Fukushima reloaded

Was halt nirgendwo passt
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Waldschrat
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Fukushima reloaded

#1

Beitrag von Waldschrat » Di 8. Okt 2013, 11:26

Sagt mal, was denkt Ihr eigentlich darüber?

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-1 ... tes-wasser

Vor allem in Verbindung damit?!

http://www.wetterspiegel.de/de/nachrich ... 84749.html

:ua:
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Spencer
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Re: Fukushima reloaded

#2

Beitrag von Spencer » Di 8. Okt 2013, 12:07

Man mag gar nicht darüber nachdenken, aber es könnte echt in einer Katastrophe enden.
Hm... wird es mit dem ganzen Atommüll auf der Welt sowieso irgendwann, bin ich der Meinung.
Aber die Menschheit hat es vielleicht nicht besser verdient. Doch zuerst werden viele andere Lebewesen dran glauben müssen.
Auße die Kakerlaken, das sind die Gewinner ;)

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Renysol
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Re: Fukushima reloaded

#3

Beitrag von Renysol » Di 8. Okt 2013, 13:31

Ich würde das nicht mal "Reloaded" nennen. 2011 hat dort die Katastrophe angefangen und sich seitdem immer mehr verschlimmert. Was natürlich die Aufmerksamkeitsspanne der Massenmedien übersteigt.

Und das geht so weiter, Jahre, Jahrzehnte und länger. Die Japaner träumen putzigerweise noch von der Olympiade. Wenn die Meldungen über die Strahlenkrankheit erstmal in den Massenmedien veröffentlicht werden (dürfen), wird die Olypiade abgesagt.

Gerade kürzlich wurde bekannt, dass immer mehr Japaner unter starkem und anhaltenden Nasenbluten leiden. Ärzte sagen unter der Hand, dass sie den Patienten nicht sagen dürfen, was sie haben. Außerdem gibt in Japan niemand zu, dass er Nasenbluten hat, da es als Anzeichen von unzüchtigen Gedanken gewertet wird.

http://enenews.com/thousands-in-japan-r ... keep-it-se

Der Behälter für abgebrannte (aber trotzdem hochgefährliche) Brennstäbe des Blocks vier hängt in 30 Metern Höhe in einem zerstörten Gebäude, das jederzeit zusammenbrechen kann. Dann würden die Zirkonhüllen in Brand geraten und eine radioaktive Verseuchung wie Tausende Tschernobyls verursachen. Nicht nur in Japan und den USA, sondern euch in Europa. Das wird von den Fachleuten als größte kurzfristige Bedrohung der Menschheit angesehen.

http://www.luftpost-kl.de/luftpost-arch ... 250913.pdf


Falls jemand meint, das sei alles übertrieben: Gundersen und die anderen Fachleute haben die jetzige Entwicklung im März 2011 beschrieben und sie sind Fachleute auf ihrem Gebiet. Die damals abgewiegelt haben und nun dumm dastehen, sind halt keine Fachleute und haben ihre Laienmeinung geäußert. 'Daher denke ich, ist auch klar, wen man heute ernst nehmen sollte.

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Waldschrat
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Re: Fukushima reloaded

#4

Beitrag von Waldschrat » Di 8. Okt 2013, 13:41

Ich bekomme gerade sowas wie Panik!

Wo sind die ganzen "Experten", die uns jahrzehntelang erklärt haben, die friedliche Nutzung von Kernkraft seit total ungefährlich usw. Kann mich noch erinnern, dass man noch vor Wochen der Lächerlichkeit preisgegeben wurde, wenn man darauf hinwies, dass das Krisenmanagement in Fukushima total dilletantisch ist, von wegen radioaktives Wasser in IBC Behältern lagern und so.

Das mit den Brennstäben habe ich auch gehört und habe mittlerweile richtig Angst. Da haben wir uns ja in was schönes reingeritten.

Ich kann es echt nicht fassen, dass das Thema derart unter der Decke gehalten wird. Panik halt noch niemandem geholfen, aber die Tatsache, dass Japan (und andere) unbeirrt weiter an der Atomkraft festhalten will, zeigt doch, wie verlogen die ganze Diskussion ist!

Wenn das tatsächlich dort noch alles hoch geht, dann gnade uns Gott! Da war Tschernobyl wohl Pillepalle!
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Re: Fukushima reloaded

#5

Beitrag von Dagmar » Di 8. Okt 2013, 15:06

Hallo,

Bitterböser Sarkasmus an:

Na ja, Japan liegt ja Gott sei Dank ein paar KM von uns entfernt, wird schon nicht so schlimm werden. Und was gehen uns die paar Japaner an. Und wir können uns auf das Gefahrenmanagement der Firma TEPCO bestimmt verlassen, die kennen sich schon aus. Sind doch hochklassige Fachleute vor Ort.

