Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

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hobbygaertnerin
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#981

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 31. Jul 2018, 15:56

Das selbstfermentierte Sauerkraut schmeckt nicht nur besser, sondern es tut der Verdauung auch besser.
Ich merke das sofort- welches ich gegessen habe.
Hab neulich etwas über traditionelle Lebensmittel gelesen, da gehört das Sauerkraut sicher auch dazu.
Die Milchsäuregärung erscheint mir eines der wichtigen Merkmale solcher Lebensmittel zu sein.
Die selbstgemachte Pasta, die an der Luft getrocknet wurde, schmeckt auch anders als die gekaufte Pasta aus dem Trockenschrank. Derzeit sind die Hühner sehr fleissige Eierlegerinnen, da lässt sich gut Vorrat machen und das Trocknen geht auch relativ einfach. Tomatensosse aus den eigenen Tomaten schmeckt auch ganz anders, ebenso
Geräuchertes braucht bei uns 6 Wochen in der Sur (Lake), schmeckt auch anders. Und seit ich selbstgemachte Brat- und andere Würste kenne- bin ich geschmacklich verdorben. Der selbstgemachte Joghurt ohne den ganzen Wust an Aroma - und so lässt sich noch eine ganze Liste anfügen.
Und beim Honig, heuer 3 Wochen lang gerührt, vielleicht bild ich mir das nur ein, find der schmeckt einfach himmlisch.
Das Apfelmus aus den weissen Klaräpfeln - da brauch ich zum Glück keines kaufen-
die Jakob Fischer Äpfel warten auf die Verarbeitung in Apfelstrudel-
heute gibts die letzten Marillenknödel- mit einer Himbeersosse und ganz dick Semmel-ZimtZuckerbrösel.

hobbygaertnerin
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#982

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 9. Aug 2018, 05:37

Heute gibts wieder Marillenknödel, ich mag sie sehr gerne.
Vor ein paar Tagen lag in der Post ein Zettel über Esen auf Rädern, der Vorschlag wie man den Leuten 7 Tage jeden Tag ein abwechslungsreiches Menü ins Haus liefern würde, man bräuchte nicht einkaufen.
Kein einziges Blättchen Salat, kein Obst, ich dachte mir, welch ein Glück und Segen es sei, selbst entscheiden zu können, was auf den Tisch kommt, eine Schüssel zu nehmen und im Garten von der Ernte was holen zu können, Keine aufwendige Verpackung, so frisch, das ist nicht zu toppen.
Schon alleine die Kräuter im Garten, die äther. Öle und Aromen, beim Holen, beim Schneiden zu riechen, der Geruch und Duft von angebratenen Zwiebeln lässt das Verdauungssystem gleich mal auf Vorfreude kommen.
Wir sind ein sehr reiches Land, zumindest wird uns das immer gesagt, aber mir kommt es vor, als würden wir immer ärmer, im Fernsehen die Kochsendungen mit nicht nachkoch- und nachmachbaren Gerichten von den Spitzenköchen, aber immer mehr Halb- und Fertigprodukte in den Geschäften.
Irgenwer muss das ja kaufen, sonst würden die Regalmeter nicht immer länger.

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#983

Beitrag von Maisi » Do 9. Aug 2018, 08:00

hobbygaertnerin hat geschrieben: Wir sind ein sehr reiches Land, zumindest wird uns das immer gesagt, aber mir kommt es vor, als würden wir immer ärmer, im Fernsehen die Kochsendungen mit nicht nachkoch- und nachmachbaren Gerichten von den Spitzenköchen, aber immer mehr Halb- und Fertigprodukte in den Geschäften.
Irgenwer muss das ja kaufen, sonst würden die Regalmeter nicht immer länger.
Ich hab das Gefühl, je weniger täglich frisch gekocht wird in den Haushalten, desto mehr boomen Kochserien und Kochbücher. Die Küche ist auf dem Weg zum neuen Statussymbol. In diversen Zeitungen und Magazinen tummeln sich Artikel über gesunde Ernährung und Superfood hier und Bio da, nur die Finger schmutzig machen will sich keiner. Für mich ist dieser Trend genauso oberflächlich wie der Jugend/Fitneß/Schönheitswahn, wo es auch nur noch auf Äußerlichkeiten ankommt. Reich an Materiellem, ja, aber arm an Substanz.

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#984

Beitrag von christine-josefine » Do 9. Aug 2018, 08:34

Dinner am Salatbufett
Salat, Basilikum und Paprika wachsen fast in den Mund
Dateianhänge
2018 08 06 Dinner am Salatbufet klein.jpg
2018 08 06 Dinner am Salatbufet klein.jpg (118.7 KiB) 1695 mal betrachtet
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#985

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 10. Aug 2018, 07:40

@christine-josefine,
schneller und einfacher kann Selbstversorgunge gar nicht gehen. :)

