an Fläche verloren (= unausgeglichene Verluste) bzw. entstehen zusätzliche Kosten, die garantiert auf Dauer nicht ausgeglichen werden. Auch sind da Sachen bei, wo ich mich frage wie das funktionieren soll - gesetzliche Pflicht von 20 bzw. 30% Ökolandbau, werden wir dann zwangsumgestellt? Und wo soll das ganze Zeug hin, was jetzt schon nicht produziert wird mangels Nachfrage? Machen wir nur noch Öko-Blümchenwiese, oder werden die Bürger dann gezwungen mindestens 20% ihres Einkaufs auf Ökolebensmittel aus Bayern zu verwenden? Natürlich wird das so nicht formuliert. Aber wenn die Nachfrage so riesig wäre und die Chancen so gross, könnten die Bauern flächendeckend lukrativ umstellen, und das ist einfach nicht der Fall. Wenn's so einfach wäre, bräuchte man nämlich kein Gesetz dafür! :nudel:

Was ich z.B. gut finde ist der Gedanke der Schaffung von Biotopverbunden. Nur, frag dich mal auf welcher Grundlage das gemacht wird? Da geht wieder landwirtschaftliche Fläche flöten und sicherlich keine, wo die Industrie ein Auge drauf hat. Ich warte noch drauf dass Strassen zurückgebaut oder besser gar nicht erst gebaut werden, wo sie Lebensräume zerschneiden, und was ist eigentlich mit den ach so dringend benötigten Wohnungen und Industriegebieten...
Ich bin auch sofort dabei, wenn es um breitere und tiefere Ausbildung aller Schüler, nicht nur der zukünftigen Bauern geht. Davon steht allerdings herzlich wenig im vorgeschlagenen Gesetzestext. Und wie soll das umgesetzt werden, wo kommen die Fachkräfte her bei unserem derzeitigen eklatanten Lehrermangel?

Unter den Bauern wirst du kaum Befürworter des Volksbegehrens finden, denn die schauen auf das was an Massnahmen gefordert wird und nicht auf die schönen Worte der Präambel.
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#9

Beitrag von Specki » Sa 2. Feb 2019, 08:03

Ich finde es sehr schade, dass der Bauernverband so massiv Stimmung gegen das Volksbegehren macht. Aber von dem "Verein" ist ja nichts anderes zu erwarten...

Bevor ich hier jetzt meine laienhafte Darstellung präsentiere, möchte ich folgendes verlinken:

Gegendarstellung des AbL:
http://www.abl-bayern.info/fileadmin/Do ... schaft.pdf

Ich würde jedem, der Bedenken an dem Volksbegehren hat, empfehlen sich diese drei Seiten kurz durchzulesen.

Gruß
Specki

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Re: Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern

#10

Beitrag von Rohana » Sa 2. Feb 2019, 08:54

Haja, die AbL. Natürlich *kann* man auch innerhalb des geforderten Gesetzesrahmens noch was machen. Aber das kann man jetzt auch schon! Wenn alles gar nicht so schlimm ist und eigentlich nur die öffentliche Hand was tun muss, öh, wozu genau brauchen wir dann das Volksbegehren?
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