Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

Was halt nirgendwo passt
Nase
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Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#1

Beitrag von Nase » Do 16. Aug 2018, 10:38

Guten Morgen verehrte Mit-Anderen,

Falls es für dieses Anliegen ein geeigneteres Unterforum gegeben hätte wurde ich leider nicht fündig und entschuldige mich an dieser Stelle.

Um letzteres mal auf das nötigste runterzubrechen( was mir e nicht gelingt, Fragen siehe ganz unten :) ):
Wir, das sind ich und je nach deren Durchhaltewillen 1-3 Freunde, liebäugeln ziemlich mit dem Gedanken der Selbstversorgung. Die Situation sieht in etwa so aus:
- Alle von uns sind blutjunge 18 oder 19 Jahre, haben zum Teil letztes, zum Teil dieses Jahr unser Abi geschrieben und stehen kurz vom Antritt unseres Studiums
- Die zwei von deren Konsequenz ich überzeugt bin sind zum einen logischerweise meine Wenigkeit, bisher wohnhaft/via Eltern im Besitz eines 3300 Quadratmeter großen Grundes auf dem Land mit hauptsächlichen Streuobsterzeugnissen und noch recht viel potenziellen Anbauflächen(zu wenig zur Selbstversorgung)
- Nummer zwei ist mein bester Freund, dessen Weltanschauung mich auf seinen Beistand vertrauen lässt, der allerdings weder Grund noch besonders viel materielles Erbe, dafür viel Leidenschaft und Überzeugung mit ins Projekt bringen kann
- Die beiden anderen, ebenfalls gute Freunde besitzen beide bereits bewirtschaftbaren Grund, davon der eine ca.30 ha, einen großen Vierseithof und zwischen 60-100 Hühner (selbstverständlich ebenso nach wie vor im Besitz der Eltern), der andere 2-3 ha(siehe Klammer zuvor), sowie beide ein gewisses Grundkontingent an Maschinen und Infrastruktur

Die drei bewirtschaftbaren Flächen befinden sich wie drei Eckpunkte um eine kleine aufstrebenede Provinzstadt in Niederbayern, bedeutet hauptsächlich Baugrund sowie hohe Grundstückspreise. Idee wäre es daher mit diesen drei Standpunkten eine zumindest recht umfassende Grundversorgung zu gewährleisten, und je nachdem wie sich die beiden unsicheren Faktoren entscheiden, mit überschüssiger Fläche eine Art solidarisches Landwirtschaften zu starten, alternativ die Fläche einfach zu verpachten, oder die größtenteils leerstehenden Gebäude am Hof anderweitig als kulturelles Zentrum oder weißderteufelwas zu nutzen. Das das alles sich nach ner riesen Träumerei anhört ist mir bewusst, und es sind auch eher Ergebnisse eines begeisterungsschwangeren Brainshitstorms.. Grundsätzlich wäre ich mit einer relativ flächendeckenden Selbstversorgung zufrieden(pfff, überglücklich!) ohne gleich eine Keimzelle für alles mögliche zu schaffen, bin also bereit mich mit dem Notwendigsten und Machbarsten zufrieden zu geben.

Das alles liegt im Moment noch weit in der Zukunft, da jeder von uns jetzt über die nächsten Jahre primär seinem Studium nachgehen will. Und damit zu(r) (den) zentralen Frage(n):

Gibts Erfahrungen mit Mehr-Haushalts-Selbstversorgungsnetzen? Wenn ja, was sind die größten Probleme die man zu erwarten hat? Ist eine langwierige Planung möglich bei einem derartig unstabilen Planes und Netz aus so vielen entscheidungswilligen Individuen aus einer Generation mit einem wahnsinnigen Loslösungs- und Selbstfindungszwangs?
Und zu guter letzt: Welche konkreten Punkte wie Lehrgänge, Anschaffungen, Sparmaßnahmen etc etc etc wären im Vornherein denkbar und empfehlenswert?


Danke schon mal an jeden der sich das hier durchliest und noch einen entzückenden Tag :)

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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#2

Beitrag von Maisi » Do 16. Aug 2018, 11:36

Willkommen im Forum :)
Nase hat geschrieben:
Wenn ja, was sind die größten Probleme die man zu erwarten hat?
Die größten Probleme, die bei gemeinsamen Projekten auftreten können:
Geld, Macht und Sex ;)

Ansonsten, ist überhaupt absehbar, daß ihr nach eurem Studium in räumlicher Nähe bleiben könnt?

