Homeschooling/Heimunterricht

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Oli
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Homeschooling/Heimunterricht

#1

Beitrag von Oli » Do 14. Jan 2021, 13:24

Moin in die Runde,
ich würde gerne mal von euch hören, wie es bei euch mit dem Heimunterricht so klappt.
Vermutlich ist es stark abhängig vom Alter der Kinder, der pädagogischen Ausrichtung und der mitgebrachten Persönlichkeit (sowohl der Kinder als auch der Eltern).

Ich habe eine 7jährige Erstklässlerin mit ausgeprägter Persönlichkeit, die zur Freiheit und zum selbstständigen Denken erzogen wurde und komme fast täglich an die Grenzen meiner Phantasie, Motivationsfähigkeit und Beherrschung. :lol:

Es ist nicht zu erwarten, dass jemand - ausser den Forenmitgliedern die unsere Tochter kennen - nachvollziehen kann, was ich meine. Kein Problem, ich bin es gewohnt. Trotzdem würde ich gerne einfach mal ein wenig Gedanken zu dem Thema austauschen, vielleicht Erfahrungen und Tipps. Es betrifft ja doch viele derzeit und vermutlich auch noch in Zukunft.

Unsere Tochter besucht eine Waldorfschule, jetzt im Lockdown und passend zu den heiligen 3 Königen läuft eine Sternenkundeepoche. Also: malen, Erzählteil, Lieder. Zusätzlich werden Wiederholungen der Formenzeichnenepoche und Zahlen eingeflochten.

Heimunterricht an sich würde hier vom Ding vermutlich gar nicht so schlecht funktionieren, wenn wir es sehr frei gestalten könnten und uns jeden Tag ein Interessenfeld suchen würden, was wir dann ausführlich abhandeln und in das wir alle nötigen 'Fächer' einflechten.

So aber ist es hakelig.

Nun bietet (und fordert!) die Waldorferziehung trotz aller Rituale und fester Strukturen ja einige Flexibilität und auch wenn mir die entsprechende Befähigung fehlt, versuche ich eben bestmöglich es so interessant wie möglich zu gestalten und schnell zu reagieren und zu improvisieren, bevor die Laune eskaliert.
Heute zum Beispiel wurde gar kein Unterrichtsmaterial bereitgestellt und ich musste mir morgens schnell mal eben etwas einfallen lassen, um den Vormittag zu füllen.

Gestern klingelte das Telefon (geschäftlich, sonst hätte ich es ausgestellt) im Minutentakt während wir - auch noch total unbeliebte - Wiederholungsaufgaben gemacht haben, der 2jährige hatte auch Bedürfnisse, die er kundgetan hat, Leute schickte Nachrichten auf Mobiltelefon, der Server mit dem Unterrichtsmaterial war lahm, vom Erzählteil fehlte ein Teil ... :lol:

... und natürlich müssen die Öfen beschickt, die Tiere versorgt, die Rechnungen geschrieben, das Essen gemacht - eigentlich auch mal langsam Aussaaten gemacht werden und all' die anderen Sachen auch. :)

Ich arbeite seit fast 20 Jahren von zuhause und kenne die Problematik das alles takten zu müssen, kann auch relativ gut mal den Staubsauger und die Wäsche stehen lassen und die Buchhaltungsunterlagen ein paar Tage später abgeben aber insgesamt ... ist da doch noch Luft nach oben und irgendwann muss das eh alles erledigt werden. :hmm:

Wie kommt ihr so zurecht und wie organisiert ihr euch?
Ich würde gerne eure Geschichten dazu hören!

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Oli
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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#2

Beitrag von Oli » Do 14. Jan 2021, 13:53

Ich füge mal hinzu, dass die tägliche geschäftliche Arbeit bei mir wirklich nur wenig Zeit in Anspruch nimmt, maximal ne 1/4 Stelle oder so derzeit mit Gören. :moin:

Damit die Fächer, für die bei uns kein Material bereitgestellt wird, nicht komplett zu kurz kommen, sage ich an Tagen wo Französisch unterrichtet werden würde: "Je ne parle pas français, zut alors!" und mache 'le petit prince' als Video an. Mediennutzung ist bei Waldorf ja auch so eine Sache aber das kann ich gut verantworten.

Und zur Organisation noch: Ich bin es eben auch nicht so gewohnt, irgendwo in einer Hierarchie festzuhängen, wo ich abhängig bin davon, wann andere Material weiterreichen. Also in diesem Falle: täglich morgens zu gucken, welches Material und ob überhaupt da ist - und da dann ganz spontan drauf zu reagieren und sich mal eben Unterrichtsmaterial einfallen zu lassen.

