Volunteer Geschichte

Was halt nirgendwo passt
Adjua
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Re: Volunteer Geschichte

#101

Beitrag von Adjua » Di 23. Mai 2017, 21:17

Ich hab gsd genug Anfragen, aber die taiwanesischen, koreanischen, chinesischen und sonstigen fernöstlichen Leute mag ich nicht mehr nehmen, da sind mir zuviele kulturelle Unterschiede - hatte bisher drei.

Meine tschechische Helferin verlässt mich diese Woche, dann kommt ein 30jähriger iranischer Fotograf und Wirtschaftsstudent. Für zwei Monate, und dann muss ich mich noch entscheiden, wen ich einlade - im Sommer gibts immer genügend Leute.

Zaches, dein Veganer erinnert mich mehr und mehr an unseren Kevin-den-No-Go-Volontär. Diese Art von Leuten werde ich mir in Zukunft keine zwei Tage lang antun. Mach dir nichts draus, wegen der Argentinierinnen - machmal kommen viele, die nicht passen, zur gleichen Zeit und dann gibts wieder ganz lange viele tolle Leute.

Unsere Tschechin war wirklich lieb, eine nette Gesellschaft und sehr hilfreich - so jemandem zeigt man dann auch gerne die Gegend und nimmt sie mit zu Partys.

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Re: Volunteer Geschichte

#102

Beitrag von Adjua » Di 13. Jun 2017, 18:38

Ich hab jetzt seit 2 Wochen einen wirklich entzückenden Iraner. 30 Jahre alt, Wirtschaftswissenschafler. Hatte ein Stipendium für Italien, musste trotzdem Geld vorweisen, um ins Land zu kommen. Eltern haben einen Kredit aufgenommen. Jetzt wartet er auf ein bezahltes Angebot, um einen PHD zu machen (als Perser ist man selbstverständlich ehrgeizig), und macht derweilen workaway, weil Nachhaltigkeit schon Thema seiner wissenschaftlichen Arbeiten waren. Grösste Probleme dabei: Ungebildeten Leuten auch auf der Uni klar zu machen, dass er kein Araber ist.

Was soll ich sagen: Null komma null "kulturelle" Probleme. Isst mit Begeisterung unsere Würstel und kann von Garten jäten bis FEWO putzen alles. Viel weniger Prinzchen oder Prinzessin als viele Europäer. Einfach ein Typ, der überall, wo du ihn hinstellst, was Gutes macht, und dabei einen echt guten Humor hat.

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Re: Volunteer Geschichte

#103

Beitrag von zaches » Di 18. Jul 2017, 10:42

ICh weiß jetzt wieder, warum mir "Banker" immer wieder suspekt sind. Hadrien Elenas macht seinen Master in Finance. Eine wirklich andere Welt. Arbeitet genau die die 4 der verabredetetn 4-5 Stunden. Er wollte Deutsch lernen, verlor aber seine Motivation nach 5 Tagen - hinterher habe ich erfahren, daß er in der Zeit erfuhr, daß er sein angestrebtes Praktikum nicht bekommen hat. Deutsch war ab da überflüssig. IMMER Stöpsel im Ohr oder Französsiche Comedy Shows aufm Handy gucken. Fast keine Komunikation mit uns und einfach null Interesse nach der ersten Woche. Baggert eine Freundin von uns an, obwohl er eine ZUhause sitzen hat. Macht Fehler, was KEIN Problem ist, aber lügt wie ein 4 jähriger, er wäre das nicht gewesen, was DEFINITV ein Problem für mich ist. ISt von seinem Wochenendtripp nach Amsterdam und enem Bewerbungsgespräch für ein Praktikum nicht wie gesagt wieder gekommen und hat sein Zimmer wie einen Saustall hinterlassen. Na, man lernt nie aus.... :ua:
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Re: Volunteer Geschichte

#104

Beitrag von Adjua » Di 18. Jul 2017, 11:47

Ich hatte jetzt zwischendurch ein tschechisches Designer-Paar, Anfang Mitte 30. So ein bisschen auf dem Sepp-Holzer-Trip, also Permakultur ist Garten anlegen und dann nichts mehr tun. Leider waren sie zum Jäten eingespannt :engel:

