regional-politisches Engagement

Was halt nirgendwo passt
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viellieb

regional-politisches Engagement

#1

Beitrag von viellieb » Di 28. Dez 2010, 20:11

Hallo liebe Lesenden,

ich möchte einen Erfahrungsaustausch von Aktiven in der regionalen Tagespolitik ins Leben rufen. Hintergrund ist meine Suche nach einer neuen Heimat. In meinen Augen steht dabei auf der Prioritätenliste bei der Suche noch vor Merkmalen wie Bodenqualität etc. die politische Ausrichtung der Region. Ich bin der Meinung, dass man sich als "Grundbesitzer" aktiv am politischen Geschehen in der eigenen Region beteiligen sollte.

Daher würde ich mich freuen, wenn mir diejenigen von Euch, die schon aktiv Politik mitgestalten, einen kurzen Überblick über ihre regionalen politschen Aktivitäten geben könnten.

Euch andere bitte ich darum, mir Regionen zu nennen, die Ihr in politischer Hinsicht als besonders SV tauglich einschätzt, falls Ihr solche kennt.

Ich möchte in diesem Thread bitte erst einmal nur Informationen sammeln. Diskussionen, die möglicher Weise aus diesem Beitrag hervorgehen, würde ich gerne in separate Threads auslagern.


Danke lg derflipp

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Stefan
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Re: AktivePolitiker gesucht !

#2

Beitrag von Stefan » Di 28. Dez 2010, 22:49

Dann soltest du vileicht erst mal sagen, wie du politisch orientiert bist, und was du suchst?
Wenn du recht konservativ bist, bist du warscheinlich in einem kleinem Örtchen in Bayern gut aufgehoben :haha:
Möchtest du als Politiker Geld verdienen oder gehts hauptsächlich darum was zu bewegen?


Zu meiner Region:
Aktmarkkreis Salzwedel und Wendland würde ich politisch zimlich weit grün-links einordnen.
Hochburgen: Ökodorf Sieben Linden, Salzwedel und Projektzentrum in Groß Chüden, und natürlich so zimlich das Ganze Wendland, aber das kennt man ja eh aus den Nachrichten...
Mal nen paar Links:
http://www.siebenlinden.de
http://www.alternativeninderaltmark.de
http://www.kein-co2-endlager-altmark.de
http://www.freie-schule-altmark.de
http://www.jeetzeschule.de

aurora

Re: AktivePolitiker gesucht !

#3

Beitrag von aurora » Mi 29. Dez 2010, 00:32

hallo filipp,

Du müsstest den Begriff der Regionalpolitik etwas genauer darstellen. Meinst Du damit kommunalpolitisches Engagement
als "Abgeordneter" in Gemeinde-, Stadt-, Kreisrat oder wie immer man diese Gremien bezeichnet . Oder meinst Du damit , möglicherweise - auch - das bürgerliche Engagement . (bürgerlich im Sinn von citoyen (?)).

Als Grundstückseigentümer bist Du eh politisch konfrontiert, wenn irgendwelche Staatsorgane etwas im Schilde führen, was Dich tangiert :
Jagdgenossenschaft, Flurbereinigung , Verkehrsplanung, Kommunalplanung,Bauvorhaben , cross-compliance Kontrollen und Förderungen durch Landwirtschaftbehörden, Tierkennzeichnungen etc.
Hier gehts erstens um den individuellen Abwehrkampf und zweitens um die Bildung von Gemeinschaften, Bürgerinitiativen.
Die genannten Probleme gehen ja meist von anderen Grundeigentümern oder staatlichen Einrichtungen aus . Da hilft dann auch der progressivste Gemeinderat nix . In Bayern sind alle Großprojekte mit Ausnahme von Wackersdorf gegen den örtlichen Widerstand durch gesetzt worden. Sicher bist Du wahrscheinlich vor solchen Entscheidungen nirgendwo.

