Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

kaulli
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1661

Beitrag von kaulli » Sa 29. Dez 2018, 21:16

centauri hat geschrieben: Könnte die Gemeinschaft aber so festlegen. Wer länger als 5 Std. im Netz rum hängt muss beim Bauern helfen. Geld hin oder her. ;)
Das wäre aber keine Strafe für mich, ich mache das doch gerne, bin ja selber ein kleiner Selbstversorger.
Liebe Grüße Kaulli
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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1662

Beitrag von emil17 » Sa 29. Dez 2018, 21:16

Rohana hat geschrieben:Ökolandbau schlecht(er) für's Klima
Die dort verwendete Argumentation ist unzulässig.
Die Autoren behaupten, weil der Biolandbau weniger pro Fläche ernte, würde er dadurch anderswo klimaschädliche Abholzung verursachen.
Man kann aber nicht jemanden verantwortlich machen für die Folgen des Tuns von Dritten, die nicht von dem "Täter" selbst beauftragt worden sind, sondern unabhängig davon aus eigenen, in diesem Fall wirtschaftlichen Motiven handeln.

Wäre das so, dann müsste ich beispielsweise dem Staat Entschädigung zahlen für vermindertes Steueraufkommen wegen geringerem Einkommen dank freiwilliger Teilzeitarbeit. Ich wäre haftbar dafür, dass jemand seine Wohnung nicht richtig heizen kann, weil ich ihm nicht Brennholz geliefert habe. Ich wäre mitverantwortlich für die CO2-Emission aus der Autofahrt des Nachbarn, weil ich es unterlassen habe, ihn zu fragen, ob er mitfahren will, oder gar weil ich bloss ein Fahrrad habe und ihn nicht mitnehmen kann, er also wegen mir Auto fahren muss. Und so weiter.

Mindestens müsste die Studie nachweisen, dass die Abholzung vom Wäldern eine direkte Folge der unterlassenen Produktion durch Biolandbau ist und nur aus diesem Motiv heraus überhaupt erfolgt. Sie müsste ebenfalls nachweisen, dass das konventionelle Produkt das biologisch angebaute 1:1 mengenmässig ersetzen würde.

Das in der Studie verwendete Opportunitätskostenprinzip ist eine wirtschaftliche Methode, um die Nachteile einer Entscheidung in Geld umzurechnen. Was man zu tun unterlässt, um etwas anderes zu tun, kann aber nur aus Sicht eines Unternehmers relevant sein, der seinen Gewinn zu optimieren versucht und seine Ressourcen optimal einsetzen will, um dieses zu erreichen.
Es ist unsinnig, wenn man bloss fiktive Ernteausfälle berechnet, die der Produzent gar nie erzeugen wollte. Wenn ich beispielsweise Mais statt Kartoffeln anbaue, dann kann man nicht davon ausgehen, dass nun ein anderer anderswo die Kartoffeln anbauen muss, die ich nicht konnte, weil da eben Mais steht, und mir folglich die Umweltbelastung durch den Kartoffelanbau eines Dritten auf der Grösse meiner Maisfläche anlasten.
Hingegen kann man so fast alles kaputtrechnen. Ich mag beispielsweise meinen Ehepartner nicht wirklich, weil ich seinet/ihretwegen auf die Heirat mit einem/einer anderen verzichten musste. Wie bescheuert ist das denn?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1663

Beitrag von centauri » Sa 29. Dez 2018, 21:17

Ach so zu sagen möchtest du die Leute bestrafen weil sie Geld von der Gemeinschaft nehmen? :hmm:

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1664

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 29. Dez 2018, 21:24

Ich denke ja die wahren Schmarotzer sind der Staat und die Unternehmer die Leute unter Mindestlohn (Generation Praktikum? beschäftigen. Die paar Alg 2 Empfänger fallen da doch nicht ins Gewicht.
Aber hatten wir alles schon mal lohnt also das Diskutieren nicht. :holy:

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1665

Beitrag von emil17 » Sa 29. Dez 2018, 21:43

kaulli hat geschrieben: Ich würde auch gern ein armer Grieche sein mit ein paar Olivenhainen und Strandgrundstück.
Als Großgrundbesitzer hat man die Möglichkeit zu verkaufen, umgekehrt, Bauer werden kannst ohne Grund nicht.

Im Ernst, ich finde auch, dass gute Lebensmittel ihren Preis haben sollen, Produkte aus Massentierhaltung würde ich auf keinen Fall subventionieren, schon gar nicht den Export.
Dafür würde ich Kleinbauern subventionieren, die biologische Pflanzen, Beeren, Kräuter ..... anbauen und daraus veganen Käse :mrgreen: machen,
indem ich ihnen gratis Arbeitskräfte zur Verfügung stelle
Komischerweise finden die armen Griechen das nicht so lustig.
"Nur ein reicher Mann kann Spass daran haben, wie ein armer Mann zu leben" (P.Ustinov)
kaulli hat geschrieben:indem ich ihnen gratis Arbeitskräfte zur Verfügung stelle
... und hättest dann womöglich ein Problem mehr statt eins weniger.
Landwirtschaftliche Arbeit ist zwar schlecht bezahlt, aber nicht unqualifiziert!
Mindestens müsstest du dann eben nicht zur Verfügung stellen wollen, sondern akzeptieren, dass andere Dich zur Verfügung stellen.
Die Freiheit in unserer Gesellschaft besteht eigentlich darin, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, mit dem Ertrag seiner eigenen Arbeit ein anständiges Leben zu führen. Das beisst sich mit strukturellen Ungerechtigkeiten (wer hat, dem wird gegeben, leistungslose Einkommen und so), aber eben auch mit der Subvention und der Förderung ideologischer Güter durch die Allgemeinheit.
@ihno: ich hab kein Problem damit, wenn jemand Sozialhilfe zieht statt sich für unterm Strich weniger den Arsch für andere aufzureissen. Die verhalten sich ja nur logisch und systemkonform. Nur leider demotiviert das nach einiger Zeit. "Ich lieg keinem auf der Tasche" ist sehr viel wert fürs Selbstbewusstsein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1666

