Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

Was halt nirgendwo passt
Baumfrau

Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#11

Beitrag von Baumfrau » Di 10. Okt 2017, 16:43

@mmna
wg. Griecheland:

Habe Freunde, die vor fast 20 Jahren (nicht als Selbstversorger) in ein einsames Bergdorf mitten auf dem Peleponnes gezogen sind. Denen ging es dort soweit gut, bis auf die Sprache. Die ist so anders, dass sie bis heute nur das Alltagsgriechisch gelernt haben und es sehr, sehr vermissen, sich mit anderen auch über das Alltagspraktische hinaus austauschen zu können.

Portugiesisch zu lernen ist da - jedenfalls meines Empfindens nach - einfacher.

Liebe Grüße
Regina

strega
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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#12

Beitrag von strega » Di 10. Okt 2017, 19:14

jooh, jetzt hab ich was gelernt, hier hats Erdbeerbäume in Massen im Wald, aber die Leut hier machen rein gar nix damit.... haaa, jetzt hab ich eine Idee mehr :)

mma, kannst ja nochmal nen Faden in der Vorstellungs-Rubrik aufmachen oder und auf Suche/Biete...

glaub es hat noch bissle Platz im Forum, den du einnehmen kannst ;-)

das mit der Sprache.... kenn Paare, die hierher gezogen sind, die zuhause natürlich immer miteinander deutsch/englisch/schwitzerdüütsch reden.... und die es auch nach Jahrzehnten nicht schafften, halbwegs die Landessprache zu beherrschen. Da haben es auswandernde Singles besser, die müssen einfach quatschen....

Aber das muss ja nicht so sein, das geht ja auch anders.... falls in Gemeinschaft ausgewandert wird führt halt ein paar Tage die Woche Landessprache ein unter euch und hockt euch abends hin an den Kamin im Winter und guckt italienische/portugiesische sonstwas Filme und fragt euch Vokabeln ab und geht allein einkaufen, aufs Amt, überallhin, dann wird das schon.... :daumen:
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Olaf
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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#13

Beitrag von Olaf » Mi 11. Okt 2017, 11:53

Also das hat, vermute ich, wesentlich den Reiz unseres Urlaubs in Portugal ausgemacht, das Nest war so in der Wallachei, da sprach bis auf wenige Ausnahmen einfach niemand englisch und wir wohnten mitten unter denen. Da muss man sich einfach irgendwie verständigen und ...es geht....mit Händen und Füßen und Gestammel und Bilder aufkritzeln. Und die Leute werden so zugänglich, wenn man sich bemüht, keiner lacht einen aus, und dank Inet hat man sich so schnell paar Floskeln zusammengekratzt. Alle Wörter, die wir kannten, klar waren das nicht viele in 12 Tagen, haben wir auch bei den Unterhaltungen untereinander benutzt. Einfach weils Spass macht und übt.

Wir ziehen ja nicht ernsthaft in Erwägung auszuwandern, spinnen aber manchmal rum, wer weiß es denn sicher, vielleicht als Rentner? Ich glaube aber, Griechenland würde der Sprache wegen ausfallen, da kann ich keinen Sinn entdecken im Satzbau, Schrift ist, wenn man kyrillisch kann ja gar nicht so schlimm. Alle anderen kann man lernen. Also die im europäischen Mittelmeerraum.
LG und viel Erfolg
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Renysol
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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#14

Beitrag von Renysol » Fr 13. Okt 2017, 13:26

Hallo MMA,

Strega hat ja schon von Sardinien geschrieben, wie gut es im dortigen Klima wächst. Das höre ich auch von Bekannten in Süditalien.

(Strega: Du schreibst von den Freunden mit ein paar Hundert Olivenbäumen. Das ist eine Menge. Ist denn bei euch auch der Virus, der die Olivenbäume abtötet? Der wütet in Apulien gerade)

Ich fliege auch morgen ein paar Tage nach Süditalien, um mir dort Grundstücke anzugucken, allerdings ist das für mich nichts für Gemeinschaftliches, da ich nach WGs in der Studentenzeit genug von Gemeinschaftlichem habe.

Zu Sprache: Griechisch ist wohl wirklich sehr schwierig, und ich kenne auch Griechen, die nie wieder dorthin zurückziehen würden, weil die allgegenwärtige Korruption alles extrem schwierig macht, ohne Bakschisch geht überhaupt nichts. Das dürfte für Auswanderer und Selbstversorger, die auch mal mit Behörden zu tun haben, das Leben recht schwer machen.

Portugiesich ist sicher einfacher, aber da du auch Italien als Möglichkeit genannt hast, kann ich dir bestätigen, dass das die einfachste Sprache überhaupt ist. Vollkommen logisch, super einfache Aussprache.

Um dich in eine Gesellschaft zu integrieren, ist es meiner Meinung nach nicht damit getan, sich im Supermarkt oder in der Autowerkstatt zu verständigen, sondern man muss auch in der Lage sein, mit den Einheimischen am Wegesrand locker zu kommunizieren, sonst lässt sich keine Beziehung aufbauen.

(Bei allen Autofahrten laufen bei mir die Audios von ihm:
https://www.youtube.com/watch?v=gSRGD0J7qFY
Da lernt man Italienisch ohne Pauken)

Wo ich mir was angucke gibts z.B. 16.000 Quadratmeter super-fruchbares Land für 35.000 Euro. Ich wüsste nur nicht, was ich damit machen soll ;-)

Wenn jemand Ideen hat, bitte melden ... bin aber eine Woche weg jetzt.