Gerade habe ich gehört, dass eine staatliche Grundschule hier das Unterrichtsmaterial für 2 Wochen im Voraus bereitstellt und die Eltern das dann flexibel einsetzen können. Das klingt gut und funktioniert in der Familie, die es berichtet hat auch super. :)

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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#3

Beitrag von Seth » Do 14. Jan 2021, 15:21

Das Heftige ist ja, dass viele Familien einfach mal so nebenbei dieses Home Schooling stämmen müssen.
Viele sind im HomeOffice machen daneben etwas Schule mit den Kids, wechseln sich mit dem Partner ab, zb Mann macht morgends mit Kids Schule, Frau kommt von Arbeit übernimmt und Mann geht auf Arbeit.

Das ist alles eine riesen Katastrophe und bringt Familien an ihre Belastungsgrenze. Es ensteht dadurch großer Stress innerhalb von Familien.

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Oli
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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#4

Beitrag von Oli » Do 14. Jan 2021, 16:19

Ja, es ist schwierig.
Hier geht mein Mann morgens so früh los, dass er um 14 Uhr etwa bereits Feierabend machen kann.
Meine reine Arbeitszeit (aus Sicht einer Selbstständigen) ist zwar kurz, aber insgesamt muss ich natürlich auch den ganzen Tag präsent sein (Arbeitnehmersicht), Telefon, E-Mail, Kunden vor der Tür, Mann braucht Orga, bisschen Büro ... sowas.

Ich hoffe, dass möglichst viele Familien es schaffen, dass die Belastung sie enger zusammenschweißt. :) Bei uns ist es glücklicherweise bislang immer so gewesen, dass wir gestärkt aus schwierigen Situationen rausgegangen sind. Und ehrlich gesagt ist der Lockdown mit Homescholling und einem speziellen Kind ein Spaziergang gegen das, was wir bereits hinter uns haben. Das ist - so schlimm es auch war - eben gut, wenn man um seine Resilienz weiß.

Und trotzdem ist es echt anstrengend, wenn man gerade in der Situation ist und vor lauter rot vor Augen nicht mehr an seine (theoretisch vorhandenen) Stärken denkt. :keule:
Es ist für Fremde eben meist auch wesentlich einfacher, die Kinder zur Räson zu bringen oder zu motivieren als für Eltern, die nah dran sind. Hätte ich mir früher nie träumen lassen um ehrlich zu sein, da war ich dann doch recht schnell mit aburteilen, wie 'schlecht erzogen' die so sind. :rot: )

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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#5

Beitrag von Rohana » Do 14. Jan 2021, 18:07

Ich habe kein Schooling, sondern nur mein Kind at home. Durfte im ersten Lockdown zwei Wochen für Nichte und Neffe die Unterrichtsmaterialien ausdrucken, dann hab ich so lange gemotzt bis sich diese Familie einen Drucker angeschafft hat (bzw. den vorhandenen angeschlossen hat) :bang:
Ich fürchte sehr viel davon wie es so "läuft" hängt an den Lehrern und der genutzten Infrastruktur. Drücke euch allen die Daumen dass ihr gut durch diese Zeit kommt! :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#6

Beitrag von Sonne » Do 14. Jan 2021, 18:27

Oli hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 13:24

Ich habe eine 7jährige Erstklässlerin mit ausgeprägter Persönlichkeit, die zur Freiheit und zum selbstständigen Denken erzogen wurde und komme fast täglich an die Grenzen meiner Phantasie, Motivationsfähigkeit und Beherrschung. :lol:

Es ist nicht zu erwarten, dass jemand - ausser den Forenmitgliedern die unsere Tochter kennen - nachvollziehen kann, was ich meine. Kein Problem, ich bin es gewohnt.
Doch hier! :hallo: Meine Kinder waren zwar ziemlich pflegeleicht...aber ich habe eine kleine niedliche Enkeltochter (3). Die Beschreibung passt auf sie, wie die Faust auf's Auge. Ich glaube, ich weiß, was du meinst.

Die Kleine ist aber auch sehr intelligent. Würde mich nicht wundern, wenn das bei deiner Süßen nicht auch so wäre.

Ich habe jetzt nicht alles ganz genau durchgelesen.
Trotzdem mein aus dem Ärmel geschüttelter Rat an dich:
Versuch' es locker zu nehmen.

Ich hatte liebe Kinder, aber leider viele mit LRS und Co. Und nur selten war ein Lehrer hier wirklich eine gute Unterstützung. Manchmal hatte ich auch sowas wie Homeschooling hier, weil der eine oder andere sonst einfach nicht mitgekommen wäre.

Konzentriere dich auf Rechnen, Schreiben, Lesen...wenn das passt, passt alles.

Arbeitsblätter? Machen was geht - den Rest lassen.

