Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Jetzt erklärst du mir mal was genau Hybridsorten (höherer Ertrag durch Heterosis-Effekt) mit "Chemie" zu tun haben...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ina, du übersiehst da grade, dass ja gar nicht der Bauer die Früchte macht, sondern die liebe Sonne, der Regen, die Erde.Die meisten "Abhängigmachungen" beginnen übrigens ohne Zwang
Wer erzählte das doch immer hier?
Und, bitte, ist das keine Abhängigkeit für den Bauern, der ja erntet?
Und beim Punkt Erde, also Bodenbeschaffenheit und Lage, also geologisch und meteorologisch, wachsen manche Sorten halt anders als andere.
Du guckst von der Seite >lokal angepasstes Saatgut< im Sinne von: lokal selektiert, gezüchtet, vermehrt, genutzt;
so (mit solchen Apps) könnte lokal genutzt werden, was global selektiert wurde.
Der Artikel mosert auf ganz schräge Art mit Bauern, die nicht Kuhkuscheln, sondern Computern wollen.
Rsp. unterstellt ihnen, sich von Bayer kaufen zu lassen, auch wenn sie so was nur mal nutzen um zu schauen, ob deren Programm diese oder jene Sorte vorschlagen würde.
Es gibt jetzt Computerprogramme für diese Art "global denken, lokal handeln". Das ist der eigentliche Inhalt des Artikels.
Was da Bayer oder den Bauern unterstellt wird ist eher, räusper, Zeitgeist. Oder wie immer man das nennen will.
- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das Problem an der Sache ist, dass hier patentierte Hybridsorten empfohlen werden, auf die für jeden Anbau Lizenzgebühren anfallen.
Das mag zu Beginn eine win-win Situation für Anbieter und Landwirt sein.
"Global denken, lokal handeln" passt für solche Sorten schlecht. Natürlich kann ein Landwirt nur lokal handeln, weil er nur auf seinem Land, das sich nur an einem Ort befindet, anbaut. Die Verwendung des Begriffs in der Landwirtschaft wäre deshalb eine Tautologie, wenn man diesen so anwendete.
Lokale Sorten sind per Definition solche, die nur lokale Verbreitung haben. Sie verhalten sich zu diesen Hybridsorten etwas so wie fränkischer Speierlingsmost zu Coca-Cola. Sehr oft sind es auch selektierte Landsorten, die nicht genetisch einheitlich sind.
Ich sehe ein grundsätzliches Problem bei patentierten Sorten: Patentiert werden Eigenschaften, die aus anderen Pflanzen oder Bakterien stammen und per Gentechnik auf diese Sorten übertragen worden sind. Patentwürdig kann aber nur eine geistige Eigenleistung sein. Das wäre in diesem Falle das Wissen, wie man Gene transferiert. Die Gene selbst stammen nicht aus der Retorte des Patentinhabers, sondern von anderen Lebenwesen, an denen niemand Urheberrechte beanspruchen kann, sind also nicht patentfähig.
Ein Patentinhaber auf ein Resistenzgen könnte deshalb auch verbieten, die andere Sorte, von der das Gen stammt, ohne sein Einverständnis anzubauen. Zudem hat er bei der Entwicklung etwas selbst gemacht, was er Dritten verbietet: sich aus der Sortenvielfalt ungefragt bedient.
Wie das in der Praxis läuft, siehe z.B. hier am Beispiel des Basmati-Reises
Bei Software ist es auch genau deshab verboten, Programmteile Dritter ohne deren Einverständnis in eigene Programme einzubauen und auf diese dann Patentschutz zu beanspruchen.
Im wissenschaftlichen Publikationswesen nennt sich das Plagiat oder verständlicher abschreiben.
Das mag zu Beginn eine win-win Situation für Anbieter und Landwirt sein.
"Global denken, lokal handeln" passt für solche Sorten schlecht. Natürlich kann ein Landwirt nur lokal handeln, weil er nur auf seinem Land, das sich nur an einem Ort befindet, anbaut. Die Verwendung des Begriffs in der Landwirtschaft wäre deshalb eine Tautologie, wenn man diesen so anwendete.
