Volunteer Geschichte

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 2354 gelöscht

Re: Volunteer Geschichte

#71

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 30. Mär 2017, 22:00

nichtweiter drüber nachdenken verstehste eh nicht :hmm:

Adjua
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Re: Volunteer Geschichte

#72

Beitrag von Adjua » Fr 31. Mär 2017, 09:10

Ich hab seit letztem Jahr drinstehen: Keine Vegetarier, da regionale Küche, auf die wir Wert legen, in unserer Region auf vegetarischer Basis nicht möglich ist. Dass ich Veganismus für eine der dümmsten und unlogischsten Moden aller Zeiten halte, hab ich nicht dazu geschrieben.

Für Leute mit speziellen Essensanforderungen (ausser aus medizinischen Gründen) bin ich sowieso immer voll.

Ich finde es auch ganz schön frech, die Lebensweise der Gastgeber so demonstrativ abzulehnen - das ist für mich Marke unerzogenes selbstgerechtes Teenagerverhalten. Den jungen Mann würde ich daher schlicht verabschieden. Soll er sich eine vegane "Community" suchen.

viktualia

Re: Volunteer Geschichte

#73

Beitrag von viktualia » Fr 31. Mär 2017, 11:34

in Helfers Augen unerhörtes Tierleid, schreckliche Ausbeutung und viele Tabus, die es zu umschiffen galt :hmm:
das ist für mich Marke unerzogenes selbstgerechtes Teenagerverhalten.
Ich glaub, ich mutier zum "Wertungs-aner"....
Der Jung ist doch wohl schon genug gestraft, ich mein, wenn das keine "selbstgeschaffene Hölle" ist!
Reicht doch.
Ähm, zum loswerden, mein ich, nicht dass mir wieder Kuscheltendenzen vorgeworfen werden.

Aber, Adjua, was bringt dich auf die Idee, dass du mit deinem Ansatz auch nur herausgefunden hättest, was bei dem Menschen los ist?
Ich würd so ne Einstellung wie deine rein aus Neugier schon nicht pflegen wollen.
(Uups, nee, grundsätzlich hab ich echt gar nix gegen deine anderen Einstellungen;
aber warum du so unbedingt dein Unwohlsein in ne Begründung pressen willst erschliesst sich mir nicht.)
Wenn du bei dir selber bliebest, könnt ich ja den Mund halten;
aber dieses "Marke anerzogene überlegene Selbstgerechtigkeit" klappt nur, wenn ich nicht dabei bin.

Danke, Zaches, für den "Bullerbü Moment".

Adjua
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Re: Volunteer Geschichte

#74

Beitrag von Adjua » Fr 31. Mär 2017, 12:06

Ganz einfach, Viktualia. Weil ich autoritär, verständnislos und ausgrenzend bin. Daher fällt mir kein anderer Grund als Selbstgerechtigkeit und mangeldes Benehmen ein, warum mensch irgendwohin fàhrt und den Gastgebern die ideologisch bedingte Ablehnung von deren Lebensweise täglich vor Augen führt.

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emil17
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Re: Volunteer Geschichte

#75

Beitrag von emil17 » Fr 31. Mär 2017, 13:33

Ich würde es wie Adjua sagen, aber höflicher:
Meine Energie ist begrenzt, also setze ich sie nicht dort ein, wo ich keinen Erfolg absehen kann.
Wenn ich einen Stuhl machen will, nehme ich auch nicht die knorrigsten und abholzigsten Bretter her, die ich finden kann.
Leute, die durch selbst auferlegte Tabus das Leben für sich und andere komplizierter als nötig machen wollen, gehören auch in diese Kategorie.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Volunteer Geschichte

#76

Beitrag von zaches » Fr 31. Mär 2017, 14:15

Ich bin heute früh auf den markt gefahren, ohne den Helfer - hab mich fast im pyjama aus dem haus geschlichen :lol:

Warum? Weil der letzte Veganer, mit dem ich auf dem Markt war, auf die freundlich, interessierte Begrüßung und Vorstellung des Metzgers hinter seiner Theke nur barsch antwortete: "ich esse kein Fleisch", sich dann umdrehte und ging. Ich stand da mit offenem Mund, der Metzger rief ihm noch nach "das macht doch nichts!" . Mir war das ziemlich peinlich, denn der Metzger interessiert sich immer für meine Helfer, spricht mit ihnen über ihr Essen zu Hause, empfiehlt ihnen auf Wunsch regionale Würste etc.... :platt:

Sind wir jetzt schon soweit, daß Vegetarier, Fleischesser nicht mehr grüßen? naja - ich hoffe, das bleibt ein Einzelfall, wollte aber heute früh beim Würstchenkauf doch lieber ungestört sein. :aeh:

ICh habe übrigens eine Langzeithelferin, von der Uni in Kleve, sie studiert sustainable Agriculture und kommt regelmäßig am Wochenende oder freien Tagen mit dem Zug her, um hier Praxis zu leben. Sie ist auch Veganerin. Mit ihr ist zwar das kochen manchmal etwas kompliziert, besonders die Wintereintöpfe, aber essen für sie eh n icht wichtig ist, ist sie auch n icht bös, wenn es nur 1 Sache gibt, die sie essen kann und wir uns den Sonntagsbraten schmecken lassen. Sie ist mir eine wirkliche Hilfe, total interessiert, im Gemüsegarten etc aktiv - mit Tieren hat sie es n icht so, aber das eher fehelendes Interesse, als ein Tabu. Sie möchte später eh keine Tiere haben, also will sie jetzt auch ihre Zeit nicht damit "verschwenden", den Hühnerstall neu zu konzipieren oder etwas auszumisten. Trotzdem ein Deal, mit dem ich leben kann.

Bei Kurzzeithelfern ist das viel Komplizierter, wenn die soviele Tabus haben. Was bleibt denn dann noch? Beosnders ohne Vorkenntnisse, erklärt man sich eh einen Wolf beim Jäten. da ist mal ausmisten oder den Kompostumsetzen ne super Sache für Helfer und Gastgeber - aber eben nicht wenn Tiere Ein Tabu sind. Also rein Praktisch gesehen, sind Veganer ohne praktisches Wissen hier oft mehr Arbeit als Hilfe. Das ist keine Balance. ICh persönlich arbeitet daran, mich n icht unter Druck setzen zu lassen.
Das Wetter ist gut, ich wasche immer n och Wolle, auch in dem Bad, in dem ein Veganer jetzt gerade nicht mehr rein will. :schaf_1:
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

viktualia

Re: Volunteer Geschichte

#77

Beitrag von viktualia » Fr 31. Mär 2017, 14:17

Wenn ich einen Stuhl machen will, nehme ich auch nicht die knorrigsten und abholzigsten Bretter her, die ich finden kann.
Da muss ich aber jetzt, völlig o.t., von meinem Gewürzregal erzählen, dass mir ein lieber Freund zum Geburtstag gemacht hat:
so krum und schief wie möglich, von vorne.
Hinten passt es natürlich plan an die Wand, wie sich das für einen genialen Handwerker wie den Micha gehört,
aber für die Sichtfront hat er die knorrigsten Stücke genommen, extra für mich.
Und ich hab mich gefreut und die Mehrarbeit zu würdigen gewusst....
Reicht doch.
Ähm, zum loswerden, mein ich, nicht dass mir wieder Kuscheltendenzen vorgeworfen werden.
Wieso überlest ihr das?
Mir geht es, wie beim letztenmal, darum, dass das Hausrecht reicht.
Eigentlich.
Und wer da noch Äusserlichkeiten zur Unterstützung heranziehen muss, verursacht meiner Ansicht nach Kollateralschäden und das kommentiere ich. Abgesehen davon, dass ich es vorziehe, zu erfahren, wo Probleme herkommen und von daher auf so kurzsichtige Verallgemeinerungen verzichte, (die stimmen können oder auch nicht, jedenfalls aber den Dialog erschweren), ist mir diese feudalistische Gesinnung suspekt.
"Auf meinem Hof gilt mein Urteil".
Tja, Adjua. Kannste machen, ist aber dann eine Entscheidung und keine Wahrheit.
Wahr ist nur, dass du die Leute rauswerfen darfst; nicht weil du recht hast, sondern weil du das Hausrecht hast.