Hinsichtlich des normalen kommunalen "Klimas" hast Du zumindest in Südostbayern, wo ich mich ein bißchen auskenne, als "Zugereister" wenig allgemeine Einwirkungsmöglichkeiten, wenn Du nicht in den örtlichen CSU-Filz einklinkst. Hier mußt Du wohl Deine persönliche Politik "selbst" machen und findest , wenn Du Glück hast ein paar Mitstreiter . Mit ein bißchen Glück kommst Du bei den "Freien Wählern", Unabhänge Wählerlisten , Bürgerliste Hinterpfuideife vielleicht mal auf nen Listenplatz. Da mußt Du dann nur die Unterschiede zur CSU finden. Wenn Du die Grünen noch als positive Ausnahmeerscheinung auffasst, war der Sepp Daxenberger von den Grünen als Bürgermeister die große Ausnahme.

Für das persönliche Wohlbefinden kommts möglicherweise auch drauf an, wo Du Dich niederläßt. Am Rand der Kreisstadt , in ner Einöde oder auf nem Weiler, wo die gesamte Bevölkerung in die Kapelle marschiert.

Wie formulierte es doch ein Kabarettist ( SIggi Zimmerschied ? ) vor ein paar Jahren:

Was gibt es ein größeres Abenteuer, als mit dem PDS-Aufkleber durch Niederbayern zu fahren .

Aber Streiten kann ja auch Spaaaaaß machen und streiten mag der Niederbayer ja an und für sich schon ...

Vielleicht siehts ja jemand von der Foristen entlag der B 388 anders ???

aurora

Benutzer 146 gelöscht

Re: regional-politisches Engagement

#4

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 29. Dez 2010, 10:27

Moin flipp,

ich kann nur den Vergleich eines eingemeindeten 2000 Einwohner Dorfes im Taunus am Rande des Rhein-Main-Gebietes mit einem 120 Seelen Dorf im Hunsrück beisteuern.
In Beiden habe ich gelebt und die kommunalen Gremien und politischen Machtstrukturen kennen gelernt.
Im großen Dorf genügte es zu wissen, von welcher Partei Jemand war, um die Chancen seiner Initiativen in einem Gemeindegremium exakt vorhersagen zu können,
im kleinen Dorf dagegen hat sich dem zugewanderten Zuhörer auch nach Jahren nicht erschlossen, welches Gemeinderatsmitglied welcher Partei angehört, weil das einfach NIE zur Sprache kam.
In der großen Gemeinde gingen Abstimmungen zu 95% nach dem Parteienproporz aus ("regierende Mehrheit gegen Opposition"), im kleinen Dorf zu 95% einstimmig (wenn auch oft nach ermüdenden Diskussionen).
Wenn man `was bewegen will im großen Dorf, muss man die führenden Köpfe der Mehrheitspartei(en) auf seiner Seite haben, im kleinen Dorf genügt das Einvernehmen mit dem Bürgermeister und dem rhetorisch fittesten Gemeinderatsmitglied ;)
Im großen Dorf zählte kaum noch, "Wer Jemand im Dorf war", und wie lange schon, da die "Einheimischen" durch Zuwanderung deutlich in die Minderheit geraten waren,
im kleinen Dorf habe ich erst nach 12 Jahren erlebt, dass ein Nicht-Einheimischer in den Gemeinderat kam.

Im großen Dorf hatten die Mandatsträger, die mehr als eine Wahlperiode im Amt blieben, die Gemeinsamkeit, dass ihnen ihre persönliche Profilierung immer wichtiger war, als die Sachthemen.

Im kleinen Dorf spielt das Interesse, etwas für die Gemeinde zu tun, noch eine viel größere Rolle.

Und zum Schluss noch ein materieller Faktor: im großen Dorf gibt es mehr Geld zum ausgeben, das einem nicht gehört, als im kleinen Dorf, wobei im Letzteren noch Alle, denen das Geld gehört, dauernd Denjenigen begegnen, die es ausgeben :)
Entsprechend unterschiedlich wird damit umgegangen, wobei meine persönliche Erfahrung dahin geht, lieber in eine arme Gemeinde zu gehen, - denn wo Geld ist, da wird (kommunal) oft Unfug damit angestellt.

Gruß

frodo

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