Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

Was halt nirgendwo passt
Lehrling
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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#41

Beitrag von Lehrling » Sa 12. Dez 2015, 20:08

Peterle hat geschrieben:Ich steh zur Zeit wirklich vor dem Problem, nicht zu wissen, wer am wenigsten anrichtet.
Rein theoretisch sind das, für mich, welche, die eigentlich unwählbar sind ob Ihrer Vergangenheit.

Gruß

Peter
genauso sieht es für mich auch aus :ohoh:

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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Peterle
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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#42

Beitrag von Peterle » Mi 16. Dez 2015, 09:01

Heute morgen erreichte mich eine Nachlese (von Campact) per Email zum SPD- Parteitag,
Es sieht düster aus, aber auch ein wenig Licht am Horizont ist zu erkennen.

Hier ein Auszug:
Wäre es nach Gabriel gegangen, hätte de ... htswidrig!

Mit knapper Mehrheit nur ist ein Antrag gescheitert, welcher TTIP und CETA als nicht zustimmungsfähig markiert hätte. Also könnte sich mit etwas Überzeugungsarbeit zumindest in der SPD noch etwas bewegen.

Mein Kommentar:
Es ist wirklich erstaunlich, mit welch einer Starrsinnigkeit ehemalige Gegner des Freihandelsabkommens heute ohne Wenn und Aber dafür stimmen.
Erst zum Jahresanfang 2015 hat sich Gabriel gegen seine Berater und ohne weitere Absprache für die Freihandelsabkommen umentschieden. Da muss doch irgend etwas den Antrieb für diese Entscheidung geliefert haben?
Wird mit den Entscheidungsträgern direkt diskutiert (und zwar in allen Parteien), dann kommen auch hier klare Aussagen zum Unsinn der privaten Schiedsgerichte. Es muss also massiv Druck herrschen, wenn gegen Volkesmeinung entschieden werden soll.

In den USA suchen mittlerweile ganze Kanzleien nach Klagemöglichkeiten gegen die Handelspartner. Wenn Sie sicher sind, dass da etwas geht, dann wird der Unternehmer aufgesucht und mit folgendem Deal konfrontiert:
- die Kanzlei klagt gegen den Handelspartner im Namen des Unternehmens
- die Klage wird mit Mitteln der Kanzlei bestritten und auf eigenes Rsiko
- im Erfolgsfalle erhält die Kanzlei eine hohe Beteiligung am Gewinn

Das ist noch nicht alles! Mittlerweile versuchen diese Kanzleien dieses Handeln an die Börse zu bringen. M it anderen Worten, die Kanzlei plaziert die Klage an der Börse und Anleger dürfen dann investieren. Das ist eine eigene Gelddruckmaschine der perversesten Art.

Wer Hintergründe und Reaktionen zu TTIP und CETA nachlesen möchte: Suche bei Gxxgle klick Ich empfehle Spiegel online
Zum Ausgeführten (Klagemodell): Zeit.de
Gruß

Peter

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#43

Beitrag von Peterle » Fr 18. Dez 2015, 10:58

Eine sehr gute unaufgeregte Zusammenfassung der Konsequenzen CETA hinsichtlich Schiedsgerichte.
Mehr habe ich dort noch nocht gelesen, sieht aber recht komplett aus, auch zu TTIP.

klick

Gruß

Peter

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#44

Beitrag von Peterle » Do 13. Okt 2016, 11:55

Wenigstens ein Teilerfolg:

Ceta darf vorerst umgesetzt werden, aber nur in den Teilen, die EU- Recht unterliegen.
Deutschland soll ein einseitiges Kündigungsrecht durchsetzen (hier bin ich mal gespannt)
Schiedsgerichte dürfen vorerst nicht umgesetzt werden (es sei denn die nationalen Parlamente beschließen das so)
Die Beschwerden werden später detailliert geprüft.

Na ja, man kann nicht alles haben.

Gruß

Peter

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#45

Beitrag von Peterle » Di 25. Okt 2016, 15:22

Der Druck auf Belgien wächst.
Ist ja auch frech, eine eigene Meinung zu haben und an den demokratischen Spielregeln festhalten zu wollen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure symbolische Unterstützung in Form eines Appells bei WeMove kundtut.

Hier der Link: klick

Gruesse

Peter

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#46

Beitrag von Rati » Di 25. Okt 2016, 15:30

Höhö, hab grad in nem anderen traed dazu geschrieben. :)

Ja ist doch cool wenn die Regeln eingehalten werden finde ich.
Wenn Belgien standhaft bleibt wäre das ein Sieg für die Demokratie... ohne Wertung ob das gut oder schlecht ist.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#47

Beitrag von Peterle » Di 25. Okt 2016, 16:05

@ Rati

:daumen:

Gruß

Peter

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#48

Beitrag von Buchkammer » Mi 26. Okt 2016, 18:11

Diese zänkischen Wallonen - erinnern irgendwie an Asterix. :haha: Na nun scheint sich ja auch die Stadt oder Region Brüssel gegen CETA auszusprechen. Wer hätte das gedacht; gerade Brüssel. :aeug:

Ist das Abkommen jetzt vorerst vom Tisch, auch wenn der Herr Schulz noch so trommelt? Den möchte ich mal lachen sehen - hat immer so eine ernste Miene drauf. ;)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#49

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 26. Okt 2016, 20:13

Ich finde es schlimm, wie schön objektiv die Massenmedien berichten! :roll: :bang:

Wenn man das so liest, "muss" man ja direkt besorgt sein, weil die bösen Wallonen so dagegen sind ...
Wäre es nicht so dramatisch, wäre es ja direkt lustig: Die kleine Wallonie – 3,6 Millionen Einwohner im französischsprachigen Teil Belgiens – narrt 28 EU-Regierungschefs und Kanada. Der wallonische Premier, Paul Magnette, blockiert CETA – das geplante Freihandelsabkommen zwischen Kanada und der EU weiterhin.

Und nachdem er so viel Popularität durch seinen Widerstand erlangt hat, schließt sich jetzt auch noch die Region Brüssel dem Njet aus der Wallonie an. Nun droht alles zu scheitern. Zumindest vorerst.

Als „Asterix“ mit seinem Gallien führt Magnette quasi 500 Millionen Europäer gleichzeitig vor. Kanadas so­zialliberaler Premier, Justin Trudeau – ein Parteifreund von Magnette – findet den Comic à la Wallonie freilich nicht mehr spaßig. Er dürfte den EU-Kanada-Gipfel – am 27. Oktober hätte CETA vorläufig ratifiziert werden sollen – nun seinerseits absagen.
"Österreich"

Erfährt man aus den Medien noch "die Wahrheit" ?? :hmm: :pft:

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Re: Ceta, Freihandelsabkommen USA durch die Hintertür

#50

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 26. Okt 2016, 21:17

ina maka hat geschrieben:Erfährt man aus den Medien noch "die Wahrheit" ?? :hmm: :pft:
Die EU hat inzwischen zig Freihandelsabkommen geschlossen, mit Ländern wie Kolumbien, Peru etc, die Visumspflicht aufgehoben, und ich frag mich, warum im Blätterwald davon nie nichts zu lesen war, was da drinsteht :hmm:
Und jetzt auf einmal, wird groß ins Horn geblasen, mehr als die Hälfte kanadischer Exporte gehen nach Großbritannien, wo das dann eh separat ausgehandelt werden muss.
Wieso der ganze Stress? :hmm:

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