Französisch? In der 2ten Klasse. Pardon? Echt jetzt?
Da würde ich mir jetzt wirklich keinen Stress machen. Unsere Kids hatten Englisch in der Grundschule, aber das war jetzt nicht die Welt.

Meine Kinder haben so viel in der Schule mal irgendwann gelernt und heute keine Ahnung mehr davon. Aber was sie wissen wollen, wissen sie. Und übrigens: Aus allen ist 'was geworden'. Und manche haben trotz Schulqual sich zu einer zweiten oder gar dritten Berufsausbildung entschlossen. Darauf bin ich stolz. Daß sie die Lust am Weiterlernen... Weitermachen nicht verloren haben. DAS ist SEHR wichtig. Oder sich mal wo durchzubeißen zu können, ist auch eine gute Qualität.

Bei euch mag es ja noch gehen. Vermutlich genügend Auslauf für die Kids, intaktes Umfeld etc. Aber all die Familien in den Hochhäusern...die tun mir echt leid. Das finde ich schrecklich. Eltern + 3 Kinder auf 120qm im 5.Stock mit Minibalkon. Puh.

Werde mir deine Texte nochmal durchlesen. Aber jetzt gibt's erstmal Pfannkuchen hier.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#7

Beitrag von Dyrsian » Do 14. Jan 2021, 18:30

Hier beschränkt sich die Unterstützung der Lehrerschaft auf das Verteilen einer Aufgabenliste / Kopien einmal die Woche (4. Klasse). Ist aber schon viel, beim letzten Lockdown gab es glaube ich alle drei Wochen mal ein paar Zettel. Eingesammelt und korrigiert wurde meines Wissens nach nichts. Dieses Mal sollen die Kinder die Zettel wohl nächste Woche abgeben. Mal sehen. Wundert mich nicht, dieses Viertel zählt zu den aufgegebenen Stadtteilen.
Der Kleine ist in der KiGa-Notbetreuung, so kann ich morgens 3-4 Stunden arbeiten, um 14:00 Uhr kommt meine Frau inkl. dem Kleinen von der Arbeit, dann fahre ich in die Arbeit oder mache was von Zuhause aus, bis um ca. 20:00 Uhr, dann nach Hause, essen, schlafen.
Es ist irre anstrengend, glücklicherweise habe ich "nur" 32 Stunden (die dann aber knackig) pro Woche auf der Arbeit. Unter der Woche habe ich momentan maximal 45 Minuten "Freizeit" am Tag, spätabends, das belastet mich sehr. Mir ist klar, das andere sicher noch weniger Zeit haben, aber ich brauche einfach ab und zu mal ein paar Stunden für mich, wo ich im Garten oder in der Werkstatt was machen kann.
Am Wochenende dann saubermachen, einkaufen usw.
Ich hatte immer schon ein schlechtes Bild vom Lehrerberuf, vielleicht weil unsere Lehrer früher so unglaublich schlecht waren. Die Leistung im Lockdown hat mein Bild nicht verbessert! Wenn ich sehe, wie wir uns an der Uni den Arsch aufreißen im Bereich "digitale Lehre" und das mit dem vergleiche was an der Schule abläuft kann ich nur sagen: armselig! :ohoh:

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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#8

Beitrag von Rohana » Do 14. Jan 2021, 18:38

Es ist zum Glück nicht bei allen "armselig"! An der Schule meiner Nichte geben sich die Lehrer viel Mühe was ich so sehe. Dafür sind die Eltern vielerorts völlig überfordert (z.B. auch die zur Nichte gehörige Mutter...).
Und was ich mich ernsthaft frage: 90% dessen was ICH in der Schule gelernt habe, hab ich im Leben nicht mehr gebraucht. Wieviel verpassen die Kids heute also wirklich, und was davon ist wichtig? Kommt so'n bisschen auf meinen Vorredner raus: Lesen, Schreiben, Rechnen, DAS muss sitzen. Den Rest kann man sich erarbeiten, zur Not auch später.
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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#9

Beitrag von Sonne » Do 14. Jan 2021, 20:22

Oli hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 13:24
Heimunterricht an sich würde hier vom Ding vermutlich gar nicht so schlecht funktionieren, wenn wir es sehr frei gestalten könnten und uns jeden Tag ein Interessenfeld suchen würden, was wir dann ausführlich abhandeln und in das wir alle nötigen 'Fächer' einflechten.
Finde ich optimal. Mach das so. Genau so.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Homeschooling/Heimunterricht

#10

Beitrag von Oli » Fr 15. Jan 2021, 12:58

Sonne hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 18:27
Oli hat geschrieben:
Do 14. Jan 2021, 13:24

Ich habe eine 7jährige Erstklässlerin mit ausgeprägter Persönlichkeit, die zur Freiheit und zum selbstständigen Denken erzogen wurde und komme fast täglich an die Grenzen meiner Phantasie, Motivationsfähigkeit und Beherrschung. :lol:

Es ist nicht zu erwarten, dass jemand - ausser den Forenmitgliedern die unsere Tochter kennen - nachvollziehen kann, was ich meine. Kein Problem, ich bin es gewohnt.
Doch hier! :hallo: Meine Kinder waren zwar ziemlich pflegeleicht...aber ich habe eine kleine niedliche Enkeltochter (3). Die Beschreibung passt auf sie, wie die Faust auf's Auge. Ich glaube, ich weiß, was du meinst.

