Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1211

Beitrag von viktualia » Fr 15. Jun 2018, 13:25

auf Verknappung habe ich mich nicht bezogen viktualia(dagegen gibt es ja den globalen Markt), sondern auf Preiserhöhung.
Hast du die Marktapfelpreise vom vorletzten Jahr im Kopf? :)
Liebster Rati, dass ist wohl nun eine der kleineren Variationen von "Leseverständniss": ich kenne Preiserhöhungen ohne Knappheit, aber Knappheit ohne Preiserhöhungen halte ich für eher selten.
Die Preise im Aldi sind ja nicht "alle Preise", siehe Globalisierung.

Und nee, die Marktpreise hab ich nicht im Kopf, ich ess nicht so viele Äpfel und für die Wutzen lass ich sie mir schenken oder greif abgelaufene Bioware ab, bzw. klaub sie von der Obststreuwiese nebenan auf. Und das ist letzten Herbst, im Gegensatz zu vorletztem, ausgefallen.
Dafür hab ich aber ein paar richtig große Mengen geschenkt bekommen, weil die Obsthändlerin meines Vetrauens sie aussortiert hat, wegen kleiner Kitschen. Für die Wutzen waren sie aber durchaus Lagerfähig genug, hab nur sehr wenig aussortieren müssen.

Was ich meinte, ist, dass wenn bei uns so gut wie keine Knappheit und nur geringe Preiserhöhung auftritt, der "Schaden" woanders auftritt.
Entweder bei den Obsthändlern, die schärfer kalkulieren müsssen, oder bei den produzierenden Ländern, die weniger abbekommen für den eigenen Markt.

Gottchen, Richard, dein Schwurbelfaktor ist mir zu heftig.
RichardBurgenlandler am Do 14. Jun 2018, 12:40
Ich muss gestehen, das ist mir echt neu, das die Demokratie nicht über die Natur gebietet.
Was denn nun, gebieten oder nicht gebieten, entscheide dich . Oder lies nach. https://www.gesetze-im-internet.de/dire ... /__32.html Oder nimm ein Moorbad.
Ach, Ölkanne war schneller. Ich möchte meinem Ärger aber Ausdruck geben. Einfach "Nein" sagen kann jeder; Verantwortung für Art, Umfang und Inhalt seiner Aussagen übernehmen macht aber mehr Sinn.

Rati
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1212

Beitrag von Rati » Fr 15. Jun 2018, 14:13

viktualia hat geschrieben:
auf Verknappung habe ich mich nicht bezogen viktualia(dagegen gibt es ja den globalen Markt), sondern auf Preiserhöhung.
Hast du die Marktapfelpreise vom vorletzten Jahr im Kopf? :)
Liebster Rati, dass ist wohl nun eine der kleineren Variationen von "Leseverständniss":...
jo, sehe ich auch so, schließlich kam in meinem Text das Wort Verknappung nicht von. :pfeif:
Dafür kam in Inas Beitrag - auf den ich geantwortet hatte das Wort Preierhöhuung nicht vor. :lol:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1213

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 15. Jun 2018, 14:25

Rati hat geschrieben:Dafür kam in Inas Beitrag - auf den ich geantwortet hatte das Wort Preierhöhuung nicht vor.
Na wenn dann Breierhöhung! :schmoll:
ina maka hat geschrieben:Wieso kriegen "wir Konsumenten" davon fast nichts mit?
Wieso hätte ich da die Preiserhöhung noch extra erwähnen sollen? Verknappung hab ich allerdings auch nicht extra erwähnt :flag:

Ich meinte ja auch, wieso merken wir davon nichts - ?

