Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1301

Beitrag von centauri » Di 10. Jul 2018, 09:39

Siehst du Rohana und da hängt die Krux.
Jetzt könnte man ja diesen Bauern helfen wenn jemand eine Nische besetzen möchte. Nur das geht eben nicht weil die Leute die das Geld verteilen kein unternehmerisches Risiko kennen. Desweiteren sind für diese Nische noch keine Regeln aufgestellt bzw. Gesetze geschrieben worden. Klar einige Regeln müssen schon sein. Aber doch nicht alles muss reglementiert werden. Jetzt müsste sich natürlich auch der Bauer selbst bewegen. Das hat er aber die Jahrzehnte davor auch nicht gemacht und sich nur auf die Aussagen der Politik und den Verbänden verlassen.
Unsereins der ja auch unternehmerisch denken muss hat auch schon öfter mal umstellen müssen.
Mein Nische ist ja auch nicht einfach vom Himmel gefallen. Die musste ich auch erst einmal besetzen und mich behaupten. Und da geht man eben auch einmal ein Risiko ein. Aber letztendlich passt hier auch Bernhards Spruch, "Klein anfangen und bei Erfolg erweitern!".
Und wenn ich mir jetzt so anschaue was sich auf dem Baumklettermarkt so rum treibt ist das auch krass. Nur im Umkreis von 25 km kenne ich schon mind. 10 Leute die das mittlerweile machen. Nur bis die reagiert haben hatte ich meinen Kundenstamm und einen guten Ruf. Und eins noch, am Anfang wäre es auch schön gewesen eine Förderung zu bekommen. Aber so wie ich mich kenne hätte ich sowas eh nicht in Anspruch genommen weil ich eben gerne der Chef im eigenem Laden bleiben möchte und mir der Bürowust sowieso auf den Sack gegangen wäre. ;)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1302

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 10. Jul 2018, 11:36

Rohana hat geschrieben:Das wird auch heute niemand tun. Siehste ja hier im Thread. Der Markt wirds schon regeln, soll jeder seine Nische finden :roll:

Das ist genau das große Missverständnis.

"Der Markt wirds schon regeln" ist das Kredo der Ökonomen, das nennt man auch Neoliberalismus oder Raubtierkapitalissmus (Jean Ziegler )

Solange man sich diesem Kredo anschließt und das tun mE alle, die sich auf Subventionen verlassen kann man bis in alle Ewigkeit jammern,

Die Nischen finden die, die wissen, dass eben der Markt ( wer soll das eigentlich sein? fragen die sich) nicht alles regelt, sondern nur die Eigeninitiative zu einem guten Ergebnis führt.

Es kommt immer das selbe heraus. Wer kein Unternehmer ist, wird Untergehen.

Gegen das Bauernsterben haben die Inder etwas unternommen 200.000 Selbstmorde waren genug.

Alle großen Imperien /Wirtschaftsräume sind auch aus dem Grund untergegangen, weil sie den Bauernstand vernachlässigt haben, keinen Wert auf die Selbstversorgung mehr gelegt haben und statt dessen in die Rüstung investierten.

Durch die Eu Subventionen in der Landwirtschaft ist es möglich die lokalen Märkte in Afrika mit billigen Lebensmitteln zu fluten (die kriegen aber nur das was der Europäer nicht essen will, siehe Hühner) Das zerstört die lokale Landwirtschaft, dadurch werden Bauern frei, kommen als Flüchtlinge (zurzeit nennen wir sie noch Wirtschaftsflüchtlinge) zu uns.durch billige Arbeitskräfte, könne die Subventionen aufgelassen werden.

Das betrifft nicht nur die Landwirtschaft, das wird alle Wirtschaftsbereiche berühren, denn was kann einem Großkonzern besseres passieren als billigste Arbeitskräfte im eigenen Land, da muss man nicht mehr in Korea, Bangladesh oder China produzieren und hat eine höhere Kontrollmöglichkeit.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1303

Beitrag von Rohana » Di 10. Jul 2018, 11:49

Merkst du deinen Widerspruch eigentlich nicht? :aeug:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1304

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 10. Jul 2018, 11:52

Richard:
Das ist genau das große Missverständnis.

"Der Markt wirds schon regeln" ist das Kredo der Ökonomen, das nennt man auch Neoliberalismus oder Raubtierkapitalissmus (Jean Ziegler )
Auch Richard:
Die Starken kommen durch und die Schwachen brechen weg , so einfach sind die Gesetze des freien Marktes.
Ja was willst du denn nun?
Die freie Marktwirtschaft wo die großen gewinnen werden oder die zwanghaft klein gehaltenen Betriebe in einer "Planwirtschaft"?

