but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbessern

Was halt nirgendwo passt
Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#41

Beitrag von Thomas/V. » Fr 16. Mai 2014, 19:02

Adjua hat geschrieben:Die Bevölkerung hört doch von selbst auf zu wachsen, wenn bestimmte Parameter erfüllt sind - Hauptsächlich, wenn eine Gesellschaft ihr Hungerproblem (Säuglingssterblichkeit, Altersstruktur der Gesellschaft)gelöst hat. Oder haben wir ein Problem mit Bevölkerungswachstum in industrialisierten Staaten?

Bei aller Weltverbesserung muss man nicht auf die Mythen der 70er Jahre zurück.
Das Problem ist ja auch nicht allein die Bevölkerung in den Industriestaaten. Das Problem ist, das die "2. un d 3. Welt" erst mit dem Bevölkerungswachstum aufhört, wenn sie die Ressourcen in ähnlichem Umfang verbraucht hat wie wir.
Im Moment verschmutzen hauptsächlich 1 Mia. in den Industrienationen die Welt, wie soll denn der Zustand aussehen, wenn die restlichen Mia. unser Niveau erreicht haben und mit dem Wachstum aufhören?
Aber so weit wird es nicht kommen, 9 Mia. Menschen auf unserem Niveau wird es nicht geben, der Planet wird vorher zur Sau gemacht worden sein....
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#42

Beitrag von Adjua » Fr 16. Mai 2014, 19:35

Für die Beendigung des Bevölkerungswachstums muss eine Gesellschaft nicht unseren Standard erreichen, sondern es muss bloss die Säuglingssterblichkeit unter 50 fallen. (= im ersten Jahr gestorbene Säuglinge von 1000). Das funktioniert auch, ohne dass die jeweilige Gesellschaft unsere desaströsen Lebensgewohnheiten annimmt.

Dass es nicht so weitergeht, auch mit der bestehenden Anzahl von Menschen, wissen wir alle - kümmern tut es leider nur wenige. Dagegen hilft aber auch keine diffuse Furcht vor Menschenmassen, die die Erde bevölkern werden - eine Furcht, die gerade in den 70ern vom Club of Rome geschürt wurde. Da sollten wir nicht anknüpfen.

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#43

Beitrag von Reisende » Sa 17. Mai 2014, 11:33

Adjua hat geschrieben:Für die Beendigung des Bevölkerungswachstums muss eine Gesellschaft nicht unseren Standard erreichen, sondern es muss bloss die Säuglingssterblichkeit unter 50 fallen. (= im ersten Jahr gestorbene Säuglinge von 1000). Das funktioniert auch, ohne dass die jeweilige Gesellschaft unsere desaströsen Lebensgewohnheiten annimmt.
???
magst mir mal den konkreten zusammenhang zwischen säuglingssterblichkeit und bevölkerungswachstum erläutern?

viele kinder zu haben bedeutet in der 3. welt und auch in den schwellenländern einfach altersvorsorge. das ist die eine kulturelle sache. die andere sache ist verhütung. wo die gesellschaftlich / religiös nicht akzeptiert wird (oder nicht bezahlbar / erreichbar ist), da verkommt frau zur gebährmaschine. das hört imho erst durch entspr. emanzipation, aufklärung und wohlstand auf.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#44

Beitrag von Adjua » Sa 17. Mai 2014, 12:58

Reisende hat geschrieben:
Adjua hat geschrieben:Für die Beendigung des Bevölkerungswachstums muss eine Gesellschaft nicht unseren Standard erreichen, sondern es muss bloss die Säuglingssterblichkeit unter 50 fallen. (= im ersten Jahr gestorbene Säuglinge von 1000). Das funktioniert auch, ohne dass die jeweilige Gesellschaft unsere desaströsen Lebensgewohnheiten annimmt.
???
magst mir mal den konkreten zusammenhang zwischen säuglingssterblichkeit und bevölkerungswachstum erläutern?