Wer isst das normalerweise alles, was wir essen, wenn es auf "unseren" Feldern mal nicht genug gibt?
Das musste ja auch irgendwo produziert werden - wußten die schon, dass es bei uns eine "Knappheit" geben wird und sie deshalb mehr produzieren müssen? :hmm:

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1214

Beitrag von viktualia » Fr 15. Jun 2018, 18:32

Wer isst das normalerweise alles, was wir essen, wenn es auf "unseren" Feldern mal nicht genug gibt?
Ich hab wirklich überlegt, ob du jetzt ne Liste mit Apfelprodukten oder Ländern, in denen Äpfel wachsen erfragst.
Aber das konnte es ja nun echt nicht sein.
Dann dachte ich grade: bist du wirklich noch nicht auf die Idee gekommen, dass es Produkte gibt, die von ihren "Produzenten" normalerweise nur dann verzehrt werden, wenn unser Markt satt ist?
Und auch nur dann, wenn es nicht von anderen Industrien abgegriffen wird. Biosprit, Öl/Alkohol, etc.

Die elende Seite der Bauernromantik ist nicht im gleichen Maße ausgestorben, wie die hiesigen Bauern, das Leid ist nur ausgelagert worden.
Vom Imperialismus über die Dampfmaschin´ bis zur Globalisierung.
:twister2:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1215

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 15. Jun 2018, 18:54

viktualia hat geschrieben:Die elende Seite der Bauernromantik ist nicht im gleichen Maße ausgestorben, wie die hiesigen Bauern, das Leid ist nur ausgelagert worden.
wollte nur, dass das jemand sagt! :)

Da fehlt aber noch die ganze Thematik von wegen "Wir müssen mehr Nahrung produzieren" und "Es verhungern Menschen" ......

keine schönen Dinge, sorry.
Wir wollten uns doch dem positiven zuwenden? :aeh:

hmmmm.... bei mir im Garten wird immer irgendwas etwas. Wenn´s keine Äpfel gibt, gibt´s Zwetschken, wenn´s keine Walnüsse gibt, gibt´s Haselnüsse.

Man darf sich nur nicht auf eine Schiene beschränken - ?

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1216

Beitrag von centauri » Fr 15. Jun 2018, 20:31

Vielleicht wäre es der Sache dienlich wenn hier nur Leute schreiben die Landwirtschaft auch wirklich betreiben! :)

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1217

Beitrag von viktualia » Fr 15. Jun 2018, 21:05

wollte nur, dass das jemand sagt! :)
Ina, wie, du fragst, wer es isst, weil du hören willst, dass er hungert? Mach mich nicht fertig....
von centauri:
Vielleicht wäre es der Sache dienlich wenn hier nur Leute schreiben die Landwirtschaft auch wirklich betreiben!
Welcher Sache?
Meinst du den link vor 11 Seiten, der beklagte, wo die 90% sind, die gerne gutes Fleisch essen wollen und bereit wären, dafür zu zahlen?
Mmmh, du kannst nicht den Eindruck gewonnen haben, die Landwirte hätten wirklich viel mit der Preisgestaltung zu tun....
Dass das Kommunikationsproblem allein intern zu lösen sei, kann es auch nicht sein....
Vielleicht geht es um "betreiben".... Ahh, ja, Platz für die Medienmeldungen, dass ist es!


(Sorry, ich konnte der Vorlage nicht widerstehen...)

