Weil sich das nicht rechnet? Weil es etwas kompliziert ist?
Ich habe das für uns durchgerechnet, und wir haben eine etwas grössere Anlage auf dem Dach mit Einspeisevergütung.
Preisdifferenz zwischen Ankauf und Einspeisung pro kWh ist etwa 15 Rappen; d.h. pro kWh Eigenverbrauch über Pufferakku spare ich etwa 12 Rappen (Cent) wenn man die Umladeverluste einbezieht. Wenn der Akku ohne Montagekosten mit Laderegler sagen wir mal CHF 400.- pro kWh kostet, dann muss ich das Teil 3300mal auf- und entladen, um das investierte Geld für den Kauf zurückzubekommen, das sind etwa 9 Jahre wenn das einmal täglich geschieht. Realistisch bei 40% Schlechtwetterausfall, Kapazitätsverlust der Akkus durch Altern und nicht optimalem Eigenverbrauchsverhalten (im Sommer sind die Akkus voll und die Sonne scheint immer noch) dürften es eher 15 Jahre werden.
Ob der Akku so viele Zyklen überlebt ist eine weitere Frage.
Beim Akku für Eigenverbrauch darfst du den vollen Strompreis minus Umladeverluste für den Strom einsetzen, der aus dem Akku kommt.
Aber:
Hast du einen grösseren und teureren Akku, dann kannst du zwar etwas mehr Stromkosten sparen, aber der Akku ist teurer und es kommt sehr häufig keine volle Akkuladung pro Tag zustande, was die Amortisationsdauer verlängert. Ist der Akku klein, dann geht im Sommer doch wieder sehr viel Solarstrom verloren, weil nix mehr in den Akku passt. Im Winter tut sich so oder so nichts, weil ohne Sonne nichts lädt.
Deshalb macht für mich Akkuspeicherung von PV-Strom zur Eigenverbrauchsoptimierung nur Sinn, wenn man Autarkie anstrebt (Schutz bei Stromausfall für Teifkühlker und Heizungssteuerung). Dabei darf dann der Akku aber nicht voll ausgenützt werden, denn wenn nach einer längeren sonnenlosen Periode der Strom ausfällt muss ja im Akku noch etwas drin sein, damit die Sache funktioniert.
Leider kündigen die E-Werke Stromausfälle nie rechtzeitig im Voraus an, so dass man vorsehen könnte
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Rein finanziell über die Stromkostenersparnis rechnet sich das alles zur Zeit nicht. Eine Lizenz zum Geld drucke ist eine PV_Anlage jedenfalls nicht.
Ich vermute, es gibt im Netz Rechner, um Grösse der Anlage und Akkukapazität zu optimieren, aber da spielt dann das Verbrauchsverhalten und die Möglichkeit, die Geräte gezielt zeitlich zu steuern eine wesentliche Rolle. Um es nicht schönzurechnen, darf man nur den Strom einsetzen, den man nicht durch gezieltes eEnschalten der Geräte wenn die Sonne scheint direkt verbrauchen kann. Das alles dürfte im Detali ziemlich kompliziert werden, aber man könnte genauer berechnen, wieviel die Anlage pro Jahr an Stromkosten sparen kann. Auch die Lage des Hauses wird dann sehr wichtig. Im dicht besiedelten Schweizer Mittelland hat man beispielsweise von Oktober bis März an 2/3 der Tage keine Sonne - weshalb die aktuellen Solarprojekte alle in den Alpen sind.
Wenn es extrem langlebige und bezahlbare Akkus gibt, die mit Allerweltselementen funktionieren (also kein Lithium), wäre auch der Umweltaspekt vom Tisch.