viele kinder zu haben bedeutet in der 3. welt und auch in den schwellenländern einfach altersvorsorge. das ist die eine kulturelle sache. die andere sache ist verhütung. wo die gesellschaftlich / religiös nicht akzeptiert wird (oder nicht bezahlbar / erreichbar ist), da verkommt frau zur gebährmaschine. das hört imho erst durch entspr. emanzipation, aufklärung und wohlstand auf.
Erfahrungsgemäss hört sich das Bevölkerungswachstum auf, sobald die Säuglingssterblichkeitsrate in einen Bereich fällt, wo man nicht mehr von Hungerproblem in einer Gesellschaft spricht (war in den 80ern, als ich mich damit beschäftigte, unter 50).
Hängt vermutlich mit der "Planungssicherheit" zusammen, dass man nicht auf Teufel komm raus Nachkommen produzieren muss, damit wenigstens ein paar zur Altersvorsorge überleben. Oder mit der veränderten Altersstruktur einer Gesellschaft, in der die Leute nicht mehr massenweise verhungern (die Säuglinge sind da nur ein Indikator). Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Frauen, die nicht dauernd im unterernährten Zustand Kindern austragen und wieder verlieren, mehr Zeit haben, sich über die Möglichkeiten der Familienplanung zu informieren etc.

Weniger Kinder gut zu ernähren und zu bilden, ist auch dort eine bessere Investition, wo es keine staatliche Altervorsorge gibt. Wenn die Umstände passen, wird die grosse Kinderschar dann ganz schnell unmodern.

Sand
Beiträge: 32
Registriert: Mo 17. Jun 2013, 19:56

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#45

Beitrag von Sand » Mi 18. Jun 2014, 23:44

Die Beiträge zum Bevölkerungswachstum lassen mich seit dem Lesen gestern nicht mehr los.
Ich fragte mich, was ich tun würde, wenn ich die Welt ganz alleine beherrschen müßte und dazu eine Entscheidung - jetzt und sofort treffen müßte (was ja gottseidank nicht ginge, weil ich mir ja die Welt mache, wie sie mir gefällt).
Bloß, ich kenn' die ganze Welt überhaupt nicht..., also würde ich als erstes prüfen (das ist jetzt auch mein Vorschlag zur Weltverbesserung, denn wer meiner Arbeiter besitzt die Frechheit, mich vor solche Probleme zu stellen und dem würde ich auf die Finger gucken):

Den Stati(st)iker infrage stellen und dessen Hochrechungen allemal. Nachher will der noch meinen Posten.

Aber vertrauensvoll mal unterstellt, die Statistik stimme und die Hochrechnungen beliefen sich auf einen glaubwürdigen UND nachvollziehbaren Zeitraum, demnach für höchstens 5-10 Jahre (das Gegenteil davon ist m.E. die Altersprognose hierzulande).
Was müßte ich 'dann' tun?

Ich wäre dazu gezwungen, meine eigenen Ansprüche nicht anderen aufzudrücken.

Das wär mehr als schwer, denn die Schlagworte Säuglingkeitssterben und Hunger zehren wohlwissend an (m)einer menschlichen Substanz.
Ich würd' fragen, wie in vorher Hungergebieten gelebt werden konnte, weil das ja anscheindend ging. Fehlts vielleicht nun an den Grundlagen wie Wasser usw. und warum ist das so?
Hat mein Papa, der auch die Welt beherrschte, da was mit zu tun und wenn, wie gehe ich heute damit um?
Jedenfalls käme mir in dem Fall nicht infrage, daß ich in seine Stapfen trete.
Alles, was ich zu tun hätte wäre, so gut wie noch machbar dafür zu sorgen, daß seine noch laufenden Pläne gestoppt werden; die Lebensgrundlagen wieder herzustellen und dafür zu sorgen, daß das wie eine Auflage im Knast für eine ggfs. vorzeitige Entlassung ist.

Eine ernst gemeinte Auflage müßte naturgemäß der Gestalt sein, daß sie Verlockungen widersteht.
Au Backe, da gibt's reichlich, aber es ist ganz 'easy' (also sehr einfach ;-) ).
Gebt den Leuten das wieder, was ihnen genommen wurde (egal wie lange das her ist).
Laßt sie in Ruhe und mischt euch nicht ein.
Sollten Kontakte zu Völkern bestehen, die unter 'gewollte' Gastfreundschaft fallen, dann lernt von ihnen.

Joi! Ich empfinde es als anmaßend, jemanden erst den Boden unter den Füßen wegzustehlen und sich anschließend Sorgen um die Versorgung zu machen, die NOCH dazu deren Werte an die eigenen angleichen möchte. So hartnäckig und leider unbemerkt schleichend, wie es soon Weltherrscher dann schon irgendwie hinkriegen möchte.

Ich habe keine Lösung für die ganze Welt (was sich für einen Herrscher natürlich blöd anhört).
Braucht auch keiner. Schadensbehebung schon, aber nichts anderes.

Sand.