Er war interessiert und auch tüchtig, sie gefühlmässig nur seinetwegen da, Typ Prinzessin. Sagen wir mal, sie hat dafür gesorgt, dass man ihr die Anstrengung ansah - war nach der Arbeit wie weggeblasen, wenn Madame sich stylen konnte, um ins Dorf zu gehen :hhe:

Lebhaft und kommunikativ wurden Madame, wenn es darum ging, noch einen freien Tag rauszuhandeln. Oder vorzuschlagen, eine Stunde weniger zu arbeiten, um statt dessen ein paar Dinge im Dorf zu besorgen (wo sie ohnedies am Nachmittag hin wollten).

Wenn Arbeit zwar grundsätzlich als Teil der Vereinbarung akzeptiert, aber ständig als Zumutung kommuniziert wird, werde ich leicht allergisch. Deswegen war ich froh, dass sie nur zwei Wochen da waren.

Der junge Mann, den wir gleichzeitig auf der Alm hatten, war nett und hat gemacht, was er sollte, mein Iraner ist noch zwei Wochen da und unverändert angenehm. Für den habe ich jetzt auch einen Termin bei einem hier ansässigen international tätigen Holzverarbeitungsunternehmen ausgemacht, deren Tätigkeit in sein Fachgebiet fällt und die ihm vielleicht auch beruflich nützen können.

Wer sich einbringt, für den bringe ich mich auch ein ...

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Re: Volunteer Geschichte

#105

Beitrag von greymaulkin » Mi 2. Aug 2017, 10:51

Wir hatten eine tolle Britin, die kommt im September wieder, nur Kost und Logis und am Wochenende helfen. Die hat unser Tierarzt abgeworben!!! Sie stand beim Ultraschall zur Trächtigkeitsbestätigung nicht hilflos rum wie seine Praktikantin, sondern packte ganz selbstverständlich Trudes Schweif und hing mit ihrem Kopf vorm Monitor, um alles genau zu sehen. Schon war sie engagiert. Unser Biobauer hätte sie auch gerne, aber der hat nur Geflügel und Kühe, keine Pferde. Bei so viel Angeboten muß frau Prioritäten setzen :mrgreen:
Seit gestern sollte eigentlich ein spanisches Pärchen da sein, helfen, die Zäune zu kontrollieren und zu reparieren. Die haben sich trotz Anschreiben nicht mal mehr gemeldet. Ich hab so das Gefühl, daß wir auf spanische Anfragen in Zukunft eher absagen....zu große kulturelle Untersschiede was Absprachen und deren Einhaltung angehen.
Ende August kommt für 14 Tage eine Tschechin. Mal schaun, wie das wird.

Gruß, Bärbel

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Re: Volunteer Geschichte

#106

Beitrag von Adjua » Mi 2. Aug 2017, 12:32

Wir haben gerade zwei Australier für die Alm bekommen, die sind mit dem Oberhirten gerade losgezogen. Meinen, sie freuen sich schon darauf, zu zäunen.

Ich kriege nach einer Woche Pause (keiner ausser mir da, auch mal angenehm) heute Abend ein neues tschechisches Paar.

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Re: Volunteer Geschichte

#107

Beitrag von zaches » Do 5. Okt 2017, 11:31

Also Hurra!!! Nach den ganzen Männlichen und depressiven Pleiten bin ich so froh: eine 20ig jährige Deutsche kam, sah und lachte. Sie war nett, lustig, positiv gestimmt (das ist ja so wichtig und angenehm!!!) und außerdem noch richtig hilfreich!!!
Nun hab ich den GLauben an Helfer wieder gefunden.

