Nutztiere halten

Was halt nirgendwo passt
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connymatte
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Nutztiere halten

#1

Beitrag von connymatte » Mo 8. Mai 2017, 08:01

Moin
In einem anderen Faden gibt es ja etwas Zwist bezüglich der Nutztierhaltung. Wie dort gewünscht nun ein eigener Faden zu diesem Thema. Mag sein da ich da etwas eigenwillig bin und deshalb würde mich mal eure Meinung dazu interessieren.
Ich für mich halte Nutztiere da ich mich mit der Massentierhaltung nicht Identifizieren kann und auch wenn es Schlachttiere sind alle eine schöne Zeit gehabt haben. Ich lege nicht unbedingt Wert auf Bio, mir ist eine Artgerechte Haltung wichtiger. Dazu gehört für mich:
Eine ausreichende Stall/ Weidefläche
Ständiger Zugang zu frischen Trink/Badewasser ( Wasservögel)
Ausreichend Tageslicht in den Stallungen
Zugang zu Grünflächen
usw.
Auch gehört für mich dazu mich an gesetzliche Bestimmungen zu halten die auch der Allgemeinheit dienen. Dazu gehört:
Anmeldung Tierseuchenkasse
Anmeldung Landwirtschaftliche BG (Großtiere)
Ein Tierarzt der mir beratend zur Seite steht
Vorgeschriebene Grundimpfungen und Untersuchungen
Dafür sorge zu tragen das meine Tiere auf/in Ihrem Gehege bleiben und ich nicht Nachbarn oder sonstiges damit belästige
Eine Tierhaftpflicht zu haben für den Fall der Fälle
Das wusste ich alles vorher und da gibt's auch keinen Grund zu jammern wegen der Kosten.
Ich habe auch Zugang zur Massentierhaltung hier im Ort, die das zwar im Rahmen ihrer Möglichkeiten zwar gut machen ,aber das überhaupt nicht meine Haltungsform ist.
Mich nervt es voll an das immer wieder Leute Tiere halten der Meinung sind sie können machen was und wie sie es wollen und damit das Leben derer die es versuchen vernünftig zu machen immer schwerer machen, da es dadurch immer weiter zu neuen Auflagen und Bestimmungen kommt. Das es Leute gibt die Ständig für Bio und Peta werben und Ihre Tiere selber schlimmer als im Maststall halten. Man sagt immer so schön Tierschutz geht jeden an, solange bis man was sagt. Für mich ist es völlig ok trotz Randdasein als SV ler mich an Gesellschaftlichen oder Gesetzlichen dingen zu halten, nur weil ich so leben will wie ich es tu kann ich nicht meiner Umwelt alles zumuten.
So jetzt würde mich mal EURE Meinung dazu Interessieren, wie Handhabt Ihr eurem Umgang mit Tieren und Mitmenschen in eurer direkten Umgebung. Rücksichtnahme Tier/Mensch oder Ich mach was ich will sollen die damit leben.
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osterheidi
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Re: Nutztiere halten

#2

Beitrag von osterheidi » Mo 8. Mai 2017, 09:05

oh cooler faden.
nutztiere, nu ja mich würde interessieren wie die haltung bei euch gehandhabt wird wenn die ehemals nutztiere ihren "nutzen" nicht mehr bringen?
unser vertrauensvoller schlachter war der in Fürstenfeldbruck, das hat sich jetzt auch erledigt, da er geschlossen hat fürs erste.....

auch wenn ich nicht mehr direkt mit nutztierhaltern verbunden bin würde ich jederzeit öffentlich kundtun was ich von sog. tierschützern halte. das gilt für indoorhaltung wegen vogelgrippe wie auch für kleine schlachthöfe etc. z.b. erklären dass man tiere nicht einfach mal eben abschaffen oder plötzlich anders halten kann. man glaubt gar nicht wie sich verbraucher äussern und von nix eine ahnung haben.