@Maisi,
ja, die Küchen werden immer aufwendiger und teurer, es gibt Unmengen an Kochzubehör, die Kochsendungen zeigen Grichte, die der normale Mensch oft gar nicht kennt.
Ich habe vor ein paar Tagen ein paar Minuten Küchenschlacht im Fernsehen angeschaut, die Zutaten für Burger 2.0 oder wie das Thema hiess- die Zutaten hab ich in grossem Maß nicht gekannt, mich hätte interessiert, was so ein Warenkorb gekostet hat?
Klar, mit einem einfachen Gericht würde man gar nicht in so eine Sendung kommen.
Aber auch die Kochbücher, die Rezepte, die überall zu haben sind, sind immer nach neuen Moden ausgerichtet, einmal überall die pappige Balsamicososse drüber, dann kam in alles und jedes Chilli als Gewürz rein, derzeit sind die Superbowls das Thema oder alles in kleinen Einweckgläsern anrichten,
überall kommen Avocados rein, ich hab vor kurzem einen Film angesehen, wie dieser Boom den normalen Leuten in den Anbauländern buchstäblich das Wasser wegsaugt. Solche Teile kauf ich schon aus Prinzip nicht oder der Hype um Chiasamen oder sonstigen Superfood.
So ganz gewöhnliches Essen mit dem was gerade in der Jahreszeit wächst, in der Gegend, mit einem überschaubaren Aufwand an Zeit zu machen, das scheint zwar immer wieder erwünscht zu sein, aber es ist nicht mehr in der Breite vorhanden.
Irgendwie sind wir SVler ein wenig Bruttsozialproduktschädlinge.
Wir kaufen weniger, machen vieles selbst, geben für Urlaub und Freizeit womöglich nicht so viel Geld aus, nehmen uns Zeit, um noch selbst zu kochen, wo doch die Fertiggerichte und vorgefertigten Produkte immer mehr werden, ............

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#986

Beitrag von Maeusezaehnchen » Fr 10. Aug 2018, 09:13

Stimmt.... wir sind dem Hamsterrad entflohen.
Die kommen ja alle vor lauter Überstunden machen damit sie viel Geld verdienen nicht dazu sich was selbst zu machen.
Unter Strich sind sie aber auf keinen Fall reicher.
Sie müssen das nehmen, was zu hohen Preisen verkauft wird - egal ob es schmeckt oder nicht - damit der Staat möglichst viel Steuern einheimst (Lohnsteuer, Mwst....)
Und wir SVler zahlen weniger Lohnsteuer, weil wir meist nicht so viele Stunden für einen konventionellen Job ausgeben und für das was wir selbst machen auch keine Mwst.
Also sparen wir uns da richtig viel und können das Leben gestalten wie es uns gefällt.
Einfach traumhaft.

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#987

Beitrag von Sonne » Fr 10. Aug 2018, 11:44

christine-josefine hat geschrieben:Dinner am Salatbufett
Salat, Basilikum und Paprika wachsen fast in den Mund
Du musst quasi nur noch Essig, Öl, Salz und Pfeffer auf den Tisch stellen.
Und einen Teller mit Gabel. Sehr praktisch. :lol:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#988

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 11. Aug 2018, 07:01

@Maeuesezähnchen,
deshalb sind wir Bruttosozialproduktschädlinge, wir kaufen weniger, also auch weniger Mehrwertsteuerbeiträge usw.
Für viele Menschen ist Shoppen Freizeitbeschäftigung, das Belohnungssystem im Gehirn wird ganz kurzfrisitg angefeuert, möchte nicht wissen, was da alles an wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgefahren wird, um den Menschen das Einkaufen seeeeeer schmackhaft zu machen.
Für mich bedeutet ein Gang über den Wochenmarkt ein kleines Stück Urlaub, aber um die grossen Konsumtempel mache ich einen weiten Bogen.
In unserer Nähe gibts eine Gärtnerei, dort bekommt man so ziemlich alles an Pflanzen, die Auswahl an Gewürzpflanzen ist riesig, die machen ihre Erden selbst und das merkt man den Pflanzen auch an.
Manche sammeln Schuhe, für mich sind die Topfkräuter vorm Haus ein Stück Sammlerglück.
Schon alleine mit der Hand über die Kräuter zu streifen, den Duft zu riechen, da bin ich hin und weg.

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#989

Beitrag von Rohana » Sa 11. Aug 2018, 07:17

Gestern eine liebe Bekannte besucht, die auch Hühner hat. Haben bei ihr auf der Terasse gesessen und "Hühner live" im Garten geguckt, ich hab ihr ein bisschen Gemüse und Weizenähren für die Hühner mitgebracht, sie hat mir eine Schachtel Wachteleier in die Hand gedrückt und wir haben den ganzen Nachmittag über Hühner, Gott und die Welt und Hühner geredet. Und es hat niemand nach 5 Minuten mit den Augen gerollt und gesagt wir sollten doch mal über was anderes reden, nein! Das tut einfach gut, sich austauschen zu können. :)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#990

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 11. Aug 2018, 07:45

@Rohana,
kann ich gut verstehen, es tut einfach gut, sich über das, was einem Freude macht, austauschen zu können.
Augen rollen und ein Satz, der mich zur Weissglut bringt, ihr seid doch nicht so arm, dass ihr euch keine Eier kaufen könntet. Darin ist in der Regel so eine Art Vorwurf enthalten, dass auch für Gemüse, Obst usw. gilt.
Unsere Hühner bekommen derzeit viel Brennessel mit Samen, die sind ganz scharf darauf, vielleicht bild ich mir das ein, aber der Geschmack der Eier wird durch diese Zugabe noch um einen Tick besser. Zumindest weiß ich, dass Brennesselsamen sehr gesund für Menschen ist, also warum nicht auch für Hühner und über den Umweg vom Ei haben wir es dann auch wieder im Essen.

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