Bitte beachten: es geht im Link um Phosphat in Fliessgewässern.
Bei Nitrat im Grundwasser sieht die Sache sehr anders aus.
Zudem erwähnt der Artikel bei der Herkunft der Phosphate zwar
Phosphor und Phosphate werden als Dünger eingesetzt, aber auch zur Konservierung in Lebensmitteln.
aber nicht, dass Phosphate in Waschmitteln und Waschhilfsmitteln für Wäsche und Geschirr als Weichmacher und Kalkentferner häufig enthalten sind. Die ach so böse EU-Bürokratie schränkt die Verwendung zu diesem Zweck allerdings stark ein.
Entsprechend sollte man das "Landwirtschaft anscheinend doch nicht (hauptsächlich) schuld" lesen. Das war sie in diesem Bereich (Phosphatlast von Fliessgewässern) eigentlich nie, denn Phosphat wird in Böden rasch immobil.
Mir geht es nicht übrigens nicht um die Schuldfrage, sondern um Abhilfe nach dem Verursacherprinzip. Und die kann nur funktionieren, wenn man die Verursacher kennt.
Wie man Tatsachen darstellen kann, hat jüngst die Schweizer Chemiefirma Lonza gezeigt. Es kam aus, dass viele Böden stark mit Quecksilber verunreinigt war, das in der Acetaldehydfabrikation als Katalysator eingesetzt wurde. Das mit Quecksilber belastete Prozesswasser wurde vom Werk in einen Kanal abgelassen, weil man Quecksilber zwar relativ einfach zurückgewinnen kann, aber sich das finanziell nicht lohnt und sowas wie Schwermetalle in den 50er und 60er Jahren schlicht keinen interessiert hat (siehe
Minamata-Krankheit).
Der Schlamm von diesem Kanal ist schon immer von den Bauern als Dünger verwendet worden. Die Firma behauptete nun in den ersten Pressemitteilungen nach Aufkommen der Sache, die Bauern seien selber schuld an der Kontamination ihrer Felder, weil sie ja selbst den Schlamm auf die Felder gebracht hätten.
Die Sache ist verjährt. Die Firma beteiligt sich aus Kulanzgründen trotzdem an den Kosten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.