hobbygaertnerin
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1218

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 16. Jun 2018, 07:11

Mir fällt auf, dass derjenige, der einkauft- immer früher mit Produkten aus anderen Ländern beglückt werden soll.
Erdbeeren immer früher, Spargel, bis es dann aus unseren Landen geben könnte, ist der "Glust" schon befriedigt.
Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, auch immer früher, den Rhabarber hab ich zu Zeiten in den Geschäften gesehen, wo unserer noch gar nicht aus der Erde spriess.
In Kochzeitschriften, Kochsendungen wird auch dieser Trend rübergebracht.
Ob und wie die Lebensmittel in anderen Ländern erzeugt werden, auch nach gleichen oder ähnlichen Standarts - weiß ich auch nicht.
Hab nur mal eine Sendung über Obst und Gemüse mit Tim Mälzer gesehen, angeblich würden die Deutschen nur auf Billig schauen und deswegen würden wir auch solches bekommen.
Obst und Gemüse im Geschäft sieht wie gemalt aus- auch entsprechend beleuchtet in den Geschäften-
aber mir fehlt etwas, der Geschmack.
Die wie gemalt aussehenden Äpfel, Birnen usw. sind wie Manequins, aber es fehlt was.
Inzwischen gibts ja schon Gelierzucker und Tortenguss mit Erdbeergeschmack, weil die Erdbeeren auch nicht mehr so schmecken, wie sie mal geschmeckt haben.
Dank Maggi und anderen Herstellern gibts jede Menge an Fixprodukten zu kaufen- man braucht sich nicht mehr darum bemühen, selbst seinen Geschmack zu kreiren.
Ein selbstgemachter Apfelstrudel mit den entsprechenden Äpfeln- ein kulinarisches Gericht- so ein gekauftes Teil aus dem Supermarkt- kein Vergleich.
Aber dann sind wir wieder beim Nächsten- kochen ist ja nicht nur toll, es macht auch Arbeit und kostet Zeit-
die sich immer weniger dafür leisten wollen.
Denn wenn wirklich selbst kochen so gross in Mode wäre, dann würden die Halb- und Fertigprodukte in den Geschäften nicht immer mehr werden.
Neulich sah ich im Edeka Lasagne als Halbfertigprodukt zum Preis von unter 2 Euro, wenn ich dran denke, wieviel Zeit ich einsetzen muss, um Lasagne zu machen-
brauch ich nicht viel Phantasie, um mir auszumalen, was die Zutaten für die vielen Fertiggerichte kosten dürfen-
und da beisst sich dann die Katze wieder in den Schwanz-
es wird immer billiger und die Wertschätzung immer weniger.
Dafür wird dann Superfood und anderes gekauft, da spielt dann der Preis keine Rolle.
Ich hab auch keine Idee oder Lösung für dieses gesellschaftliche, wirtschaftliche, globale Problem-
was ich so aus der Geschichte herauslese- immer wenn die Wertschätzung für´s Essen verlustig ging, gings abwärts- zuerst mit der Landwirtschaft, dann mit der Hochkultur.
Vielleicht ist es doch nicht so egal, was wir essen.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1219

Beitrag von Sonne » Sa 16. Jun 2018, 09:43

hobbygaertnerin hat geschrieben:Mir fällt auf, dass derjenige, der einkauft- immer früher mit Produkten aus anderen Ländern beglückt werden soll.
Erdbeeren immer früher, Spargel, bis es dann aus unseren Landen geben könnte, ist der "Glust" schon befriedigt.
Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, auch immer früher, den Rhabarber hab ich zu Zeiten in den Geschäften gesehen, wo unserer noch gar nicht aus der Erde spriess.
Ich habe schon lange innerlich so einen Punkt, wo ich sage: Nee, mit diesem Produkt warte ich bis Saison ist. Zum Beispiel eben auch bei Erdbeeren. Ganz selten, dass ich die mal früher kaufe.

Zum Leidwesen meiner Familie habe ich auch das: 'LebkuchenundPlätzchenerstimDezember-Syndrom'.
Im Winter wollte ich ihnen verklickern, dass Eis eigentlich erst wieder im Sommer dran ist. Da kam aber gewaltiger Protest. Naja. :pfeif:
Dabei geht es mir auch darum, dass man sich ja irgendwo auf nichts mehr richtig freut, wenn alles immer und ständig zur Verfügung steht.

Im Winter kaufe ich Äpfel, Bananen, Mandarinen und Orangen. Manchmal Ananas. Und Trauben.

Ich guck' dann da auch nicht immer groß, wo die Ware herkommt.

Um den Jahresanfang rum guckte ich dann aber doch mal genauer. Siehe da, die Trauben kamen aus Indien.

