Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
christine-josefine
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#371

Beitrag von christine-josefine » Mo 21. Nov 2022, 11:35

zum Thema Reisen: ich finde es wichtig, dass die Jugend sich den Wind um die Nase wehen lässt, und rausfährt in die Welt um andere Menschen, Lebensmodelle und Ansichten kennenzulernen. Wer immer nur in seinem "Dorf" bleibt, hält das leicht für das einzig wahre Lebensmodell.
Das hat, wie schon gesagt, nix mit shoppingweekend in NY zu tun oder fliegen auf die Malediven, weil die noch weiter weg sind als Mallorca oder Bibbiano.
Und ich - ich war unterwegs und hatte viele tolle Menschen getroffen. Nur als Beispiel, Anfang der 90er Jahre mit Wohnmobil in Polen am Strassenrand die Nacht verbringen wollen. Wurde aber vom Portier eines Hotels gebeten auf den bewachten Parkplatz zu fahren. Alle die anderen Tage ist nix passiert, ich hatte mich mit meinen Kindern immer sicher gefühlt.
Heute "reise" ich nach Bayern zu meinen Kindern und Enkeln.
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

penelope
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#372

Beitrag von penelope » Mo 21. Nov 2022, 11:53

christine-josefine hat geschrieben:
Mo 21. Nov 2022, 11:35
zum Thema Reisen: ich finde es wichtig, dass die Jugend sich den Wind um die Nase wehen lässt, und rausfährt in die Welt um andere Menschen, Lebensmodelle und Ansichten kennenzulernen. Wer immer nur in seinem "Dorf" bleibt, hält das leicht für das einzig wahre Lebensmodell.
Dem stimme ich total zu. Ein paar "Wanderjahre" in der ersten Lebenshälfte sind eine sehr gute Lebensschule.
Dabei kommt es keinefalls drauf an, einfach nur möglichst weit weg zu fahren, sondern möglichst weit aus der eigenen Komfortzone raus zu kommen.

Mittlerweile gibt es Organisationen die "Work-and Travel" oder Freiwilligendienste im Ausland komplett im Vorraus buchbar organisieren. Das hat natürlich den Vorteil, dass sich so vielleicht ein paar mehr Jugendliche los trauen, aber der eigentliche Sinn des ganzen bleibt dabei ja wenigstens zum Teil auf der Strecke. Der Sohn einer Kollegin ist nach dem Abi ganz alleine und spontan mit dem Fahrrad von Hamburg aus hoch nach Nordschweden gefahren. Das ist sicherlich prägend für das ganze Leben, wenn man sich in so jungen Jahren alleine los zieht. ich freu mich über jeden jungen Menschen, der so etwas macht.

sybille
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#373

Beitrag von sybille » Mo 21. Nov 2022, 17:56

Kirschkernchen hat geschrieben:
Sa 19. Nov 2022, 15:48
... Wenn man in ärmeren Ländern unterwegs ist, bemerkt man erst, dass die gerne noch unseren Wohlstand haben möchten.
...
Das kommt darauf an wie man reist und wie man sich benimmt.
Ich hatte immer in einheimischen billigen Hotels übernachtet, bei den Einheimischen (nicht bei denen an den Stränden) gegessen und hatte mich mit den ganz normalen Bussen oder Zügen 3. Klasse von Ort zu Ort bewegt. Wenn ich irgendwo gestrandet war wo rs keine Übernachtungsmöglichkeit gab schickte man mich zur Bürgermeisterfamilie. Dort wurde ich gerne aufgenommen und bewirtet ohne das man etwas verlangte. Ok, Fischkopfsuppe zumr Frühstück muss man mögen aber ich mag sie.
Solche Erlebnisse wie ich sie hatte - diese Einfachheit, diese Lebensfreude und diese Freundlichkeit - sollten viele junge Leute erleben bevor sie in den "Ernst des Lebens" starten. Oder eben, wie ich damals, wenn man sich neu orientieren muss.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#374