Lokale Sorten sind per Definition solche, die nur lokale Verbreitung haben. Sie verhalten sich zu diesen Hybridsorten etwas so wie fränkischer Speierlingsmost zu Coca-Cola. Sehr oft sind es auch selektierte Landsorten, die nicht genetisch einheitlich sind.
Ich sehe ein grundsätzliches Problem bei patentierten Sorten: Patentiert werden Eigenschaften, die aus anderen Pflanzen oder Bakterien stammen und per Gentechnik auf diese Sorten übertragen worden sind. Patentwürdig kann aber nur eine geistige Eigenleistung sein. Das wäre in diesem Falle das Wissen, wie man Gene transferiert. Die Gene selbst stammen nicht aus der Retorte des Patentinhabers, sondern von anderen Lebenwesen, an denen niemand Urheberrechte beanspruchen kann, sind also nicht patentfähig.
Ein Patentinhaber auf ein Resistenzgen könnte deshalb auch verbieten, die andere Sorte, von der das Gen stammt, ohne sein Einverständnis anzubauen. Zudem hat er bei der Entwicklung etwas selbst gemacht, was er Dritten verbietet: sich aus der Sortenvielfalt ungefragt bedient.
Wie das in der Praxis läuft, siehe z.B. hier am Beispiel des Basmati-Reises
Bei Software ist es auch genau deshab verboten, Programmteile Dritter ohne deren Einverständnis in eigene Programme einzubauen und auf diese dann Patentschutz zu beanspruchen.
Im wissenschaftlichen Publikationswesen nennt sich das Plagiat oder verständlicher abschreiben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ja, total problematisch im Gegensatz zu sortengeschützten Hybridsorten, deren Saatgut man grundsätzlich als Z-Saatgut kauft. Den Unterschied siehst du wo genau (und wo steht dass es patentierte GVO-Sorten sind? Gut, liegt in den USA nahe, aber hab ich jetzt nicht gelesen?)emil17 hat geschrieben:Das Problem an der Sache ist, dass hier patentierte Hybridsorten empfohlen werden, auf die für jeden Anbau Lizenzgebühren anfallen.[...]
Kann ja jeder sortenschutzfreien Linienmais anbauen der lustig ist. Kostet nichtmal was! Aber warum tut es dann keiner, hm?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Emil, du möchtest über das Patentrecht philosophieren?
Nee, da bleib ich lieber bei Lokal/Global. Du hast da nen Denkfehler.
Sorten sind im Gegensatz zu Orten beweglich.
Wir sind mobiler geworden; ne lokale Sorte kann geographisch gesehen durchaus auch sehr weit entfernt was nutzen, und:
sie kommt heutzutage dahin. Früher nicht.
Es ging um das "Instrument", mit dem man die "Lokalitäten" vergleichen kann. Heutzutage.
Nix Tautologie, hast wieder nicht aufgepasst.
Dass man mit einem "Instrument" alle möglichen Lieder blasen kann, ist klar?
Und vielleicht tuten nicht alle Bauern in das Bayern Horn.
Das war der Punkt, der Artikel.
Ina, lass dich von dem Gezänk nicht ablenken; der Artikel war insofern gut, als er über dieses "Instrument" berichtet,
schlecht, weil er unterstellt, Bauern würden nicht merken, dass man damit auch andere Lieder spielen kann
und inspirierend (für mich, durch dich...), weil es halt auch ein Instrument ist, sein könnte, das Interesse an Vermehrung/Bewahrung/Anbau "ortsspezifischer" Sorten (die eher mehr als weniger "geographischen Zonen" entsprechen) zu fördern,
weil halt heutzutage das Problem der Entfernungen obsolet ist.
Was Emil geruhte zu übersehen, weil er sonst den T-Hammer nicht hätte zücken können.
Aber vielleicht lese ich das ja auch hinein - meine Aussage betrifft den Ertrag, durch optimalen Standort.
Wenn es um Patente, Lizenzen, Namensrechte geht, die sind natürlich immobil. Da kommt es mit der Tautologie natürlich hin.
Die wollte aber keiner kaufen oder verkaufen. Es ging um Sortenauswahl.
