Euer Selbstversorger-Ärger

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sybille
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3131

Beitrag von sybille » Mi 2. Nov 2022, 18:26

Rohana hat geschrieben:
Di 1. Nov 2022, 21:55
Sie fressen Maissilage und sind die ganze Nacht laut :mrgreen: ansonsten mag ich unsere Adoptiv-Laufenten ganz gerne.
Rohana, die Enten sind laut aber die Erpel nicht. Ich habe 2 Erpel und meine Nachbarn hatten erst die Befürchtung das die Jungs zu laut wären weil sie ihr Schlafzimmer genau über dem Auslauf haben und am WE gerne lange schlafen. Bisher haben meine Nachbarn noch nichts gesagt und ich denke das bleibt auch so.

Ferry, wenn Du nur 2 oder 3 Enten nimmst dann reicht eine Hundehütte. Ist ja nur für Nachts. Fürs Wasser zum Baden habe ich eine Muschel.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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emil17
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3132

Beitrag von emil17 » Do 3. Nov 2022, 17:45

Unfreiwillige Bastelstunde:
Es gibt Schubkarren, wo man den Reifen nicht wechseln kann. Das Teil kommt zwar vom Schrott, trotzdem gehört sowas verboten.

Wasserhahn für Garten lässt sich nicht mehr schliessen: Dichtungssitz (der Ring, wo der Dichtungsteller bei geschlossenem Hahn drauf drückt) zerfressen. ---> in die Tonne damit und neu. Liesse sich konstruktiv einfach ersetzbar gestalten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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65375
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3133

Beitrag von 65375 » Do 3. Nov 2022, 23:29

emil17 hat geschrieben:
Do 3. Nov 2022, 17:45
Liesse sich konstruktiv einfach ersetzbar gestalten.
Das ist aber nicth erwünscht. Letztens wollte ich unsere vor der Zeit (normal mindestens zehn Jahre dank kalkfreiem Wasser) kaputte Kaffeemaschine reparieren. Ich dachte, am Schalter eine Feder austauschen kann ihr Leben verdoppeln. Fehlanzeige. Für die Schrauben braucht man einen Mini-Dreieck-Inbus. Hab ich noch nie gesehen, so'n Ding. Ich finde es beschämend für unsere Politik und Industrie, daß heutzutage eine banale Filterkaffeemaschine schwerer zu reparieren ist, als ein VW Käfer oder die leider genauso von unseren Straßen verschwundene Ente. Nachhaltigkeit behaupten alle, aber leben müssen wir Verbraucher das, indem wir so'n Scheiß nicht mehr kaufen!

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3134

Beitrag von emil17 » Fr 4. Nov 2022, 08:16

Ja, da sind wir beim Thema geplante Obsoleszenz.
Schalter reparieren ist auch so ein Thema zum die Wände hochgehen, Hier gehen sehr oft ganze Geräte in den Schrott weil der Hersteller ein paar Cent am falschen Ort gespart hat.
Schrauben mit seltsamen Köpfen werden "zur Sicherheit des Kunden" verbaut - man denke nichts Böses dabei.
Was du machen kannst, aber nur wenn die automatische Abschaltung nachdem das Wasser duchgelaufen ist noch funktioniert: überbrücke den Schalter und hänge das Ding an eine schaltbare Steckdose. Die muss allerdings gut sein, denn Kaffeemaschinen haben eine Leistungsaufnahme im Bereich von > 1 kW und solche Ströme oft zu schalten muss der Schalter abkönnen. Die Billigteile aus der Grabbelkiste vom Baumarkt leben dabei vermutlich nicht lange.