Helfer und Freunde auf dem Hof, die mit Wohlgefallen, positver Grundstimmung, Lachen und Witz auf den Hof kommen, sind eine wahre Freude. Alles Strahlt, alles lacht.
Erstaunlich wie einen so negative missmituge Gestalten die ganze Athmosphäre versauen können.

lg, zaches
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Re: Volunteer Geschichte

#108

Beitrag von Adjua » Do 5. Okt 2017, 12:35

Super zaches, freut mich für dich :michel:

Wir haben derzeit nach einer regelrechten "Schwemme" von jungen, aber durchaus brauchbaren Franzosen eine 19 jährige Südafrikanerin (Burin).

Ich dachte mir, wer als Südafrikanerin mit 19 alleine in Europa herumkurvt, dürfte ein halbwegs selbständiger Mensch sein. Tja, so kann man sich täuschen.

Ich habe noch nie eine dermassen kindliche und unselbständige Frau in dem Alter erlebt - dazu einigermassen neurotisch (Waschzwang). Riesen Koffer, jeden zweiten Tag eine Maschine voller Wäsche (Bettwäsche musste nach einer Woche auch schon unbedingt gewaschen werden), null Orientierung bzw. Hausverstand, dafür die Meisterin der zerknirschten Opfermiene.

Mit dem Zug hierher zu fahren, ohne die Station zu verpassen, nicht möglich, Taxi rufen oder mich anrufen ebenfalls nicht organisierbar, 10 Minuten vom Bahnhof hierher dauert zwei Stunden mit Hilfe eines wildfremden (!) Mannes. Ausflug auf den Berg (nur mit der Bergbahn hinauffahren und ein bisschen spazieren gehen) endet damit, dass ich um ein Haar die Bergrettung gerufen habe (war zum Einbruch der Dunkelheit nicht zurück).

Sie "arbeitet gerne" - was sie unter "arbeiten" versteht. Ich würde das Zeitlupe nennen. Ich wusste gar nicht was man bei einfachen Haushaltsarbeiten alles falsch machen kann, wenn man den Hausverstand total abzieht und jedesmal woanders hinsieht, wenn einem etwas gezeigt wird. Oder dass man für jede Distel, die neben einem zu erntenden Kürbis wächst, ein extra Werkzeug braucht :ohoh:

Am WE ist sie wieder weg - hab noch organisiert, dass sie bei einem Freund von mir für eine Wienbesichtigung unterkommt. Damit sie nicht verloren geht, haben sich seine Mitbewohner bereit erklärt, ein bisschen Babysitter zu spielen. Die Kunstmuseen dürften eher das Ihrige sein als das Landleben.

Schliesslich haben wir auch alle Kinder und freuen uns, wenn sich in der Fremde jemand ihrer erbarmt ....

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Re: Volunteer Geschichte

#109

Beitrag von emil17 » Do 5. Okt 2017, 13:37

Ich vermute, die haben zu Hause jede Menge Domestiken und können deshalb nichts, weil sie noch nie etwas selber tun mussten, was die tägliche Lebenshaltung angeht.
Dienstleute kosten dort fast nichts, dass man eine Köchin, einen Gärtner, einen Chauffeur, eine Wäscherin und noch ein paar andere hat, die einem den Kram beim Einkaufen nachschleppen, ist einfach so.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Volunteer Geschichte

#110

Beitrag von Adjua » Do 5. Okt 2017, 20:25

Denke ich mir auch. Da gibts sicher ein schwarzes Dienstmädchen, das alles macht. Heute wollte sie noch ihre Entendaunenjacke waschen, die "muss" man nämlich alle zwei Wochen waschen - obwohl ich ihr mehrmals erklärt habe, dass das sinnlos ist.

Ich hab gemeint, Waschen ist jetzt genug - vier Trommeln in zwei Wochen wäscht sonst kein Mensch. Sie meinte, das sei "ihre Kultur". Worauf ich meinte, Pech gehabt, sie ist schliesslich in Österreich.

Das Beste war gestern, hat sie mich gefragt, ob sie ein Paar Hausschuhe aus meinem Fundus benutzen kann. Ich hab sie gefragt, warum, sie hätte doch eigene, die seien noch dazu frisch gewaschen - meinte sie, eben deswegen, ihre Socken seien nämlich schmutzig :ohoh:

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