Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

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Ferry
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1381

Beitrag von Ferry » Mi 12. Okt 2022, 20:55

wer hat eigentlich gesagt das der Salat Bio ist??

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Rohana
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1382

Beitrag von Rohana » Do 13. Okt 2022, 09:13

Unter Glas gibt's kaum Schadorganismen, da wird nicht gespritzt und nix. Ist schonmal n guter Anfang :aeh:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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osterheidi
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1383

Beitrag von osterheidi » Do 13. Okt 2022, 09:18

wenn das so interessant ist hier: die firma heißt infarm. zumindest werden keine schutzmittel verwendet liest man da. ich fand es eher einen witz was heute halt alles gemacht wird. aufregen tut mich sowas nicht. sollte mal alles verseucht sein und in ubahnschächten angebaut werden ist es schon genießbar..... braucht aber sehr viel energie

Ferry
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1384

Beitrag von Ferry » Do 13. Okt 2022, 10:18

Eh sie da ein Aquarium stehen haben...da verbraucht der Salat auch nicht mehr Energie....

Eberhard
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1385

Beitrag von Eberhard » Do 13. Okt 2022, 18:51

der Salat Bio ist??
Ich habe ein Video gesehen (die Stichworte habe ich jetzt nicht), wo ein solcher Anbau großflächig in ganzen Etagen von Hochhäusern in Tokio gepflegt wurde, in 4 bis 5 Ebenen pro Raum. Vorteile sind klar: Kürzeste Wege zu Verbrauchern, Frischgemüse unabhängig von der Jahreszeit.
Das Ganze fand unter Reinraumbedingungen statt, Gifte, Mikroben und Schädlinge aus der Umgebung und aus der Luft wurden systematisch abgeblockt, es gab nicht mal Erde. Das Personal war gekleidet wie in einer Chip-Fabrik.
Damit entfiel auch die Notwendigkeit, gegen irgendetwas spritzen zu müssen. Ohne Erdboden hat man dann auch keine mineralische Düngung. Was will man noch mehr, um von Bio zu reden?
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

sybille
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1386

Beitrag von sybille » Do 13. Okt 2022, 19:43

Eberhard und das soll gesund sein? Braucht der Mensch nicht einen gewissen Anteil an Mikroben, Bakterien um sein Immunsystem aufrecht zu erhalten?
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Ferry
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1387

Beitrag von Ferry » Do 13. Okt 2022, 20:09

Das nennt sich "Erdeloser Anbau oder auch Hydrokultur" ist schon seit vielen Jahren verbreitet.

Eberhard
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1388

Beitrag von Eberhard » Do 13. Okt 2022, 20:36

Das mit dem gesund ist doch relativ.

Dieses saubere Gemüse ist doch gesünder als welches, das mit Pestiziden behandelt wurde und auf Böden mit jahrzehntelanger Pestizidbelastung wächst. Ein paar Vitamine und Mineralstoffe wird es schon liefern. Nach Herwig Pommeresche ist Rohkost (noch lebend) essentiell wichtig für Ernährung. Irgendwo habe ich gelesen, dass der menschliche Stoffwechsel noch dem entspricht wie jener unserer Vorfahren vor 200.000 Jahren, und unsere Stoffwechsel-Zivilisationskrankheiten resultieren u.a. daraus, dass sich unser Essen sehr geändert hat, nicht aber der Stoffwechsel.
Nicht ganz optimales frisches Gemüse ist also allemal besser als irgendwelches zerkochtes Zeugs aus der Dose.
Äpfel sind jetzt Obst, die Betrachtung ist aber die gleiche. Bei den tollen Südtiroler Äpfeln fährt die Giftspritze mehr als 20-mal im Jahr durch die Plantagen. Da kann nicht alles an Gift weg sein, und wenn man etwas misst, dann sind das Einzelsubstanzen und deren Grenzwerte. Bei den verwendeten und möglichen Kombinationen daraus ist man i.d.R. ahnungslos. Auch jeder hiesige Obstbauer wird bestätigen, dass Äpfel in der Auslage des Marktes nur so schön und gleichmäßig aussehen können, wenn gespritzt wird.

