Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1611

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 30. Nov 2018, 09:12

Rohana hat geschrieben:Genau, perfekter Grund nix zu verdienen und dafür trotzdem 24/7 zu arbeiten. Wait, what? :dreh:
jepp! :mrgreen:
falls du es nicht weiß, mein Beruf ist "produktive Hausfrau, Mutter und Kleingärtnerin" - von wegen 24/7 ohne Bezahlung.
Allerdings hab ich das Glück, dass mein Mann nicht genau abrechnet und wir ein gemeinsames Konto haben.
Ich muss nicht 24/7 arbeiten. ein guter Teil davon ist "Rufbereitschaft", aber das ist bei den Bauers auch so - oder nicht?
Wann schläfst du? :hmm:

Soweit ich weiß, bekomm ich von keinem Landwirt etwas gratis. Die wollen alle Geld dafür - also wie meinst du das mit "nix verdienen"?

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1612

Beitrag von emil17 » Fr 30. Nov 2018, 09:30

Ina maka hat geschrieben:also wie meinst du das mit "nix verdienen"?
Vermutlich, dass, wenn man Ende Jahr das, was an Geld reingekommen ist, durch die Anzahl Stunden teilt die man dafür aufgewendet hat, die Zahl ziemlich bescheiden ist.
Hättste Wirtschaftsanwältin werden sollen ...

Was das Geldverdienen angeht: Das ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, einen Beruf auszuüben.
Der Begriff "Beruf" impliziert schon, dass man damit Geld verdient.
Wer einen 8-Stundenjob will und Samstags, Sonntags frei mit 4 Wochen Urlaub und 13. Gehalt, der sollte nicht Landwirt werden. Aber auch nicht Eisbudenbesitzer, Restaurantwirt, Kraftfahrer, selbständiger Handwerker, und noch vieles mehr nicht.


Es gilt ja, wie aus verschiedenen eben eingestellten Beiträgen ersichtlich, als fein, sich über den Staat und die Bürokratie zu beschweren. "Dabei hat die Bürokratie keine Möglichkeit ausgelassen, uns beim Aufbau zu behindern", kommt als zweiter Satz im Video, wo ein Mähdrescher als Symbol der industriellen Landwirtschaft die Show eröffnet.
Dann macht doch Euer Zeug einfach in einer Bananenrepublik, wo es weder Rechtssicherheit noch Steuerabzocke gibt. Leider auch keine funktionierenden Infrastrukturen.

"Mal wieder ein Possenstück deutscher Bürokratie": Der Besamungsverein Neustadt Aisch wurde von der Bezirksregierung von Unterfranken ausgebremst. Sowas aber auch.
Schade, dass Ludwig Thoma tot ist, der hätte seine Freude an diesem "typischen Beispiel deutscher Bürokratie" gehabt.
Als Satire behandeln ist die einzige Art, mit sowas umzugehen, das ergibt sich zwanglos aus der Schlagzeile.
Fehler sind unglaublich dumm, nämlich wenn andere sie begehen (Lichtenberg).
Ich lebe auch in so einem Land, wo nur die anderen Fehler machen. :engel:
Immerhin weiss ich nun, was ein Eigenbestandsbesamer ist - hätte man mich gestern gefragt, hätte ich wohl etwas Unanständiges vermutet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1613

Beitrag von Rohana » Fr 30. Nov 2018, 09:56

ina maka hat geschrieben:Soweit ich weiß, bekomm ich von keinem Landwirt etwas gratis. Die wollen alle Geld dafür - also wie meinst du das mit "nix verdienen"?
Manchmal muss man sich schon an den Kopf fassen weil es doch einfach nicht sein kann dass jemand den Unterschied zwischen Umsatz und Verdienst nicht kennt...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1614