Bitterböser Sarkasmus aus:


Dagmar
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Re: Fukushima reloaded

#6

Beitrag von daemo » Di 8. Okt 2013, 15:32

hmm, was mich nur wundert: warum nehmen die das radioaktiv versuchte wasser das sie zur kühlung verwendet haben, nach dem abkühlen nicht erneut zur kühlung?
dann würde mengenmässig weniger verseuchtes wasser anfallen was man irgendwo aufbewahren und später aufbereiten muss.
irgend nen grund wirds schon dafür geben, sonst hätten die das schon gemacht, aber welchen? oder hat hier "die zeit" wieder stille post gespielt beim abschreiben von abgeschriebenen übersetzungen von abgeschriebenen texten und der sachverhalt liegt doch etwas anders?

centauri

Re: Fukushima reloaded

#7

Beitrag von centauri » Mi 9. Okt 2013, 06:40

Naja atomkraft hat ja auch was gutes!
Früher wurde immer gesagt das ein atomunfall alle 10000 jahre passieren könnte.
Jetzt hab ich schon harrisburg, tschernobyl und fukuschima erlebt.
Das sind schon mal 30000 jahre um.
Wer durfte denn schon mal eine so lange zeit miterleben?

Lg thomas

Manfred

Re: Fukushima reloaded

#8

Beitrag von Manfred » Mi 9. Okt 2013, 08:00

@Daemo:
Das Wasser wird ja aufbereitet. Es laufen dafür mehrere Anlagen auf den Gelände. Ist aber alles nicht so einfach.
Auch das Problem mit dem Kühlbecken in 30 m Höhe ist von Anfang an bekannt. Es dauerte einfach, die nötigen Vorbereitung für die Bergung der Brennstäbe dort zu treffen. Tepco hat unlängst angekündigt, damit bald beginnen zu wollen. Das war wohl die Auslöser für den oben verlinkten Artikel von Harvey Wasserman.
Der wiederum ist hauptberuflicher Anti-Atomkraft-Aktivist und wirbt damit auch für seine Bücher. Entsprechend sind seine Artikel aufgemacht.
Und natürlich beschäftigen sich Wissenschaftler weltweit mit dem Problem. Teil dieser Arbeit war die Wissenschaftskonferenz, auf der der Japanische Regierungschef noch mal betont hat, wie wichtig die Informationen und Vorschläge und Gerätschaften aus dem Ausland sind.

Was mich am derzeitigen Stand hauptsächlich stört:
Ich verstehe nicht, wieso man das Zwischenlager für die bereits geborgenen Brennstäbe aus den anderen Abkühlbecken und für die Schlämme und Filter aus der Aufbereitung des Kühlwassers auf dem Gelände selbst eingerichtet hat und nicht auf sicherem Grund. Dann wäre das Zeug auch aus der Schusslinie, falls es zu einem erneuten großen Vorfall kommt, z.B. weil bei der Bergung der weiteren Brennstäbe etwas schief geht oder weil ein neues starkes Beben das Kühlbecken beschädigt etc.

Picassa

Re: Fukushima reloaded

#9

Beitrag von Picassa » Mi 9. Okt 2013, 08:29

Manfred hat geschrieben:Ich verstehe nicht, wieso man das Zwischenlager für die bereits geborgenen Brennstäbe aus den anderen Abkühlbecken und für die Schlämme und Filter aus der Aufbereitung des Kühlwassers auf dem Gelände selbst eingerichtet hat und nicht auf sicherem Grund.
Sicherer Grund? Wo gibt es den???

Ich versuche erst gar nicht, so zu tun, als hätte ich Ideen oder gar Lösungsvorschläge. Das Thema ist mir viel zu hoch. Das Thema ist für JEDEN zu hoch. Aber leider glauben einige Menschen, alles beherrschen zu können. Das tun sie aber nicht.

Ich habe einfach nur Angst.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Fukushima reloaded

#10

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 9. Okt 2013, 09:33

Manfred hat geschrieben: Ich verstehe nicht, wieso man das Zwischenlager für die bereits geborgenen Brennstäbe aus den anderen Abkühlbecken und für die Schlämme und Filter aus der Aufbereitung des Kühlwassers auf dem Gelände selbst eingerichtet hat und nicht auf sicherem Grund. Dann wäre das Zeug auch aus der Schusslinie, falls es zu einem erneuten großen Vorfall kommt, z.B. weil bei der Bergung der weiteren Brennstäbe etwas schief geht oder weil ein neues starkes Beben das Kühlbecken beschädigt etc.
das könnte evtl. daran liegen, dass die Betreiber nach wie vor der gleichen Philosophie folgen wie beim Bau der Anlagen: dass nicht sein kann was nicht sein darf. :roll:
Oder anders gesagt: Allen ist klar, dass sie bei dem Problem erfolgreich sein MÜSSEN, darum wir die Möglichkeit eines auch nur teilweisen Versagens einfach nicht in Betracht gezogen.
Ich bin fern davon, mich als Japan-Kenner zu bezeichnen, aber mit Blick auf die Geschichte denke ich schon, dass es dort einen ziemlich ausgeprägten, sozusagen "strukturellen Optimismus" gibt. Wenn das Motto "Sieg oder Tod" mehr ist als nur ein Hollywood-Japan-Klischee, könnte das unangenehm werden...

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