wo müßt ihr nutztierhalter euch verteidigen und wie macht ihr das? das würde mich auch interessieren, wenn es nicht hier schon woanders beschrieben ist

viktualia

Re: Nutztiere halten

#3

Beitrag von viktualia » Mo 8. Mai 2017, 09:08

Matte, meine Meinung über Tierschützer ist eher negativ;
die Vorgaben für Meerschweine sind ein Witz, wenn ich mich daran halten würde, käme ich mir wie ein Tierquäler vor und was die "Massen" damit machen ist ebenfalls hahnebüchend.
Nun halte ich meine Tiere ja nicht nur als Haus- sondern auch als Nutztiere, insofern war für mich die Versuchung, Fleece-Haltung einzuführen nicht gegeben. Und als soziales Wesen hab ich versucht zu kommunizieren dass das unnötig ist, es kommt aber nicht an.
Die waschen lieber Molton- und Fleecedecken, anstatt den Boden frei zu lassen und mal mit nem Papiertuch zu wischen. Versteckter Dreck ist sauberer als der, den man gleich wegmachen kann. Tja.
Ich hab meinen Schweinen versprochen, das sie nicht an Forenmedizin sterben werden; Tierarzt nutze ich zur Diagnose, die Behandlung entscheide ich dann mit. (Bin zum Glück gut genug orientiert.) Es gibt im Notfall auch Abs, klar, aber dann auch ne entsprechende Ernährung, währenddessen, nix "Darmflora aufbauen nach AB-Gabe". Und generell ne Menge "Kräutermedizin" die sie sich selber auswählen können;
nicht weil sie krank sind, sondern weil es zu ihrem normalen Nahrungsspektrum gehört. Und ich das weis und respektiere.

Matte, wenn diese Rinder alle Erstgeburten verlieren, dann gibt es in Afrika entweder spezielle "Jungkalbgerichte" oder es ist was nicht in Ordnung. Evolutionstechnisch kann das nicht so sein, dass die Herde ein solches Risiko mit allen jungen Müttern hat, kann ich mir nicht vorstellen.
Wie läuft das denn da, wo die herkommen? Werden die Kühe da später schwanger? Empfangen die zuerst von den jungen Bullen (unwahrscheinlich, oder?) Leben die wo, wo es keine Löwen gibt? Oder ist es doch ein Zuchtprodukt und wurde traditionell genutzt, "ausgeschlachtet"?
Ist es was mit "zu gut?" Zu große Junge, da Ernährung (hier) zu gehaltvoll, Übergang zum leben mit Schwerkraft und eigener Nahrungsaufnahme zu groß?

Diese ganzen Gesetze und Vorschriften beziehen sich ja auf bekanntes, weshalb auch die Tendenz besteht, gesunde Meerschweinchen wie verfettete Mastkaninchen zu halten.
Auch wenn die Bestimmungen nötig sind erlauben die nicht das Ausschalten des eigenen gesunden Menschenverstandes.

Meine Schweine (und das empfehle ich auch für Kaninchen) haben waagerechte Hindernisse, (7-12cm) damit sie auch mal die "Nieren kippen", beugt Nieren- und Blasensteinen vor, die Bewegung, das Hüpfen.
Ich hab auch viel, damit sie hochschauen, (Heudächer statt -Raufen) was auch eine häufige soziale Geste ist.
Gras gibt es senkrecht, nicht flach und plattgesessen, (in einer Art Röhre/Halter), dass sie "normal" zupfen können.
Hab ich mir nicht exta Kopf wegen gemacht, hat sich so ergeben.
Erzähl mir keiner, man solle Meerlies zu zweit halten, 2 Mädels ist Quatsch, 3 auch, die brauchen nen Bock, sonst gibt es oft Zysten, oder öfter Gezänk. Ich hab 4 (3+1) und mein Gefühl sagt, eigentlich müssten es mindestens noch 2 mehr sein, fürs "artgerechte".
Wenn nur 2, dann gemischt, aber 2 Mädels sind billiger als ein Kastrat dabei.

Es geht halt meist nur um die Kosten/Nutzen Bilanz und seltsamerweise wird oft der Tierarzt da rausgerechnet, dabei ist es nicht immer "höhere Gewalt", wenn was schiefgeht...

