Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2601

Beitrag von Rohana » Do 31. Okt 2019, 16:04

Niemand hat von Ölkannes Betrieb gesprochen :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2602

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 31. Okt 2019, 16:07

Akopalüze hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 15:55
Also wenn Emil nicht Betriebsleiter werden möchte könnte ich das ja vielleicht übernehmen.
Was läuft denn falsch in deinem Betrieb, Ölkanne?
Warum sucht ihr einen neuen Betriebsleiter?
Kannst mir ja mal ein paar Daten und Fakten zukommen lassen per PN, und ich schaue mal ob man da noch was retten kann.
MIttelfristig würde ich unseren Betrieb dann aber schon auf eine naturverträgliche Betriebsweise umstellen, das ist hoffentlich klar.
Schon allein der Gesundheit meiner Angestellten zuliebe.
Mein Arbeitgeber sucht nicht :lol:
mein Chef ist 55, der macht das noch 10 Jahre.

Bisher lief der Betrieb seit 30 Jahren erfolgreich,
das wird er hoffentlich auch in Zukunft tun.

Grundsätzlich falsch lief in meinen Augen wenig,
vor 1,5 Jahren kam eine neue Spritze
da hätte ich persönlich ein anderes Modell und eine andere Ausstattung gekauft.
Da ich aber nicht Chef bin habe ich das nicht zu entscheiden
und bis in 10 Jahren ist die jetzt neue auch alt und verschlissen
dann gibt es eh eine neue.
Aber solche Sachen sind Kleinigkeiten.

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2603

Beitrag von emil17 » Do 31. Okt 2019, 16:22

Rohana hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 10:35
Halte ich ehrlich gesagt für sehr vermessen. Nichts was Deutschland allein tun kann, hält den Klimawandel auf. Wenn "wir sehen uns in unserer Existenz gefährdet" ein Klagegrund ist, haben den nicht nur die Bauern auf Pellworm...
ja, und weil das so ist tut keiner was weil ja die anderen auch müssen.
Das kenn ich doch, wenn zwei Kinder gemeinsam das Zimmer aufräumen müssen, das sie versaubeutelt haben. "der andere wars".
Kannst mit derselben Logik auch dem Finanzamt schreiben, du willst keine Steuern mehr zahlen, weil dein Beitrag für den Staatshaushalt vernachlässigbar gering ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2604

Beitrag von emil17 » Fr 1. Nov 2019, 09:13

Es würde schon weiter führen, wenn du deine Diskussionsbeiträge mit der gleichen Elle bewertest wie die der anderen.
Oelkanne hat geschrieben:Glyphosat: die deutsche Bahn ist mit 70t Wirkstoff größter Einzelverbraucher. Sie behandelt damit im Jahr etwa 12.000ha Gleisanlagen,
da ergibt 5,833kg/ha Wirkstoff,
das ist das 1,6 fache von dem in der Landwirtschaft maximal zugelassenen.
So ein Schotter-Gleisbett bindet kein Gramm Wirkstoff, das wäscht der Regen alles ab...
... Aber die Landwirtschaft verbraucht über 97% allen Glyphosats, das spielt dabei keine Rolle und muss deshalb nicht mal erwähnt werden?
Ein schönes Beispiel, was man mit Daten alles machen kann, damit sie das eigene Weltbild nicht beschädigen.
Soviel zum Thema Filterblase.
Aber du kannst mir gerne beweisen, dass die Deutsche Bahn ein Landwirtschaftsbetrieb ist, dann passt es nämlich auch zum Thema der Diskussion.
Nach deiner Logik muss die Deutsche Bahn nichts machen, die können genau gleich argumentieren wie du: Das meiste wird gar nicht von der Bahn verwendet, also lasst die Bahn damit in Ruhe, bis es in der Landwirtschaft klappt. Die Bürger wollen nämlich einen billigen und funktionierenden Bahnbetrieb, und der muss wirtschaftlich sein.
Oelkanne hat geschrieben:Aus deiner Sicht sind allein die Landwirte für jede Wasserbelastung verantwortlich:
Das ist eine grobe Unterstellung. Wo habe ich das behauptet?

