In der Woche nach Ostern waren wir in Franken in einem Weingut, wo es auch Mollebuschbrand gab. Meine definitiv liebste Birnensorte, typisch für Mainfranken und Rhein-Main und sonst nirgends heimisch. Eigentlich eine Sorte, die nur zum Brennen angebaut wird, aber als Kind wußte ich das ja nicht, und das griesige Innenleben war mir unendlich viel lieber als jede zarte Williams (die sich bei uns den Baum mit der Mollebusch teilen mußte).
Nun hatte der Winzer auch einen Mollebuschbaum hinterm Haus und ich zuhause im Garten ein Wurzelausläuferbäumchen, der auf Veredlung wartet. Einen ordentlichen Zweig hat er mir geschenkt und ich habe, wohlwissend, daß die Bedingungen nicht den Regeln entsprechen, den Zweig nass eingepackt und zuhause nochmal drei Tage gekühlt, in der Hoffnung, daß er glaubt, es sei wieder Winter.
Dann hab ich drei kleine Zweigabschnitte mit banalem TE SA Krepp auf mein Bäumchen veredelt, wegen der Hitze mit unserm ungenutzten Thermokomposter beschattet - und recht flott die Hoffnung aufgegeben. Zu heiß, zu trocken, die Reiser waren eh zur falschen Zeit geerntet und schon im Saft. Beim Winzer hatten wir schon ein Weiderkommen im August angekündigt, um dann Okulationsreiser zu holen. Hab eh nur Okulation gelernt eigentlich.
Heute hab ich gesehen, daß eins, nur eins der drei Zweiglein ein Blättchen treibt!!!
Boah, bin ich happy!
Mit unserm hiesigen größten Obstbauern habe ich schon ausgemacht, daß ich im August einen Reiser Gute Luise zur Okulation kriege, dann kann das Bäumchen wachsen. Vielleicht mach ich dann noch zwei Sorten drauf, aber das hat dann Zeit.