Handicap-Gardening

Was halt nirgendwo passt
Knurrhuhn

Handicap-Gardening

#1

Beitrag von Knurrhuhn » So 12. Dez 2010, 15:47

Derzeit hab ich grad viel Zeit zum Nachdenken und frage mich, wie es eigentlich SV-mäßig bei mir weitergehen soll, bzw. kann. :hmm:

So lange das Thema "künftiger Wohnsitz" nicht abschließend geklärt ist kann ich ja eh nix richtiges planen bzgl. Gartengröße, -Gestaltung usw... Aber es gibt auch noch die grundsätzliche Frage: kann ich überhaupt richtigen Gartenbau betreiben, um einen Teil meines Bedarfs damit zu decken?
Damit meine ich nicht die Frage von Kenntnissen und Fertigkeiten, denn die kann man sich ja aneignen.
Nee, es ist eine Frage der körperlichen Voraussetzungen. Wenn man gehandicapt ist, wie könnte der Garten dann aussehen, damit man ihn noch bewältigt bekommt?

Gibt es "pflegeleichte" Pflanzen oder eine naturnahe Gartengestaltung, um die man nicht so viel Gewese machen muß?
Ich denke da an solche wie Topinambur, oder Spalieröbste .... was meint ihr. Ist das illusorisch, oder einigermaßen realistisch, sich den Traum doch noch so weit wie möglich zu erfüllen?

viellieb

Re: Handicap-Gardening

#2

Beitrag von viellieb » So 12. Dez 2010, 16:15

ach Frau H. ich habe mir auch den Kopf über soetwas zerbrochen. Bei mir ist es nicht die Körperlicheareit die mich abhält sondern die Bürokratie.
Ich denke eine SV. is alleine fast unmöglich. Denn wenn dich irgend ein Bürokratisches Monster findet und bis es besiegt is,dir jeden tag 1-8std andere arbeit aufhalst, dann ist es mühsam sich noch um Haus und Hof zu kümmern.
Und solche Monster laufen leider zuviel durch unser schönes Ländchen, das es schwer is sich vor Ihnen zu verstecken.

Also meine Haus suche liegt z.Z auf Eis und ich plane grad meine "Gemeinschaftssuche"..

lg derflip

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krabbe
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Re: Handicap-Gardening

#3

Beitrag von krabbe » So 12. Dez 2010, 16:28

Denk mal das das realistisch ist. Die wichtigste Frage ist für welches Handicap der Garten geeignet sein soll. Für jemand der sich nicht so gut bücken kann sind Hochbeete eine klasse Sache. Die Hochbeete kann man auch nur halbhoch machen, mit einem Brett zwischen zweit Hochbeten kann man sich dann sogar hinseztzen um zu arbeiten. Oder ein Tischbet wo man sich dransetzen kann, zum Beispiel mit einem Rollstuhl. Wege kann man so anlegen, dass es keine Stolperstellen gibt. Wenn überall Sitztgelegenheiten sind, kann der Handicapgärtner sich zwischendrinn auch ausruhen. Mit mulchen erspart man sich viel Arbeit - mit Toleranz gegen Unkräuter auch. Die pflegeleichteren Pflanzen hast du ja schon augesprochen.

Ich hab letztens eine schöne Geschichte gehört. Der Vater einer Bekannten hat bis zum Tag vor seinem Tod noch im Garten gearbeitet. Allerdings nach seinen Möglichkeiten. Zum Beispiel grub er immer nur eine Reihe auf einmal um. An jedem Ende des Beetes standen Plastikstühle - damals noch eine grosse Neuheit und teuer. So konnte er sich nach jeder Reihe Arbeit so lange Ausruhen wie er brauchte und die Stühle waren nicht so schwer zum umsetzten und konnten draussen bleiben.

Es ist alles eine Frage der Anpassung - der Gegebenheiten um gärtnern zu können und vielelicht auch des eigenen Anspruchs. Klein anfangen und sehen was draus wird. Wenn man sich zu viel vornimmt sind Frustrationen eigendlich schon vorgeplant. Alles was geht ist schön, alles was nicht machbar ist geht halt nicht.

lg Andrea

PS drück dir die Daumen dass es bei Dir bald weitergeht und der Knoten sich in Wohlgefallen auflöst...
lg Andrea

Knurrhuhn

Re: Handicap-Gardening

#4

Beitrag von Knurrhuhn » So 12. Dez 2010, 16:32

Hallo Viellieb,

die Illusion von der "richtigen" SV hab ich mir eh schon weitgehend von der Backe geputzt. Aber ich möchte trotzdem zumindest einen Garten mit eigenem Obst, Kräutern und Gemüse haben.
Ansonsten habe ich für mich den Begriff "Selbstversorgung" ein wenig neu definiert/definieren müssen. Meine damit zusammenhängenden Grund-Idee oder Philosophie bleibt einigermaßen erhalten. :aeh:

Ist es denn wirklich so viel Bürokratie, der man als SVler ausgesetzt ist? Habe mich mit dem Bereich noch gar nicht auseinander gesetzt.
Tja, wenn nicht alles geregelt und vorgeschrieben ist ... *seufz* Das kann einem den Spaß an vielem verleiden.