Beitrag von Rohana » Di 22. Nov 2022, 10:19

sybille hat geschrieben:
Mo 21. Nov 2022, 17:56
Solche Erlebnisse wie ich sie hatte - diese Einfachheit, diese Lebensfreude und diese Freundlichkeit - sollten viele junge Leute erleben bevor sie in den "Ernst des Lebens" starten. Oder eben, wie ich damals, wenn man sich neu orientieren muss.
Ich denke auch dass das etwas ist, wovon man später nicht nur "profitiert", sondern auch was man weitergeben kann. Wer einmal fremd gewesen ist und herzlich aufgenommen wurde, tut sich bestimmt leichter selbst Fremden die Tür zu öffnen.

„Vergeßt die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt“ (Hebr 13,2)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#375

Beitrag von Yuddha » Mi 23. Nov 2022, 01:00

emil17 hat geschrieben:
Mo 21. Nov 2022, 10:35
Kirschkernchen hat geschrieben:
Sa 19. Nov 2022, 15:48
Neulich sprach ich mit einem Mädchen, was meinte: "Eine gute Doku genügt, da muss man nicht erst hin fahren."
das stimmt manchmal schon - für Destinationen wie NewYork oder Malle ...
Genau. Zumindest für Griechenland kann ich für die dortigen Gegenden ohne freilaufende Touristen bestätigen, daß die mit den gängigen Dokus auch wenig gemein haben.
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#376

Beitrag von Kirschkernchen » Sa 26. Nov 2022, 20:50

Rohana: "Ich würde gerne nochmal in andere Länder reisen. Das ist aber absoluter Bonus und wirklich Luxus für mich, vielleicht geht es irgendwann einmal - selbstverständlich ist das sicher nicht!"

Genau, du solltest dankbar sein, wenn du nochmal verreisen darfst. Dankbarkeit ist heute eine seltene Zier. Ist doch ok so, dann wird dein kohlendioxidialer Fußabdruck nur langsam größer. Manchmal lässt sich ein Problem recht einfach lösen.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#377

Beitrag von strega » So 27. Nov 2022, 13:07

ja mei,
ma kann auch mit Zelt und Fahrrad Suedeuropa bereisen,
hab ich jahrelang gemacht
war richtig gut
und so lernste auch die Landessprache
sogar ohne golllkkkkle translator
und nimmst wirklich was mit vom bereisten Land
an Erfahrungen, die bleiben
aber fuer sowas sind die meisten eh zu bequem heutzutag,
da mussmaja schwitzen und die Kiddies brauchen ja wlan rund um die Uhr.............................

in Sachen Fussabdruck
komisch, frueher war Groenland gruen, jetzt isses das nicht mehr
komisch, wo bleibt da die Klimaerwaermung???
Komisch, manche sagen es wird kaelter, auch wenn die Wetterberichte in der Glotze nur so strotzen vor roten Temperaturen
selbst vor ein paar Tagen, wo es grottig kalt war, sagte das www, hier sei ein TEMPERATUR-REKORD................. :platt: Wie kann das sein? :rot:
Solang mehr als fuenfhundert Privatjets nach Katar reisen und wir einmal die Woche duschen sollen seh ich da gewisse Glaubwuerdigkeitsdifferenzen
Die haetten auch Fluggemeinschaften gruenden koennen oder mit der Faehre anreisen :oma: :oma: :oma: :oma:
Nur ratet mal warum sie das nicht machen :ziege:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#378