Nee, da bleib ich lieber bei Lokal/Global. Du hast da nen Denkfehler.
Sorten sind im Gegensatz zu Orten beweglich.
Wir sind mobiler geworden; ne lokale Sorte kann geographisch gesehen durchaus auch sehr weit entfernt was nutzen, und:
sie kommt heutzutage dahin. Früher nicht.
Es ging um das "Instrument", mit dem man die "Lokalitäten" vergleichen kann. Heutzutage.
Nix Tautologie, hast wieder nicht aufgepasst.
Dass man mit einem "Instrument" alle möglichen Lieder blasen kann, ist klar?
Und vielleicht tuten nicht alle Bauern in das Bayern Horn.
Das war der Punkt, der Artikel.
Ina, lass dich von dem Gezänk nicht ablenken; der Artikel war insofern gut, als er über dieses "Instrument" berichtet,
schlecht, weil er unterstellt, Bauern würden nicht merken, dass man damit auch andere Lieder spielen kann
und inspirierend (für mich, durch dich...), weil es halt auch ein Instrument ist, sein könnte, das Interesse an Vermehrung/Bewahrung/Anbau "ortsspezifischer" Sorten (die eher mehr als weniger "geographischen Zonen" entsprechen) zu fördern,
weil halt heutzutage das Problem der Entfernungen obsolet ist.
Was Emil geruhte zu übersehen, weil er sonst den T-Hammer nicht hätte zücken können.
Aber vielleicht lese ich das ja auch hinein - meine Aussage betrifft den Ertrag, durch optimalen Standort.
Wenn es um Patente, Lizenzen, Namensrechte geht, die sind natürlich immobil. Da kommt es mit der Tautologie natürlich hin.
Die wollte aber keiner kaufen oder verkaufen. Es ging um Sortenauswahl.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Nun, der höhere Ertrag kommt nicht "nur" vom Heterosis-Effekt, sondern verlangt auch mehr Dünger - mehr "Mineralisation" des Bodens ...Rohana hat geschrieben:Jetzt erklärst du mir mal was genau Hybridsorten (höherer Ertrag durch Heterosis-Effekt) mit "Chemie" zu tun haben...
Und soviel ich weiß, mag sein, dass ich irre, gibt es da ein paar Schädlinge mehr, die auf ertragreichere Pflanzen fliegen und es gibt ja auch - ob bei uns weiß ich nicht (denke eher nicht), diese "roundupresistenten Nutzpflanzen".
halt alles mehr "Chemie"
dass Landwirte vom Wetter und sowieso von der Natur abhängig sind, ist ein alter Hut. Sind wir im Grunde genommen alle.
Ich finde es halt einfach nicht so prickelnd, diese gottgegebene oder naturgegebene Abhängigkeit gegen eine Abhängigkeit von "der Industrie" zu tauschen.
ist zu philosophisch für diesen Faden, eigentlich hat mich Oelkanne´s unbegründetes Urteil gestört:
"so ein Quatsch" ist keine Aussage, die irgendwas besagt außer, dass er es für einen Quatsch hält.
Das hat mich gestört.
Und ja - auf Dauer macht es mir ein bisschen Angst, dass wir, was Nutzpflanzensaatgut angeht, von Konzernen abhängig geworden sind.
Gott sei Dank ist es bei den Tomaten ja nicht so
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Emil, nach deinen Vorstellungen von "lokal" dürften wir gar kein Mais anbauen
und Ina auch keine Tomaten.
Düngemittel gab es in den 60er schon die gleichen wie heute, nur deren Verwendung war lange nicht so stark reglementiert.
Die Unkrautbekämpfung erfolgte mit Atrazin, gut wirksam und äußerst gut verträglich für den Mais.
Die heutigen Wirkstoffe zwicken den Mais doch etwas mehr, jedes zwicken geht auf den Ertrag.
Schädlinge und Schadpilze in nennenswertem Umfang kannten wir bis vor wenigen Jahren garnicht und selbst heute spielen sie eine untergeordnete Rolle (den Oberrheingraben mit dem WMWB Mal ausgenommen, da ist das Problem aber hausgemacht).