Grosse Problemstellen der Landwirtschaft sind das Insektensterben (wo die Landwirtschaft wesentlich beteiligt ist) und die notorisch viel zu hohen Nitratwerte im Grundwasser auch in ausschliesslich landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Ja, man misst immer dann, wenn viel gedüngt und viel gejaucht wird, dann ist es logisch, dass da etwas ins Wasser kommt. Also haben die, die messen, etwas gegen die Bauern. Logisch, nicht?
Noch ein Beispiel dieser Argumentationsweise gewünscht? Die Verkehrspolizei macht auch immer dort Geschwindigkeitskontrollen, wo gerast wird. Die haben was gegen Auto- und Moppedfahrer und wollen sich auf Kosten von denen einen fetten Arsch verdienen. Reine Schikane und Abzocke. Raser kanns gar nicht geben, denn es gibt Vorschriften, die das verbieten.

Man kann das alles ignorieren. Aber dann muss mich, der ich nicht Landwirt bin, auch nicht interessieren, dass die mittleren und kleinerern Landwirtschaftsbetriebe ein Einkommens- und Nachfolgeproblem haben und dass Lebensmittel aus deutscher oder schweizerischer konventioneller Produktion besser als solche aus dem Ausland sein sollen.
Der Fairness halber gilt dann das Gleichbehandlungs- und das Verursacherprinzip. Landwirtschaft ist ein Gewerbe. Nicht standortsgebundene Anlagen wie Hühnermastbetriebe und Schweinefarmen gehören ins Industriegebiet. Staatliche Beihilfe gibts nur für geldwerte Gegenleistungen für die Allgemeinheit, aber nicht schon für die blosse Tatsache, dass man Fläche bewirtschaftet. Wer sich nicht an geltende Umweltvorschriften hält, der muss auf eigene Kosten nachrüsten oder dem macht man den Laden zu.
Oelkanne hat geschrieben:es gibt nirgends auf dieser Erde strengere Regeln beim Pflanzenschutz als bei uns in DE, ja auch bei dir in der Schweiz ist es laxer.
Stimmt nicht. Die Anwendung von Glyphosat ist viel restriktiver und Ausbringen von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist bei uns im Wald grundsätzlich verboten, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Was beide Länder gemeinsam haben, ist die Jammerquote der konventionellen Bauern und die Tatsache, dass es beim Vollzug der geltenden Vorschriften im Umweltschutzbereich noch reichlich Luft nach oben gibt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2605

Beitrag von Rohana » Fr 1. Nov 2019, 09:39

emil17 hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 09:13
Oelkanne hat geschrieben:Glyphosat: die deutsche Bahn ist mit 70t Wirkstoff größter Einzelverbraucher. Sie behandelt damit im Jahr etwa 12.000ha Gleisanlagen,
da ergibt 5,833kg/ha Wirkstoff,
das ist das 1,6 fache von dem in der Landwirtschaft maximal zugelassenen.
So ein Schotter-Gleisbett bindet kein Gramm Wirkstoff, das wäscht der Regen alles ab...
... Aber die Landwirtschaft verbraucht über 97% allen Glyphosats, das spielt dabei keine Rolle und muss deshalb nicht mal erwähnt werden?
Der kleine aber feine Unterschied, den du da ignorierst, ist dass die Landwirtschaft Glyphosat so anwendet wie es vorgeschrieben und sinnvoll ist (nämlich in einer Art und Weise, die Obergrenzen beachtet, den Wirkstoff bestmöglichst nutzen UND abbauen kann).

Mehr will ich da gar nicht kommentieren, wir drehen uns im Kreis und so langsam wird mir meine Energie auch zu schade. Wenn die letzten zwei (der dritte hat ja schon fast abgeschaltet) Diskutanten mit landwirtschaftlichem Praxisbezug weg sind, ist die Echokammer wieder perfekt :)
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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2606

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 1. Nov 2019, 09:49

fest zuhalten ist : und das ist leider wichtiger wie Tatsachen ,die Wahrnehmung in der Bevölkerung ist eben die Bauern jammern und verpesten mit Pestiziden die Umwelt.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2607

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 1. Nov 2019, 10:16

Rohana hat geschrieben:
Fr 1. Nov 2019, 09:39
Der kleine aber feine Unterschied, den du da ignorierst, ist dass die Landwirtschaft Glyphosat so anwendet wie es vorgeschrieben und sinnvoll ist (nämlich in einer Art und Weise, die Obergrenzen beachtet, den Wirkstoff bestmöglichst nutzen UND abbauen kann).
???