Nächstes Beispiel ist eine "umweltfreundliche" LED-Leselampe mit Schwanenhals aus Edelstahl (nicht bloss Plastik in Edelstahloptik). Das Zeug lebt ewig. Theoretisch. Praktisch ist der Schwanenhals lahm und die eigentliche Lampe hängt nach unten wie eine nicht gegossene Sonnenblume. Auswechseln kann man den nicht, ist mit dem Standrohr verpresst, nicht geschraubt wie bei den guten alten Tütenlampen der 1950er Jahre. Chinaware, passenden Ersatz zu finden wäre wohl eh hoffnungslos.
Man müsste das Ding zweimal durchflexen, und mit irgendwelchen Rohrstücken einen anderen Hals dazwischenbasteln. Dazu müsste ich aber das Kabel im Standrohr auswechseln. Ach ja, kann man auch alles nicht öffnen, der Trafo ist im Fuss vergossen und die LED kann man auch nicht auswechseln.
Also wandert eine ganze Lampe samt Trafo und Leuchtmittel in den Schrott, weil der Hersteller gernzwertige Qualität verbaut und konstruktiv jede Reparatur verhindert hat.
Aus Sicht der Hersteller besteht wohl die Herausforderung darin, trotz langlebiger LEDs etwas zu bauen, was wie die gute alte Glühlampe nach 1000 Betriebsstunden kaputt geht.

Man kannst dem Neuschrottproblem auskommen, indem du gebraucht statt neu kaufst, aber global gesehen ist das keine Lösung.
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3135

Beitrag von Till » Sa 5. Nov 2022, 11:20

65375 hat geschrieben:
Do 3. Nov 2022, 23:29
Für die Schrauben braucht man einen Mini-Dreieck-Inbus. Hab ich noch nie gesehen, so'n Ding.
Bei Lidl gibt es regelmäßig einen umfangreichen Satz dieser winzigen Spezialbits mit Schraubendreher für circa 5 Euro unter der Eigenmarke "Parkside". Aldi hat solche AktionsPosten bestimmt auch.
emil17 hat geschrieben:
Fr 4. Nov 2022, 08:16
Nächstes Beispiel ist eine "umweltfreundliche" LED-Leselampe mit Schwanenhals aus Edelstahl (nicht bloss Plastik in Edelstahloptik). Das Zeug lebt ewig. Theoretisch. Praktisch ist der Schwanenhals lahm und die eigentliche Lampe hängt nach unten wie eine nicht gegossene Sonnenblume. Auswechseln kann man den nicht, ist mit dem Standrohr verpresst, nicht geschraubt wie bei den guten alten Tütenlampen der 1950er Jahre. Chinaware, passenden Ersatz zu finden wäre wohl eh hoffnungslos.
Man müsste das Ding zweimal durchflexen, und mit irgendwelchen Rohrstücken einen anderen Hals dazwischenbasteln. Dazu müsste ich aber das Kabel im Standrohr auswechseln. Ach ja, kann man auch alles nicht öffnen, der Trafo ist im Fuss vergossen und die LED kann man auch nicht auswechseln.
Also wandert eine ganze Lampe samt Trafo und Leuchtmittel in den Schrott, weil der Hersteller gernzwertige Qualität verbaut und konstruktiv jede Reparatur verhindert hat.
Versuch mal, das Rohr mit einem Rohrschneider zu trennen (schont die Leitungen) und eine ausreichend starke Spiralfeder auf den Schwanenhals aufzuschieben. Auf die Trennstelle klebst du eine Muffe.

Die LEDs lassen sich übrigens fast immer wechseln, nur ist das mit Aufwand und Sachkenntnis verbunden. D.H. Man muss die Dioden rausdremeln und neue mit Sekundenkleber und Leitsilber einsetzen, wenn man nicht löten kann.
Zuerst wäre allerdings zu klären, ob nicht tatsächlich das Vorschaltgerät defekt ist, und die Dioden intakt, was nämlich fast immer der Fall ist.
Das Vorschaltgerät kann meist durch ein USB-Handyladegerät OHNE Schnellladefunktion ersetzt werden. Die gibt es mit verschiedenen Konstantströmen für sehr wenig Geld (und liegen in vielen Haushalten mit Kindern in größerer Zahl ungenutzt rum).

Übrigens enthalten LED-Leuchtmittel mit Standard-Schraubfassung für 230V ebenfalls ein winziges Vorschaltgerät. Wenn diese nicht mehr funktionieren, zB nur noch schwach flackern, ist meist das Vorschaltgerät defekt, sodass man dem "Dioden-Lampenteil" mittels USB-Ladegerät-Reparatur neues Leben einhauchen kann.