Nein, GVO Sorten gibt es in Deutschland nicht.
kein BT-Mais, keine RR-Sorten (Glyhosatresistent).
in der Realität aber nicht.
Wo kommt diese Vorstellung her das die Landwirte von der Industrie abhängig seien?
Es ist niemand gezwungen Mineraldünger und moderne Sorten zu verwenden. Es wird auch keiner gezwungen Pflanzenschutzmittel zu verwenden.
Es steht mir als Landwirt und Unternehmer frei ob ich einen Schlepper von Fendt, John Deere oder doch Case fahre, ob ich meinen Mais mit einer deutschen, einer italienischen oder amerikanischen Säemaschine in den Boden bringe.
Ich kann auch wählen ob ich eine Sorte von Bayer, Syngenta, LimaGrain oder sonst wem aussäe.
Ich kann selbst entscheiden ob ich Dünger aus Lutherstadt Wittenberg, Rostock, Ludwigshafen oder doch Russland nehme oder lieber Gülle fahre.
Ob ich das Unkraut aushacke oder ein Mittel von DuPont, BASF oder Adama bleibt auch mir überlassen.
Mir bleibt es aber auch überlassen ob ich den Acker nicht einfach still lege und ohne die Produktion von Nahrungsmittel viekeicht mehr Geld in der Tasche habe.
Das einzige was ich nicht wählen kann ich das Wetter, den gesetzlichen Rahmen und den Weltmarktpreis.
Was die taz da versucht der Landwirtschaft und Bayer in die Schuhe zu schieben ist auch völliger Irrsinn.
Das kann/darf jeder von uns.
Gentechnikverfahren kann man wie alles andere auch patentieren lassen.
Herzlichen Glückwunsch Emil,
dein Finanzielles Auskommen ist gesichert,
nach dem du die 20.000.000€ Züchtungskosten durch Saatgutgebühren wieder eingenommen hast.
Ina dürfte nun nicht mit deiner gelbrostresistenten Weizensorte weiter züchten um ihre eigenen Sorten zu verbessern, sie würde sich dadurch etwa 15.000.000€ sparen.
Ina dürfte aber in die Kasachische Steppe fahren, sich dort die selbe Pflanze wie du holen und selbst züchten.
und Ina auch keine Tomaten.
Der Ertragszuwachs bei Mais kommt fast ausschließlich aus der Züchtung:Nun, der höhere Ertrag kommt nicht "nur" vom Heterosis-Effekt, sondern verlangt auch mehr Dünger - mehr "Mineralisation" des Bodens ...
Und soviel ich weiß, mag sein, dass ich irre, gibt es da ein paar Schädlinge mehr, die auf ertragreichere Pflanzen fliegen und es gibt ja auch - ob bei uns weiß ich nicht (denke eher nicht), diese "roundupresistenten Nutzpflanzen".
Düngemittel gab es in den 60er schon die gleichen wie heute, nur deren Verwendung war lange nicht so stark reglementiert.
Die Unkrautbekämpfung erfolgte mit Atrazin, gut wirksam und äußerst gut verträglich für den Mais.
Die heutigen Wirkstoffe zwicken den Mais doch etwas mehr, jedes zwicken geht auf den Ertrag.
Schädlinge und Schadpilze in nennenswertem Umfang kannten wir bis vor wenigen Jahren garnicht und selbst heute spielen sie eine untergeordnete Rolle (den Oberrheingraben mit dem WMWB Mal ausgenommen, da ist das Problem aber hausgemacht).
Nein, GVO Sorten gibt es in Deutschland nicht.
kein BT-Mais, keine RR-Sorten (Glyhosatresistent).
in deiner etwas verblendeten Vorstellung vielleicht,halt alles mehr "Chemie"
in der Realität aber nicht.
Die Abhängigkeit vom Wetter kann man nicht eintauschendass Landwirte vom Wetter und sowieso von der Natur abhängig sind, ist ein alter Hut. Sind wir im Grunde genommen alle.
Ich finde es halt einfach nicht so prickelnd, diese gottgegebene oder naturgegebene Abhängigkeit gegen eine Abhängigkeit von "der Industrie" zu tauschen.
