Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Rati
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2631

Beitrag von Rati » Sa 2. Nov 2019, 11:33

Rohana hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 15:20
Wir *haben* übrigens einen Mischwald mit Altbäumen :) Überangebot an Wirtsbäumen? Der Borkenkäfer ist jetzt nix neues. Wenn's allein an der "Fichtendichte" liegen würde, gäbe es schon lange keine Fichten(misch)wälder mehr.
gut gut, dann kann der Schaden ja nicht so groß gewesen sein. Und klar sind Borkenkäfer nix neues, die gehören mit dazu. Und ja klar hat die Dürre der letzten zwei Jahre auch die Bäume geschwächt.
Rohana hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 15:20
...Und so lange wir für die schlechtesten Käferfichten mehr Geld bekommen als für top Buchen, wird die Fichte der Brotbaum bleiben (müssen). :bang:
Jeep, verständllich, obwohl es sich jetzt lohnen könnte umzusatteln.
Grad eben ist ja die Robinie als Baum des Jahres 2020 gewählt worden weil sie so robust ist. :dreh:
Und ich dachte immer Lebewesen des Jahres werden gewählt weil sie besondere Aufmerksamkeit und Schutz bedürfen. :kaffee:

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Rati
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2632

Beitrag von Rati » Sa 2. Nov 2019, 11:43

Manfred hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 13:01
Was die Vögel angeht, haben die meisten Arten überhaupt kein Problem.
Lokale Bestandsschwankungen durch Nutzungsänderung gefährden diese Arten nicht.
Wer Vögel vermehren will, muss bei der Prädation eingreifen.
das ist so nicht ganz richtig. Es sind nicht Schwärme von Katzen die durch die Lande marodieren. Es gibt Hotspots immer in der Nähe von Zivilisation. Gäbe es also ausreichend naturbelassene Gebiete in denen die Vögel Ruhe und Nistplätze finden, würden die Katzen auch nicht viel anrichten können. Das gleich gilt auch für Krähenvögel.
Manfred hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 13:01
Aber das ist ja pfui und wirkt. Deshalb muss es unbedingt verhindert werden, damit "man" auch weiter etwas zu schützen hat. Irgendwie muss man all die Milliarden, die man abgreift und versickern lässt, ja rechtfertigen.
Alleine für die gut 13 Millionen Euro, die der LBV Bayern jährlich verbrennt, könnte man 130 Berufsjäger samt Ausrüstung für die Prädatorenbejagung finanzieren. Da würde sich richtig was tun im Vogelschutz...
Tierheime und Tierärzte versuchen seit langem verwilderte Katzenpopulationen durch Sterilisationsaktionen einzudämmen, verzweifelt wird da immer wieder um Geldspenden gebeten. Dort und für das schaffen von Lebensräumen für Wildtiere wären die Millionen angebracht, statt es den Jägern in den Rachen zu werfen, die ja durchweg eher eine gute finanzielle Basis haben.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2633

Beitrag von Rohana » Sa 2. Nov 2019, 12:40

Rati hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 11:33
Rohana hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 15:20
Wir *haben* übrigens einen Mischwald mit Altbäumen :) Überangebot an Wirtsbäumen? Der Borkenkäfer ist jetzt nix neues. Wenn's allein an der "Fichtendichte" liegen würde, gäbe es schon lange keine Fichten(misch)wälder mehr.
gut gut, dann kann der Schaden ja nicht so groß gewesen sein. Und klar sind Borkenkäfer nix neues, die gehören mit dazu. Und ja klar hat die Dürre der letzten zwei Jahre auch die Bäume geschwächt.
Natürlich ist der Schaden gross gewesen. Wir müssen Bäume schlagen die a) noch hätten stehenbleiben können/sollen, sprich wir haben mehr geschlagen als wir normalerweise würden, b) bekommen wir für die Qualität einen Abschlag und c) ist der Marktpreis total für'n Popo, wir müssen die Bäume aber rausnehmen (fällt ja nicht nur bei uns, sondern überall massig Käfer- und Sturmholz an). Auf intensiven Käferecken kommt noch Harvester dazu, weil so viel händisch kaum noch zu bewältigen ist in kurzer Zeit. Wiederaufforsten müssen wir natürlich auch sofort, damit sich nicht irgendwelches Gestrüpp breit macht... da hängt also n bissl Rattenschwanz dran.
Anekdote zum Thema: Schwippschwagers Tante dritten Grades (oder so ähnlich) hat irgendwo ein Stückchen Wald, wo sie regelmässig Geld für ihren Anteil am Holzeinschlag bekommt. Dieses Jahr kam im Umschlag - eine Rechnung :eek: Kostenbeteiligung für Harvester etc, weil da massig Käfer drin war... Verkauf nicht mehr kostendeckend.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2634

Beitrag von Renysol » Sa 2. Nov 2019, 13:03

Meldungen zur Überschrift "Lebensmittelproduktion":

Es gibt einige Engpässe. In China hat die Schweinepest einen erheblichen Teil der Schweine dahingerafft, was immerhin ein bedeutender Anteil an der Lebensmittelversorgung ist.

Nun kommt aus den USA die Meldung, dass die Maisernte sehr dünn ausfallen wird. Erst ist der letzte Winter extrem lang gewesen. Die Skisaison hat teilweise bis Juli gedauert.

Dann hat es im mittleren Westen viele Überschwemmungen gegeben und es konnte erst mit Verspätung gesät werden.

