Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1021

Beitrag von Rohana » Mi 22. Nov 2017, 20:56

Die Diskussion lebt von ihren Teilnehmern, mit Wänden kann man zwar lange reden, aber obs hilft... ;)

Grad was Tierhaltung angeht, da frage ich mich, wenn "früher" alles so toll war - warum haben wir, als Gesellschaft und jede einzelne Familie, uns dann überhaupt weiterentwickelt? Vor gar nicht so langer Zeit hatte ein grosser Teil der Bevölkerung noch Nutztiere und ein bisschen Land, hat viele Nahrungsmittel selbst erzeugt. Warum hat sich denn das geändert, wenn es so super war? An den strengen Vorschriften zur Tierhaltung kanns nicht gelegen haben, die sind noch relativ jung. :pfeif:

Pastinake, was meinst du wie deine Nachbarn reagieren wenn du ihnen eröffnest dass du ab übermorgen Freilandschweine ganz artgerecht hältst? Freuen die sich über die süssen Zukunftswürste auf der Wiese oder haben die Angst vor Geruchsbelästigung?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Thomas/V.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1022

Beitrag von Thomas/V. » Mi 22. Nov 2017, 21:03

Vor gar nicht so langer Zeit hatte ein grosser Teil der Bevölkerung noch Nutztiere und ein bisschen Land, hat viele Nahrungsmittel selbst erzeugt. Warum hat sich denn das geändert, wenn es so super war?
Ich weiß nicht, ob Du schon Alzheimer hast, aber das habe ich schon öfter beantwortet, inklusive Literaturhinweisen.
Das Du das nicht hören willst und deswegen immer wieder die gleichen Fragen stellst, bringt mich zu der Annahme, das Du entweder die Antworten nicht hören willst und sie ignorierst, oder das Du sie vergessen hast.
Keine Ahnung, wofür ich Dich mehr bedauern soll...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1023

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 22. Nov 2017, 21:32

@Thomas/V.
Wenn du das Ganze vor der Frage zitierst wird daraus eine rhetorische Frage, es geht eben nicht um den Zuwachs an Information, damit erübrigt sich auch die Spekulation über Demenz oder Ignoranz.

Es geht um die Zustimmung : "JA jetzt ist alles besser "

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1024

Beitrag von emil17 » Mi 22. Nov 2017, 21:38

Ich befürchte, ich ahne, wie diese Diskussion weitergehen könnte.

Ich sehe ein Spannungsfeld mit vier Extremstandpunkten:
- Das Tier als Einkommensquelle, d.h. als Verfahren, um aus Gras Milch oder Fleisch zu machen
- Das Tier als Lebewesen, das es zu respektieren gilt und das als solches unverletzlich ist
- Jederzeit nach Belieben billiges Fleisch
- Tierhaltung als umweltrelevante Tätigkeit

Wer Tiere hält, um damit Einkommen zu erzielen, hat hinsichtlich einer fairen Diskussion zum Thema Anrecht darauf, dass dieser Aspekt der Sache von den anderen angemessen berücksichtigt wird. Wenn ich aus Spass an der Freude Schafe oder Karnickel halte, kann mir die Kostenfrage und folglich der Haltungsaufwand egal sein, solange sonstwoher genug Einkommen da ist. Wenn ich Verantwortung für andere trage, z.B. als Ernährer einer Familie, und deshalb Tiere halte, ist das anders.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1025

Beitrag von Rohana » Mi 22. Nov 2017, 21:39

Dafür müsste man voraussetzen dass alle Beteiligten an einer (fairen) Diskussion interessiert sind...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1026

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 22. Nov 2017, 23:18

Was ist eine faire Diskussion?

Das folgende hat mit der obigen Frage nur am Rande zu tun. Die obige Frage ist nicht rhetorisch. Abgesehen davon heißt dieser Faden "Meldungen ...." also soll mE News enthalten und keine Diskussionen

Fakten sind Fakten, diese können falsch (dann sind es falsche Fakten) oder richtig (also dem Stand der Wissenschaft entsprechen) sein.

Fakten können durch andere Fakten bestätigt oder wiederlegt werden nicht aber durch Meinungen oder Befindlichkeiten.

Wenn es um die angemessene Berücksichtigung von Aspekten (also Meinung, Gesichtspunkt usw.) von Beteiligten gehen soll dann werden Befindlichkeiten berücksichtigt, die mit Fakten nichts oder nur wenig zu tun haben.
Aspekte von wem auch immer, die als Fakten getarnt daherkommen und durch echte Fakten wiederlegt werden können haben deshalb nicht mehr recht auf Berücksichtigung.
Eine falsche Aussage eines Herrn Dr. wird durch seinen Titel ja auch nicht richtiger, allerdings im Rechtsstaat hat natürlich der Titel vor allem aber die Mittel auch ohne Titel einen gewissen Anspruch auf Glaubwürdigkeit auch von falschen Aussagen.

Wenn ich Zb als Tierhalter den Klimawandel leugne und keine entsprechenden Fakten liefern kann die diese MEINUNG unterstreichen dann bleibt es eine Meinung, vielleicht wird es auch noch zu einer Befindlichkeit weil sich der eine oder andere angegriffen fühlt.