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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#3

Beitrag von Dyrsian » Do 16. Aug 2018, 13:45

Aus eigener Erfahrung: Die Jobs für Akademiker sind Ur dem Land, je nach Fach, eher mau. So en Job kommt selten mit 40 h / Woche aus, erfordert häufig Reisetätigkeit und raubt viel Kraft. Für Selbstversorgung eher ungünstig. Ich würd an eurer Stelle ne Ausbildung machen wenn ihr ernsthaft SV mäßig leben wollt.

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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#4

Beitrag von Oli » Do 16. Aug 2018, 13:53

Moin,
und ist geklärt, dass alle Eigentümer den Plan mittragen sofern es mal einen gibt oder gar das Land (vor der Zeit) in euren Besitz überlassen? Besitzverhältnisse und Nutzung sind ja angeblich auch beliebte Knackpunkte in Gemeinschaften.
Ansonsten würde ich eine Spielfläche zum Experimentieren einrichten, mich eingehend einlesen und/oder einarbeiten und schonmal anfangen. Mit der Praxis dürften sich viele Fragen wie auch personelle Zusammenhalte von selber klären und dafür andere zu lösende Situationen auftauchen.
Zu den Anschaffungen: erstmal wissen, was alles vorhanden ist, dann wissen, was man für den noch zu entwerfenden Plan benötigt.
Sparmaßnahmen: Ich finde es generell nicht verkehrt, etwas einfacher zu leben und viel (einzu)sparen, besser haben als brauchen.

Ich hatte ganz früher mal vor, einem aufgelassenen Dorf mit mehreren Selbstversorgerhöfen Leben einzuhauchen, wir sind nichtmal in eine konkrete Planungsphase gekommen weil für manche träumen ganz einfach schöner und risikoärmer ist als machen. Soweit meine Erfahrung zu "Mehr-Haushalts-Selbstversorgungsnetzen". Dass das von den Bgebenheiten, den Menschen, der Entwicklung, dem materiellen Background, der Willensstärke und sonstwas abhängt ist ja klar, trotzdem lässt sich wohl einigermassen viel ableiten aus den mannigfaltigen Versuchen alleine hier, Gemeinschaften zu gründen. Und trotzdem würde ich immer wieder dazu raten, es zu versuchen. Wer es tut hat immerhin die Chance, dass es klappt und toll wird. :daumen:

viktualia

Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#5

Beitrag von viktualia » Do 16. Aug 2018, 19:03

Hallo Nase, herzlich Willkommen, schöner "Plan"!
Gibts Erfahrungen mit Mehr-Haushalts-Selbstversorgungsnetzen?
Ich selber jetzt nicht, sorry.
Wenn ja, was sind die größten Probleme die man zu erwarten hat?
Neben Geld, Macht und Sex fallen mir (Religon und Fussball) Wege und Abnehmer ein, wo wollt ihr studieren? Weit weg oder in der Nähe? Wollt ihr Überschüsse z.B. beim Obst verarbeiten und vermarkten? Dass ihr euch in der Gegend gut auskennt, verwurzelt seid, ist sicher ein Pfund, mit dem ihr wuchern könnt.
Ist eine langwierige Planung mmh, langwierig. Sicher. Ganz sicher. Langfristig gesehen....
möglich bei einem derartig unstabilen Planes und Netz aus so vielen entscheidungswilligen Individuen aus einer Generation mit einem wahnsinnigen Loslösungs- und Selbstfindungszwangs?
Das hast du schön gesagt. Ausprobieren und an der Realität lernen. Wenn du die Schwachpunkte schon so gut sehen und auch benennen kannst, hast du gute Chancen.
Und zu guter letzt: Welche konkreten Punkte wie Lehrgänge, Anschaffungen, Sparmaßnahmen etc etc etc wären im Vornherein denkbar und empfehlenswert?
Ausser "alle" fallen mir da besonders die Waldgärten, überhaupt Perma-Kultur ein. Wenn ihr euch sowieso langsam an das Thema rantasten wollt, ist es sinniger, mehrjähriges zu pflanzen, bzw. zu hegen, für mein Gefühl.
Wollt ihr Tiere? Welche, wofür; überhaupt, was wollt ihr hauptsächlich anbauen/verwerten/verarbeiten? Bzw. ab wann wollt ihr womit loslegen?

