Schöne neue (Essens-)Welt

Was halt nirgendwo passt
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Buchkammer
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Schöne neue (Essens-)Welt

#1

Beitrag von Buchkammer » Do 25. Okt 2018, 13:30

Was kommt wohl in Zukunft auf den Tisch?

Von clean meat, laboratory-cultured meat, in-vitro meat, veganen Eiern, Füllstoffen mit dem Zertifikat biofortified und mehr.
Nur noch Wahnsinn und Irrsinn auf dieser Welt, wenn man sich das Geschäft mit den Nahrungsmitteln anschaut!

Auf der einen Seite gibt es eine Überproduktion von Obst und Gemüse und dieses landet auf dem Müll – auf der anderen Seite hungern ca. 800 Millionen Menschen. Eine Schande! Während Menschen hungern! Mehr als 50 Millionen Tonnen krummes Obst und Gemüse werden jährlich in Europa weggeworfen – More than 50,000,000 tonnes of wonky fruit and veg are thrown away each year.

Auf der einen Seite haben wir eine Überproduktion an Fleisch und es landet im Müll und auf der anderen Seite hat die Biotechnologie Fleisch aus dem Labor auf dem Markt gebracht, welches die Revolution des Fleisches werden soll. > Millionen Schweine landen nie auf dem Teller, sondern im Müllcontainer und männliche Kälber werden direkt nach der Geburt getötet.

Ein Wahnsinn: Da werden Lebensmittel um die ganze Welt gekarrt, ob Obst und Gemüse oder auch Fleisch. Wer weiß wirklich noch, woher die Produkte kommen, die der Verbraucher in seinen Einkaufswagen legt? Erschreckend – In einem durchschnittlichen Einkaufswagen stecken ca. 50 000 Kilometer!

Hinweis: Für Netzfrauen-AllergikerInnen eher nicht geeignet der Artikel. :aeug:

Quelle: Was kommt wohl in Zukunft auf den Tisch? „Soylent Green“ aus dem Reagenzglas! Der Verbraucher wird es schon „schlucken“!
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 25. Okt 2018, 18:47

Was bleibt übrig, wenn man alle Produkte aus dem Ausland aus den Regalen räumt?

Soviel zu der Aussage "Ich kaufe nur regionale Produkte"

Das Video ist zwar von Eddeker, aber ich denke es wird schon was wahres dran sein, seht und urteilt selbst
https://www.youtube.com/watch?v=-fHOIZKSUCc

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#3

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 25. Okt 2018, 22:39

Hinweis: Für Netzfrauen-AllergikerInnen eher nicht geeignet der Artikel.
Rinder und Geflügel können sie schon Mal nicht aus ein ander halten.

Wahnsinniger Irrsinn! Erschreckend!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 26. Okt 2018, 06:43

na ja - diese Methode kann man halt auch bei Hühnern anwenden. :im:

Zwischen "Methode" und "zu verbeitendem Produkt" kannst du schon unter scheiden?

Manche wissen nicht, dass ein biologisch wirtschaftender Landwirt mehr auf die Natur reagieren muss als ein konventioneller - eben nicht "in gleichem Maße" sondern viel mehr.

Ich denke, die auf diese Art Nahrung produzierenden Landwirte (heißen die dann auch so?) werden noch um einen Deut weniger auf die Natur reagieren müssen ... ;)

Wir entfernen uns halt aus dem Geflecht, welches sich Natur nennt.
Warum eigentlich? Ich mein, im Ernst, was soll das bringen??

Zum Thema: erinnert mich wieder an den so ziemlich einzigen Alptraum, den ich hatte: Kunstfleisch?
Als Kind hatte ich einen Alptraum, da lag im Anbindestall am Boden eine angekettete "gefüllte Kalbsbrust" (das war unser Standartsonntagsessen, ich mochte es nie besonders).
In diesem Alptraum spürte ich, wie sehr diese Kalbsbrust leiden musste....
Am Ende kommt es wirklich so weit??

Was ist denn Leben? Ich mein, wenn meine Biologieprofessorin es so definiert hat "Leben ist Eiweißchemie" (das ist einer der Sätze, die ich als Kind in meinem Schulheft korrigiert habe "nein! es ist viel viel mehr!!") ....