Die Kleine ist aber auch sehr intelligent. Würde mich nicht wundern, wenn das bei deiner Süßen nicht auch so wäre.

Ich habe jetzt nicht alles ganz genau durchgelesen.
Trotzdem mein aus dem Ärmel geschüttelter Rat an dich:
Versuch' es locker zu nehmen.

Ich hatte liebe Kinder, aber leider viele mit LRS und Co. Und nur selten war ein Lehrer hier wirklich eine gute Unterstützung. Manchmal hatte ich auch sowas wie Homeschooling hier, weil der eine oder andere sonst einfach nicht mitgekommen wäre.

Konzentriere dich auf Rechnen, Schreiben, Lesen...wenn das passt, passt alles.

Arbeitsblätter? Machen was geht - den Rest lassen.

Französisch? In der 2ten Klasse. Pardon? Echt jetzt?
Da würde ich mir jetzt wirklich keinen Stress machen. Unsere Kids hatten Englisch in der Grundschule, aber das war jetzt nicht die Welt.

Meine Kinder haben so viel in der Schule mal irgendwann gelernt und heute keine Ahnung mehr davon. Aber was sie wissen wollen, wissen sie. Und übrigens: Aus allen ist 'was geworden'. Und manche haben trotz Schulqual sich zu einer zweiten oder gar dritten Berufsausbildung entschlossen. Darauf bin ich stolz. Daß sie die Lust am Weiterlernen... Weitermachen nicht verloren haben. DAS ist SEHR wichtig. Oder sich mal wo durchzubeißen zu können, ist auch eine gute Qualität.

Bei euch mag es ja noch gehen. Vermutlich genügend Auslauf für die Kids, intaktes Umfeld etc. Aber all die Familien in den Hochhäusern...die tun mir echt leid. Das finde ich schrecklich. Eltern + 3 Kinder auf 120qm im 5.Stock mit Minibalkon. Puh.

Werde mir deine Texte nochmal durchlesen. Aber jetzt gibt's erstmal Pfannkuchen hier.
Also wenn deine Enkelin auch so ist, dass freuen sich die dazugehörigen Eltern bestimmt, dass eine echte Oma vorhanden ist. Da ist nämlich jede Entlastung Gold wert. :daumen:
Und ja, unsere Kleine ist auch intelligent, das macht die Sache in den meisten Lebenslagen nicht einfacher.

Einerseits versuche ich mir schon zu sagen, ich mache einfach das was geht und sehe den Rest locker. Vom Stoff her ist sie eh weiter als viele andere - aber ich will auch nicht, dass der Schlendrian Einzug hält und ihr und den anderen das Leben im Klassenverband hinterher anstrengender macht.
Bei ihr geht es eher darum, dabei zu bleiben, sich durchzubeißen wie du es geschrieben hast, und etwas zu Ende zu bringen auch wenn sie durchschaut, dass Aufgabe 5-10 nach dem gleichen Schema aufgebaut sind wie 1-4 und sie das stinkend langweilig findet weil sie es kann. Sie in den Situationen zu motivieren fällt mir schwer weil ich anders erzogen wurde. Ich muss dann selber aufpassen, nicht in das alte Muster zu fallen. :)

Insgesamt ist das wohl eine privilegierte Situation hier, in prekären Familien mit dysfunktionalen Eltern, beengtem Raum, finanziellen und anderen Problemen muss es der pure Horror sein jetzt.
******
In der Waldorfschule fangen die Kinder gleich in der ersten Klasse mit 2 Fremdsprachen an. Ich finde das gut weil es spielerisch ist und man so leicht und schnell nie wieder lernt wie in dem Alter. Ich selber habe französisch (glaube ich) nach dem 11 Jahrgang abgegeben weil ich einfach nicht gut genug war und dafür englisch als Leistungskurs hatte.

Ich sehe das übrigens genauso wie du, im Wesentlichen geht es doch darum, die Lust am Lernen zu entwickeln oder nicht zu verlieren und das kindliche Interesse an allen Dingen zu bewahren. Damit kommt man vermutlich auch gut durch die Zeit, mir hat es immer geholfen. :)
Und du hast anscheinend viel richtig gemacht mit deinen Kindern, bravo! Ich hoffe, uns gelingt es auch. :)

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