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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#6

Beitrag von osterheidi » Do 16. Aug 2018, 20:43

Ach das finde ich toll. Die zeiten haben sich zwar geändert, aber 1978 hatten freunde und ich nach dem abi ähnliche pläne. Schließlich haben zwei landwirtschaft studiert und 3 eine lehre gemacht. Zusammen hielt man zwar kontakt aber es wurde kein gemeinsames projekt.
Ich halte es mit dyrsian: ausbildung in richtung selbstversorgung , mit abi dauert das wohl immer noch zwei jahre....? Ich fing an auf einem sehr großen demeterhof und es wurde wirklich sehr viel selbst gemacht. Menschlich war es eher schwierig, hier sehe ich auch die größten fragezeichen. Ich habe noch zweimal den betrieb gewechselt. Gelernt habe ich in den zwei jahren nicht nur sehr viel handwerkliches ( ja , selbstversorgung ist handwerk!) sondern auch viel von der kultur selbstversorgerischen daseins. Und das lernen hört ja nie auf, permakultur ist nur der neue name dafür
nach einer ausbildung würde ich heute sicher die region erkunden , denn etwas erwirtschaften muß man eben auch. Solawi ist eine sehr gute sache mit zukunft, aber man braucht eben auch die teilnehmer und abnehmer dazu. Um so besser wenn schon land da ist!
Eine echte gefahr ist aus meiner erfahrung sich in eigenen ideen in einer art tunnel zu verlieren, was leider auch in hofgemeinschaften passiert.
Also im austausch mit der umwelt und den mitmenschen bleiben :)
Bin gespannt ob man noch kehr von euch hört.

Nase
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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#7

Beitrag von Nase » Fr 17. Aug 2018, 09:55

Morgen, und vielen herzlichen Dank für all die Antworten, so milde wurde ich bisher in keinem Forum willkommen geheißen!
Maisi hat geschrieben: Ansonsten, ist überhaupt absehbar, daß ihr nach eurem Studium in räumlicher Nähe bleiben könnt?
Dyrsian hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung: Die Jobs für Akademiker sind Ur dem Land, je nach Fach, eher mau. So en Job kommt selten mit 40 h / Woche aus, erfordert häufig Reisetätigkeit und raubt viel Kraft. Für Selbstversorgung eher ungünstig. Ich würd an eurer Stelle ne Ausbildung machen wenn ihr ernsthaft SV mäßig leben wollt.

Ich studiere - bei bestehen der Prüfung - ab 2019 Musik Gymnasiallehramt, habe aber eher weniger vor lange in einem Schulsystem zu arbeiten und plane einfach die Musik in Form von Auftritten, Engagements und freiem Unterricht als zusätzliches Standbein ein, oder eine Lehrstelle an einer Beruffachschule für Musik oder oder... das Feld ist breit.
Das gilt natürlich nicht für alle, einer der anderen will Architektur studieren, zieht inzwischen jedoch in Betracht auf ökologische Landwirtschaft umzuschwenken bzw. die Abendschule dafür zu besuchen. Die anderen beiden fangen jetzt an mit Baumanagement bzw. Physik, der Physiker wär jedoch auch fürs Landwirtschaftsstudium offen.
Bezüglich des Jobmarktes habe ich eher weniger Bedenken, wie gesagt ist ein ziemlicher Brain Drain in Verbindung mit Ausbau der Technischen Hochschule im Ort und kontinuierlichem Stadtwachstum sowie Lage an einem Autobahnkreuz mit 1-1,5 Stunden Fahrzeit nach München absehbar.