:kaffee:

hobbygaertnerin
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Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#5

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 26. Okt 2018, 07:27

Ich habe dieses Jahr gefühlte Tonnen von vermatschten Äpfel gesehen, überall nur noch die Jammerei wegen dem Zeugs.
Aber die Saftpäckchen und Tetrapacks in den Geschäften werden immer mehr.
Wer möchte heimischen Apfelsaft- aber auch zu einem vernünftigen Preis? Der Teil der Menschheit, die saisonal, regional usw. einkaufen- ist er wirklich so gross?

Die immer grössere Auswahl an Halb- und Fertigprodukten werden sicher gekauft, sonst würden sie nicht in den Geschäften lagern.
Zeit für Kochen ist nicht mehr so viel und diese Tätigkeit braucht auch Übung.
Man sieht, wohin die Reise geht, aber es ist sehr einfach, mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Mein Rat, es kehre jeder vor seiner Türe.
Zum Glück bin ich schon so alt und hab noch kochen und das Zubereiten von dem, was so vor Ort wächst, gelernt,
so eine Dose oder Fertigericht auch keine solche Zeitersparnis bringt, dass ich mir diese ellenlange Zutatenliste einverleiben muss, wenn Zeit knapp ist.
Hab gestern in unserer Gartenzeitschrift einen neuen aus dem Amiland zu uns rüberschwappenden Trend gelesen, Mealprepping.
War eigentlich nichts für mich neues, man kann auch so kochen, dass man öfters davon essen kann, aber egal ob Superbowls und was weiß ich noch alles-
hab mich schon oft gefragt, wie das früher ging, vermutlich auch so, wer was zu sagen hatte, der gab seinen Senf dazu und die Leute haben es nachgemacht.
In Notzeiten gabs halt mal eine Katze oder so, kam Fleisch auf den Tisch wo uns heute der Appetit vergehen würde, so mancher kann vom Notschlachtungsfleisch noch so was erzählen, heute haben wir eine grosse Fülle, und manchmal hab ich das Gefühl, dass das immer weniger geschätzt wird.
Vor 200 Jahren gabs in Süddeutschland eine grosse Hungersnot, der Tambora hat die Sonne so verdunkelt, dass es ein Jahr ohne Sommer gab-
hoffen wird, dass uns solches erspart bleibt und dass die Teller immer gefüllt bleiben.
Früher hat man sich zu Tisch gesetzt und davor ein Gebet gesprochen, es war den Meisten klar, dass es auch einen Segen braucht-
heute wird sich zum Tisch gesetzt und über das Essen gemäkelt, gemeckert, geschimpft.

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Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#6

Beitrag von Doris L. » Fr 26. Okt 2018, 09:58

Im Heim in dem ich arbeite ist es schwer neue Kollegen zu finden. Es gibt kaum jüngere Leute die kochen können. Dabei ist ohnehin schon sehr viel vorgefertigt und das meiste braucht nur warmgemacht werden. Naja, der Lohn ist nicht berauschend, wenn mehr bezahlt würde fändet sich sicher jemand.
Jedenfalls, ich möchte das was serviert wird nicht essen, schon gar nicht möchte ich dieses Getränk aus dem Automat, der Geschmack kommt von Aromen und ist mit verschiedenen Mineralien angereichert und in schön bunten Farben.

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Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#7

Beitrag von Maisi » Fr 26. Okt 2018, 10:48

Mir fällt ganz oft auf als Single, daß ich immer mit großen Augen angeschaut werde, daß ich "nur für mich" jeden Tag koche. Und zwar schon immer. Anscheinend ist die Regel, kochen nur für mindestens zwei Personen, für sich allein "lohne nicht". Das muß ich mir dann zumindest oft anhören. Also wenn ich allein bin, soll ich nicht gut essen dürfen? Was ist das für ne Logik?? Mir scheint das eher ne Ausrede von denjenigen, die selbst nicht kochen können/wollen, und wie man sieht, laufen die ganzen Fertigprodukte ja offensichtlich sehr gut, sonst würden sie nicht produziert werden.
Die Küche wird allerdings groteskerweise immer mehr zum Statussymbol, man benutzt sie vielleicht am Wochenende, dann müssen es Rezepte von Jamie Oliver und Co. sein. Nicht zu vergessen das Bild auf Instagram...