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 30. Nov 2018, 10:35

Rohana hat geschrieben:Unterschied zwischen Umsatz und Verdienst nicht kennt...
Also du meinst ernsthaft, Landwirtschaft sei eine Art "Nullsummenspiel", was den Verdienst angeht?
Woher haben dann all die Bauers, die ich kenne, ihre Kaffeemaschinen und Weihnachtsdeko??
Die sind großteils reicher als wir, jetzt was den echten Verdienst angeht, das Geld, was für den Privatkonsum überbleibt.
also "nix" ist es nicht, was da überbleibt! :kaffee:
Natürlich, mehr geht immer, aber wie emil schon gesagt hat....
emil17 hat geschrieben:Wer einen 8-Stundenjob will und Samstags, Sonntags frei mit 4 Wochen Urlaub und 13. Gehalt, der sollte nicht Landwirt werden.
emil17 hat geschrieben:Der Begriff "Beruf" impliziert schon, dass man damit Geld verdient.
kommt dasa Wort nicht von "Berufung"?

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1615

Beitrag von Rohana » Fr 30. Nov 2018, 11:14

ina maka hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Unterschied zwischen Umsatz und Verdienst nicht kennt...
Also du meinst ernsthaft, Landwirtschaft sei eine Art "Nullsummenspiel", was den Verdienst angeht?
Woher haben dann all die Bauers, die ich kenne, ihre Kaffeemaschinen und Weihnachtsdeko??
Die sind großteils reicher als wir, jetzt was den echten Verdienst angeht, das Geld, was für den Privatkonsum überbleibt.
Hast du deren Buchführungsabschlüsse gesehen? "Reicher als..." ist nun wirklich kein Vergleichsstandard. :dreh:

... wobei diese Diskussion, grade mit dir, wirklich sinnlos ist. Gegen Butterblümchenwelt kommt niemand an :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1616

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 30. Nov 2018, 15:16

Rohana hat geschrieben:Hast du deren Buchführungsabschlüsse gesehen?
joo, na eh klar, da lassen sie jeden reinschaun :roll:

Ich hab nur den (relativen!!!) Reichtum gesehen - war sicher nicht von der Landwirtschaft (sie hatten einen recht großen Hof geerbt), die haben sicher im Lotto gewonnen...

weißt du, alles ist relativ! :pft:
auch Buchführungsabschlüsse.......
Rohana hat geschrieben:Gegen Butterblümchenwelt kommt niemand an
:daumen: :daumen:

"Wir Bauern wissen alles besser als die Experten (die praxisfernen...)"
"Wir Bauern lieben unsere Tiere und behandeln sie - unter Opfern - immer gut"
"Wir Bauern retten die Welt und verdienen dabei nix - trotzdem lieben wir unsere Arbeit"
( ... und beschwerden uns niiiiieee :grinblum: )

"Wir Bauern brauchen keine Gesetze, die uns Vorschriften machen, wir machen auch ohne das alles richtig"

an der Stelle möchte ich mich bei allen echten Landwirten entschuldigen, ich mein´s nicht so - obiges Video triggert halt, wahrscheinlich auch wegen der "Propanda-Jubel-Jubel-Stimme"

die erinnert mich an irgendeinen Film? :hmm:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1617

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 30. Nov 2018, 16:34

Bevor du weiter hier schwazock ablässt, informiere dich bitte vor dem schreiben deines Beitrages.
ina maka hat geschrieben:poooaaah!! :haha:

Tja - wenn dir dein Beruf Freude macht, hast du ja eh schon einen Lottosechser - wo ist das Problem?

Das man sich von Spass an der freude nix kaufen kann?
Einer ernährt 150 Menschen - vor 100 Jahren waren es nur 4
Das heißt, vor 100 Jahren haben 4 Menschen einem Landwirt das Leben bezahlt, heute müssen das 150 Menschen tun
(und so nebenbei ist das echter Arbeitsplatzabbau... :lol:
wo werden hier denn Arbeitsplätze abgebaut? Ganz im gegenteil, heute muss man Arbeitskräfte importieren weil es im Inland niemanden mehr gibt der die Arbeit machen mag.
ein Liter Mineralwasser ist teurer als ein Liter Milch
Ich zahl für´s Wasser gar nix - kauf ich mal Mineralwasser, kostet ein Liter 0,79 Euro . Für einen Liter Rohmilch zahle ich knapp über 2 Euro. 1 Liter "normale" konventionelle Milch kostet 1,19 Euro.

