Big Data - Was das Netz über uns weiß

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 3370 gelöscht

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#31

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 7. Dez 2016, 17:01

Ja liest sich in der Tat etwas unlustig, die Frage bleibt aber trotzdem wovor man konkret Angst haben soll?
Verlust der Privatsphäre? Vor nicht allzu langer Zeit hat man die EHE noch vor Zeugen vollzogen, da hatte man auch eine andere Sicht von Privatsphäre.

Auch das Auto hat letztendlich eine Einschränkung unserer Privatsphäre bewirkt (muss man nur Kinder fragen, die früher auf der Straße spielen konnten), heute hat keiner mehr Angst vor dem Auto, vor zig.Toten im Jahr, vor Feinstaub und Umweltbelastung oder würde man sonst mit immer größeren Spritfressern (SUV Stadtgeländewagen) alleine durch die Gegend fahren.


Aber zurück zum Eingangsartikel.

Mit 10 Likes weiß die Maschine besser über den Arbeitskollegen Bescheid. :hmm:
Wenn ich dem Arbeitskollegen ein Rasierwasser verkaufen möchte reicht eigentlich eine Frage.

Ich halte die psychoanalytische Aussage des Artikel für reichlich überzogen, wenn man diese auf einzelne Personen bezieht.
Auf größere Personengruppen angewendet kann ich mir schon vorstellen, dass man gewisse Tendenzen erkennen kann um damit gezielt Werbung zu machen, aber ein Persönlichkeitsprofil jenseits von Werbung, Bedürfniserweckung und vielleicht noch politisch,parteienbezogene Gesinnung (was so gut wie nix aussagt) halte ich für übertrieben..

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#32

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 7. Dez 2016, 17:46

RichardBurgenlandler hat geschrieben:die Frage bleibt aber trotzdem wovor man konkret Angst haben soll?
http://diepresse.com/home/panorama/oest ... chen-Daten
Dabei bieten Auskunfteien noch mehr. Bisnode wirbt auf seiner Homepage damit, über Private auch Informationen zu Exekutionstiteln, Inkassoberichten, Bankverbindungen und Kfz zu führen.
Regelmäßig kommt es vor, dass Unternehmen oder Bürger wegen falscher Informationen Nachteile erfahren. Etwa eine bekannte Technologiefirma, die so kein Unternehmen fand, das einen größeren Auftrag über Computerhardware annehmen wollte. Oder ein eigentlich gut situierter Wiener, dem ein Mobilfunkbetreiber den Vertrag versagte.
Es ist doch anzunehmen, dass solche Schnüffelfirmen wie die Pilze sprießen, denn für irgendwen ist es immer interessant. Ich hab vor 25 Jahren oder so mal was gespendet,aber mit der Absenderadresse meines damaligen Freundes, bei dem ich so halb und halb gewohnt habe. Kurz darauf kam Werbung aus allerlei Ecken und das hat mich dann doch interessiert. Eine der Firmen hat es mir ganz freimütig erklärt, wie sie an die Adressen kommen: sie kaufen sie von Firmen - zwei gab es damals - die Adressen von Spendern über einen Betrag von 100 Schillingen und mehr ihrerseits den diversen Organisationen abkauften. Damals konnte man denen das noch verbieten und wurde auf Wunsch aus dem Register gelöscht. Heute werden es so viele sein, dass eh keiner mehr den Durchblick hat.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#33

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 7. Dez 2016, 18:21

Lysistrata hat geschrieben:wie sie an die Adressen kommen:
Ja das kenne ich auch, dafür gibt es einen Aufkleber auf dem Postkasten :ohoh:

Und weil ein Wiener einmal keinen Handyvertrag bekommen hat und eine Firma keinen Auftrag lass ich mir deswegen auch keine grauen Haare wachsen.
Fürs Handy hab ich eine Wertkarte und Aufträge brauch ich keine mehr.
Und Exekutionstitel kannst ohnehin im IN nachsehen, das ist aber schon immer so seit es IN gibt https://www.ksv.at/insolvenzfaelle

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kraut_ruebe
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Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#34

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 7. Dez 2016, 18:28

There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#35

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 7. Dez 2016, 18:28

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Und weil ein Wiener einmal keinen Handyvertrag bekommen hat und eine Firma keinen Auftrag lass ich mir deswegen auch keine grauen Haare wachsen.
Fürs Handy hab ich eine Wertkarte und Aufträge brauch ich keine mehr.
Kennst den Spruch
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Wieso nur fällt mir der grad ein... :hmm:

jankalbitzer
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Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#36

Beitrag von jankalbitzer » Mi 7. Dez 2016, 19:06

Es geht mir vor allem darum: wenn wir die Zukunft nicht aktiv gestalten, dann wird es vermutlich nicht besser. Und wer sich von Angst überwältigt verkriecht, dem fällt es sicher schwerer, sich für die Vorstellung dessen, was wir für ein gutes und gerechtes Miteinander halten, einzusetzen. Da insbesondere meine Generation sehr besorgt ist und immer alles richtig machen will, würde ich gerne Mut machen, ein bisschen rumzuexperimentieren. Statt gleich immer alles richtig machen zu wollen. Denn woher soll man im Voraus wissen, was der richtige Weg ist? Es muss ja nicht nur den eigenen Idealen entsprechen, sondern auch alltagstauglich sein. Aktuell haben wir zwar riesige Angst vor Überwachung, lesen die AGBs aber trotzdem nie. Und den Stecker kann man gar nicht ziehen: unsere Daten werden ja auch von anderen Menschen (z.B. in deren Google-Adressbuch) in das Internet eingespeißt.

