Armut und Hunger
- si001
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Re: Armut und Hunger
Oh Micha, dann pass auf dich auf, dass dir das nicht wieder passiert!
Re: Armut und Hunger
Das mache ich.
Drohende Obdachlosigkeit ist schrecklich, du bist 24/7 unter Stress, du läufst von Pontius zu Pilatus, von Amt zu Amt, jeden verdammten Tag, und du wirst gar nicht mehr wahrgenommen, so erinnere ich diese schlimme Zeit.
Kleines Beispiel, in der Kreisstadt gab es damals eine sog. Obdachlosenhilfe, eine Anlaufstelle des Landkreises.
Dort wurde ich vorstellig, berichtete von meiner bevorstehenden Obdachlosigkeit, etc.
Und nun halt dich fest; der dortige Sachbearbeiter sagte zu mir, erst wenn ich wirklich obdachlos bin, erst dann kann er mir kurzfristig eine Wohngelegenheit vermitteln, erst dann..!
Da fasst man sich an den Kopf..., man muß erst in der Scheiße landen, erst dann wird geholfen.
Soweit habe ich es aber nicht kommen lassen, und bin in die Suchthilfe nach Hessen abgewandert.
Schlimme, und böse Zustände, wenn einer den ganzen Bürokratiedreck nicht mehr auf die Reihe bekommt, dann hat der oder die verloren, und genau darum zB enden Menschen ohne Obdach, hier in Deutschland, jeden verdammten Tag.
Micha
Drohende Obdachlosigkeit ist schrecklich, du bist 24/7 unter Stress, du läufst von Pontius zu Pilatus, von Amt zu Amt, jeden verdammten Tag, und du wirst gar nicht mehr wahrgenommen, so erinnere ich diese schlimme Zeit.
Kleines Beispiel, in der Kreisstadt gab es damals eine sog. Obdachlosenhilfe, eine Anlaufstelle des Landkreises.
Dort wurde ich vorstellig, berichtete von meiner bevorstehenden Obdachlosigkeit, etc.
Und nun halt dich fest; der dortige Sachbearbeiter sagte zu mir, erst wenn ich wirklich obdachlos bin, erst dann kann er mir kurzfristig eine Wohngelegenheit vermitteln, erst dann..!
Da fasst man sich an den Kopf..., man muß erst in der Scheiße landen, erst dann wird geholfen.
Soweit habe ich es aber nicht kommen lassen, und bin in die Suchthilfe nach Hessen abgewandert.
Schlimme, und böse Zustände, wenn einer den ganzen Bürokratiedreck nicht mehr auf die Reihe bekommt, dann hat der oder die verloren, und genau darum zB enden Menschen ohne Obdach, hier in Deutschland, jeden verdammten Tag.
Micha
Re: Armut und Hunger
Hallo,
es gibt aber auch eine andere Seite. Ein Beispiel (von vielen) auch aus dem wirklichen Leben:
Älterer Herr bekommt aufgrund seiner Obdachlosigkeit ein Zimmer in einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe vermittelt. Das Sozialamt übernimmt sofort sämtliche Kosten und er erhält eine Grundsicherung von knapp über 400 Euro. Eine Mitarbeiterin in der Einrichtung hilft dem Betroffenen ein Konto bei einer Bank zu eröffnen und das seine ihm zustehende Rente auf dieses Konto überwiesen wird (so ca.900 Euro). Ab diesem Zeitpunkt musste dieser Mann sich an den Kosten für das Zimmer selbst beteiligen, mit einem Beitrag in Höhe von ca, 250 Euro. Ihm hätten zum Leben dann noch von seiner Rente 650 Euro zur Verfügung gestanden.
Dieser Mann holte sich regelmäßig seine Rente von der Bank "vergaß" aber die Miete zu zahlen, Nach drei Monaten ohne zu zahlen (und vielen Aufforderungen und Hilfsangeboten von Seiten der Einrichtung zu zahlen), verlor er durch dieses Fehlverhalten die Wohnung und lebt nun wieder auf der Straße,
Dagmar
es gibt aber auch eine andere Seite. Ein Beispiel (von vielen) auch aus dem wirklichen Leben:
Älterer Herr bekommt aufgrund seiner Obdachlosigkeit ein Zimmer in einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe vermittelt. Das Sozialamt übernimmt sofort sämtliche Kosten und er erhält eine Grundsicherung von knapp über 400 Euro. Eine Mitarbeiterin in der Einrichtung hilft dem Betroffenen ein Konto bei einer Bank zu eröffnen und das seine ihm zustehende Rente auf dieses Konto überwiesen wird (so ca.900 Euro). Ab diesem Zeitpunkt musste dieser Mann sich an den Kosten für das Zimmer selbst beteiligen, mit einem Beitrag in Höhe von ca, 250 Euro. Ihm hätten zum Leben dann noch von seiner Rente 650 Euro zur Verfügung gestanden.
Dieser Mann holte sich regelmäßig seine Rente von der Bank "vergaß" aber die Miete zu zahlen, Nach drei Monaten ohne zu zahlen (und vielen Aufforderungen und Hilfsangeboten von Seiten der Einrichtung zu zahlen), verlor er durch dieses Fehlverhalten die Wohnung und lebt nun wieder auf der Straße,
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
Re: Armut und Hunger
Wieso?Nordwest hat geschrieben:Wenn dir so etwas "wumpe" ist, dann hast du gar nichts verstanden.