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 27. Nov 2022, 13:55

komisch, frueher war Groenland gruen, jetzt isses das nicht mehr
"Grönland" ist ein propagandistischer Titel für eine begrenzte Kolonialisierung der Insel, die Erik der Rote nach seiner ersten Reise dorthin geplant hatte. Man konnte in seiner Zeit dort ein paar Schafe oder Ziegen weiden lassen, was nicht bedeutet, daß dort allenthalben so fettes Gras wuchs wie bei uns heutzutage. Gemüseanbau war praktisch nicht zu machen und es gab keine Bäume. Das Land war an seinen eisfreien Küstenteilen noch etwas weniger attraktiv als Siedlungsland wie Island. Wenn Erik unverblümt erzählt hätte, dass es dort außer Flechten, Moosen und ein paar Kleinsträuchern nichts gibt, wäre keiner mitgekommen. Aber es gab eine Lebensgrundlage für einige bescheidene Hirten-/Jäger-/Fischerfamilien, und die Wanderlust war gross in diesen Tagen, denn wahrscheinlich waren die norwegischen Fjorde überbevölkert. Nach wenigen Generationen endete die Grönlandkolonie aber schon wieder. Die Gegend gab einfach nicht genug her für die Kultur der Wikinger...

Eule
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#379

Beitrag von Eule » So 27. Nov 2022, 16:03

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben:
So 27. Nov 2022, 13:55
komisch, frueher war Groenland gruen, jetzt isses das nicht mehr
"Grönland" ist ein propagandistischer Titel für eine begrenzte Kolonialisierung der Insel, die Erik der Rote nach seiner ersten Reise dorthin geplant hatte. Man konnte in seiner Zeit dort ein paar Schafe oder Ziegen weiden lassen, was nicht bedeutet, daß dort allenthalben so fettes Gras wuchs wie bei uns heutzutage. Gemüseanbau war praktisch nicht zu machen und es gab keine Bäume. Das Land war an seinen eisfreien Küstenteilen noch etwas weniger attraktiv als Siedlungsland wie Island. Wenn Erik unverblümt erzählt hätte, dass es dort außer Flechten, Moosen und ein paar Kleinsträuchern nichts gibt, wäre keiner mitgekommen. Aber es gab eine Lebensgrundlage für einige bescheidene Hirten-/Jäger-/Fischerfamilien, und die Wanderlust war gross in diesen Tagen, denn wahrscheinlich waren die norwegischen Fjorde überbevölkert. Nach wenigen Generationen endete die Grönlandkolonie aber schon wieder. Die Gegend gab einfach nicht genug her für die Kultur der Wikinger...
:lol: wer interessiert sich denn bei den "Klimaskeptikern" für Tatsachen? Da wird doch eher die Arbeit von Generationen von Archeologen und Historikern in Frage gestellt, als auf so ein wunderbar "einleuchtendes" Pseudo-Argument verzichtet. :roll:

woidler
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#380

Beitrag von woidler » Do 12. Jan 2023, 22:35

Mir ist gerade zum Thema CO2einsparen eine interssante Idee des Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber über den Weg gelaufen:

Er schlägte eine persönliche Obergrenze für den CO 2 Ausstoß vor vor: ein individuelles Budget soll den CO2-Ausstoß pro Person begrenzen und gleichzeitig einen privaten Handel mit CO2-Rechten ermöglichen.

"Jeder Mensch kriegt drei Tonnen CO2 pro Jahr, aber wer mehr braucht, muss es sich eben einkaufen", sagte der emeritierte Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, und zwar von anderen, die weniger verursachen. Schellnhuber fügte hinzu, dass man endlich eine "radikale Klarheit" brauche, was jeder Einzelne beizutragen habe, um das Klima zu stabilisieren. Wenn man das wirklich ernstnehme und die Erderwärmung bei unter zwei Grad stoppen wolle, so der Klimaforscher, dann stünde jedem Erdenbürger bis Mitte des Jahrhunderts nur noch ein Budget von jährlich drei Tonnen CO2 zur Verfügung.

Bezüglich der Umsetzung könnte ich mir vorstellen, daß die ERfassung und ABrechnung zumindest bei fossilien Benn- und Treibstoffen und der Buchung von Flügen und Kreuzfahrtreisen noch einiger Maßen zu gestalten wäre.

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