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MeinNameistHASE
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Re: Nutztiere halten

#4

Beitrag von MeinNameistHASE » Mo 8. Mai 2017, 09:33

connymatte hat geschrieben:Eine ausreichende Stall/ Weidefläche
Ständiger Zugang zu frischen Trink/Badewasser ( Wasservögel)
Ausreichend Tageslicht in den Stallungen
Zugang zu Grünflächen
usw.
Auch gehört für mich dazu mich an gesetzliche Bestimmungen zu halten die auch der Allgemeinheit dienen. Dazu gehört:
Anmeldung Tierseuchenkasse
Anmeldung Landwirtschaftliche BG (Großtiere)
Ein Tierarzt der mir beratend zur Seite steht
Vorgeschriebene Grundimpfungen und Untersuchungen
Dafür sorge zu tragen das meine Tiere auf/in Ihrem Gehege bleiben und ich nicht Nachbarn oder sonstiges damit belästige
Eine Tierhaftpflicht zu haben für den Fall der Fälle
Da hast du meine vollständige Zustimmung Matte!

Alle Punkte, die du aufgezählt hast, wurden bei meiner Tierhaltung so gut, wie mir mit meiner flächen- und zeittechnischen Ausstattung möglich, berücksichtigt.

Was ich im Umgang mit Tieren allerdings noch ergänzen möchte, ist die angepasste Ernährung mit Futtermitteln von hoher Qualität, frei von Toxinen durch Schimmel oder Pilze und eine der Haltungssituation angepasste Menge (also keine verfetteten Tiere).
Auch im Bereich Wasserversorgung würde ich bei allen Tierarten einen Schritt weiter gehen und sagen, dass das Tränkewasser annähernd Trinkwasserqualität haben sollte. Wenn auf der Weide oä offene Gewässer vorhanden sind, die ebenfalls als Tränke dienen, haben die Tiere die Wahl. Im Stall sehe ich deshalb den Halter in der Pflicht den höchstmöglichen Standard zu sichern. In keinem Fall würde ich den Tieren nur abgestandenes Regenwasser aus offenen Sammelbecken zur Verfügung stellen, wie ich es schon mehrfach erlebt habe!

Zum Thema Nachbarn: Wenn man selbst den Eindruck hat, dass es jemand anderen belästigen könnte ist es mMn. schon zu spät. Deswegen vor Beginn der Tierhaltung wenigstens mal darüber sprechen, wie man sich das vorstellt. Eine Nachbarin von uns hatte ihr Schlafzimmer direkt zum Hühnerstall hin, solange es nur Hennen waren ging das immer gut. Als wir dann zeitweilig mal Hähne mitlaufen hatten, wurden wir gleich darauf hingewiesen, dass es etwas die morgendliche Ruhe stört :pft: . Okay, wir sind zwar Dorfrandgebiet per Definition, in dem Tierhaltung erlaubt ist, aber um des lieben Friedens Willen haben wir die Hähne dann verkauft.

Als letzten Punkt noch: Sachkunde. Ich sehe jeden Tierhalter in der Pflicht, sich auch in der Theorie etwas zu bilden und nicht irgendwas zu halten, nach dem Motto "Ja schön, jetzt hab ich die Tiere und schau mal, wie es sich entwickelt."
Sachkunde bezieht auch die Tötung in Notfällen, wenn kein TA verfügbar ist, oder die Schlachtung mit ein. Da ich bisher immer nur Kleintiere hatte, habe ich das Schlachten von meinem Großvater gelernt und irgendwann war dann auch mal unsere Tierärztin dabei, um bestätigen zu können, dass alles korrekt vonstatten geht und ich dem Tier keine unnötigen Qualen bereite.
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Nutztiere halten