Ich habe die Experimente im Buch alle selbst ausprobiert und mir hat es viel Spaß gemacht. Das Werkzeug, das ich vermitteln möchte, ist: für sich den richtigen Weg zu finden - durch reflektiertes Rumprobieren. Leider ist es mir mit dem Buch offenbar nicht gelungen, genügend Menschen dazu zu motivieren.

In meinen Lesungen gelingt mir das deutlich besser. Näher als München komme ich allerdings bisher nicht in Ihre Richtung =).

Herzliche Grüße,

Jan Kalbitzer

viktualia

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#37

Beitrag von viktualia » Mi 7. Dez 2016, 19:08

Was versteht ihr unter "Missbrauch"???
Denkt ihr alle nur an Sex?
Erinnert sich vielleicht der ein oder andere an:
VERTRAUEN?
Wenn einer mit meinen Kontodaten das Konto leer räumt, was braucht es dann noch meine Phantasie?

Und dass das Auto die "Privatsphäre" spielender Kinder einschränke - ähm, ich hab eher das Gefühl, im Auto hat der Mensch noch so was wie private Sphäre und dies ist der Grund für den "Individualverkehr", den heiligen.

Andererseits, wie ich ganz am Anfang schon schrieb, wenn durch die steigende Komplexität z.B. verschiedene Lerntypen in Schulen ausgemacht und dann individuell gefördert werden könnten, das wär ein Fortschritt.
Aber wie bei fast allen Phänomenen der heutigen Zeit bedarf es unserer Mitwirkung; es ist wichtig, Ängste, Befürchtungen, Ziele, Strategien zu formulieren, sonst passieren halt nur die Dinge, die von anderen formuliert und durchgezogen werden. Logo.
Und noch einmal: stellt euch vor, die Piraten Partei hätte Zugriff auf Big Data und könnte mit dem Postillon zusammen gezielte "Werbung" an definierte "Verbrauchergruppen" schicken, köstlich. Würd ich sofort nen halben Monatslohn für spenden.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#38

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 7. Dez 2016, 19:49

Lysistrata hat geschrieben:....habe ich geschwiegen....
Ich denke nicht, dass der Spruch auf mich zutrifft, denn Schweigen ist nicht meine große Stärke, eher überall und zu allem den Mund aufreißen :lol: aber da hab ich schon dazu gelernt.

Ich bin ja selbst bis vor kurzem ein Anhänger der "Digitalen Demenz" gewesen, wobei da schon einiges nachvollziehbar und in der Wirklichkeit zu finden ist.
Seit einiger Zeit geht mir dass alles aber auf den Wecker, genauso wie der Ösi Wahlkampf oder überhaupt das Ganze mit der Nazikeule usw.
Überall gibt es Angst, vor braunem Bio oder Big Brother. Ja und die Sorge ist berechtigt aber es gibt kaum Lösungen weil man vor Angst erstarrt ist,
es ist langsam an der Zeit neue Wege zu gehen jenseits der Wege, wo man andere schlecht macht um selbst besser da zu stehen, denn die helfen nicht.
Wir werden in Zukunft mit Big Brother leben müssen, die Frage ist nur wie, denn das kommt aus dem Menschen und Werkzeuge hat der Mensch immer schon erfunden um seine Belange besser bewerkstelligen zu können, nach der Geldschöpfung wird es eben das IN sein.

henmen
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Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#39

Beitrag von henmen » Mi 7. Dez 2016, 20:03

Hi Viktualia,

Cambridge Analytica auf die sich Manfreds Eingangspost bezieht, nutzen Big Data genau für den Zweck der geschickten Manipulation u.a. von Wählern und rühmt sich damit, auf Basis ihrer Psychogramme und mit gezielten Informationen oder Desinformationen sowohl Anhänger, Unschlüssige als auch Gegner beeinflussen zu können und gibt an hiermit ursächlich und entscheidend sowohl den Brexit, als auch die Wahl Trumps positiv für ihre Auftraggeber beeinflusst zu haben. Im Grunde kann sich damit jede Partei eine Wahl kaufen, bzw. seine Chancen drastisch erhöhen. Herr Nix, Ceo von Cambridge Analytica ist es im übrigen egal, wer ihn beauftragt und schließt nicht aus, dass es bereits Kontakte seiner Firma zu Le Pen etc. gibt.

http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 533-8.html

Gruß

Henmen
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Big Data - Was das Netz über uns weiß

#40

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 7. Dez 2016, 20:30

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Ich denke nicht, dass der Spruch auf mich zutrifft,
Nein, das glaub ich eh auch nicht, es ging mir nur um das Prinzipielle "mich betriffts ja nicht".
Und Angst habe ich auch keine, weil mich betriffts ja auch nicht :holy:

Aber insgesamt gehört der Verwendung persönlicher Daten schon ein Riegel vorgeschoben, vor allem da, wo die Betroffenen nichts davon wissen.
Ein paar kleine Gesetzerl könnten da schon was ausrichten, man müsste nur wollen.

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