Es gibt keine Raser, weil die Autofahrer halten sich an die Gesetze. :daumen:

@ihno: Meine Wahrhnehmung ist nicht, dass "die Bauern" jammern. Meine Wahrnehmung ist, dass es hier im Forum Menschen gibt, die der industriellen Landwirtschaft sehr wohlgesonnen sind. :im:

Die Bauern mit denen ich privat im echten Leben Kontakt habe, die jammern ungefähr genauso viel wie die Bauarbeiter, Schulköche, Behindertenassistenten .....
Aber, ihno: du jammerst gerade! :mrgreen:
Und zwar darüber, dass "die Konsumenten" meinen täten, "Bauern jammern immer" ....
Tatsachen sind immer wichtiger, ich dachte, soweit wären wir alle schon - nein?? :flag:

Und ich hab bei jedem Einmal-Gummi-Handschuh ein schlechtes Gewissen, weiß aber leider leider keine andere Lösung.
(Ich brauch die nicht wegen mir, sondern wegen der Menschen, die ich betreue.)
Täte niemals sagen: "andere produzieren auch Plastikmüll, also warum kritisierst du mich?"
Ich hab deshalb ein schlechtes Gefühl, nur leider weiß ich (noch?) nichts besseres.....

Benutzer 146 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2608

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 1. Nov 2019, 10:16

Oelkanne hat geschrieben:
Do 31. Okt 2019, 11:34
Aus deiner Sicht ist die Landwirtschaft alleine Schuld am (noch nicht bewiesenen) Insekten-Rückgang:
Alleine die on-Shore Windkraftanlagen in DE zermalmen jeden Tag 6.000.000.000 Insekten, das summiert sich im Jahr auf 1.200.000kg Insektenbiomasse,
diese Aussage hat mich doch überrascht. Sie bezieht sich auf eine derzeit kontrovers diskutierte DLR-Studie, die allerdings, so wie ich das verstehe, eine theoretische Modellrechnung ist, ohne empirische Daten bzgl. der Schlussfolgerung.
https://www.tagesschau.de/inland/windkr ... n-101.html
Jedenfalls sind mir noch keine Insektenverkrusteten WKA-Rotorblätter aufgefallen(und ich sehe leider täglich Viele davon), bzw. Putzkolonnen, die WKA-Rotorblätter davon befreien :hmm:
Nach der Studie müsste pro Windrad nämlich jährlich über 40kg Insekten an den Flügeln kleben - das würde man SEHEN!

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2609

Beitrag von Rohana » Fr 1. Nov 2019, 10:37

40kg auf ein son Riesenflügeldings verteilt, meinst du wirklich dass man das sieht? Ich mein, ich sehe die Flügel nicht aus nächster Nähe, nur ab und zu begegnet mir einer beim Transport und dann bin ich ganz :platt: :schaf_1:
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Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2610

Beitrag von Manfred » Fr 1. Nov 2019, 10:55

Alexander Klümper (einer der umtriebigsten und kompetentesten Direktsaat-Pioniere in Deutschland) zum Thema Glyphosat:

https://www.youtube.com/watch?v=OYyvRuNO0n8

Dass es in D auf vielen Standorten wegen Wasser- und Wärmemangel nicht gelingt, ausreichend Zwischenfrucht-Biomasse für das Roller-Crimper-Verfahren (also die Unkrautunterdrückung durch eine dicke Mulchdecke) zu erreichen, macht No-Till-Direktsaatmethoden mit reduziertem Herbizideinsatz extrem schwierig. Es droht die Rückkehr zur mechanischen Bodenbearbeitung, einem der Hauptübel der menschlichen Zivilisation.

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