#5

Beitrag von connymatte » Mo 8. Mai 2017, 10:19

osterheidi hat geschrieben:oh cooler faden.
nutztiere, nu ja mich würde interessieren wie die haltung bei euch gehandhabt wird wenn die ehemals nutztiere ihren "nutzen" nicht mehr bringen?
Bei mir wird das Folgendermaßen gehandhabt:
Schweine: Die werden zum Schlachter gefahren rund 1 KM dort stehen die im Stall für 1 Nacht und werden dann geschlachtet. Da war ich auch schon bei ist total Stressfrei.
Rinden: Wenn werden die Rinder bei uns per Weideschuss und Ausbluten geschlachtet.
Geflügel. Ich habe an der landwirtschaftlichen Schule in Echem einen Kursus zur Sachkunde Geflügelschlachtung gemacht incl. Prüfung vorm Vet Amt und bin beim Vet Amt als Geflügelschlachter gemeldet.
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Re: Nutztiere halten

#6

Beitrag von connymatte » Mo 8. Mai 2017, 10:32

Viktualia
Meerschweine sind jetzt für mich mehr Haus als Nutztiere auch wenn die anderswo gern gegessen werden.
Zu meinen Rindern.
Es ist jetzt nicht so das ich die Totgeburten einfach so hin nehme und das an mir vorbei geht. Ich stehe da im engem Kontakt zu unserem Amtstierarzt Erste Konsequenz war er hat hier alles besichtigt ob Stall Wasser Futter usw Ok sind oder ich Fehler gemacht habe. Resultat alles bestens. Weiter ging es Blutuntersuchung bei den Rindern, großes Blutbild. Ergebnis alles bestens.
Keine Verfettung, Parasiten oder sonstiges usw.
Also geht die Ursachen Forschung jetzt weiter.
Da Zwergzebus ja nun schon Jahrzehnte in De leben habe ich die ja nicht Importiert.
Meinem TA ist nur aufgefallen das es in diesem Winter extrem viele von Inflorenza bei Rindern in der Region wo er tätig ist.
Zum teil auch ohne große Anzeichen wie zb. Husten oder Fieber, was ihn etwas seltsam vorkommt.
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Re: Nutztiere halten

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 8. Mai 2017, 10:54

das hängt wohl viel von der umgebung ab. ich bin sehr dankbar, in meiner wahlheimat leben zu können und vieles für meine tiere gar nicht zu brauchen.

ich seh zu, den tieren ihre lebensbedingungen so natürlich wie möglich zu machen. die schafe sind ziemlich lose eingezäunt, wenn sie mal raushüpfen dann hol ich sie wieder. wenn ichs nicht selber sehe, dann kommt die jeweilige nachbarin rüber und meldet die heidi/die herde auf ihrer wiese. die cuys sind einbruchssicher in gehegen untergebracht. die würden zwar nicht weglaufen, aber von allen möglichen räubern und nachbarhunden erbeutet werden, deswegen bleiben sie drin. das geflügel geht hin wo es will, nicht nur meins, alle in der straße. oft verbringen die henderln von allen hier den tag gemeinsam, sie rotten sich morgens zusammen und ziehen los. gänse und enten hängen auch mal in bunt zusammengewürfelten horden zusammen rum. wenn sie auf der straße rumtanzen, dann wird für die viechers gebremst.

wer hier fremdes viehzeug nicht nicht auf seinem grund haben will hat nen zaun, fast immer auch nen hund. platz ist hier genug, sodass kein tierchen auf die idee kommt, fremde zäune zu überwinden. sogar die pfaue von oberhalb bleiben ausserhalb der umzäunten gärten, obwohl die den berg runtergeflogen kommen und auch drinnen landen könnten.

die bienenbeuten hab ich mittig im garten, damit sie viel abstand zu den nachbarkids haben. ich glaub nicht, dass sich ein bienchen oder sonstwas fliegendes in den sterilen rasenrobotergarten verirrt, gibt eh nix brauchbares dort. überall anders können sie gerne sein.

ansonsten halte ich ortsüblich. der tierarzt kommt, wenn wir ihn brauchen, sonst tun wir nix.
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Manfred

Re: Nutztiere halten

#8

Beitrag von Manfred » Mo 8. Mai 2017, 11:24

Jedem das seine. Aber wenn ich Hobby-Haltungen sehe, wo nicht mal annähernd die Standards der landwirtschaftlichen Intensivtierhaltung erfüllt werden und die Viecher zusammengepfercht in irgendwelchen parasitenverseuchten Dreck- oder Schlammlöchern hocken, wo sie nicht mal ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, dann geht mir auch die Hutschnur hoch.