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#46

Beitrag von Rati » Do 19. Jun 2014, 11:08

Sand hat geschrieben:..Ich habe keine Lösung für die ganze Welt (was sich für einen Herrscher natürlich blöd anhört).
:lol:
jetzt weist du wie sich der Christengott fühlen muß, deshalb hält er sich auch raus. ;)

Kein einzelner Mensch kann eine Lösung für die ganze Welt finden, es sei den er wäre in der Lage seine Anforderungen diktatorisch auf der ganzen Welt durch zu setzen... was aber auch nur temporär ginge.
Eine Lösung für die Menschheit kann nur die Menschheit finden.
Adjua hat geschrieben:...Erfahrungsgemäss hört sich das Bevölkerungswachstum auf, sobald die Säuglingssterblichkeitsrate in einen Bereich fällt, wo man nicht mehr von Hungerproblem in einer Gesellschaft spricht (war in den 80ern, als ich mich damit beschäftigte, unter 50)...
so weit hast du schon recht, schwierig wird es nur das zu erreichen, den die Säuglingssterblichkeit sinkt ja nicht durch bekämfung der Faktors Hunger sondern - wie immer- sind es mehrere Faktoren (zB Hygiene, Infrastruktur, Bildung, wirtschaftliche & poltitisch Stabilität,usw) die unter Lebensstandart zusammengefasst werden können.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#47

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 19. Jun 2014, 12:22

willst du die Welt verbessern - fang bei dir selber an

(was man auch so verstehen kann, dass ich ja "Welt" bin - bzw. zumindest Teil der Welt)

"Kinder verhindern" zählt für mich nicht zu "Welt verbessern",

Die eigenen Ansprüche runterschrauben schon. :im:
Sand hat geschrieben:Gebt den Leuten das wieder, was ihnen genommen wurde (egal wie lange das her ist).
Laßt sie in Ruhe und mischt euch nicht ein.
seh ich genauso! :daumen:
Wer sagt denn, dass "andere" Arten zu leben schlechter sind als unsere??
ist "unsere" Art zu leben wirklich wirklich wirklich die beste auf der Welt?? :platt:

hallo_welt

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#48

Beitrag von hallo_welt » Do 19. Jun 2014, 13:10

Ich mag mal wieder etwas konstruktives beitragen:

Ressourcen teilen:
Von Wohnraum über Essen und Auto bis zur Heckenschere gibt es eigentlich fast nichts, was man immer und ausschließlich für sich alleine braucht.
http://foodsharing.de
http://www.carsharing.de/
http://www.garten-teilen.de/
http://kokonsum.org/

Das Teilen beginnt doch schon mit jedem Koch- und Spieleabend.
Und dazu lernt man auch noch Menschen kennen, die ähnlich ticken (oder zumindest ebenfalls eine Heckenschere gebrauchen).


Deinen Mitmenschen zeigen, dass es geht:
Ohne jemanden bekehren zu wollen, erstaunt es mich schon, wie in meinem Umfeld immer mehr ein Umdenken Richtung bewusste&nachhaltige Lebensweise stattfindet. Einfach nur, weil jemand anders es vorlebt.
Wir haben auf die Quantität der Weltbevölkerung wenig Einfluss, aber wir können in unserem kleinen Handlungsbereich die Qualität für uns und andere enorm steigern.


Meditation:
Du brauchst dafür quasi keine Hilfsmittel, keinen Strom, kein Licht, kein gar nichts. Nur ein Fleckchen Erde.
Und trotzdem gewinnst du mehr Lebensqualität, Ausgeglichenheit und Kraft, als Konsum dir jemals geben könnte.
Geht es noch nachhaltiger?

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#49

Beitrag von Reisende » Do 19. Jun 2014, 13:14

:daumen:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: but I do the best I can - ideensammlung zum welt-verbess

#50

Beitrag von Reisende » Do 26. Jun 2014, 15:35

an den tagen, an denen ich im büro arbeite, und mir selbst kein mittagessen mitgebracht habe, gehe ich in einem der kleinen restaurants in der nähe etwas essen. meist sind die portionen so groß, dass es für mich für 2 tage reicht. bisher habe ich mir den rest dann einpacken lassen, und am nächsten tag im büro warm gemacht. und dann hat man da wieder einen haufen plastikmüll.
seit neuestem frage ich im restaurant, ob ich nicht einfach den teller mitnehmen und am nächsten tag zurückbringen kann. bisher hat noch niemand nein gesagt. das hätte ich nicht erwartet, dass die so flexibel sind.
fazit: einfach mal was neues ausprobieren. fragen kostet nix. :)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“