Seitdem lebe ich im Konflikt. In Indien mag es ja wirklich Traubenzeit sein. Die Jahreszeiten sind ja in anderen Ländern nicht immer identisch mit den unseren.
Und vor Jahrzehnten nun schon, habe ich mal eine Sendung über die extrem schlechten Arbeitsbedingungen beim Blumenanbau in ??? (Mexiko vielleicht oder sonst irgendein
Land in dieser Region) gesehen.

Am Schluß sagte die Frau - eine betroffene Arbeiterin - dass es nicht die Lösung sei, nun gar keine Blumen mehr zu kaufen. Sonst hätten sie ja überhaupt kein Einkommen mehr.

Das ist natürlich bei den Indern genauso. Und bei den Kaffeeanbauern und Kakao und Bananen und Ananas etc etc etc...

Also dann doch kaufen?

Was ist wichtiger? Umwelt contra Erwerbsgrundlage für sogenannte Entwicklungsländer? :hmm:

hobbygaertnerin hat geschrieben: Inzwischen gibts ja schon Gelierzucker und Tortenguss mit Erdbeergeschmack, weil die Erdbeeren auch nicht mehr so schmecken, wie sie mal geschmeckt haben.
Ahhhjetzatle...jetzt versteh' ich endlich den Sinn dieses Produkts! :aeh:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1220

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 16. Jun 2018, 10:47

@Sonne,
ich weigere mich, vor Mitte Dezember selbstgebackene Weihnachtsplätzchen auf den Tisch zu bringen, es gibt auch noch keine Weihnachtssterne im Oktober, keine Primeln mit Glitter zu Weihnachten- und keine sonstigen jahreszeitlich gebundenen Sachen bereits vor der Zeit zu kaufen.
Weil es mich echt aufregt, dass wir immer mehr dazu verführt werden sollen, dass wir uns auf nichts mehr richtig freuen sollen können, dass immer alles zu jeder Zeit verfügbar sein soll.
Beim Eis gibts nur an Weihnachten eine Ausnahme, aber inzwischen mache ich auch lieber Nachspeisen der Jahreszeit angemessen.
Mandarinen und Orangen gibts ab Nikolaus, Äpfel haben wir normalerweise bis Ende Mai, Anfang Juni selbst, sind sicher dann keine so traumhaft schönen Äpfel wie die gekauften, aber die späten Lagersorten halten sich doch relativ gut.
Was mir speziell beim gekauften Obst auffällt- die Birnen, Äpfel sind hart und ziemlich geschmacklos- bis die Birnen dann wirklich geschmacklich reifen, das dauert ewig.
Kiwis dauern auch noch recht lange, bis die wirklich nach was schmecken, mit gekauften Weintrauben kann ich nichts anfangen, wir haben von August bis November selbst verschiedene Sorten, dann reicht das auch wieder bis zur neuen Ernte.
Ist mir vollkommen klar, dass ich da eine Ausnahme bin, aber das ist eben meine Arbeit mit der SV, dass jedes Fleckchen Erde mit irgendwas essbarem bepflanzt worden ist.
Macht aber auch Arbeit und von selbst tut sich da gar nichts.
Und genau diesen Konflikt- was bewirkt meine Kaufentscheidung- den hab ich auch -
besonders bei der Bekleidung- bei Schuhen- bei Elektrogeräten usw.
es ist ja nicht nur die Auslagerung von Essen, die die Globalisierung fördert, sondern auch der Anbau der Baumwolle, die schädlichen Rückstände beim Färben und Herstellen von Textilien, Schuhen, Elektrogeräten.
Ist es besser, so einen schädlichen Arbeitsplatz für Mensch und Umwelt ins Ausland zu verlagern, dort billig zu produzieren- und dann????
So wurden doch viele Länder abgegrast, zuerst mit der Textilindutstie, Elektronik die Ostländer, dann gings weiter nach Asien, jetzt wird Afrika ins Visier genommen- und wir können die billigen Klamotten, Smartpohnes sehr preiswert kaufen.
Aber irgendwann ist alles abgegrast, ausgesourct, ausgebeutet, ob wir nicht irgendwann auch hier einen sehr hohen Preis bezahlen werden müssen?

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