Wo kommt diese Vorstellung her das die Landwirte von der Industrie abhängig seien?
Es ist niemand gezwungen Mineraldünger und moderne Sorten zu verwenden. Es wird auch keiner gezwungen Pflanzenschutzmittel zu verwenden.
Es steht mir als Landwirt und Unternehmer frei ob ich einen Schlepper von Fendt, John Deere oder doch Case fahre, ob ich meinen Mais mit einer deutschen, einer italienischen oder amerikanischen Säemaschine in den Boden bringe.
Ich kann auch wählen ob ich eine Sorte von Bayer, Syngenta, LimaGrain oder sonst wem aussäe.
Ich kann selbst entscheiden ob ich Dünger aus Lutherstadt Wittenberg, Rostock, Ludwigshafen oder doch Russland nehme oder lieber Gülle fahre.
Ob ich das Unkraut aushacke oder ein Mittel von DuPont, BASF oder Adama bleibt auch mir überlassen.
Mir bleibt es aber auch überlassen ob ich den Acker nicht einfach still lege und ohne die Produktion von Nahrungsmittel viekeicht mehr Geld in der Tasche habe.
Das einzige was ich nicht wählen kann ich das Wetter, den gesetzlichen Rahmen und den Weltmarktpreis.
Mehr sollte es auch nicht heißen.eigentlich hat mich Oelkanne´s unbegründetes Urteil gestört:
"so ein Quatsch" ist keine Aussage, die irgendwas besagt außer, dass er es für einen Quatsch hält.
Was die taz da versucht der Landwirtschaft und Bayer in die Schuhe zu schieben ist auch völliger Irrsinn.
Es steht jedem frei eigene Sorten zu züchten und diese beim Bundessortenamt zuzulassen.Und ja - auf Dauer macht es mir ein bisschen Angst, dass wir, was Nutzpflanzensaatgut angeht, von Konzernen abhängig geworden sind.
Gott sei Dank ist es bei den Tomaten ja nicht so
Das kann/darf jeder von uns.
Gentechnik ist in DE verboten.Ich sehe ein grundsätzliches Problem bei patentierten Sorten: Patentiert werden Eigenschaften, die aus anderen Pflanzen oder Bakterien stammen und per Gentechnik auf diese Sorten übertragen worden sind. Patentwürdig kann aber nur eine geistige Eigenleistung sein. Das wäre in diesem Falle das Wissen, wie man Gene transferiert. Die Gene selbst stammen nicht aus der Retorte des Patentinhabers, sondern von anderen Lebenwesen, an denen niemand Urheberrechte beanspruchen kann, sind also nicht patentfähig.
Gentechnikverfahren kann man wie alles andere auch patentieren lassen.
Findest du in der Kasachischen Steppe irgend eine Weizen Sorte die gegen die heutigen Gelbroststämme resistent ist und schaffst diese Eigenschaft in eine deiner Weizensorten ein zu kreuzen:Ein Patentinhaber auf ein Resistenzgen könnte deshalb auch verbieten, die andere Sorte, von der das Gen stammt, ohne sein Einverständnis anzubauen. Zudem hat er bei der Entwicklung etwas selbst gemacht, was er Dritten verbietet: sich aus der Sortenvielfalt ungefragt bedient.
Herzlichen Glückwunsch Emil,
dein Finanzielles Auskommen ist gesichert,
nach dem du die 20.000.000€ Züchtungskosten durch Saatgutgebühren wieder eingenommen hast.
Ina dürfte nun nicht mit deiner gelbrostresistenten Weizensorte weiter züchten um ihre eigenen Sorten zu verbessern, sie würde sich dadurch etwa 15.000.000€ sparen.