Es verwildert dort übrigens. Die Alten können es irgendwann körperlich nicht mehr und die jungen Leute zieht es in die Stadt, und wenn die Alten dann weggestorben sind, weiß auch niemand mehr, wie das Land genutzt werden kann. Sehr traurig. Wer da einigermaßen pfiffig ist, könnte durchaus was hochwertiges anbauen und nördlich der Alpen liefern, Kapern, Oliven, Granatäpfel, Feigen, wächst ja alles im Überfluss.

Die hier haben auch ein interessantes Konzept:

http://naranjasdelcarmen.com/

Ich hatte überlegt, ob sowas auch in Süditalien ginge. Ja, ginge, aber dann müsste man wieder mit mehreren zusammenarbeiten, und da fängt das Problem an, abgesehen davon, die überhaupt zu finden.

Ein Argument ist für mich auch, das Ryanair für 30 Euro von Frankfurt nach Brindisi fliegt. Die 2-Tage-Fahrt für eine Strecke mit dem Auto habe ich nun einige Male hinter mir, dass ist auf Dauer nicht erstrebenswert.

Und die Erdbeerbäume .. das muss ich mir mal angucken.

Nachsatz: Die Erdbeerbäume wachsen tatsächlich auch in Süditalien. Aber: Das Sammeln der Früchte ist mühsame Arbeit. Und weißt du, was beim Finanzamt, egal ob Deutschland oder Italien, und beim Zoll los ist, wenn du Schnaps selbst brennst und verkaufst? Die Hölle! :ohoh:

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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#15

Beitrag von strega » Fr 13. Okt 2017, 17:17

@ Renysol

die moniglia fastidiosa, die auf dem Festland kursiert und eine Menge Olivenbäume zerstört hat bzw. deretwegen viele Haine auf Amtsanweisung hin zerstört werden mussten, die haben wir hier meines Wissens nicht.

Die Erdbeerbaum-Beeren sind noch relativ gross zum Sammeln, hier macht man/frau traditonell Mirto aus den Beeren der Brautmyrte im Winter.... die sind bestenfalls so gross wie Johannisbeeren, eher kleiner. Geht auch, die sind hier net so hektisch wie im Norden, die Leut, die ham mehr Zeit :mrgreen:

und zum Schnaps, acquavite, filu` ferru und solche Sachen.... in Italia darfste legal Destillen zum Privatgebrauch haben, die etwas grösser sind als die in D erlaubten 0,5 Liter :)
solang du keinen gigantischen Onlinehandel damit aufziehst, sondern halt dreimal im Jahr ein Fläscherl an Freunde weitergibst und den Rest selbst konsumierst interessiert das auch nicht unbedingt jemand. Hier machen alle die ein eigenes Weingärtli haben nach dem Weinherstellen ein paar Liter Gebrannten ausm Trester... und fast jede alteingesessene Familie hat ein eigenes Weingärtli ;)
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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#16

Beitrag von mma » Mo 16. Okt 2017, 11:57

Danke für das viele schreiben, ich hab jetzt alles nur überflogen da ich eigentlich im Garten arbeiten möchte. Werd aber mal an den nächsten Abenden alles en bischen Regel das die Themen sich nicht so vermischen. viellicht werd ich diesen Forum schliessen und versuchen dann neu mit mehren Themen wieder eröffnen. Nur mit den Rubriken und denn Zugehörigkeiten irgendwie hab ich da noch nicht die richtigen gefunden.

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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#17

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 16. Okt 2017, 14:04

Also, mir liegt griechisch :aeh: Ich fand es einfach zu lernen und grammatikalisch verständlich.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#18

Beitrag von mma » Sa 28. Okt 2017, 11:48

Hallo, Ich hab meinen Reise jetzt doch wieder nach Portugal geplannt am kommenden Mittwoch geht es los. Davor nochmal viellen Dannk für die vielen Beiträge.
Besonders danke für den öffters beschriebenen schwierigkeit die Spache zu erlernen. Ich spreche schon spanisch vielleicht ist Italien da gar nicht so schlecht.
Ich weiß allso nicht wann ich meinen Plan etwas in mehreren Rubrik zu schreiben umsetze.

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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#19

Beitrag von strega » Sa 28. Okt 2017, 19:17

Na dann auf gehts und viel Spass und ne Menge neue Infos und Erfahrungen!

Wenn du schon spanisch kannst, dann ist das mit allen romanischen Sprachen einigermassen easy kompatibel, Portugiesisch gehört auch dazu und Italiano....

auch der hiesige Dialekt ist total spanisch geprägt.... zum Beispiel. Gibt ein paar Unterschiede zur italienischen Hochsprache, aber einiges ist schon fast gleich.

Buona fortuna :)
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Re: Auswandern in Gemeinschaft mit Selbstversorgerhof

#20

Beitrag von Renysol » Mo 30. Okt 2017, 10:10

strega hat geschrieben:@ Renysol

die moniglia fastidiosa, die auf dem Festland kursiert und eine Menge Olivenbäume zerstört hat bzw. deretwegen viele Haine auf Amtsanweisung hin zerstört werden mussten, die haben wir hier meines Wissens nicht.
Hallo Strega, ich war nun in Gallipoli. Die dortigen Olivenhaine werden von Xylella vernichtet, aber nur eine bestimmte Art. Andere wiederum sind dagegen immun.

Noch eine andere Frage, da du auf Sardinien bist. Ich überlege, ob ich im November zu dieser Ausstellung fahren sollte:

http://www.scirarindi.org/scirarindi/si ... a_2016.pdf

Ich finde aber nur das verlinkte Programm von 2016, am Programm 2017 arbeiten sie noch, schreiben sie. Kursiert bei euch eventuell schon das P 2017 auf Papier? Da soll angeblich eine Firma ausstellen, die Bambushaine anpflanzt, das würde mich interessieren.

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