Das ist dann aber ganz alleine deine Sache.
Micha
Man brüllt fremde Menschen nicht an. Punkt.
Für Leute die das tun (egal warum) habe ich kein Verständnis,
und da ist es mir egal ob das brüllende Gegenüber reich oder arm ist.
- kleine hexe
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Re: Armut und Hunger
da hast du prinzipiell Recht ,aber leider ist es eben nicht so einfach ,denn einige der Leute die da auf den Straßen herum irren sind geisig schon etwas verwirrt und da ist das zwar irritierend wenn jemand dann herum schreit aber der Mensch kann garnichts dafür .Er bräuchte einfach Hilfe .
Re: Armut und Hunger
In einem sehr, sehr kalten Winter hab ich mal erfahren, warum das Sozialamt keine Decken verteilt:
sie "dürfen" keine Massnahmen ergreifen, die die Menschen in ihrer Obdachlosigkeit halten würden, und das wäre mit Decken der Fall.
Kann man sich doch auch nur noch an den Kopf packen....
Oelkanne, wir haben hier auch einen, der manchmal unmotiviert die Leute anschreit;
wenn er nicht schreit, sagt er immer "arm´ Sau", egal, wie´s mir geht; sagt er eigentlich zu allen.
(Der wohnt im Heim, obdachlos ist er nicht.)
Na ja, "Reiche" beruhigen, wenn sie rumschreien ist, glaub ich, um Längen schwerer als bei so einem,
den holt man ziemlich fix runter, wenn man sich traut, ihm in die Augen schaut und angrinst ist eigentlich schon alles klar.
Wenn ein Stino mal loslegt ist das ein ganz anderes Kaliber, find ich.
sie "dürfen" keine Massnahmen ergreifen, die die Menschen in ihrer Obdachlosigkeit halten würden, und das wäre mit Decken der Fall.
Kann man sich doch auch nur noch an den Kopf packen....
Oelkanne, wir haben hier auch einen, der manchmal unmotiviert die Leute anschreit;
wenn er nicht schreit, sagt er immer "arm´ Sau", egal, wie´s mir geht; sagt er eigentlich zu allen.
(Der wohnt im Heim, obdachlos ist er nicht.)
Na ja, "Reiche" beruhigen, wenn sie rumschreien ist, glaub ich, um Längen schwerer als bei so einem,
den holt man ziemlich fix runter, wenn man sich traut, ihm in die Augen schaut und angrinst ist eigentlich schon alles klar.
Wenn ein Stino mal loslegt ist das ein ganz anderes Kaliber, find ich.
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Re: Armut und Hunger
Kann man aussitzen, der hört von allein wieder auf.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.
Re: Armut und Hunger
Wen meinst du denn?Zottelgeiss hat geschrieben:Kann man aussitzen, der hört von allein wieder auf.
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Re: Armut und Hunger
Den "Reichen", der herumschreit. Aber ich glaube, davon gibts nicht so viele
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.
Re: Armut und Hunger
Hallo,
wenn jemand Obdachlos wird, ist es meist sehr sinnvoll sich an gemeinnützige Organisationen wie Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, etc. etc. zu wenden. Die haben meist in jeder halbwegs größeren Stadt auch spezielle Beratungsstellen für Wohnsitzlose. Oder Sie haben die Adressen von anderen Organisationen, wenn sie selber nicht helfen können.
Hier in Stuttgart ist es z.B. so, daß Hilfebedürftige die in keine Unterkunft wollen und z.B. weiter auf der Straße leben wollen, auf jeden Fall einen Schlafsack gestellt bekommen (und falls der mal verloren geht, gibt es eben einen Neuen). Und für die anderen gibt es die unterschiedlichsten Hilfeformen wie z.B. die Notübernachtung, Aufnahmehäuser, Wohn-Einrichtungen, Betreutes Wohnen, Sozialhotels, etc..
Aber es gibt eben immer wieder leider Menschen die (aus den verschiedensten Gründen) keines der o.g. Angebote annehmen "können" oder "wollen" und da gibt es dann auch kaum Hilfemöglichkeiten. Es gibt eben leider auch immer wieder Menschen die die Hilfesysteme "sprengen".
Dagmar
wenn jemand Obdachlos wird, ist es meist sehr sinnvoll sich an gemeinnützige Organisationen wie Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, etc. etc. zu wenden. Die haben meist in jeder halbwegs größeren Stadt auch spezielle Beratungsstellen für Wohnsitzlose. Oder Sie haben die Adressen von anderen Organisationen, wenn sie selber nicht helfen können.
Hier in Stuttgart ist es z.B. so, daß Hilfebedürftige die in keine Unterkunft wollen und z.B. weiter auf der Straße leben wollen, auf jeden Fall einen Schlafsack gestellt bekommen (und falls der mal verloren geht, gibt es eben einen Neuen). Und für die anderen gibt es die unterschiedlichsten Hilfeformen wie z.B. die Notübernachtung, Aufnahmehäuser, Wohn-Einrichtungen, Betreutes Wohnen, Sozialhotels, etc..
Aber es gibt eben immer wieder leider Menschen die (aus den verschiedensten Gründen) keines der o.g. Angebote annehmen "können" oder "wollen" und da gibt es dann auch kaum Hilfemöglichkeiten. Es gibt eben leider auch immer wieder Menschen die die Hilfesysteme "sprengen".
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"