Ganz modern ist hier auch, daß man dem Nachwuchs, wenn er das erste Mal wegen Ausbildung/Studium das Haus verlässt, einen Thermomix hinstellt, weil "die ja noch keine richtige Küche haben, damit sie sich auch mal was kochen können". Ich war mal so frei und hab eingewendet, für das, was ein Thermomix kostet, kriegt man auch schon ne günstige Küchenzeile inkl. Herd/Backofen. Das war mal so der ganz falsche Kommentar... :engel:

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Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#8

Beitrag von si001 » Fr 26. Okt 2018, 18:36

hobbygaertnerin hat geschrieben:heute wird sich zum Tisch gesetzt und über das Essen gemäkelt, gemeckert, geschimpft
Wenn man überhaupt am Tisch sitzt und nicht irgendwas "to go" einstopft. Der Vorteil bei "to go" ist allerdings, dass man beim Futtern kaum Zeit hat über den Geschmack nachzudenken, geschweige denn darüber zu meckern. ;)
Liebe Grüße, si001!
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Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#9

Beitrag von emil17 » Fr 26. Okt 2018, 19:39

Nur noch Wahnsinn und Irrsinn auf dieser Welt, wenn man sich das Geschäft mit den Nahrungsmitteln anschaut!

Auf der einen Seite gibt es eine Überproduktion von Obst und Gemüse und dieses landet auf dem Müll – auf der anderen Seite hungern ca. 800 Millionen Menschen. Eine Schande!
Ein Wahnsinn: Da werden Lebensmittel um die ganze Welt gekarrt, ob Obst und Gemüse oder auch Fleisch.
Irgendwie bringen die da einiges durcheinander.
1. Nahrungsmittelgerechtigkeit ist nicht ein Logistikproblem. Ohne funktionierende Infrastrukturen kann man da aber schlicht nichts ausrichten. Die Kosten, die unsere Gesellschaft für Bau und Unterhalt in Strassen, Bahn, Strom- und Wasserversorgung usw. aufbringt, sind gewaltig und man macht das nicht nur, damit man rascher in Urlaub oder zur Oma fahren kann. Deswegen ist es auch irreführend, bloss von zuviel hier, zuwenig dort zu reden.
2. Versuche mal einer, Obst und Gemüse von Deutschland nach, sagen wir mal, dem Südsudan zu bringen und zwar so, dass es dort noch essbar ist. Dass die Katastrophenhilfe immer nur Milchpulver, Reis und Wolldecken anfährt statt obst und Gemüse, hat schon seine Gründe.
3. Überproduktion ist in der Natur normal. Wieviel des Grases, was auf einer Wiese wächst, wird tatsächlich gefressen? Wieviel vom Holz eines Waldes wird genutzt?

Das Grundproblem sind verrottete Staaten ohne alles ausser ewigen Bürgerkriegen. Keine Strasse, kein Sprit, kein Strom, aber Landminen und an jeder Ecke ein paar Gorillas mit erstklassig in Stand gehaltenen Maschinenpistolen. An Nahrungsmittelkrisen kann man es gut erkennen, diese sind ein Symptom.

Unsere Verantwortung liegt darin, dass wir die dort bewährten Strukturen zerstören, ohne Ersatz zu schaffen, indem die Selbstversorgungs-Landwirtschaft früherer Zeiten durch die Globalisierung zerstört wird.

Auch die Hungersnot als Folge des Jahres ohne Sommer 1816 in Mitteleuropa, die oben erwähnt wurde, war durch die Wirren der napoleonischen Kriege wesentlich verschärft worden. Heute würde bei Wiederholung des Ereignisses in Mitteleuropa kein Mensch deswegen verhungern.

Die Vorstellung, Nahrung könnte überall auf der Welt gleichmässig verfügbar sein, ist eine Illusion. Nichts ist auf der Welt gleichmässig verteilt. In Arabien ist Wüste und vor Norwegen regnet es ins Meer.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Schöne neue (Essens-)Welt

#10

Beitrag von Rohana » Fr 26. Okt 2018, 21:10

emil17 hat geschrieben:[...]
Irgendwie bringen die da einiges durcheinander.[...]
Das fasst die Netzfrauen sehr treffend zusammen. :engel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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