Soviel mal zur Arbeitssituation :)

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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#8

Beitrag von Maisi » Fr 17. Aug 2018, 10:11

Nase hat geschrieben: Ich studiere - bei bestehen der Prüfung - ab 2019 Musik Gymnasiallehramt, habe aber eher weniger vor lange in einem Schulsystem zu arbeiten und plane einfach die Musik in Form von Auftritten, Engagements und freiem Unterricht als zusätzliches Standbein ein, oder eine Lehrstelle an einer Beruffachschule für Musik oder oder... das Feld ist breit.
Da kann Dir zumindest aus eigener, ähnlicher Erfahrung sagen:

Das geht in Kombi mit SV sehr gut! :holy: ;) Drück Dir die Daumen für die Aufnahmeprüfung! :)

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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#9

Beitrag von Nase » Fr 17. Aug 2018, 10:15

Oli hat geschrieben:Moin,
und ist geklärt, dass alle Eigentümer den Plan mittragen sofern es mal einen gibt oder gar das Land (vor der Zeit) in euren Besitz überlassen? Besitzverhältnisse und Nutzung sind ja angeblich auch beliebte Knackpunkte in Gemeinschaften.

Tjahaha… Bitte nicht auslachen :D Nein, ehrlich gesagt ist da bisher gar nichts geklärt. Bisher sind halt auf jedem einzelnen Grund noch die Eltern wohnhaft, was für uns kein großes Problem darstellt. Platz ist ja genug da. Die beiden Familien mit dem größeren Grund sind gerade ohnehin dabei die Landwirtschaft auszubauen, die 30 ha werden bisher größtenteils verpachtet, sollen jedoch nach und nach wieder genutzt werden um eine hauseigene Landwirtschaft aufzubauen, zudem will man auf 500 Hühner aufstocken und ist gerade dabei die Klage eines lästigen Bauunternehmers auszusitzen der auf das komplette Grundstück geiert (kapitalistisches Drecksschwein!). Die 3ha-Familie ist gerade dabei in punkto Selbstversorgung aufzustocken, in Form von Landzukauf und Hinzukauf neuer Tierbestände. Sprich: Bei Beiden sind die Eltern zumindest sehr nah an unserem Mindset dran, und wir Kinder wollen definitiv den Grund übernehmen um einen Missbrauch oder Herabwirtschaftung desselben zu verhindern.
Ich glaube es ist daher noch fast zu früh um sich über Besitzverhältnisse Gedanken zu machen. Erstmal muss der 30ha-Sohn von seinem (für deutsche Abiturienten obligatorischen!) Asien-Trip zurück kommen, sprich in zwei Monaten wird sich das meiste dann nochmal herauskristallisieren.

Oli hat geschrieben:Ansonsten würde ich eine Spielfläche zum Experimentieren einrichten, mich eingehend einlesen und/oder einarbeiten und schonmal anfangen. Mit der Praxis dürften sich viele Fragen wie auch personelle Zusammenhalte von selber klären und dafür andere zu lösende Situationen auftauchen.
Zu den Anschaffungen: erstmal wissen, was alles vorhanden ist, dann wissen, was man für den noch zu entwerfenden Plan benötigt.
Sparmaßnahmen: Ich finde es generell nicht verkehrt, etwas einfacher zu leben und viel (einzu)sparen, besser haben als brauchen.
Gute Idee, ich bring das mal ins kolllektive Bewusstsein, insofern vereinbar mit den nächsten Jahren Lebensplanung, sind halt schon ein paar Meter die wir dann weg sind.
Oli hat geschrieben:Ich hatte ganz früher mal vor, einem aufgelassenen Dorf mit mehreren Selbstversorgerhöfen Leben einzuhauchen, wir sind nichtmal in eine konkrete Planungsphase gekommen weil für manche träumen ganz einfach schöner und risikoärmer ist als machen. Soweit meine Erfahrung zu "Mehr-Haushalts-Selbstversorgungsnetzen". Dass das von den Bgebenheiten, den Menschen, der Entwicklung, dem materiellen Background, der Willensstärke und sonstwas abhängt ist ja klar, trotzdem lässt sich wohl einigermassen viel ableiten aus den mannigfaltigen Versuchen alleine hier, Gemeinschaften zu gründen. Und trotzdem würde ich immer wieder dazu raten, es zu versuchen. Wer es tut hat immerhin die Chance, dass es klappt und toll wird. :daumen:
Oh, ja gut das hört sich ja auch sehr ambitioniert an. In unserm Falle ist ja gottseidank schon Grund und Ortsansässigkeit gegeben, vielleicht bringt das deinem Vorhaben gegenüber ein paar Vorteile. Aber ja, ich werde da definitiv dran bleiben und das Feuer in den andren am Leben halten :)