Was hast du denn für einen Wasserversorger, der nix verlangt? Für das Geld bekommst du fast 2l Milch https://www.edekanord-shop.de/hoof/prod ... log-449491

Das der Handel viel abkassiert! Ja, das stimmt!!
Aber darunter "leiden" sowohl Landwirte als auch Konsumenten....
in sehr vielen sogenannten Familienbetrieben ist das wirtschaftliche Überleben nur durch Selbstausbeutung des Bauern und seiner Familienangehörigen möglich
nicht nur des Bauern!
Das ist so bei allen Familienbetrieben - und wenn man das nicht mehr ist (ein Familienbetrieb), ist man halt normaler Angestellter.
Bei allen Familienbetrieben? Außer in der Landwirtschaft gibt es heutzutage keine "1-Mann-Betriebe" (das sind die Familienbetriebe auf dem Papier) mehr, Klemptner, Zimmerman, Schreiner, Maurer alles Betriebe mit mehreren angestellten.

Lebensqualität =Arzttermin? uuuah! nein, Lebensqualität ist Platz zu haben und gar nicht erst krank zu werden.
Das sieht du so, und wie sieht es der überwiegende Teil der Bevölkerung? Da bekommt man lieber schnell einen Arzttermin, braucht nicht weit zum einkaufen zu fahren und die Kinder sollen nicht eine Stunde und mehr mit dem Bus zur schule brauchen.

Das ist doch nur ein Propagandavideo gegen SV und gegen Familenbetriebe, gegen Selbstständkeit
Mit dem Wort propaganda wäre ich vorsichtig...
Nein, das Video richtet sich nicht gegen Kleinbetriebe und auch nicht gegen die Selbständigkeit. Es richtet sich ebenso gegen Ideologen wie auch gegen die Augenwischerei der Politik und gegen die sehr tendenziöse Berichterstattung.


hm ... Wenn so ein Großbetrieb fast die ganze Ackerfläche eines Dorfes aufkauft, dann schafft er Arbeitsplätze?
haben da nicht vorher auch Menschen gearbeitet?
Ich mein die ursprünglichen Besitzer - ?
Hättest du dich vor dem schreiben informiert wüstest du das der Betrieb aus einer LPG ( inem Landwirtschaftsbetrieb der DDR) hervorgegangen ist und im Zuge der Wende 40% einer Fläche verloren hat: an die sog. Wiedereinrichter. Seit dem wird das Land gekauft das der Betrieb vorher schon gepachtet hat (die meisten ehemaligen Wiedereinrichter sind heute keine Landwirte mehr sondern nur noch Verpächter) Beschäftige dich mit der Geschichte und dann wird auch dir klar das dort durch den kauf von Land durch den landwirtschaftlichen Betrieb keine Arbeitsplätze verloren gehen sonder geschaffen werden.
etc.
Es gab keine betriebsbedinten Kündigungen

Aber vorher sind die Familienbetriebe wohl aufgekauft worden. oder nicht?
Ganz einfach, es gab keine Familienbetriebe als der jetzige Betrieb gegründet wurde.

Ich hab als Kind selber am Hof mitgearbeitet und es war schön!!!!!!!!!!!
von schön oder unschön sprach keiner...
auch Bauers Kinder durften genug spielen und gingen sogar zur Schule :aeh:


na schön - wer´s will...

halleluja!! halleluja!! luja! luja!!

danke für dieses Video!! :holy:
dieses Filmchen ist hier wohl fehlplatziert oder wozu soll das dienen?

