wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 72 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#41

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 14. Jun 2018, 15:03

Olaf hat geschrieben:Da könnte man auch rauslesen, dass das Leben beschissen war.
Ob es beschissen war, weiß ich nicht. Die beiden waren nicht besonders glücklich, aus mehreren Gründen....
Jedenfalls haben sie meine Mutter recht verehrt und sicherlich auch beneidet.
Olaf hat geschrieben:Ich halte nichts von diesem idylischen Landlustklischee, es ist eine Lüge.
Ich hatte die Frage oben eigentlich so verstanden, was fehlt der Landschaft und den "Nicht-Bauern", wenn es keine Bauern mehr gibt. So war meine Antwort gemeint!

Von LandLUST hab ich gar nicht geredet...
Es ging mir primär um die Artenvielfalt in der Natur, die durch so ein bäuerliches Leben gefördert wird. :im:
ina maka hat geschrieben:Denn so, wie ich es oben geschildert habe, sieht eine Landschaft "mit Bauern und dem ganzen Umfeld" aus.
Ob der Bauer damit glücklich ist ?
hm, es dürfte wohl so sein, dass es immer weniger solche Bauern gibt, weil die Menschen damit eben nicht glücklich waren -

Wäre interessant zu wissen, welches "System" alle Menschen glücklich machen kann!
Olaf, kennst du es? :aeh: :flag:

Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema "wie wird man ein glücklicher Mensch?"
Die zwei hatten sicherlich kein ordentliches "Rüstzeug" zum glücklich sein, weil sie immer die wenig geachteten "Keuschler" waren und (außer von uns) in der Gegend von den Nachbarn und so nie bewundert worden sind.
Der Schnaps war anfangs sicherlich ein Mittel zur Freude, ist aber dann wohl zum Fluch geworden und wenn dann auch noch die Gicht dazukommt...
Aber !! "in der Stadt" sind beileibe nicht alle Menschen glücklich und auch nicht alle haben "in der Stadt" ein leichtes Leben.
Red mal mit Postlern, Bauarbeitern, Krankenpflegern, Prostituierten....

Es ging aber doch gar nicht um die Frage, ob Bauern früher glücklicher waren - ?

Meine Schilderungen sind jedenfalls keine Lügen :kaffee:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#42

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 14. Jun 2018, 19:13

"wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?"

Lautet die Frage und dazu habe ich eine Antwort, wenn sie auch nur mein näheres Umeld betrifft, kann sein, dass das was ich schreibe einigen hier nicht so richtig schmeckt. :aeh:

Wir haben einen Acker vor der Haustüre von etwa 2 ha, den wir gerne kaufen würden.....ohne Bauern würde er sinnvoll genutzt, die Biodiversität gesteigert usw.usw., aber das ist eine andere Geschichte.

Der Bauer, der den Acker zur Zeit gepachtet hat, hat eine Hühenrfarm mit 3.000 Hühnern, das Futter kauft er zu, die Frucht der gepachteten Ackerflächen geht an den Landring, von wo er das Saatgut, Spritzmittel, Kunstdünger bezieht.
Der Bauer erscheint etwa 5x auf dem Feld: Pflügen, Eggen-Säen, Düngen, Spritzen, Spritzen, Die Erde hat er noch nie gefühlt, der Überblick aus dem Auto ist genug. Daraus schließe ich ich, dass der gute Bauer keine Ahnung von seinem gepachteten Boden hat.

centauri

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#43

Beitrag von centauri » Do 14. Jun 2018, 19:16

@ Richard
So sehe ich das auch.
Ohne richtige Bauern wäre es Schade. Ohne Agrarunternehmen samt dazugehöriger Industrie wäre es schön! ;)

viktualia

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#44

Beitrag von viktualia » Do 14. Jun 2018, 19:55

Ich bin doch hier nicht die einzige, die in ihrem Leben schon mit Plumpsklo gewohnt hat?
Oder doch?
Ich kenne auch die "Luxusversion nach 1970", mit 2 Löchern: nicht für "Bauern", sondern für "alternative Eltern".

Ina, Hobbygärtnerin, das ist durch.
"Solche" Bauern gibt es nicht mehr, jedenfalls hier in D sind sie schon ausgestorben.
Um das mal wieder auf die Anfangsfrage zu beziehen.

Die Frage war aber wohl eher darauf abgezielt, wie es ohne Landwirtschaft, bzw. Landwirte aussähe.

Ganz wenige Großkonzerne und daneben Landschaftspfleger - gruselige Vorstellung.
Selbst wenn jemand einsähe, dass "Subvention" als Lohn, eine ähnliche püschologische Wirkung hat wie Hartz 4 und es anders nennen würde.

Dann könnte man das Bio-Getreide beim "Landschaftspfleger" beziehen. Hmm.
Wie diesen Panda-Kaffee.
Für 100 Ocken das Kilo, weil die "richtigen Mikroben" ihr Werk verrichtet haben.
Und die Plebs essen weiter billigen Toast.
Und statt "Korn" gibt es Designerdrogen.
(Was mir zur Axt einfiel musste ich zensieren...)