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Re: Handicap-Gardening

#5

Beitrag von krabbe » So 12. Dez 2010, 16:38

Hallo Viellieb,
sehe gerade deinen Beitrag. Welche Bürokatie meinst du? Gemüse- und Obstanbau für den eigenen Bedarft aber doch nicht?

lg Andrea
lg Andrea

viellieb

Re: Handicap-Gardening

#6

Beitrag von viellieb » So 12. Dez 2010, 16:48

Ach wenn du weiter eine Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hast is es halb so wild.
Aber als Selbstständige wird das gleich ein ganz anderer schnack. Aber allein als Grundbesitzer sollte die Tages Politik in deinem Kreis gut beobachtet werden am besten mitgestalltet.

@Krabbe es is alles möglich in jeder lebenslage, aber wenn du von heute auf morgen gehändicapt wirst is es einfacher wenn da noch einpaar Leute sind die dir die übergangszeit erleichtern.
Oder auf einmal irgend ein Gesetzt dir irgend was untersagt was bis her zu deinem Lebensunterhalt diente...

lg derflip

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Re: Handicap-Gardening

#7

Beitrag von krabbe » So 12. Dez 2010, 16:56

Das es einfacher mit Leuten um einen rum ist, ist doch klar. Die Frage richtete sich doch nach der Möglichkeit zu gärtnern.

Und das dir jemand untersagt für deinen eigenen Bedarf zu gärtnern - also ganz ehrlich, das kann ich nicht glauben. Es würde mich auch sehr wundern, wenn man Harz4 empfängern das Gärtnern verbieten würde, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.
Wenn du dein Gemüse verkaufen willst unterliegst du sicherlich auch als Kleinabieter der Bürokratie. Aber ich hatte nicht den Eindruck eine gewerbsmässige Gärtnerei daraus werden sollte.

lg Andrea
lg Andrea

viellieb

Re: Handicap-Gardening

#8

Beitrag von viellieb » So 12. Dez 2010, 17:34

krabbe hat geschrieben:das dir jemand untersagt für deinen eigenen Bedarf zu gärtnern
nein das sicher nicht. Aber unterstellen das es kein Eigenbedarf ist und deinen Gewinn schätzen das darf das Finanzamt.

p.s. Ich habe seit August eine 55std.Anstellung und muste schon Finanzamt,Krankenkasse und Rentenversicherng. Eidesstadlichversichern das ich sonst keine Einnahmen habe.
von Aug.-Sept. haben 4mal Irgendwelche Ermittler bei mir an der Wohnungstür geklinngelt. Da dir niemend glaubt das jemand von 500€ leben kann.das macht kein Spass.
Und wenn ich mir jetz noch ein Haus kaufe und da alleine mit Hund lebe und immer wieder 2-3 wochen weg bin.Obendrein noch Konntakt zu div Moslems und in Internationale Ausland pflege und dann noch Tag und Nacht an irgendwelchen dingen gebasstelt wird, steht sicher bald auch noch Kripo oder Terrorfahndung bei mit aufa Matte.. :pfeif:


lg derflip

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Re: Handicap-Gardening

#9

Beitrag von krabbe » So 12. Dez 2010, 18:00

@viellieb
jetzt verstehe ich :bang: da bleibt nur so viel wie möglich :ohm:
lg Andrea

Knurrhuhn

Re: Handicap-Gardening

#10

Beitrag von Knurrhuhn » So 12. Dez 2010, 18:20

Boah, Flip, das ist ja wohl echt der Hit. :eek: Da wird man sofort verdächtig, wenn man ein bescheidenes Leben führt und mit wenig Geld auskommt?!? Nicht zu fassen. Ein Fall für die Presse, eigentlich.

Hallo Krabbe,
mein Problem besteht u.a. darin, daß ich über extrem wenig Muskel- und sonstige Kraft verfüge. Nach den kleinsten Handgriffen bin ich fertig und muß mich ausruhen, im schlechtesten Fall hinlegen. Ansonsten Schmerzen am ganzen Körper, Gelenke, usw... Eigentlich sind alle körperlichen Arbeiten jeglicher Art nicht mehr drin. Also umgraben z.B. kann ich nicht, oder lange Zeit gebückte Haltung geht auch nicht.
Da ist das mit den Hochbeeten schon eine gute Möglichkeit, Toleranz gegen "Un"Kräuter übe ich hier schon seit Jahren. ;)

Je nach Einkommenssituation könnte ich mir evtl. für schwerere Arbeiten auch mal eine Hilfskraft engagieren, ist halt nur die Frage, ob sich das selber anbauen dann noch lohnt. Aber es geht mir ja auch darum, zu wissen was ich auf dem Teller habe und wo es herkommt, ohne lange Transportwege usw...

Also ein mal im Jahr umgraben oder so, das könnte ja jemand für mich tun. Es wäre halt wichtig, daß die tägliche Arbeit nicht überhand nimmt und die Pflanzen von alleine groß werden und nicht so empfindlich sind wenn sich mal andere Kräuter dazwischen tummeln :pfeif:
Ich denke da an meine Topis, die ich sich selber überlassen kann. So was ist behindertengerechtes Gemüse... ;)

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