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65375
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3136

Beitrag von 65375 » Sa 5. Nov 2022, 12:00

Till hat geschrieben:
Sa 5. Nov 2022, 11:20
65375 hat geschrieben:
Do 3. Nov 2022, 23:29
Für die Schrauben braucht man einen Mini-Dreieck-Inbus. Hab ich noch nie gesehen, so'n Ding.
Bei Lidl gibt es regelmäßig einen umfangreichen Satz dieser winzigen Spezialbits mit Schraubendreher für circa 5 Euro unter der Eigenmarke "Parkside". Aldi hat solche AktionsPosten bestimmt auch.
Ich hab mehrere solcher Sortimente, so ein Bit ist nicht dabei.

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3137

Beitrag von Tscharlie » Sa 5. Nov 2022, 12:10

Da ich einen Schraubstock habe und eine Feile würde ich in diesem Fall mir so einen Dreiecksdreher einfach selber zufeilen. Dauert auch nicht viel länger als sich aufzuregen was da gemacht wurde.

ABER: Bei einem Neukauf eines Produktes würde ich schon schauen, kann man das öffnen?
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
(Nach Hinweis Name korrigiert)

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3138

Beitrag von 65375 » Sa 5. Nov 2022, 12:25

Mein Mann denkt leider nicht so. Ich würde überhaupt keine Kaffeemaschine kaufen. Nichtmal so eine einfache Filtermaschine, wie wir sie immer haben.

Ich hab mal den Kaffeevollautomaten einer Freundin mehrfach auseinandergenommen und wieder zusammengebaut. Spannend, erstaunlich stabil - aber wenn man mal in sowas reingeschaut hat, mag man keinen Kaffee mehr aus so einem Ding.

Eigenes Werkzeug herstellen: ich hab's nicht so mit Metallbearbeitung.

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3139

Beitrag von emil17 » Sa 5. Nov 2022, 13:39

Hallo Till,
das mit der Spiralfeder um den Hals wäre eine gute Idee, nur muss ich eine passende Feder zum Drüberschieben und nach dem Durchtrennen genug Abstand haben, um das Teil um die Leiter herumzudrehen und über das Rohr zu schrauben. Zudem muss ich die Muffen längs auftrennen. Weil wenn ich die Kabel innen im Standrohr durchtrennen muss krieg ich die nicht mehr zusammen - auch deshalb ist es ja ärgerlich dass man Trafo im Fuss und Leuchtmittel oben nicht ausbauen kann. Oder man nimmt Panzertape, sieht halt bescheiden aus.
Also steht das Ding mit einer Prothese (Metallstab um den lahmen Hals gebunden) herum. Elektrisch geht ja noch alles.

Gurundsätzlich geht es ja darum, dass man als Bastler viel machen kann, dass es aber ärgerlich ist, dass die Hersteller mit solchen Tricks und Schlampereien praktisch alle Geräte vorzeitig und unnötig zu Schrott machen. Mit geringem Mehraufwand könnte man das alles reparaturfähig machen oder so dauerhaft, dass es gar nicht so weit kommt. Schwanenhälse, die man mehr als 20 mal biegen darf, sind nämlich ein gelöstes Problem.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#3140

Beitrag von Eule » Sa 5. Nov 2022, 14:08

emil17 hat geschrieben:
Sa 5. Nov 2022, 13:39
dass die Hersteller mit solchen Tricks und Schlampereien praktisch alle Geräte vorzeitig und unnötig zu Schrott machen. Mit geringem Mehraufwand könnte man das alles reparaturfähig machen oder so dauerhaft, dass es gar nicht so weit kommt.
Wieviele Konsumenten, denkst Du, würden ihre Kaufentscheidung von der (meist nicht sofort erkennbaren) Reparaturfreundlichkeit abhängig machen, und Wieviele vom Preis?
Geringere Lebensdauer = mehr Umsatz = höherer Gewinn = Marktwirtschaft :im:
Mein Vater hat mir mal den Rat gegeben, bei der Wahl zwischen ansonsten scheinbar gleichwertigen Geräten, immer das Schwerere zu wählen....

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