Ina, ich weis, wie du es meinst, aber : bleib mir weg mit einem System, das mich "glücklich machen will".
Um Himmels willen... Ein System soll funktionieren, nicht sich in mein Privatleben einmischen. Hallo?!
(Und weil das so ist, es zuerst um "Funktion" geht, braucht es dann auch Träumer. Aber die Reihenfolge ist echt wichtig! Finde ich.)

Ach Strega, :knudddel: das tut gut, von dir so was zu lesen;
ich hoffe, ich hab deine Erwartungen jetzt nicht enttäuscht.

Aber, lach, das mit dem Wetter: ich kann Rohana da schon verstehen. Leseverständniss.
Und ich geb dir recht: wenn ein Problem schon lange da ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Lösung mehr mit den Denkgewohnheiten als den Gegebenheiten zu tun hat, sehr groß, das ist nun mal so.
Ich bin sicher, dass Rohana dies nicht grundsätzlich abstreiten würde, glaube aber auch, dass die unmittelbare Abhängigkeit der Landwirtschaft von der Witterung, mitten unter uns Zuvielisierten, eine arge Belastung darstellt.

Die Landwirte haben ja nicht nur das Wetter am Back und die elende Wertschöpfungskette, sondern auch noch die Vorstellungen und schrägen Erwartungen der Verbraucher. Ja, auch die eigenen Erwartungen und Vorstellungen, zusätzlich zum "Mainstream", oder inclusive, je nach "Horizont".
Um mit dem Wetter klarzukommen muss man den Boden pflegen, was in den letzten, ertragsorientierten Jahren, nicht so wirklich im Fokus stand.
Im Gegenteil, wir haben übersehen, dass es ein ganz gewaltiger Unterschied ist, ob ich etwas kaputt machen kann oder es reparieren muss.

Da wären wir jetzt wieder beim"System" - wobei ich persönlich das gerne unter dem Aspekt "Zeitenwende",
als aktuelle, gemeinsame Aufgabe ohne nähere Spielanleitung sehen möchte:
unser Leben in die Hand nehmen und den Boden unter unseren Füssen gesund machen. Viva la Evolution!

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#45

Beitrag von Rohana » Do 14. Jun 2018, 20:53

ina maka hat geschrieben:
viktualia hat geschrieben:Also meine Sympathien kann man durchaus mit Ehrlichkeit und Bezug zum Ist-Zustand "gewinnen".


:nick: geht mir auch so.
Aber Rohanas Zwischenfrage hat für mich so gar keinen Bezug zu stregas vorigem post, sondern klingt einfach nur nach "ich muss schon wieder jammern, wie arm wir sind und wie alle auf uns schimpfen"
Vielleicht ist meine Frage auch darauf abgezielt, eine Antwort zu erhalten :hmm: Ich würde gerne wissen, wie sie auf ihren Standpunkt kommt. Ganz simpel an sich :)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#46

Beitrag von strega » Do 14. Jun 2018, 21:58

wie ich darauf komme? auf was?

Dass es einige Leute gibt auf diesem Planeten, die lieber die bösen Umstände beklagen anstatt zu schauen was sie konstruktiv ändern können? Und zwar unabhängig davon ob die Aussenwelt sich ändert, ob es mehr Verständnis und Streicheleinheiten gibt von den anderen, ob sich die Gesetze, der Markt, die Welt ändern...
es geht nur ums Eigene für mich. Um mein heilsames, bewusstes, aufbauendes Engagement, dass ich mir heute und hier angedeihen lassen kann. Für mich.
Auf die Änderung der Umstände kannste lange warten....
Jammern entzieht uns die Kraft :ohoh:

wie ich darauf komme?

Das ist wohl eine ziemlich weitreichende menschliche Erfahrung.
Sowas gibts sicher unter den Profi-Bauern, aber auch bei vielen anderen Menschen... :rot:
....
ich merk einfach dass es schade ist und einem das Leben versaut, wenn man/frau das eigene Glück von den anderen und den Umständen abhängig macht.... kannst es daher auch nicht unbedingt als pöhsen Affront sehen sondern als konstruktive Provokation...
das ist kein Egoismus, der über Leichen geht, sondern eine gesunde Aktion für mein Leben, die Umwelt und die anderen respektierend, aber meinen Weg gehend.

aber mach einfach was du willst damit, ich machs auch :)

....aber wenn dich dieser post so juckt dass du darauf so reagierst, dann sitzt da was bei dir, das davon betroffen ist.