Edith:
Mist, Rohana war schneller

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1305

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 10. Jul 2018, 12:06

Was ich eben bei der ganzen Sache nicht verstehe das es schon seit Jahrzehnten ein Bauernsterben gibt und keiner etwas dagegen getan hat. Damals hätten diese Bauern Unterstützung und Förderung gebraucht. Dagegen hat man eigentlich weiter gesteuert was eigentlich auch Heute noch passiert. Groß, größer und noch größer ist Heute die Devise. Hätten doch früher die Förderung auf 500 Hektar deckeln können. Würde doch als Betriebsgröße auch reichen.
Schaue dir Mal Videos aus den 50er-70er Jahren an...
... da waren alle Weichen auf Wachstum gestellt und die Landwirte angesehene Leute.
Die Erträge konnten nicht schnell genug steigen, die Betriebe wurden immer leistungsfähiger und größer.
Vater Staat erkannte das eine starke einheimische Landwirtschaft wichtig ist und förderte diese Entwicklung .
Bis Mitte/Ende der 2000er hielt diese Entwicklung an, seit dem ist die Landwirtschaft zu einem Dorn im Auge geworden die man am besser gestern wie morgen loswerden will.
Aber statt erhlich zu sagen "wir wollen keine heimische Landwirtschaft mehr" senkt man Ausgleichszahlungen, erhöht die Auflagen, verbietet Produktionsmittel, schürt Ängste in der (Stadt-) Bevölkerung und denunziert die Landwirtschaft öffentlich in der Hoffnung das Problem löse sich von selbst.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1306

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 10. Jul 2018, 12:38

RichardBurgenlandler hat geschrieben:"Der Markt wirds schon regeln" ist das Kredo der Ökonomen, das nennt man auch Neoliberalismus oder Raubtierkapitalissmus (Jean Ziegler )
Solange man sich diesem Kredo anschließt und das tun mE alle, die sich auf Subventionen verlassen, kann man bis in alle Ewigkeit jammern,
(Hervorhebung durch mich)

Das versteh ich nicht ganz - wenn man Subventionen befürwortet, glaubt man an Raubtierkapitalismus?

Dass man in alle Ewigkeit jammern kann, solange man an den Neoliberalismus glaubt, DAS glaube ich auch! :)

außer.... :hmm: !!! :) :)

Es passiert endlich das:
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Alle großen Imperien /Wirtschaftsräume sind auch aus dem Grund untergegangen, weil sie .....
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde

schöne (hier passende!) Signatur :pft:

******************************************************************************************************
Rohana hat geschrieben:Merkst du deinen Widerspruch eigentlich nicht?
welchen Widerspruch meinst du?

Oelkanne hat geschrieben:Ja was willst du denn nun?
Wer redet hier von "wollen"? Richard hat, wie ich das verstehe, bloß den "Ist-Zustand" beschrieben - oder nicht? :hmm:
Oelkanne hat geschrieben:Edith:
Mist, Rohana war schneller
hihi

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1307

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 10. Jul 2018, 13:00

ina maka hat geschrieben:Das versteh ich nicht ganz - wenn man Subventionen befürwortet, glaubt man an Raubtierkapitalismus?
Ich habe nicht geschrieben befürwortet sondern:

Solange man sich diesem Kredo anschließt und das tun mE alle, die sich auf Subventionen verlassen kann man bis in alle Ewigkeit jammern,

Auf Subventionen verlassen ist ähnlich wie die Schuld auf andere schieben.
Das heißt nicht, dass man als guter Unternehmer auf Subventionen verzichten sollte, das wäre höchst unklug.

Subventionen bis in alle Ewigkeit wird es nicht geben und da ist der klug, der sich rechtzeitig darauf einstellt, sonnst jammert er halt wenn sie wegfallen :aeh:

Auch auf Sozialleistungen bis in alle Ewigkeit kann man sich nicht verlassen (können wir unschwer mit unserer Regierung feststellen)

Ach ja und Ina schreibt es ja ich beschreibe blos den Ist Zusatnd, dass sagt nicht über meine Präferenzen aus, sollte Rohana oder wer anders doch etwas herauslesen wollen, dann ist das Seine/Ihre Interpretation, hat aber mit mir wenig zu tun.

Das einzige was ich sicher weiß ist, das dass was wir in der Vergangenheit gemacht haben uns dahin gebracht hat, wo wir jetzt sind.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1308

Beitrag von strega » Di 10. Jul 2018, 13:29

Wachstum ohne Ende war in der Nachkriegszeit in und hipp, heutzutage stehen vielleicht andere Präferenzen an?
Nur Krebs wächst ständig hemmungslos weiter....
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1309

Beitrag von centauri » Di 10. Jul 2018, 14:58

Ach Rohana und Ölkanne,
eigentlich passt es für euch doch eh so wie wir jetzt regiert werden. Bei denen ist das genau so alternativlos wie bei euch beiden. Irgendwie kommt es mir so vor das Ihr gar nichts ändern wollt an dem System welches euch gefangen hält weil es bequemer ist.
Aber irgendwann ist es so wie es Richard schreibt, wenns nicht mehr weiter geht ist das Jammern groß.
Alternativen gibt gibt es eigentlich zu Hauf. Was man eigentlich auch daran erkennen kann das es ja eigentlich genügend Leute gibt die etwas anders machen. Neuland gibt es da nur noch wenig.
Aber Nischen gibt es noch einige wenn man sich nur umguckt. ;)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1310

Beitrag von MeinNameistHASE » Di 10. Jul 2018, 15:00

strega hat geschrieben:Wachstum ohne Ende war in der Nachkriegszeit in und hipp, heutzutage stehen vielleicht andere Präferenzen an?
Nur Krebs wächst ständig hemmungslos weiter....

Denk nochmal bitte über deine Aussage nach! Vielleicht wächst dann auch die Erkenntnis, was daran falsch ist...
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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