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 29. Dez 2018, 23:33

emil17 hat geschrieben:Landwirtschaftliche Arbeit ist zwar schlecht bezahlt, aber nicht unqualifiziert!
hm - ich hab das Unkrauthacken im Mais in einem Tag gelernt - Stallausmisten und Tiere füttern eigentlich auch (was heißt gelernt? einmal gezeigt wurde es mir halt), das richtige Kühemelken in ca. einer Woche und ich konnte auch die ganz nervösen (empfindlichen) Kühe melken (da war ich schon stolz drauf).
Meinem Mann wurde das Sensen ein paar Mal gezeigt, das Sense-Schärfen hat er sich selber beigebracht.
Aber na gut, er hat landwirtschaftlichen Hintergrund...
hatte ich damals absolut nicht.
Das Gärtnern haben wir (meine Schwester und ich) uns übrigens als Kinder selber "beigebracht" und immer weiter verbessert. viel mit (guten!) Büchern, meine Mutter hat sich nie dafür interessiert und uns den Garten einfach überlassen....

na ja - Qualifikation.... :pfeif:

aber der Wille muss da sein, das schon!

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1667

Beitrag von Rohana » Sa 29. Dez 2018, 23:39

Und du meinst damit ist es getan, Ina? Das sind Arbeiten die Ungelernte natürlich auch durchführen können - simpel, aber notwendig. Genau diese Arbeiten werden zum Glück immer mehr von Maschinen und Geräten übernommen weil sich kaum jemand findet der sie machen will (!) und/oder Zeit dafür hat.

Jetzt überleg mal scharf was da noch alles dazugehört.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1668

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 29. Dez 2018, 23:49

Rohana hat geschrieben:Jetzt überleg mal scharf was da noch alles dazugehört.
Ja, "wir" hatten Melkmaschinen, aber den ersten Strahl haben wir per Hand abgemolken (wegen Keimbelastung) und außerdem musste man die Dinger "anschließen", einschalten und wieder reinigen ....

Was da noch dazu gehört?? :hmm:

Jemand, der anschafft - einen "Chef"?
Aber das macht doch sicher so wie überall ein "Profi", nee?

Rohana, ich weiß schon, dass nicht mehr jeder Mensch überhaupt arbeiten kann.
Gilt aber mindestens genauso für :ohm: "Putzleute" !!!

(Mein Vater war als ehemaliger Computerfachmann lange Zeit arbeitslos und tatsächlich unfähig - unfähig! nicht unwillig - körperlich zu arbeiten....).

Das nötige Wissen liefern ja auch schon längst "Maschinen".
Oder habt ihr Bauers keinen PC?

Also was fehlt konkret?
Jetzt für einen einfachen Hilfsarbeiter, der keine Entscheidungen fällen soll/darf.

wäre wirklich interessant für uns "Nicht-Bauern", wenn "uns" das mal einer ausführlich erklären tät.
hab leider bisher noch nie eine Antwort bekommen.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1669

Beitrag von Rohana » So 30. Dez 2018, 00:09

Und, kannst du eine Kuhfutterration berechnen und zusammenstellen und/oder Futter bewerten, oder hast du Ahnung von Anpaarungsplanung und Besamung bzw. alternativ Umgang mit Stieren? Nur so als Anhaltspunkte. Von Feldarbeit, die nun wirklich aus mehr besteht als Unkraut jäten, fang ich mal lieber gar nicht an. Melken ist nur der letzte Schritt - eine (gute) Milchkuh fällt nicht vom Himmel!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1670

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 30. Dez 2018, 01:11

Rohana hat geschrieben:Und, kannst du eine Kuhfutterration berechnen und zusammenstellen und/oder Futter bewerten,
nein, wir haben Heu gefüttert. muss dazu sagen, dass es ein Demeter-Betrieb mit Vorzugsmilch war, also fällt wahrscheinlich einiges weg. (u.a. Sachkunde für Umgang mit Glyphosat ;) )
Rohana hat geschrieben:oder hast du Ahnung von Anpaarungsplanung und Besamung bzw. alternativ Umgang mit Stieren?
Ich hab nur die Kuh gehalten :im: den Stier ausgesucht hat wohl "der Chef", den es für Hilfsarbeiter wohl immer geben muss! Wegen Demeter war ja alles ganz natürlich. Für diese Besamung wurde ein extra fleischlastiger Bulle genommen, denn das Kalb war nicht zur Zucht geplant, sondern für die Schlachtung. Dieser Bulle war Stammbesamer (sagt man so??) am Hof - wie gesagt, nicht zur Weiterzucht.

Traktorfahren hab ich in der Fahrschule gelernt - braucht man Führerschein dazu.
Für mich ist Traktorfahren viel einfacher und angenehmer als Autofahren, weil man doch recht hoch oben sitzt und einen guten Überblick hat ;)
Rohana hat geschrieben:Von Feldarbeit, die nun wirklich aus mehr besteht als Unkraut jäten, fang ich mal lieber gar nicht an.
:michel:
doch, bitte: fang an!

Und sag mir auch, ob die Sozialhilfeempfänger einen Hof führen sollen oder Hilfsarbeiten erledigen?

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