Natürlich ist jahreszeitgewachsenes Freilandgemüse auf gesundem Boden gewachsen höher einzustufen. Mit etwas Glück und Geschick sind die Pflanzen so gesund und resistent, dass man gar nicht auf die Idee kommen muss, mit Mittelchen nachzuhelfen: Vollständige Resistenz dank gesunder Pflanzen

Im eigenen Garten hat man öko, bio und regio automatisch dabei, ohne groß darauf zu verweisen. Da verkraftet man dann auch zusätzlich etwas "Futter", wer kann laufend nur Heilkräuter essen und vertragen.
Braucht der Mensch nicht einen gewissen Anteil an Mikroben, Bakterien um sein Immunsystem aufrecht zu erhalten?
Na klar, und der Anteil ist hoch. Wenn man die Anzahl der Gene bestimmt, die wir mit uns herumtragen, sind wir überwiegend nichtmenschlich:
Martin Grassberger // Holobionten und ihr Mikrobiom // Symposium "Aufbauende Landwirtschaft" 2020
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1389

Beitrag von emil17 » Sa 15. Okt 2022, 16:48

Eberhard hat geschrieben:
Do 13. Okt 2022, 20:36
Wenn man die Anzahl der Gene bestimmt, die wir mit uns herumtragen, sind wir überwiegend nichtmenschlich
Diese Aussage hört man immer wieder, dennoch trifft sie nicht den Kern der Sache:
Einmal sind wir vom Bauplan und Stoffwechsel her ein Säugetier unter vielen, als Säugetier ein Wirbeltier unter vielen, als Wirbeltier ein Vielzeller unter vielen, also stimmen logischerweise viele Gene mit denen anderer lebewesen überein. Grundlegende Dinge des Zellstoffwechsels wie der Zitratzyklus oder die Codierung von Aminosäuren in der DNA wurden vor mehreren Milliarden Jahren erfunden und sind bei allen Lebenwesen gleich. So etwas wie eine Wirbelsäule ist auch schon einige hundert Millionen Jahre alt. Wir benutzen dazu nicht Gene von Grünalgen oder Rippenquallen, sondern alle benutzen die gleichen Gene, weil die bewährt funktionieren. Das sind viele Gene, und sie bewirken, dass unser Körper so gut funktioniert, dass wir das spezifisch Menschliche in uns auch leben können - was unmöglich wäre, wenn die Niere oder das Hämoglobin oder die Knochenbildung nicht funktionierten.
Alle unserer Gene stammen von unseren direkten Vorfahren, auch wenn sie baugleich mit denen ganz anderer Organismen sind. Insofern sind alle Gene menschlich, weil wir Nachkommen von Menschen sind.
Dann gibt es bei allen Lebewesen sehr grosse Anteile nicht kodierender Gene. Auch deshalb ist eine rein qualitative Aussage (99% Affewngene) ziemlich sinnlos.
Wenn man die Eigenschaft "menschlich" als Unterscheidungsmerkmal von Mensch und Nicht-Mensch verwenden will, dann benutze man sie auch so, nämlich als Differenzierung, und dann sind die allermeisten unserer Gene eben nicht geeignet.
Drittens dürfte bekannt sein, dass bei den relativ wenigen Genen, die den Menschen ausmachen und nur bei Menschen zu finden sind, nämlich vor allem was die Gehirnentwicklung, Sprache und Sozialverhalten angeht, das meiste von der Sozialiserung und von den äausseren Umständen des Lebens abhängt.


Zurück zum Thema des Fadens:
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Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Eberhard
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#1390

Beitrag von Eberhard » Sa 15. Okt 2022, 17:00

@emil: WIR ohne unser Bionom könnten nicht überleben, und Du setzt sicher nicht die Bakterien aus Darm und Nasenhöhle usw. gleich mit Menschen und deren Genen. Eine Quelle hatte ich ja unmittelbar angegeben, wo man etwas tiefer in die Materie eindringen könnte. Man kann aber auch im Selbstwissen verharren und da etwas davon erzählen.
Ehe Du belehrst, solltest Du die Aussage verstanden haben. Nicht jeder hängt Dir bedingungslos an den Lippen.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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