Freunde

Was halt nirgendwo passt
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Theo
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Re: Freunde

#11

Beitrag von Theo » So 19. Dez 2010, 16:09

Grünling hat geschrieben:Interkulturelle Pressformen
Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Zwischen Liebesbeziehung und loser Kontakt liegen viele unbenannte Formen der zwischenmenschlichen Beziehung. Wir pressen sie in Formen, die uns unsere Kultur vorgegeben hat und uns somit Sicherheit bieten.
Von diesen Formen ist ja nicht mehr viel übrig. Ob es dadurch besser wird, wäre noch abzuwarten.
Gruß
Theo

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Margit
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Re: Freunde

#12

Beitrag von Margit » So 19. Dez 2010, 16:37

Ist ein interessantes Thema, das mich auch immer wieder beschäftigt.
Nur ein paar schnelle Gedanken:
Sonnenblumeli hat geschrieben:was sind echte Freunde fuer Euch?
Menschen, die für mich da sind, wenn ich sie brauche: bei psychischen, seelischen Nöten, die mir zuhören und gute Ratschläge geben können, die mir auch tatkräftig unter die Arme greifen, wenn ich Hilfe brauche, die mir auch unangenehme Sachen sagen, die ich vielleicht gar nicht hören will.
Menschen, mit denen ich lachen kann und Spaß haben, philosophieren und schweigen.
Menschen, die mir das Gefühl von Familie geben.
Menschen, die mich auch unfrisiert und im Pyjama sehen dürfen :)
Und natürlich - ganz wichtig - basieren Freundschaften darauf, dass das alles auch umgekehrt Gültigkeit hat: Ein Geben und Nehmen. Ein gewisses Gleichgewicht über längere Zeit.
Sonnenblumeli hat geschrieben:Im Facebook oder mein vz sind manchmal soviel Freunde, da frage ich mich???????
Facebook-Freunde können "echte" Freunde sein oder nur Bekannte. Das sehe ich nur als "Kontakte".

Von meinen "Jugendfreundschaften" gibt es nur mehr sehr, sehr wenige aufrechte Freundschaften. Die meisten sind weggezogen in andere Länder - in die USA, nach Schweden, Belgien, Italien etc. - da wurde es über die Jahrzehnte irgendwann zu schwierig, diese Freundschaften aufrecht zu erhalten oder man hat sich sehr, sehr auseinander entwickelt. Glücklicherweise ist es in meinem Leben nicht so, dass echte Freundschaften nur in der Jugend entstanden sind. Nach unserem Umzug nach Wien haben wir viele neue Freundschaften geknüpft, die schon 10 Jahre die Basis unseres sozialen Netzwerks bilden und wie eine Familie sind.

Ich hab sowohl männliche als auch weibliche Freunde/innen. Das war aber schon immer so bei mir.

Das Ende von Freundschaften ist genauso schmerzhaft wie die Trennung von einem langjährigen Partner und kann genauso verletzend sein und Narben hinterlassen, die schlecht heilen, wohl weil vorher (fast?) genauso viel Nähe da war wie in einer Liebesbeziehung.

Ob es Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt, wie du, Ina, dich das fragst, hmmm.
Ich denke nicht. Ich komme ja vom Land und da erscheinen mir viele lebenslange "Kontakte" nicht als Freundschaften, sondern einfach als lebensbegleitende Bekanntschaften, weil man sich halt schon so ewig lang kennt und sich dann oft auch aus Nettigkeit umeinander kümmert. Das mag am Land schon verstärkt der Fall sein. Aber ob das schon als Freundschaft durchgeht? In meinen Augen nicht. Freundschaft geht schon tiefer. Eine bewusst gewählte Beziehung, nicht so wie oft am Land, wo man schon gemeinsam zur Schule ging und dann eben ein Leben lang deshalb "befreundet" ist, obwohl man vom Innenleben des erwachsenen Menschen nicht wirklich viel weiß.

Ich wähle das Wort Freund immer recht bewusst. Es gibt viele nette Bekanntschaften, die einen durch's Leben begleiten. Aber das sind keine wirklichen Freundschaften.

Liebe Grüße, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
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Wissen ist etwas anderes als Weisheit.(Wolf-Dieter Storl)

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Re: Freunde

#13

Beitrag von Nordhang » So 19. Dez 2010, 23:06

Meine guten Freunde = 0-1
Warum : Scheine mich nie altersentsprechend zu verhalten, meistens wie ein 30 Jahre älterer Mensch :opa: . Manchmal schlägt das spielerische Kind durch. Das Scheint die meisten potentiellen Freunde abzuschrecken.
100 % Vertrauen in Personen die nicht Teil meiner Familie sind habe ich nicht.
Warum: War plötzlich Sündenbock für Probleme deren Ursache ich damals als Einziger erkannte. Die Personen änderten sich, aber wollten nur die schöne Vergangenheit konservieren, was zur völligen Zersplitterung der Gruppe führte. :ohoh:

Mein Motto ist Behandle alle Menschen die dir auf deinem Lebensweg begegnen wie gute Freunde, sei Hilfsbereit im Rahmen deiner Möglichkeiten. Habe ein offenes Ohr und eine zupackende Hand. Merke dir Menschen die Andern Schaden und behandle sie mit Nachsicht, kümmere dich dann aber um diejenigen die Gutes mit Gutem vergelten.
:holy:

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Re: Freunde

#14

Beitrag von fuxi » Mo 20. Dez 2010, 15:52

ina maka hat geschrieben:ich hatte als Frau immer "nur" Männer als Freunde - und seit ich verheiratet bin ... na ja, mein Mann meinte eben "das geht nicht" - und jetzt bin ich ziemlich alleine :pfeif:
Pffft... das wüsst' ich aber, mir sowas vorschreiben zu lassen :dreh:
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Freunde

#15

Beitrag von kraut_ruebe » Do 23. Dez 2010, 12:07

über freude auf facebook+co:

Abschied vom digitalen Freund
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Freunde

#16

Beitrag von Sonnenblumeli » Sa 25. Dez 2010, 21:30

Ja bei mir ist es so:
In der Schule hatte ich keine wirkliche Freundin, wir sind in der Clique rumgezogen aber ich bin lieber mit Jungen losgezogen.
Sie haben mir gezeigt, wie man Muscheln aus den Lehmlachen holt und sie ausnimmt. Das hat mich interresiert. Ich bin mit den Jungs Moped gefahren, sie waren meine Kumpels.Sie haben mich akzeptiert, ohne Schminke usw.
Auch heute noch habe ich männliche Freunde.
Sie sind mitlerweile auch die Freunde meines Mannes, denn ich stelle immer gleich die Weichen.
Es gibt keine Freundschaften von früher, bedingt durch unsere Interessen und es gibt wenige Freunde.
Die meisten Freundschaften haben sich erst in den letzen Jahren entwickelt.
Menschen, die uns akzeptiern und verstehen.
Für mich ist wichtig, dass sie mich so nehmen, wie ich bin und nicht verändern wollen.

"Denn alle Menschen haben immer genaue Vorstellungen davon, wie wir unser Leben am besten zu leben haben. Doch nie wissen sie selber, wie sie ihr eigenes Leben am besten anpacken sollen."
- Paulo Coelho, The Alchimist (Der Alchimist)


Und noch etwas finde ich wichtig: Man muss Freundschaften pflegen und sich (soweit es geht) einmal im Jahr treffen.
LG Eli :kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

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Re: Freunde

#17

Beitrag von Buchkammer » So 26. Dez 2010, 09:13

Wenn wir uns stark verwandeln, dann werden unsere Freunde, die nicht verwandelten, zu Gespenstern unserer eigenen Vergangenheit. (Friedrich Nietzsche aus Menschliches, Allzumenschliches)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Freunde

#18

Beitrag von Buchsbaum » Mo 27. Dez 2010, 20:11

fuxi hat geschrieben:Pffft... das wüsst' ich aber, mir sowas vorschreiben zu lassen :dreh:
Wenn man in einer dauerhaften Bindung mit einem Partner leben möchte muß man den Kompromiss leben, Prioritäten setzen, wissen, was einem die Partnerschaft wert ist und was sie aushält. Meiner Meinung nach ist das Fortbestehen einer einseitigen, engen Freundschaft mit einem Dritten einer Partnerschaft nicht zuträglich, wenn diese Freundschaft prinzipiell aufgrund der Geschlechterverteilung und der sexuellen Ausrichtung auch eine Liebesbeziehung zuliese. Auch wenn sie von den beiden Freunden nicht gewollt und angestrebt ist, geht das auf Dauer nie gut.

Möglicherweise wird jetzt vielleicht der eine oder der andere mit Gegenbeispielen kommen. Aber: Könnt Ihr wirklich in die Köpfe derjenigen schauen, über die Ihr behauptet: "Wir sind nur gute Freunde"?

Ich behaupte: Es funktioniert nie auf Dauer. Deshalb muß ich meine Prioritäten setzen. Auch wenn es sehr, sehr weh tut und getan hat.
Gruß aus Baden
Peter

"So lange das Reissverschlußverfahren an Baustellen nicht klappt, sehe ich keine Hoffnung für den Weltfrieden"

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Re: Freunde

#19

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 27. Dez 2010, 20:27

Ich behaupte: Es funktioniert nie auf Dauer.
statistisch gesehen hast Du wahrscheinlich recht: Freundschaften halten länger :)

Benutzer 146 gelöscht

Re: Freunde

#20

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 27. Dez 2010, 20:34

Buchsbaum hat geschrieben:
fuxi hat geschrieben:Pffft... das wüsst' ich aber, mir sowas vorschreiben zu lassen :dreh:
Wenn man in einer dauerhaften Bindung mit einem Partner leben möchte muß man den Kompromiss leben, Prioritäten setzen, wissen, was einem die Partnerschaft wert ist und was sie aushält. Meiner Meinung nach ist das Fortbestehen einer einseitigen, engen Freundschaft mit einem Dritten einer Partnerschaft nicht zuträglich, wenn diese Freundschaft prinzipiell aufgrund der Geschlechterverteilung und der sexuellen Ausrichtung auch eine Liebesbeziehung zuliese. Auch wenn sie von den beiden Freunden nicht gewollt und angestrebt ist, geht das auf Dauer nie gut.

Möglicherweise wird jetzt vielleicht der eine oder der andere mit Gegenbeispielen kommen. Aber: Könnt Ihr wirklich in die Köpfe derjenigen schauen, über die Ihr behauptet: "Wir sind nur gute Freunde"?

Ich behaupte: Es funktioniert nie auf Dauer. Deshalb muß ich meine Prioritäten setzen. Auch wenn es sehr, sehr weh tut und getan hat.
Nee, im Ernst, das ist die klassische Begründung für einen Fall von übersteigerter Eifersucht - nach MEINEM Empfinden.

Gruß

frodo

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