Wenn natürlich die Diskussion nur über Meinungen geht dann hätte ich gerne Kaffee und Kuchen dazu. :grinblum:

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1027

Beitrag von centauri » Do 23. Nov 2017, 07:19

Ja hast schon Recht Richard, Fakten, Fakten, Fakten.
Ich habe da so meine eigene Meinung und das ist ja auch ein Faktum. Gut ein Pamphlet habe ich jetzt nicht darüber geschrieben.
Nur mir ist es z.B. egal ob in Meckpom in einem Stall ein Schwein umfällt. Weil ich es leider nicht ändern kann. Das könnten die Verbraucher vor Ort oder zumindest die Verbraucher die von diesem Stall ihr Fleisch beziehen ändern. Klar könnte ich jeden Discounter anschreiben und diesen Missstand anprangern. Nur helfen würde das nichts weil das umdenken an der Fleischtheke statt finden müsste. Und da steht kein Politiker oder Medienheini, sondern ein Verbraucher.

Pastinake

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1028

Beitrag von Pastinake » Do 23. Nov 2017, 08:50

Hier in unserer Dorfmetzgerei steht auf der Tafel, von welchem Bauern aus welchem Dorf diese Woche das Fleisch ist. Mir wurde erzählt, daß die meisten Dorfbewohner kein Rindfleisch gekauft haben, wenn der Name des Bauern dortstand, der die Tiere halb hat verhungern lassen. Leider hat dieser Bauer, nachdem ihm alle Kühe zwangsabgeholt wurden, woanders einen neuen Hof gekauft und da die Tiere wieder schlecht behandelt. Gerüchtehalber soll dieser Hof aber auch schon wieder geschlossen worden sein. Es gibt unter Bauern sicher auch "schwarze Schafe" wie diesen. Aber den Bauern, die ich kennengelernt habe, liegt das Wohlsein ihrer Tiere schon am Herzen.
Aber wenn ich im Supermarkt oder womöglich im Discounter Fleisch kaufe, kenne ich den Bauern nicht persönlich und weiß nicht, wie sein Stall aussieht und wie er die Tiere behandelt.

@Rohana: Bei der Arche Warder oder in Freilichtmuseen oder in Schleswig-Holstein, wo ich Freilandhaltung von Schweinen gesehen habe: Da riecht nix.
Wohingegen bei uns in der Straße der Geruch vom konventionellen Schweinestall mit 250 Schweinen sogar als Wetterprognose verwendet wird: Wenn es nach Saustall riecht, schlägt das Wetter um. :grinblum:

hobbygaertnerin
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1029

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 23. Nov 2017, 08:58

@emil,
vielen Dank für deinen letzten Beitrag.
Genau das ist das Problem - auf der einen Seite fallen Landwirte ja nicht einfach vom Himmel, sondern sie durchlaufen eine lange Zeit der Ausbildung bis sie dann ihre Arbeit tun.
Währen dieser Zeit werden sie von Meistern, Lehrern, Universitätsprofessoren, mit praktischem und theoretischem Wissen versorgt.
Über viele Jahre war Wachsen oder Weichen der vorgegebene Weg und jetzt wird das in grossem Maß von der Gesellschaft in Frage gestellt,
während in den Discountern Fleisch zu Preisen verramscht wird, dass einem schlecht werden kann.
Es werden immer mehr Programme und Labels gefordert, irgendwann werden diese gar nicht mehr Platz auf den Nahrungsmitteln haben, aber eine ganze Schar von Beratern, Controller usw. hat sich gutbezahlte Arbeitsplätze gesichert, auch das ganze Tierwohlprogramm ist in meinen Augen ein Feigenblatt.
Denn eine Frage höre oder lese ich nie, wie geht es den Landwirten zwischen diesen Mühlsteinen, wenn es den Tieren gut geht, gehts auch den Bauern gut, aber es ist auch umgekehrt, wenn es den Bauern nicht gut geht, dann überträgt sich das auch auf die Tiere.
Mich macht es sehr nachdenklich, woher in Zukunft einmal unsere Lebensmittel kommen sollen, wenn immer weniger bereit sind, sich diesen Stress, diese Diskussionen, aber auch die Herausforderungen und vor allem auch die hohe Kapitalbelastung anzutun.
Der Trend geht derzeit eindeutig in die industrielle Schiene und alles Gelaber wegen kleinerer Betriebe und wie wichtig die seien, ist auch nur ein Feigenblatt.
Man sieht es auch im Biobereich, seit diese Produkte in den grossen Discountern angeboten werden, hat sich die Lage der kleineren Betriebe nicht verbessert und vor allem, die ständigen weiteren Vorschriften machen den kleinen Betrieben, die in die Selbstvermarktung investierten, das Leben schwer.
Ein paar Hühner und ähnliches auf der kleinen oder grösseren Fläche im Garten halten zu können, ist ein schönes Hobby für den, der daran Freude hat, aber der Weg geht meiner Meinung nach in eine vollkommen andere Richtung.
Jetzt im November wird der Kunde im Supermarkt mit Erdbeeren aus der Region vom Gewächshaus beglückt (es können gar nicht so viele Erdbeeren herangeerntet werden, als nachgefragt wird), der Biospargel aus der anderen Seite der Erdhalbkugel, jegliche Sorten und Arten von Südfrüchten werden angeboten, wenn ich die Zutatenliste von so manchem Lebensmittel lese, dann bin ich froh, dass ich ein praktisches Hobby, das Kochen habe,
das Wild- und Lammfleisch aus Neuseeland, es ist egal, heute wird alles überall herumgekarrt.
Hab mich da schon oft gefragt, wie es wohl Bauern in anderen Ländern der Welt gehen mag- es beschleicht mich das ungute Gefühl, dass es überall ziemlich ähnlich sein könnte.
Wer wird in naher oder späterer Zukunft einmal die Hand auf den Nahrungsmitteln haben?

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1030

Beitrag von centauri » Do 23. Nov 2017, 09:06

Ich denke mal Nestle, Procter und Gamble und Konsorten! ;)

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