Ina dürfte aber in die Kasachische Steppe fahren, sich dort die selbe Pflanze wie du holen und selbst züchten.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das Bild im Artikel zeigt doch schon wo der Fehler im System liegt
Flip-Flops, kurze Hose, Berberschal
Das ist in Verbindung mit dem absolut abdriftarmen Motorsprüher die ideale Schutzausrüstung für die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ölkanne hat ja schon erklärt wie "Chemie" die Erträge der Hybridsorten beeinflusst, nämlich so gut wie gar nicht. Auch würde ich gerne die Maisschädlinge sehen die zwischen Mais und Mais nach Hybride oder Liniensorte unterscheiden
Ich hätte gerne so eine Mais-Sorten-Ertrags-Datenbank. Wir suchen nämlich immer noch DIE Sorte für unsere Lage, haben jedes Jahr 3 verschiedene im Anbau, aber so richtig dolle gefunkt hats noch mit keiner. Landessortenversuche sind schön und gut, spiegeln aber nur annähernd unsere Bedingungen wieder. Die grösste Hürde die ich sehe ist der Datenschutz, diese Daten müssen ja erhoben und verarbeitet werden, und natürlich die leidige Frage wer betreibt den Aufwand und woher bekommt er ihn bezahlt. Der Nutzen den der Anwender hat ist ja zumindest theoretisch klar: Optimale Sorte für die vorhandenen Bedingungen, sprich beste Ausnutzung der Gegebenheiten - wenn dann nicht noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht...
Ich hätte gerne so eine Mais-Sorten-Ertrags-Datenbank. Wir suchen nämlich immer noch DIE Sorte für unsere Lage, haben jedes Jahr 3 verschiedene im Anbau, aber so richtig dolle gefunkt hats noch mit keiner. Landessortenversuche sind schön und gut, spiegeln aber nur annähernd unsere Bedingungen wieder. Die grösste Hürde die ich sehe ist der Datenschutz, diese Daten müssen ja erhoben und verarbeitet werden, und natürlich die leidige Frage wer betreibt den Aufwand und woher bekommt er ihn bezahlt. Der Nutzen den der Anwender hat ist ja zumindest theoretisch klar: Optimale Sorte für die vorhandenen Bedingungen, sprich beste Ausnutzung der Gegebenheiten - wenn dann nicht noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht...
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Also "meine" Vorstellung von lokal: Sorten, die von irgendwoe herkommen, aber sich über die Jahre an die Gegebenheiten genau meines Grundstücks angepasst haben. Und deshalb robuster sind.Oelkanne hat geschrieben:Emil, nach deinen Vorstellungen von "lokal" dürften wir gar kein Mais anbauen
und Ina auch keine Tomaten.
Oelkanne hat geschrieben:Der Ertragszuwachs bei Mais kommt fast ausschließlich aus der Züchtung:
siehste, das ist mal eine Antwort, mit der ich was anfangen kann!
Wenn es stimmt, dann hab ich das nicht gewußt, denn ich meine zu bemerken, dass in meinem Garten, die Pflanzen aus gekauften Samen (wo viel versprochen wird), eher kränkeln und mehr Dünger brauchen, als meine "alten Mickerpflanzen", die trotz Nährstoffarmut gesund wachsen und trotzdem einen (für mich als Nicht-Profi!!) akzeptablen Ertrag erbringen.
Ist ja bei den Kühen auch so - den Hochleistungsrassen reicht Heu und Weidegang nicht.
Was ich noch gerne wissen würde: wie sieht es mit den Inhaltsstoffen aus? nicht die, die die weiterverarbeitende Industrie braucht, sondern die, die für nachhaltige Gesundheit bei den Konsumenten (Landwirten und Nicht-Landwirten) führt. ?
?? Da hört man aber anderesOelkanne hat geschrieben:Schädlinge und Schadpilze in nennenswertem Umfang kannten wir bis vor wenigen Jahren garnicht und selbst heute spielen sie eine untergeordnete Rolle
.... wenn er´s zahlen kann ....Oelkanne hat geschrieben:Es steht jedem frei eigene Sorten zu züchten und diese beim Bundessortenamt zuzulassen.
Das kann/darf jeder von uns.
Darf ich auch ohne Zulassung "züchten" und die Produkte dann als Nahrungsmittel in den Verkehr bringen?
Was passiert da mit den Rechten der Indigenen an ihren Sorten?Oelkanne hat geschrieben:Ina dürfte aber in die Kasachische Steppe fahren, sich dort die selbe Pflanze wie du holen und selbst züchten.