viktualia

Re: Volunteer Geschichte

#78

Beitrag von viktualia » Fr 31. Mär 2017, 14:30

Boah, Zaches, lach, danke für die anschauliche Beschreibung.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich würd glaub ich so entgeistert gucken, wenn ein Veganer meinen geliebten Kompost "mobben" würde, dass er sich bei Adjua auch nicht komischer vorkäme....
Hmmm.
Jeder Jeck ist halt anders.
Ich tät mich entschuldigen, wenn ich merke, dass wer sich nicht angenommen fühlt, aber auch klar sagen, dass mir mein Kompost, meine Tiere, mein Leben wichtiger ist, als ein Besucher, den ich nicht kenne und der eher meine Arbeit als mich kennenlernen wollte.

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Re: Volunteer Geschichte

#79

Beitrag von Adjua » Fr 31. Mär 2017, 17:24

Ich hab heute mit meinem nächsten Forumsnachbarn telefoniert, einfach so um zu sehen, wie es ihm geht. Von ihm habe ich eigentlich die Idee, Freiwillige zu nehmen, er hat mir auch oft Leute geschickt, für die er keinen Platz mehr hatte.

Wir haben sehr ähnliche Erfahrungen gemacht :engel:
Resultat bei ihm wie bei mir: Keine Veganer, Vegatrier nur, wenn sie versichern, gerne selber zu kochen (wir kochen mit Schmalz und Speck, wie es halt in Tirol selbstversorgerisch korrekt ist)
Möglichst keine Kurzzeitteute (die "gerne reisen"), keine Leute, die auf "Communities" stehen (so wie wir das auch mittlerweile handhaben)
Auch er lässt sich Marotten "Manche Leute sind allein schon mit meiner Gegenwart glücklich" nicht bieten. Oder Leute, die sich nicht an Regeln halten und von Partizipation und Benehmen nie gehôrt haben.

Wir haben alle gelernt. Komischerweise ist keiner, der schon länger Freiwillige nimmt und auch im Beruf (und selbstversorgerisch) was weiterbringt, auf die Idee gekommen, die Freiwilligen pädagigisch behandeln oder therapieren zu müssen.

Was für engstirnige minderheitenunfreundliche Ausgrenzer wir doch alle sind. Wir führen die "an unsere Welt heran, wie engstirnig" :daumen:

Komischerweise haben wir alle Leute gehabt, die Freunde geworden sind, und die wir im Urlaub (mit vernünfigen Helfern zu Hause) besuchen gehen.

Ach, schlechten Menschen gehts immer gut :nudel:

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Re: Volunteer Geschichte

#80

Beitrag von zaches » Fr 31. Mär 2017, 18:57

Stimmt, wir hatten auch schon grandiose Helfer - und ist ja n icht ganz fair, hier immer nur über die Schlimmsten Fälle zu berichten. :lol:

Was mich noch interessieren würde - wir haben seit dem lezten Jahr deutlich weniger Helferanfragen - kann jetzt nicht an unseren Bewertungen liegen, die sind gut und nett geschrieben. Reisen denn weniger Menschen? ODer ist der Niederrhein rigendwie mit ner Reisewarnung versehen?

Und wie macht Ihr das, daß Eure Hofbeschreibung so geschrieben ist, daß mehrheitlich Menschen kommen, die passen und sich einbringen und hilfreich und inspirierend sind? :hmm:

Wir hatten schon so tolle Frauen und Männer hier, meist über 30, die nicht nur eine wirkliche Hilfe waren, sondern auch einfach nett und interessant. Von denen hätte ich gerne mehr! :kuuh:
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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