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1618

Beitrag von emil17 » Fr 30. Nov 2018, 19:21

Oelkanne hat geschrieben:Hättest du dich vor dem schreiben informiert wüstest du das der Betrieb aus einer LPG ( inem Landwirtschaftsbetrieb der DDR) hervorgegangen ist und im Zuge der Wende 40% einer Fläche verloren hat: an die sog. Wiedereinrichter.
Kommt immer drauf an, wie weit man in der Geschichte zurückgeht: Noch ein bisschen weiter zurück, und diese LPGs sind durch Zwangszusammenlegung, einer Form von Enteigung, entstanden. Da wurden die ehemals selbständigen Höfe in eine Kolchose gezwungen, fast immer nicht ganz so freiwillig wie von der SED dargestellt.
Die LPG bzw. ihr Folgebetrieb hat also, setzt man da an, nicht 40% der Fläche verloren, sondern 60% behalten können.
Deswegen heisst das wohl auch Wiedereinrichter.
Gehst du noch etwas weiter zurück, waren das Reichserbhöfe.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1619

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 30. Nov 2018, 19:51

emil17 hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Hättest du dich vor dem schreiben informiert wüstest du das der Betrieb aus einer LPG ( inem Landwirtschaftsbetrieb der DDR) hervorgegangen ist und im Zuge der Wende 40% einer Fläche verloren hat: an die sog. Wiedereinrichter.
Kommt immer drauf an, wie weit man in der Geschichte zurückgeht: Noch ein bisschen weiter zurück, und diese LPGs sind durch Zwangszusammenlegung, einer Form von Enteigung, entstanden. Da wurden die ehemals selbständigen Höfe in eine Kolchose gezwungen, fast immer nicht ganz so freiwillig wie von der SED dargestellt.
Die LPG bzw. ihr Folgebetrieb hat also, setzt man da an, nicht 40% der Fläche verloren, sondern 60% behalten können.
Deswegen heisst das wohl auch Wiedereinrichter.
Gehst du noch etwas weiter zurück, waren das Reichserbhöfe.
Das ist richtig,
für die Bodenreform 1953 kann der Betrieb aber nicht,
das er davon profitiert ist klar,
aber auch in den alten Bundesländern gibt es größere Betriebe.


Formal gehörte das Land vor der Wende NICHT der LPG sondern den ursprünglichen Eigentümern,
die (mussten) es dem Betrieb zur Verfügung stellen, sind damit LPG-Mitglied geworden. Nur ein kleiner Teil Labd gehörte direkt dem Betrieb.
Aber der Prozess einer LPG bildung kann man ja überall nachlesen, ebenso die Umwandlung der LPGen in Nach-Wende-Unternehmen.
Besonders aggressiv gingen hierbei Niederländer vor.
(das tun sie auch heute noch)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1620

Beitrag von emil17 » Fr 30. Nov 2018, 20:23

Oelkanne hat geschrieben: Das ist richtig,
für die Bodenreform 1953 kann der Betrieb aber nicht,
das er davon profitiert ist klar.

Formal gehörte das Land vor der Wende NICHT der LPG sondern den ursprünglichen Eigentümern,
die (mussten) es dem Betrieb zur Verfügung stellen, sind damit LPG-Mitglied geworden.
Wenn du nun den Grundsatz akzeptierst, dass man an unrecht erworbenem Gut kein Eigentum geltend machen kann, dann kannst du den Anfang aber nicht mit "aus den LPGs hervorgengangen" setzen, auch wenn es in der Tat für viele Erben ehemaliger Eigentümer bloss eine willkommene Gelegenheit war, zu Geld zu kommen, weil die mit Landwirtschaft nichts mehr am Hiut hatten.
Das ist aber eine ganz andere Baustelle - hier machen alle "Rechts"staaten Schnitt dann, wann es ihnen passt. Sonst müssten beispielsweise die USA den Indiandern ziemlich viel Land abkaufen ...
Falls es mir zusteht, als Schweizer mit deutschen Wurzeln das zu sagen, denke ich, dass bei der Wende im Umgang mit in der DDR erworbenem Eigentum manches etwas fairer hätte gelöst werden können. Das hat aber nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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