Und nun hat der erst "vor kurzem" aufgehörte Winter schon wieder angeklopft und der noch nicht geerntete Mais ist wahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen.

http://endoftheamericandream.com/archiv ... est-season

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2635

Beitrag von Rati » Sa 2. Nov 2019, 16:00

@Renysol, schaun mer mal was davon hier Einfluss haben wird.
Rati hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 11:33
...gut gut, dann kann der Schaden ja nicht so groß gewesen sein...
o.k. das klang von oben herab und war nicht gut geschrieben.
Sorry dafür.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2636

Beitrag von Rohana » Sa 2. Nov 2019, 18:58

Rati hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 16:00
@Renysol, schaun mer mal was davon hier Einfluss haben wird.
Rati hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 11:33
...gut gut, dann kann der Schaden ja nicht so groß gewesen sein...
o.k. das klang von oben herab und war nicht gut geschrieben.
Sorry dafür.

Grüße Rati
:daumen:
Ist mir aber klar dass die meisten die "Rattenschwänze" nicht so kennen - woher denn auch. Dafür schreibe ich es ja...
Diesen Winter machen wir nur das nötigste. Wird wohl wieder ein paar ältere Buchen geben - braucht jemand Holz für exklusive Möbel? :mrgreen:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2637

Beitrag von emil17 » Sa 2. Nov 2019, 19:25

Rohana hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 12:40
a) noch hätten stehenbleiben können/sollen
b) bekommen wir für die Qualität einen Abschlag
c) ist der Marktpreis total für'n Popo
und d), auch wenn das alles nicht wäre ist es einfach hässlich mitansehen zu müssen wie die Kulturen kaputtgehen, die man ja auch liebt.

Kannst du mit wärmeliebenden Edellaubholzarten aufforsten? Du hast sicher nix davon, aber vielleicht die Kinder deiner Enkel.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2638

Beitrag von Rohana » Sa 2. Nov 2019, 21:39

Wir haben Esskastanie mit im Mix. Ist unsere Lage eigentlich zu rauh für, sehen wir dann, ausserdem eine (1) Elsbeere :aeh: ein paar aus Göttingen importierte Ahörner, die damals wild in meinem Blumenkasten aufgegangen sind, zählen eher nicht (wachsen aber prächtig).
Die "Zukunftsbaum"-Empfehlung wechselt hier fast schneller wie die Unterhosen. Irgendwas ist immer.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2639

Beitrag von Tika » So 3. Nov 2019, 09:26

Rohana hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 12:40
b) bekommen wir für die Qualität einen Abschlag und c) ist der Marktpreis total für'n Popo, wir müssen die Bäume aber rausnehmen (fällt ja nicht nur bei uns, sondern überall massig Käfer- und Sturmholz an).
Bei uns hier im Süden ist inzwischen auch echt Land-Unter im Wald. Es hat die Fichtenreinbestände erwischt, klar, aber auch massiv die Altfichten und auch ale Tannen in den hier in den Bauernwäldern traditionellen Mischwald-Altbeständen aus Fichte, Tanne und Buche.
Was ich an der Situation aber wirklich krass finde ist, dass die Käferhölzer inzwischen zum Teil nicht einmal mehr unter Aufarbeitungspreis vermarktbar sind, die Sägewerke aber gleichzeitig Frischholz suchen.
Der Absatz bei den Sägern läuft (zum Glück!) ganz gut, die brauchen Holz. Aber Käferholz=verfärbtes/verblautes Holz (Bläuepilze) passt inzwischen fast nur noch in die Standards für Verpackungsholz (Kisten, Paletten etc), oder z.B. für Mittellagen in Dreischichtplatten, also da wo mans nicht sieht.

"Der Markt" (also wer genau?) will keine Bretter, Kanthölzer, und was der Säger sonst so macht, mit optischen "Fehlern", sei es so regional wie es will.
Nur so zum Nachdenken: bei der letzten Käfermassenausbreitung hier unten hat man das ganze Käferholz mal kurz farbig imprägniert (Chemie!!!), dann sieht man die Bläue nicht mehr, und der Pilzbefall ist gestoppt. Konnte z.B. als Dachlatte so gut verkauft werden.
Heute muss das ohne Chemie gehen, und schön hell sein, also aus Frischholz. Und wenns hier nur noch Käfer gibt dann eben aus Skandinavien oder sonstwo her.
Gleichzeitig geht Käferholz von hier zu Spottpreisen per Schiffscontainer nach Korea oder China.
Lebe das Leben, das Du liebst und liebe das Leben, das Du lebst.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2640

Beitrag von Rati » So 3. Nov 2019, 09:52

Ja von all diesen Absatzproblemen habe ich auch schon gehört.
Tika hat geschrieben:
So 3. Nov 2019, 09:26
Nur so zum Nachdenken: bei der letzten Käfermassenausbreitung hier unten hat man das ganze Käferholz mal kurz farbig imprägniert (Chemie!!!), dann sieht man die Bläue nicht mehr, und der Pilzbefall ist gestoppt. Konnte z.B. als Dachlatte so gut verkauft werden.
Heute muss das ohne Chemie gehen, und schön hell sein, also aus Frischholz.
ist das sicher? Also imprägniertes Holz (du meinst die grünen Latten?) gibt es ja schließlich überall zu kaufen. Der Markt ist wohl übersättigt.
Ich hatte allerdings gedacht, das ich mir mal günstigers schon auf Meter gesägtes Brennholz leisten könnte aber da fallen die Preise irgendwie kaum. Aber Brennholz scheint auch keine Möglichkeit zu sein Eure Verluste zu verringern oder?

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