Wenns nicht so wär wäre dir dieser post schnurzegal...

auch das ist eine sehr menschliche Sache, das mit der selektiven Wahrnehmung :fypig:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#47

Beitrag von Rohana » Do 14. Jun 2018, 22:26

Hm, ich glaub du überinterpretierst etwas. Ich wollte wirklich nur eine einfache Antwort auf eine einfache Frage. Aber diese deine Antwort ist natürlich auch eine :)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#48

Beitrag von viktualia » Do 14. Jun 2018, 22:37

Rohana am Mi 13. Jun 2018, 21:17
Strega, wie kommst du eigentlich auf die Idee es würde nichts getan und "die Bauern" würden "alles wie immer" machen?
Ich fände es schade, wenn das unter den Tisch fällt: dass durchaus was getan wird.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#49

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 14. Jun 2018, 23:44

Was ich vermisse bei den romantischen Darstellungen, wie früher die Bauernhöfe ausgesehen haben ...

Wo bleibt der Faktor Arbeitskraft? Heutzutage will doch Keiner mehr in der Landwirtschaft arbeiten? Unsere Erntehelfer kommen aus den Ostblock-Ländern, weil Niemand in Deutschland das noch machen will. Dabei wären viele Arbeitslose dazu bestimmt körperlich in der Lage.

Meine Großeltern hatten einen Hof mit 4 Knechten, 4 Mägden und 4 Söhnen. Die Kinder mußten auch von kleinauf schon mithelfen. Das wäre heutzutage unbezahlbar.
Und wer will schon als Knecht oder Magd arbeiten?
Eher noch erinnern mich Arbeitsangebote von Demeter-Höfen an solche Arbeitsverhältnisse: Unterkunft, Logis und Taschengeld.

Letztes Jahr ist hier im Dorf eine Frau mit 91 gestorben. Sie war als Mädchen als Magd auf den Hof gekommen und durfte dort auch bis zu ihrem Tod bleiben. Fand ich beeindruckend vom Bauern, daß er diese lebenslange Verantwortung übernommen hat!

Wenn keine Menschen mehr in der Landwirtschaft in Westeuropa arbeiten wollen, bzw. vielleicht wollen, aber nicht nur für nen feuchten Händedruck, dann müssen eben Maschinen her.
Und dann muß eben auch Chemie verwendet werden, wenn nicht mehr 20 Leute mit der Hacke durchgehen.
Oder die Nahrungsmittel müßten teurer werden, wenn Gehälter gezahlt werden, von denen man leben kann.

Viele der Bauern, die ich kenne sind echt abgearbeitet körperlich. Und so richtig Rente mit 63 gibt es meistens auch nicht, sondern da wird noch fleißig weitergewerkelt solange es geht.

Ohne Landwirtschaft hätten wir wahrscheinlich -abgesehen von den Städten- wie zu Cäsars Zeiten undurchdringliche Wälder und Sümpfe.
Vielleicht hätten wir aber auch 2000 qm für jeden Einwohner, damit er sich selbst sein Essen anbauen kann? Worauf aber vermutlich ziemlich viele Leute gar keinen Bock hätten.

Olaf
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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#50

Beitrag von Olaf » Fr 15. Jun 2018, 00:48

Wäre interessant zu wissen, welches "System" alle Menschen glücklich machen kann!
Olaf, kennst du es? :aeh: :flag:
Nee, das würde ich mir nicht anmaßen. Ich wüsste es auch wirklich nicht.
Also, kurz ausgeholt, ich bin ja hier nur zugezogen, hab das Reststück meiner Urgroßeltern geerbt. Was sie übrigens von in Sumatra gebohrtem Öl bezahlt haben.
Aber ich habe einen Briefwechsel irgendwann denn sozusagen auch mal geerbt, einen intimen Briefwechsel. Also ich hab nur eine Seite, den Rest muss ich mir denken. Ging 1927 los. 10 Jahr später wurde meine Mutter als Bratz erwähnt, und zog sich so bis Ende 50er hin. Entgegen meiner Signatur hab ich wohl ziemlich viel Empathie. Ich musste zwischendurch aufhören zu lesen, weil mir vom Elend, den Ängsten schlecht wurde. Und meine Mutter sagt, "uns ging es noch gut!"
Und ja, ich spielte auf meinen Opa an, der mit der laktierenden Kuh pflügen musste, weil sie das Pferd schon lange weggeben mussten. Um irgendwie was zu fressen ranzukriegen. Und bei Zeiten gestorben ist, ich meine wegen Überarbeitung.
Auch das noch: Auch den Tieren ging es schlecht, alle Ökos und Tierschützer würden heute würden Amok laufen. Sogar ich erinnere mich noch an Nachbars Ziege, Singular, eine Ziege. Immer angetüddert. Selbstverständlich war das Rind bei uns auch alleine, in besten Zeiten hatte es noch ein Pferd als Gefährten.
Könnten wir nicht einfach mal sagen, es tut sich doch was? Selbst die Industriehaltung ist jetzt nicht so schlimm, als was die "Bauern" den Tieren damals geboten haben, und jetzt gibt es doch schon so viele, die anders, besser produzieren? Könnten wir mal das Positive forcieren, als immer schwarz zu malen?
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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