solidarische Landwirtschaft

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Sabi(e)ne
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Re: solidarische Landwirtschaft

#11

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 4. Jan 2013, 22:28

@ihno: nein, meist ist es nur ein Erzeuger, und der Preis ist im voraus für die ganze Saison zu zahlen, nicht wöchentlich wie bei Abokisten.
Der Farmer hat Sicherheit, was sein Einkommen betrifft, und die Abnehmer müssen mit den Unsicherheiten des Wetters leben.
In den meisten Fällen machen das nur Gemüsebauern, die ihrer Fähigkeiten sehr sicher sind und verläßlich liefern können, aber es gibt genug, die nicht mal das erste Jahr überlebt haben.
Der Gesamtwert einer Gemüsesaison pro Abnehmer liegt meist bei 800-1200$ - damit in Vorlage zu gehen, ist riskant.
Einer der Gründe, warum hierzulande Abokisten beliebter sind - nicht soviel Geld auf einmal aufzubringen.
Der zweite Grund liegt darin, daß die Vielfalt an Wintergemüse gegenüber dem Sommer doch arg beschränkt ist - deshalb machen viele CSAs nur den Sommer.
Niemand will ständig Möhren, Pastinaken und Kohlarten von November bis April....
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Re: solidarische Landwirtschaft

#12

Beitrag von Sonnenschein » So 6. Jan 2013, 18:06

In Ö gibt es sowas auch seit so ca. 2 oder 3 Jahren.
Link für Interessierte hier:
http://www.ochsenherz.at/csa-gemeinsam- ... aften.html

LG
Sonnenschein, die solche Initiativen durchaus positiv betrachtet :daumen:
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Re: solidarische Landwirtschaft

#13

Beitrag von luitpold » So 6. Jan 2013, 19:16

http://www.ochsenherz.at/Texte/CSA_Straenz_Vortrag.pdf
wenn ich mir das so durchlese, dann bin ich für konventionelles gleich doppelt dankbar.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: solidarische Landwirtschaft

#14

Beitrag von Adjua » So 6. Jan 2013, 20:00

luitpold hat geschrieben:http://www.ochsenherz.at/Texte/CSA_Straenz_Vortrag.pdf
wenn ich mir das so durchlese, dann bin ich für konventionelles gleich doppelt dankbar.
Hab ich jetzt nicht verstanden, was du damit meinst ...

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Re: solidarische Landwirtschaft

#15

Beitrag von Sabi(e)ne » So 6. Jan 2013, 20:01

In der dargestellten Form wäre es für mich auch nix - ich hab ne Allergie gegen "Zuweisungen". :grr:
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Re: solidarische Landwirtschaft

#16

Beitrag von luitpold » So 6. Jan 2013, 20:11

Sabi(e)ne hat geschrieben:In der dargestellten Form wäre es für mich auch nix - ich hab ne Allergie gegen "Zuweisungen". :grr:
und soziale kontrolle.

und dafür verantwortlich bin ich auch noch dass die am hof es schön kuschelig haben, wie ich an das zeug rankomme darum kann ich mich auch noch kümmern.

für 110€ monatlich bekomm ich 55kg überteuerte spanientomaten.

wer meint es ist schick sich einen bauernhof zu halten und viel von diesen unsäglichen neusprech mag, wird das tun.
ich bin eher für sachen mit augenhöhe.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: solidarische Landwirtschaft

#17

Beitrag von Manfred » So 6. Jan 2013, 20:16

Was hat ihr hinter dem Begriff CSA erwartet? Dass noch billiger produziert wird als in der Großlandwirtschaft?

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Re: solidarische Landwirtschaft

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » So 6. Jan 2013, 20:36

Ich erwarte da genau DAS, als was es angefangen hat: einen/mehrere Gemüsebauern, der/die gegen Vorauszahlung genau das liefert, was im Vorfeld besprochen oder angeboten wurde.
Er hat verläßliche Abnehmer und sein gesichertes Jahreseinkommen, und die Kunden eine Garantie auf ihren Teil an der Ernte.
In Amiland sind das meist Biogemüse, manchmal auch Obst dabei, und die Saison läuft meist von Anfang Mai bis Ende Oktober, Kostenpunkt für eine 4köpfige Familie zwischen 800-1600 $ bei Selbstabholung, kleinere Kisten werden auch gemacht.
Das ist fair für beide Seiten in meinen Augen.
Von billiger hat keiner geredet.
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Re: solidarische Landwirtschaft

#19

Beitrag von luitpold » So 6. Jan 2013, 20:37

Manfred hat geschrieben:Was hat ihr hinter dem Begriff CSA erwartet? Dass noch billiger produziert wird als in der Großlandwirtschaft?
die 55kg waren nur ein beispiel für die gemüsemenge.
beim gemüsebauern meines vertrauens bekomme ich um 15,-- eine wochenration, ohne das ganze brimborium.
....und die Kunden eine Garantie auf ihren Teil an der Ernte.
haben sie eben nicht, hat er dürre hochwasser oder sonst ein elemantarereignis ist die garantie, keine.

dieses CSA modell ist ein spielplatz für leute mit zu viel zeit und auch geld. als flächendeckendes zukunftsmodell völlig ungeiegnet, allein wenn ich mir die unmengen an fahrräder traktoren lieferwägen botendienste und fahrgemeinschaften vorstelle die lächerliche gemüsekistchen von irgenwo nach dortwohin schippern.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: solidarische Landwirtschaft

#20

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 6. Jan 2013, 21:49

Ich sehe das die Ware nicht mehr um den Halben Erdball gekarrt wird, zumindestens ein Fortschritt.Logistik ist immer eine Herausforderung , obwohl ich Nur Ware und Kunden im 100km Umkreis habe, fahre ich auch 45-60.000 km im Jahr.
Diese Solidarische Landwirtschaft, ich mag keine Englischen Wörter im Deutschen , ( haben die Kein Zuhause ) scheint tatsächlich was für Leute mit sehr viel Zeit und Sozialem Engagement zu sein . Alles was das Interesse an Nahrungsmitteln steigert steigert ihre Wertigkeit weil einfach gesehen wird wie viel Arbeit im Lebensmitteln steckt. Wenn ich nun keine Ahnung hätte wäre Mitarbeit auch für mich ein Weg etwas dazuzulernen.
Selbstversorgung kann nun ja auch nicht die Zukunft für 7 Milliarden Menschen sein. :flag:

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