Und was ich Nachbarn angeht: Da mögen die örtlichen Gegebenheiten unterschiedlich sein. Und es ist natürlich schön, wenn man sich einig ist und man z.B. das Geflügel frei laufen lassen kann. Aber die Rechtslage in D ist klar: Der Halter, besonders der Hobbyhalter (aber auch bei den Erwerbshaltern verschiebt sich die Rechtslage zunehmend), ist voll in der Haftung für seine Tiere. D.h. was sie beim Nachbarn kaputt machen, musst du ersetzen.
Und wenn ein Berliner auf Sonntagsausflug mit seinem nagelneuen Benz deiner Gans ausweicht, in den Graben fährt, das Auto demoliert und evtl. im Krankenhaus landet, bist du ohne ausreichenden Versicherungsschutz im Zweifel Haus und Hof los. Bei Großtieren ist das Risiko natürlich umso größer.

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Re: Nutztiere halten

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 8. Mai 2017, 12:21

die rechtslage in A ist da eher einfach: haustiere sind in der privaten haftpflicht mitversichert, die wiederum ein üblicher bestandteil der haushalts/gebäudeversicherung ist. im SV-rahmen wird die menge der tiere da reinpassen, für 'richtige' herden kann man sicher mit aufschlag versicherungsschutz buchen. (und wenn wo viel verkehr bzw. ne durchzugsstraße ist, wird vermutlich keiner seine tiere frei rumrennen lassen, denn dann hat man sie sicher nicht lange)

bäuerliche betriebe haben ihre tiere normalerweise im bündel bzw. ohnehin ihre eigenen vorstellungen von versicherung.
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Adjua
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Re: Nutztiere halten

#10

Beitrag von Adjua » Mo 8. Mai 2017, 12:37

Ich bin mit Matte und Manfred.

Bevor man sich Tiere anschafft, sollte man sich überlegen, ob man auch Platz hat und ob die Tiere zum sonstigen Gefüge in der Nachbarschaft oder zur eigenen Nutzung passen.

Und man baut Ställe, bevor man die Tiere hat und nicht nachher.

Ich kann zum Beispiel keine Kühe, Pferde oder Schafe halten, weil mir die Weidefläche fehlt und die Winterunterbringung (obwohl irgendwie machbar) jedenfalls nicht artgerecht wäre. Ich kann auch keine Gänse halten, weil alle lauten und gegenüber Kindern aggressiven Tiere mit den Spaziergängern und meinen eigenen Feriengästen unvereinbar wäre.

Deswegen habe ich auch keinen Hund, denn dieser müsste ausgezeichnet erzogen sein. Die Arbeit scheue ich derzeit noch.

Meine Flugenten laufen zwar, solange das Gras nicht zu hoch ist, manchmal auf die Nachbarweiden, das ist aber mit den Nachbarn abgestimmt. Strasse mit Autoverkehr ist keine im Bewegungsradius, sonst würde ich das nicht riskieren. Im Moment müssen sie in ihrem Gehege (mit Wiese und Wald) bleiben, weil sie sonst meine Saaten auf meinem Acker fressen.

Wie man auf ein paar tausend m2 Grund, auf dem auch Haus, Schuppen, Beete und Folientunnel stehen und wo ein regelrechtes Baustoff- und Maschinenlager ist, eine Menge Hühner und Wassergeflügel und Hasen und Wachteln und und halten kann und dann behauptet, die Tiere hätten die Hälfte vom Platz, dann frage ich mich, welche Hälfte das sein soll. Vor allem, weil das Futter ja in Ermangelung von viel extensiver Fläche ja viel kosten müsste. Wenn ich dann höre, dass Flugenten ohnedies Selbstversorger sind, dann denke ich mir meinen Teil, vor allem, wenn ich die betreffenden Enten schon gesehen habe.

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