Nase
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Re: Anstöße und -haltspunkte für die langfristige Planung

#10

Beitrag von Nase » Fr 17. Aug 2018, 10:30

viktualia hat geschrieben:Hallo Nase, herzlich Willkommen, schöner "Plan"!
Gibts Erfahrungen mit Mehr-Haushalts-Selbstversorgungsnetzen?
Ich selber jetzt nicht, sorry.
Wenn ja, was sind die größten Probleme die man zu erwarten hat?
Neben Geld, Macht und Sex fallen mir (Religon und Fussball) Wege und Abnehmer ein, wo wollt ihr studieren? Weit weg oder in der Nähe? Wollt ihr Überschüsse z.B. beim Obst verarbeiten und vermarkten? Dass ihr euch in der Gegend gut auskennt, verwurzelt seid, ist sicher ein Pfund, mit dem ihr wuchern könnt.
Keine Sorge, Fußball und Sex wird per Kommunen-Carta verboten. Wege sind relativ gering, 12 Minuten zwischen mir und den 30ha, von mir und denen wiederum 18 Minuten zu den 3ha.
Zwei gehen nach Wien, einer Weimar, ich Würzburg. Heißt, saftige Anfahrtszeiten für jeden einzelnen von uns. Habe aber den Plan mich während des Studiums in möglichst vielen Projekten wie SoLaWi usw. einzubringen und die Semesterferien als Eigenstudiumszeit zu investieren. Macht natürlich alles komplizierter, aber verlang mal von nem Millenial er soll sein Leben lang im 30.000-Einwohnernest verharren
Obstvermarktung und bewusste Überschüssproduktion dabei ist quasi vorprogrammiert, über eine kleine Saftkelterei verfügt mein Vater schon, Kontakte und Netzwerkerei in der Region sollte machbar sein, vor allem weil das regional-bewusste Einkaufen bei uns grade einen ziemlichen Hype erfährt. Da fühlen sich die Bayern gottseidank bei ihrem Stolz gepackt.
viktualia hat geschrieben:Ist eine langwierige Planung mmh, langwierig. Sicher. Ganz sicher. Langfristig gesehen....
möglich bei einem derartig unstabilen Planes und Netz aus so vielen entscheidungswilligen Individuen aus einer Generation mit einem wahnsinnigen Loslösungs- und Selbstfindungszwangs?
Das hast du schön gesagt. Ausprobieren und an der Realität lernen. Wenn du die Schwachpunkte schon so gut sehen und auch benennen kannst, hast du gute Chancen.
Und zu guter letzt: Welche konkreten Punkte wie Lehrgänge, Anschaffungen, Sparmaßnahmen etc etc etc wären im Vornherein denkbar und empfehlenswert?
Ausser "alle" fallen mir da besonders die Waldgärten, überhaupt Perma-Kultur ein. Wenn ihr euch sowieso langsam an das Thema rantasten wollt, ist es sinniger, mehrjähriges zu pflanzen, bzw. zu hegen, für mein Gefühl.
Wollt ihr Tiere? Welche, wofür; überhaupt, was wollt ihr hauptsächlich anbauen/verwerten/verarbeiten? Bzw. ab wann wollt ihr womit loslegen?
Zu den Tieren, drei von uns sind Vegetarier, daher würde ich mich hauptsächlich auf Milchkühe konzentrieren, die Hühner haben wir eh schon, und wir haben einen Freund/Bekannten der gerade seine Ausbildung zum Schäfer macht und definitiv hier bleibt. Den Fokus würde ich daher ganz klar auf Gemüse legen, vor allem da uns große Ackerflächen im Optimalfall zu Verfügung stehen auf denen sich vor allem das anbietet. Obstüberproduktion - wie oben erwähnt - würden wir Wohnortspezifisch bei mir machen um eine gewisse Spezialisierung zu gewährleisten.

Und losgelegt werden soll wohl erst in frühestens drei Jahren, wenn man wieder nach Hause zieht.
Danke für die Tipps!

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